Luxus gegen Bauernhof?

Autor: Querido♥
veröffentlicht am: 21.06.2012


Miriam
Es war erst 13.30 Uhr als Miriam’s Mutter ins Zimmer hineinsch neite.“Aufstehen!! Du musst bald los.“, begrüßte sie diese fröhlich. „Mensch, Mum! Du weißt doch, dass ich frühestens um 14.00 Uhr aufstehen muss, um keine Falten vor Müdigkeit zu bekommen! Wo bleit denn Kora“, schrie sie ihre Mutter an, ohne jedoch die Augen zu öffnen, tat es dann aber doch um sich nach ihrer Dienerin umzusehen. Das reichte schon um Helena, ihre Mutter, auf die Palme zu bringen: „Jetzt hör mal zu Miriam Kelle! Du fliegst in 3 Stunden nach Frankreich, fals du das vergessen hast. Du musst noch Koffer packen, ein Taxi bestellen und dich von deinen Freunden verabschieden! Achso, welche Freunde?“ , sagte Helena. Dieser letzte Satz oder eher diese Frage ließ Miri aufspringen. Hätten ihre Eltern nicht wert auf gute Manieren gelegt, wer weiß was Miri mit ihrer Mutter anstellen würde. „Wenn es die anderen aus meiner Klasse nicht ertragen können, dass auch mal ein wohlhabendes Mädchen in diese alte hässliche Dorfschule geht!?“, die letzten Worte spuckte sie förmlich aus. „Außerdem hab ich eine Freundin.“ „Ohh ja, eine Außenseiterin, ganz toll.“ Die Worte von Helena kränkten Miri. Das musste sie sich nicht bieten lassen. Gerade wollte sie wieder nach Kora rufen und aus dem Zimmer rennen. Dann musste sie an Frankreich denken. Diesen besch. Schüleraustausch hatten ihre Großeltern organisiert, weil sie meinten, dass es Miri zu gut ging. ‘Sie solle auch mal sehen wie es anderen Menschen erging‘, meinte ihre Oma. ‘Vielleicht solltet ihr sie mal auf einen Bauernhof schicken, damit sie lernt zu arbeiten und sich nützlich zu machen‘ stimmte ihr Opa zu. Tsss, als ob ihre Eltern zu so etwas fähig wären, hatte sie damals gedacht. Tja, flasch gedacht.
Oh nein, sie hatte gar nicht gemerkt, wie lange sie ihren riesigen, 20m² großen, begehbaren Kleiderschrank angestarrt hatte. Jetzt hatte sie nur noch 2 Stunden Zeit. Sie musste noch so viel machen. OMG dachte sie, was sollte sie bloß heute anziehen? Am besten bequeme Sachen, wie zum Beispiel das lockere Kleid von Esprit? Das war auch nicht so teuer: bloß 500€. Sie liebte dieses Kleid, Das grün-rot karrierte Muster passte sehr gut zu ihren hellgrünen Augen und zu ihren geliebten glatten, hellbraunen Haaren… OH nein, was sollte sie mit ihren Haaren machen? Lieber eine elegante Hochsteckfrisur oder Locken? Miri entschied sich für Locken, das konnte Kora am schnellsten machen, sie hatte schließlich nur wenig Zeit.Ok, jetzt nur noch die Schuhe und ihr Outfit war perfekt, ach es war ja sooo schön mit so viel Geld. Allerdings ist es auch etwas anstrengend zu wissen was man jeden Tag anziehen sollte. Na ja, bei der großen Auswahl war das ach kein Wunder. Da entdeckte Miri ihre schwarzen Pumps. Trotz der großen Auswahl an Schuhen besaß sie nur 1 Paar Pumps. Sie brauchte unbedingt noch ein Paar!
Jetzt Koffer packen. Ach nein das überlässt sie lieber Mandy, ihrer anderen Dienerin. Gut, sie rennt zum Telefon. „Ja, hallo. Ichbin Miriam Kelle. Das Taxi, was ich vor einer Woche bestellt habe, hat jetzt hier anzutanzen! Verstanden?“, blaffte sie den jenigen an, der gerade mit ihr telefonierte. Sie legte auf. Als sie sich umdrehte, um ins Bad zu gehen, stand ihr Bruder vor ihr und sah sie vorwurfsvoll an. Er war viel größer als sie selbst, obwohl er erst 2 Jahre älter war als sie. „Was ist, Nico?“, fuhr sie ihn an, da er sie nicht vorbei ließ. Doch sofort bereute sie ihre harschen Worte, denn ihr Bruder ist ihr bester Freund. Außerdem brachte er ab und zu nette Leute mit nach Hause, somit hatte sie dann doch die einen oder anderen Feunde. „Tut mir leid, ich wollt dich nicht so anschreihen. Aber ich muss…“, sie sah auf die Uhr. „In 1 ½ Stunden am Flugplatz sein und hab noch viel zu tun. Aber DU lässt mich nicht durch!“ sie wurde wieder lauter. Gott wie sie ihre Stimmungsschwankungen hasste. Das lag garantiert an diesem winzigen Dörflein, in dem sie jetzt für ein Jahr wohnen sollte. „Warum bist du immer so fies zu anderen vielleicht nicht so reichen Leuten?“ ihr Bruder hasste es reich zu sein, das brachte ihm bloß Lästereien wie: >Ohhh, eine schlechte Note bekommen, was? Hat sich dein Privatlehrer nich richtig angestrengt, hmm?<, oder >Bin ich dir auf den Fuß getreten? Es tut mir leid, aber ich habe leider nicht so vile Geld deinen ach-so-teuren Lackschuh in die Reinigung geben zu lassen<. Sie hatte sich schon längst damit abgefunden. Sie hatte gelernt das man sich Freundschaften erkaufen kann. Miri brauchte nicht nett zu sein. „Weil sie sonst nicht zuhören würden. Bei denen muss man einen strengeren Ton anschlagen.“ Behauptet Miri. „Ach Miri, das ist es was ich nicht an dir vermissen werde: deine große, vorlaute Klappe. Ändere dich, sonst kannst du dableiben, Klar? Auf meine Hilfe kannst du verzichten,Mum und Dad noch einmal umzustimmen, das sie dein Taschengeld erhöhen. Außerdem finde ich sind 500€ im Monat für dich sowiso zu viel.“ Mist, das hatte gesessen. Miri ließ sich sonst von niemandem etwas vorschreiben aber wenn ihr geliebter Bruder etwas sagte… Sie fing an zu weinen. Scheiße, die Schminke wird noch verlaufen… Schnell rannte sie ins Bad. Warum reagierte sie immer so empfindlich auf Nico’s Worte? Na das konnte ja heiter werden, wenn sie sich nicht einmal mehr auf ihren Bruder verlassen konnte.






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