Luxus gegen Bauernhof? - Teil 4

Autor: Querido♥
veröffentlicht am: 31.07.2012


Alexa

Sie weiß, dass sie hier, am Flugplatz in Frankreich, abgeholt werden soll, von Kora. Sie hat ein paar Tage vor der Abfahrt schon mit Miriam telefoniert, um alles wichtige über Berlin und Miriam’s Familie zu erfahren und um im Gegenzug Miriam alles über Alexa’s zu Hause zu erzählen. Dabei hat sie erfahren, dass im Haus der Kelles zwei Dienerinnen wohnten. Diener. Dieses Wort hört sich furchtbar an, findet Alexa. Dann könnte man sie auch Sklaven nennen. Mehr konnte sie über Miriam nicht herrausfinden. Na ja, jedenfals ist Kora eine der beiden Dienerinnen. Sie soll mit Miriam mit nach Frankreich fliegen um dann hier Alexa abzuholen. So muss kein Mädchen alleine fliegen, was Alexa nicht schlimm findet, da sie furchtbare Flugangst hat. Aber irgendwie muss der Flieger Verspätung haben, denn sie weder bisher das Flugzeug gesehen noch Miriam oder Kora. Sie weiß sogar wie die Beiden aussehen, da irgendjemand aus Miriam’s Familie darauf bestanden hat, dass Mirian ein Foto mitschicken soll. Da. Jetzt sieht sie ein ihr bekanntes Gesicht. Die beiden Mädchen die Richtung Damen-WC laufen müssen sie sein. Schnell läuft sie ihnen entgegen, als sie wieder hinaus kommen. Die kleinere muss Miriam sein, hat sie sich die Haare gefärbt? Auf dem Foto hatte sie wasserstoffblonde Haare. „Hallo. Ich bin Alexa Graid. Bist du Miriam Kelle?“ „Ja, allerdings. Das ist Kora. Der Flugplatz ist ja schrecklich. So klein und so… na ja. Und kalt ist es hier! Wie warm ist es draußen?“ Auf Alexa machte Miriam einen schlechten 1. Eindruck. „Es sind 18°.“ Antwortet ihr Kora, ein bisschen zu schnell, denkt Alexa. Vielleicht hat Kora ja Angst vor ihr. „Das ist auf jeden Fall kälter als zu Hause in Berlin.“ „Weiß jemand wann der nächste Flieger nach Berlin geht?“ fragt Alexa um von dem schlechten Wetter ( es fängt gerade an zu regnen ) abzulenken. „Apropos Flieger. Diese Flugesellschaft ist ja furchtbar. Erst wollten sie uns keinen Sitzplatz geben, dann sind sie viel zu spät losgeflogen und, und, und… ach ist ja auch egal. Wenn ich wieder nach Hause fliege, sollen mir meine Eltern einen Jet besorgen!“ greift Miriam das nächste Thema auf. „Deine Eltern werden dir niemals einen Jet kaufen. Dafür wird Nico schon sorgen. Er findet schon dein Taschengeld zu hoch, dann wird er es nicht dulden, wenn du jetzt einen Privat-Jet bekommst. Und wenn das nichts bringt, werden sich deine Großeltern einschalten.“ sagt Kora vorsichtig, aber bestimmt. Daraufhin guckt Miriam sie nur zutiefst beleidigt an. „Übrigens kommt dein, nein, UNSER Flieger, in einer Stunde. Hast du schon den Check-In gemacht?“ erklärt Kora, nun an Alexa gewannd, in einem freundlicheren Ton. „Nein, muss ich aber jetzt machen, sonst komme ich nicht mehr ins Flugzeug. Ach, Miriam! Meine Familie und ein paar Freunde warten draußen, damit du nicht alleine zum Hof laufen musst. Übrigens musst du dorthin reiten. Bist du schon mal geritten?“ versucht diese erneut vom Thema abzulenken. „Nein, ich bin noch nie geritten und ich werde auch niemals reiten. Verstanden?“ faucht Miriam sie an. Alexa lässt sich von Miriam’s unfreundlichen Erklärung jedoch nicht beeindrucken. „Na dann nicht. Dann musst du aber einen weiten Weg gehen. Na ja, die 5-6 Kilometer schaffst du schon.“ Sagt sie belustigt. „So viel? Habt ihr hier nicht so etwas in der Art wie Taxis? Weißt du überhaupt, was das ist?“ fragt Miriam darauf hin. „Ich weiß sehr wohl, was Taxis sind. Und, Nein. Hier in der Gegend haben wir keine Taxis.“ „Hast du wenigstens irgendwelche Angestellten in deinem wahrscheinlich sehr kleinen Häuschen?“ „Wir haben keine Angestellten. Wovon sollten wir die denn deiner Meinung nach bezahlen?“ Alexa wird langsam richtig wütend. Miriam kann sich nicht benehmen. „Also in Deutschland bezahlen wir die mit Geld.“ Sagt diese dann auch noch frech. „Haha sehr lustig. Übrigens haben wir kein kleines ‘Häuschen‘. Ob es dir gefällt ist eine andere Sache, aber es ist nicht klein. Wir haben ein sehr großes Grundstück. Das Größte im ganzen Dorf, wenn du es genau wissen willst“ na das war doch mal geschickt vom Thema abgelenkt, findet Alexa. „Das Größte? Wie cool. Habt ihr etwa sowas wie eine Villa?“ fängt Miriam sofort das Thema auf. „Nein, einen Bauernhof.“


Miriam

Einen Bauernhof? Hatte sie das jetzt gerade richtig gehört? „Muss ich dann etwa frische Hühnereier essen? Ich meine die Eier, die gerade erst…?“ schon der Gedanke daran war grauenhaft für sie. „Ja und du musst sie früh immer holen!“ sagt Alexa. Was? Das konnte doch nicht ihr Ernst sein. „Was muss ich denn sonst noch so machen?“ fragt Miriam jetzt sehr unsicher. „Du musst die Tiere füttern, die Pferde raus lassen und abends wieder einsperren. Manchmal sind Ferienkinder da. Die musst du dann herumführen und vielleicht den einen oder anderen mal reiten lassen…“ „Ok, ok das reicht. Kora, wir fahren wieder nach Hause.“ unterbricht sie Alexa. „Oh nein. Bitte nicht. Deine Großeltern würden mich umbringen. Und dein Bruder…! Außerdem ist DAS für eine Weile dein zu Hause. Guck dich doch erstmal hier ein bisschen um. Vielleicht ist es hier ganz lustig. Du hast doch auch noch gar nicht die Freunde von Alexa kennengelernt.“ versucht Kora sie umzustimmen. „Ok ich glaub wir müssen jetzt los. Meine Familie und meine beiden Freundinnen warten draußen auf dich. Wir können ja vielleicht irgendwann mal telefonieren, wenn du dich ein bisschen eingelebt hast. Was hältst du davon?“ beendet Alexa schnell die Unterhaltung. „Gar nichts halte ich davon“ schreit Miriam. „Ich hoffe die haben wenigstens Regenschirme.“ Murmelt sie noch im weggehen. Verabschiedet hat sie sich nicht. Dazu hat sie keine Lust mehr.






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