Love at Midnight - Teil 15

Autor: Das Krümmelmonster :)
veröffentlicht am: 06.08.2012


Hier ist der 15. Teil:

Kapitel 3
Schlechte Aussichten

„JOHN“ schrie ich. „Amy! Wach auf! Hier ist James! Nicht John!“ ich lag auf einer Matratze. „NEIN!“ schrie ich weiter. Ich riss meine Augen auf und James schaute mich an. „War wohl doch eine etwas zu harte Geschichte“ Er lächelte, aber ich schüttelte den Kopf. „Au“ sagte ich und hielt meinen Kopf fest. Er dröhnte und ich hatte überall Schmerzen. „Kopfweh?“ fragte er und ich nickte. „Amy, ich weiß, dass du mich vielleicht nicht mehr magst, aber ich liebe dich und ich wollte einfach keine Geheimnisse vor dir haben. Deswegen, auch wenn das viel verlangt ist, würde ich gerne Wissen was dich bedrückt.“ „Ich... kann es dir nicht erzählen.“ Sagte ich ihm. „Schlimmer als meine Geschichte kann es wohl nicht sein.“ Sagte er spaßend. Nein, aber es kann deine Verschlimmern. Dachte ich und schaute ihn an. „Du bist nicht dran Schuld. Du hattest, als der Unfall passierte deine Hände nicht am Steuer. Und Du hättest Olivia nie aufhalten können, außerdem waren die Straßen rutschig. Du konntest absolut nichts dafür und du darfst dir dafür verdammt noch mal nicht die Schuld geben!“ Ich schaute ihn durchdringlich an. „Aber-“ fing er an, aber ich unterbrach ihn, indem ich ihn auf den Mund küsste. „Kein Aber“ ich lächelte ihn an. Ich atmete tief durch und sagte knapp. „Mein Freund ist letztes Jahr gestorben“ sagte ich und schaute aus dem Fenster. Ich saß wieder bei James im Zimmer und er schaute mich mit großen Augen an. „Er hat sich umgebracht. Er ist von den Klippen gesprungen.“ Fuhr ich fort. „Das... das tut mir leid“ stotterte er und versuchte mir in die Augen zu schauen. Aber ich konnte nicht. Das was ich jetzt sagen würde, würde ihn verändern. Erneute Schuldgefühle werden ihn Plagen. Ich hatte Angst. „Ich habe ein Jahr lang, mich gefragt wieso er es gemacht hat! Er hat nicht viel über seine Familie erzählt. Ich dachte zum Beispiel immer er wäre ein Einzelkind aber an seinem Todestag, hab ich seinen Bruder kennen gelernt. Und erst heute habe ich erfahren was mit seiner Mutter passiert ist.“ Ich schluckte und James schaute mich an. Verwirrt und Sorgend. „Wie meinst du das?“ fragte er mich. Ich atmete tief durch. „Mein Freund war der Sohn, der Frau“ sagte ich leise. Kaum verständlich, doch er schien mich zu verstehen. Denn sein Gesichtsausdruck war Schreckhaft und Beängstigt. Ich traute mich nicht in seine Augen zu schauen. „Ich... hab die Mutter deines Freundes getötet?“ stotterte er. „Nein! Du hast sie nicht umgebracht! Sie selber hat sich in Gefahr gebracht!!! Sie hat von Rechts Überholt! Du kannst gar nichts dafür! Und Olivia! Sie war am Steuer. Du konntest nichts dafür“ Ich schaute ihn an und sah wie geschockt er mich ansah. „James“ fing ich liebevoll an „Du musst mich hassen“ murmelte er „Nein, nein! James ich... ich liebe dich! Du, bist mir so wichtig!“ „Amy, ich...“ fing er voller Selbstmitleid an. „James Parker!“ sagte ich laut. „Du hörst jetzt verdammt noch mal auf so zu denken! DU. HAST. KEINE. SCHULD!“ Ich schaue ihn an. „Aber-“ ich unterbrach ihn erneut „James! Ich liebe dich“ sagte ich und schaute ihn prüfend an. Er schaute mir in die Augen. „Amy... ich weiß nicht. Du wirst mich immer als Mörder sehen!“ sagte er und schaute mir in die Augen. „Nein! Nein... James ich werde dich nie als ein Mörder sehen.“ Sagte ich, aber er schüttelte den Kopf. „Es wird nicht funktionieren“ Er stand auf und lief durch den Raum. Ich setzte mich aufrecht hin und schaute ihn an. „James... ich“ fing ich an, aber ich wusste das es nichts bringen würde. Ich stand auf und lief auf ihn zu „Amy... bitte geh“ sagte er und schaute mich leidend an. „James, ich...“ fing ich unsicher an. „Amy, verpiss dich“ sagte er laut und deutlich. Ich trat einen Schritt nach hinten und lief aus dem Raum. Ich schluchzte und Tränen liefen an meiner Wange hinunter. Wie konnte er nur? Es war hart, ich weiß. Aber er hätte es so oder so erfahren. Aber ich wusste immer noch nicht ob er mich liebte. Dieses Gefühl... jemanden zu lieben, obwohl man ganz genau weiß, dass der andere nichts von einem will.

„Hey!“ rief eine Bekannte Stimme. Konnten sie mich denn nicht alle in Ruhe lassen? „Amy? Was ist los“ Ich sah Felix mit verschleierten Augen an. Ich umarmte ihn traurig und er streichelte meinen Rücken. „Schsch Kleines. Das wird schon. Egal was passiert ist, es wird sich wieder Regeln. Schsch.“ Ich schüttelte meinen Kopf. „Diesmal nicht, Felix“ presste ich unter Tränen hervor. „Schsch...“ versuchte er mich zu beruhigen. Er nahm meine Hand und wir gingen langsam auf mein Zimmer. „Soll ich dir ein Kaffee machen?“ fragte er mich, aber ich schüttelte meinen Kopf. „Ich glaub... ich glaub ich lege mich einfach hin“ sagte ich und schaute ihn dankbar an. Er nickte und setzte sich auf einen Sessel. „Willst du drüber reden?“ fragte er mich, aber ich schüttelte nur meinen Kopf. Warum sollte ich? Ich kannte ihn doch um ehrlich zu sein kaum. „Felix...“, fing ich an, „Ich fühl mich so alleine“ jammerte ich ihn voll. „Schsch. Bist du doch nicht“ Ich musste schluchzen und ich unterdrückte neue Tränen. Er setzte sich auf die Bettkante und schaute mich liebevoll an. „Nicht weinen, Kleine“ So wie er es sagte, musste ich grinsen. „Hey, sollen wir, keine Ahnung, ein wenig spazieren gehen, dich ablenken?“ fragte er und ich schaute ihn nachdenklich an. Ich setzte mich auf und wischte meine Tränen weg. „Wäre schon gut, oder?“ ich lächelte matt, ein unechtes und gespieltes Lächeln. „Auf jeden fall“ sagte er. Wir gingen zu den Sportplätzen und liefen am Waldrand entlang. „Machst du auch eine Sportart? Ich meine, Fußball oder so?“ Ich nickte und schaute zu den Tennisfeldern. Ein paar Schüler zogen gerade den Platz ab (Machten den Platz sauber). „Ich hab mich für Tennis angemeldet. Ich spiel immer montags von 14-15 Uhr“ erklärte ich ihm und er schaute mich überrascht an. „Ich spiele Basketball, mit ein paar Freunden, wir haben unseren Platz von 15-16 Uhr gemietet.“ Sagte er und schaute zu den Basketballern. „Mit wem spielst du denn Tennis?“ fragte er. Ich verschluckte mich, an meiner eigenen Spucke und er klopfte mir auf dem Rücken. „Alles okay?“ fragte er lachend „Ja“ krächzte ich und lächelte ihn an, gekünstelt. Meine Kehle war trocken und ich konnte nur schwer atmen. Er schaute mich fragend an, anscheinend erwartete er immer noch eine Antwort. „James“ sagte ich deprimiert und er schaute auch nicht gerade erfreut aus. „Bah!“ sagte er und lachte. Ich stimmte mit ein, diesmal wirklich. „Hat er“, Felix schluckte, „Hat er dir die Tränen zugefügt?“ fragte er mich und ich nickte. Mehr wollte ich gar nicht sagen und es schien als habe er mich verstanden, denn er fing wieder an herum zu albern und herum zu spaßen.

Montag. Die schlimmsten Fächer, waren eindeutig montags zu finden. Letzte Woche hätte ich mich sicher tierisch über diese Stunden gefreut, doch jetzt fand ich sie ätzend. Denn jede einzelne Unterrichtsstunde, durfte ich mit meinem geliebten James verbringen. Mathe, wo er mich bewusst ignorierte. Deutsch, wo er sich extra so weit weg wie möglich von mir setzte. Geschichte, wo er die ganze Zeit so tat als würde er was schreiben. Physik, wo er die ganze Stunde auf die Tafel schaute. Ich fühlte mich schuldig, dennoch hatte ich den gewissen Stolz, mich nicht von ihm unterkriegen zu lassen. Er wollte nichts mit mir zutun haben? Na schön, ich dann eben auch nicht, denn schließlich hatte ich niemanden umgebracht. War es gemein, was ich machte? War es unfair?

Mir entgingen nicht die irritierten Blicke meiner Freunde. In Geschichte, hatte Cat mich immer wieder fragend angeguckt. Ich reagierte nicht darauf. Als ich dann endlich Mittagspause hatte und ich schnell das Essen in mich reinstopfte, platzte Cat den Kragen. „Verdammt! Was ist los, Amy?!“ schrie sie so laut, dass sich die Hälfte der Cafeteria herumdrehte. Ich reagierte nicht, sondern starrte auf mein Essen. „Schrei doch noch lauter“ sagte ich dann irgendwann. „Ja! Mache ich gerne“ sagte sie wieder etwas leiser. Ich merkte wie James mich musterte. Ich spürte seine Blicke auf meinem Rücken und ich war mir bewusst, dass er, sobald ich mich umdrehte, wieder weg gucken würde. „Es liegt an diesem Schwein, ist es nicht so?“ fragte sie wütend. Ich zuckte mit den Schultern. „Also doch?“ sagte sie und setzte sich neben mich. Ich unterdrückte meine Tränen, wie sehr ich es hasste zu weinen. „Hey, komm her“ sagte sie jetzt mitfühlend und umarmte mich. Ich war mir seit ich hier war, doch eigentlich so bewusst gewesen, wie sehr ich Freunde brauchte. „Wir haben das mit dem Strand auf nächstes Wochenende verschoben, Felix hat mir erzählt, dass du dieses Wochenende nicht zu gebrauchen warst.“ Ich musste kurz lachen. „Okay, ich hoffe dass ich euer Wochenende nicht vermiest habe, ihr wolltet doch so gerne an den Strand!“ meinte ich murmelnd. „Wir gehen nur mit allen! Alle oder keiner!“ sagte sie. Felix kam zu unserem Tisch und umarmte mich nicht ganz so kurz. Wieder spürte ich Blicke von James. „Ich muss los“ erklärte ich ihnen. „Wohin denn?“ fragte Cat und schaute mich streng an. „Zu Tennis...“ erklärte ich und seufzte. „Mit James?“ fragte sie ungläubig. „Keine Sorge, ich werde ihm die Schläger um die Ohren schlagen!“ erklärte ich und verabschiedete mich.
Ich zog mir eine Sporthose an und ein rotes T-Shirt.

Auf dem Tennisplatz wechselte ich meine normalen Schuhe mit den Tennisschuhen und sah wie sich ein Junge näherte. James. Er ließ sich auf eine Bank weiter weg von meiner sinken und zog sich ebenfalls seine Schuhe an. Ich griff in eine Tonne mit Tennisbällen und lief mich ein wenig warm. Ich hatte lange nicht mehr solch ein Gefühl gehabt. Mein Tennisschläger war schon fast staubig. „Können wir anfangen?“ fragte James kühl. Ich blieb stehen und schaute ihn an. Er hatte ein enges T-Shirt an und eine Shorts. Ich lief auf meine Seite und schlug auf. Wir spielten hin und her und an sich machte es ja Spaß, doch es wäre schöner gewesen wenn er mich nicht kalt ansah oder extra hart zurück spielte. Es wäre schöner gewesen als Paar zuspielen und nicht als Feinde. Aggressiv spielte ich zurück und er wich vor dem Tennisball aus. „Kannst du vielleicht aufhören, mich andauernd zu versuchen um zu bringen?“ fragte er mich immer noch kühl. „Nein, es macht mir Spaß. Sehe es als Rache... Weniger dafür, dass du dir Schuld gibst... eher dafür, dass du ein kaltes Arschloch bist“ ich grinste ihn böse an und machte einen schnellen harten Aufschlag. Er wich wieder aus und schaute mich verständnislos an. „Ein Arschloch?“ fragte er. „Ja, aber ich werde mir jetzt nicht die Mühe machen es dir zu erklären...“ sagte ich kühl und schlug wieder hart auf. „Vielleicht, kannst du dir ja die Mühe sparen, mich umzubringen“ er grinste mich kalt an und schlug den Ball heftig zurück. Diesmal wich ich aus. „Willst du kämpfen?“ fragte ich ihn. „Liebend gern, aber es ist leider verboten sich hier auf dem Schulgelände zu prügeln.“ Erklärte er. „Davon habe ich nie gesprochen! Machen wir es so: Wer bei diesem Match gewinnt hat einen Wunsch frei!“ erklärte ich ihm hochmütig und er grinste mich nur an. „Liebend gerne“ sagte er und wir fingen an.

„Gewonnen!“ sagte James und ließ sich auf die Bank sinken. „Scheiße“ murmelte ich und nahm einen Schluck Wasser. „Ich habe einen Wunsch frei... ist es nicht so?“ fragte er mich und ich schluckte. „Ja“ flüsterte ich. Er stellte sich vor mich. „Küss mich noch einmal, aber danach lässt du mich in Ruhe!“ sagte er und schaute mich kühl an. „Ich soll dich küssen? Und dann in Ruhe lassen?“ fragte ich und biss mir auf die Unterlippe. „Ja, mich nie wieder ansprechen und so weiter.“ Ich atmete zischend Luft ein und schaute ihn an. Meine Hände zitterten und ich stellte mich auf Zehenspitzen. Er nahm meinen Kopf und beugte sich ein klein wenig zu mir hinunter. „Unser letzter Kuss“ flüsterte er bevor er meine Lippen berührte. Meine Augen schossen auf und ich wich einen Schritt nach hinten. „Wie meinst du das?“ fragte ich ihn. „Ich werde dich nicht wieder küssen!“ sagte er verwirrt. Ich atmete aus, ich hatte schon befürchtet, dass er sich umbringen will... Er zog mich wieder an sich und berührte vorsichtig meine Lippen. Blut strömte in meinen Kopf und vorsichtig schlang ich meine Arme um ihn. Aber so schnell der Kuss angefangen hatte, so schnell hörte er auch auf. Es sollte also kein richtiger Ich-Liebe-Dich-Kuss werden. Er schob mich von sich, packte seine Sachen und verschwand. Er ließ mich einfach so dort stehen. „Du ziehst ab, du hast verloren“ sagte er noch. Ich seufzte und fing an.

„Ihr habt was?“ fragte Cat als sie auf meinem Bett saß und mit großen Augen in die Tüte Chips griff. „Er sagte ich solle ihn küssen und dann in Ruhe lassen“ erklärte ich und stopfte ein Chip in mich rein. „Das hab ich verstanden... So ein Blödmann! Was denkt der sich dabei?“ dachte sie laut nach und ich zuckte nur resigniert mit der Schulter. „PAH! Er hatte deine Aufmerksamkeit auch gar nicht verdient... Außerdem waren es 2 Wünsche von ihm... Er hatte doch nur einen frei!“ sagte sie und ich schaute sie an. „Stimmt!“ sagte ich und zuckte mit der Schulter. „Ich sehe aber so wieso keinen Grund ihn mit Aufmerksamkeit zu beschenken. Ich werde einfach geradeaus sehen. Ich habe schon einmal schlimmeres durchgemacht“ den letzten Satz hatte ich gemurmelt. „Willst du es mir erzählen?“ fragte sie. „Lieber nicht!“ ich lachte. Sie schaute mich an und stimmte dann irgendwann mit ein.

Samstag. Die Woche verging eigentlich eher schleppend und ich war unglaublich froh endlich Wochenende zu haben. Heute Morgen hatte ich sogar das Bedürfnis gehabt auf den Tischen der Cafeteria herum zu tanzen. „Wochenende!!!“ hatte ich glücklich gerufen und alle hatten gejubelt. Die erste Schulwoche war einfach gewesen, die einfachen Hausaufgaben, die man innerhalb 10Minuten fertig hatte waren nun vorbei. Die Woche die wir nun durchgemacht hatten war eindeutig schwerer. Aufsätze, Hausaufgaben und Vokabeln in Englisch wurden immer mehr. Das Wochenende über hatten wir zum Glück nichts aufgekriegt.
„Handtücher?“
„Check!“
„Wasserflaschen?“
„Check!“
„Essenskram?“
„Check!“
„Handtücher?“
„Immer noch Check!“
„Handy?“
„Brauchen wir doch nicht?“
„Einer sollte eins mitnehmen, falls was passiert! Also, Handy?“
„Jetzt, Check“
„Bücher?“
„Check!“
„Kamera?“
„Check!“
„Felix, Matt, Amy und ich?“
„Check!“ riefen wir alle und Cat packte den Zettel weg. „Super, dann können wir ja los.“ Erklärte sie und wir meldeten uns bei einem Lehrer ab. „Na dann viel Spaß am Strand!“ sagte Miss O’Keef.

Wir liefen über die Straße und zogen, am Sand angekommen, unsere Schuhe aus. Cat hatte mir gestern noch die ganze Zeit voll geschwärmt wie es zwischen ihr und Matt funkte und ich sah es als Aufgabe sie zusammen zu bringen.
Wir breiteten unsere Handtücher aus und stürzten sofort ins Wasser. „Komm!“ flüsterte ich Felix zu und er verstand sofort. Wir ließen die beiden alleine und schauten ihnen zu. Er beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen leichten Kuss. Es sah aber irgendwie so aus als wäre es nicht das erste Mal, dass sie sich küssen. Das hatte auch Felix gemerkt. Sie küssten sich noch einmal. „Die haben sich schon mal geküsst! Das sah zu mindestens nicht so aus wie der erste Kuss“ da musste ich Felix Recht geben. „Ist ja auch egal!“ sagte ich und tauchte ins Wasser um vor einer großen Welle auszuweichen. Felix folgte mir und wir schauten uns unter Wasser an. Er lächelte und als wir oben wieder nach Luft schnappten guckten wir interessiert zu den beiden Turteltauben. Sie schauten sich pitschnass erschrocken an. „Süß die beiden“ erklärte ich Felix, schaute aber immer noch die beiden anderen an. Ich schaute ihn an, als ich merkte wie lange er mich angeschaut hatte. Er wurde rot und schaute schnell weg. Plötzlich wurde ich von irgendjemandem hochgehoben. Ich merkte wie Felix mir geradewegs in die Augen schaute. „Amy! Felix!“ hörten wir jemanden schreien, ehe wir von einer riesigen Welle verschluckt worden. Ich versuchte zu atmen, doch überall war Wasser. Meine Kehle schnürte sich zu und ich strampelte wie verrückt herum. Ich hatte keine Luft mehr und merkte wie ich immer tiefer sank. Meine Kräfte hatten nachgelassen und meine Lungen taten weh. Ich schloss meine Augen, bereit zu sterben...

„Scheiße!“ , „Mist“ „Was sollen wir machen?“ „Hier ist nirgends ne Krankenstation oder ähnliches!“ „Warum wacht sie nicht auf?“ „Ich hätte ne Idee...“ „Ja! Mach das“ „Du weißt doch gar nicht wovon ich rede?“ „Ich kann es mir aber vorstellen, ne Matt!“ „Ich mir auch“
Lippen berührten meine und meine Augenlieder flatterten. Ich blinzelte. Ich sah wie Felix sich errötet von mir entfernte und sich hinter den anderen wieder versteckte. Ich hustete ein paar Mal und musste dann lächeln. „Oh Gott! Weißt du was wir uns für Sorgen gemacht haben?!“ fragte mich Cat. „Ich hab so ne Ahnung“ krächzte ich. „Willst du etwas trinken?“ fragte Matt. „Nein, danke. Ich habe schon genug trinken dürfen“ sagte ich düster und starrte aufs Meer. „Zum Glück hat Felix dich da heraus geholt!“ sagte Cat und schob Felix zu mir. Er lächelte schüchtern. „Danke“ sagte ich glücklich, dass ich noch am Leben war. „Tut mir leid, dass ich dich geküsst habe...“ sagte er immer noch zurück haltend. „Es war Mund-zu-Mund-Beatmung!“ sagte Cat energisch. „Nicht ganz...“ Murmelte Felix in meine Richtung, so dass es die anderen nicht hören konnten. Ich lachte laut und streckte meine Arme und Beine. Sie waren eingeschlafen. „Du brauchst dich doch nicht entschuldigen! Du hast mein Leben gerettet!\" Ich schaute an ihm vorbei und beobachtete ein paar Surfer.
Und dann schaute ich um mich herum und sah wie mich zwei Augen durch dringlich anschauten. Wütend drehte ich mich zu Felix, nahm seinen Kopf und küsste ihn. Er war überrascht aber legte sofort seine Arme um mich. Er grinste mich danach an. Wow... Felix war ein unglaublich guter Küsser...
HA! Das hatte James davon, er wollte mich nicht! Warum sollte ich ihm nachtrauern. Ich mochte Felix. 1. Er hatte mein Leben gerettet und 2. War er a) Nett und b) süß.
James stand wütend auf und machte sich mit seinem Surfboard auf dem Weg in die Wellen. Ich legte mich wieder hin und schaute dabei in Felix’ Augen. Sie schimmerten Grün. Cat sah mich jedoch stirnrunzelnd an und setzte einen
Wir-müssen-nachher-sofort-sprechen-Blick auf. Ich nickte.

„Warum?“ fragte Cat. „Weil ich Felix Nett, hübsch und hilfsbereit finde“ erklärte ich. „Und weil du James eins auswischen willst!“ sagte sie. Plötzlich fühlte ich mich schlecht. Ich hatte mit Felix gespielt... es war noch nicht mal ernsthaft gewesen... Ich hatte bis gerade immer noch jegliche Moral gehabt, aber ich hatte sie gerade einfach über Bord geworfen. „Scheiße!“ sagte ich laut. „Ja, du hast ihm Hoffnung gemacht!“ sagte sie vorwurfsvoll „Das wollte ich nicht, ich habe überhaupt nicht nachgedacht!“ sagte ich. „Entweder du sagst es ihm oder spielst weiter, aber ich würde nicht weiter machen. Wenn er es erfährt ist er verletzt und wütend!“ sagte sie und ich nickte.

„Felix? Können wir reden?“ fragte ich ihn. „Klar, Kleine!“ trällerte er und kam grinsend auf mich zu. Wir liefen am Wasser entlang. „Felix, magst du mich?“ fing ich an. „Ähm, ja, sehr.“ Brachte er stotternd heraus. „Hör zu, dieser Kuss gerade...“ Ich atmete zischend ein. „Ja?“ fragte er hoffnungsvoll. „Er war falsch. Ich habe nicht nachgedacht, als ich es tat!“ sagte ich und das schimmern in seinen Augen verblasste. „Also, ich mag dich unglaublich Doll!“ versuchte ich noch zu retten. „Aber nicht so sehr wie James, richtig?“ fragte er und blieb stehen. Ich schluckte. „Ich... muss mich erst einmal wieder von James entfernen. Er hat mir sehr Weh getan“ erklärte ich. „Ich kann warten.“ Sagte er glücklich. „Danke, aber mach dir nicht zu viele Hoffnungen!“ sagte ich und umarmte ihn. Er streichelte meinen Rücken.

Nach 2 Stunden beschlossen wir wieder zurück zu gehen. Wir waren extrem Nass und voller Sand. Im Raum angekommen duschte ich mich erst einmal und wiederholte den Tag in passé. Fertig angezogen und fertig gemacht, machte ich mich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. „Aufgepasst! Amy Kommt. Sie wird euch sicherlich einen Kostenlosen Kuss anbieten! Ihr müsst sie nur ins Wasser schmeißen, sie retten und schon kriegt ihr einen Kostenlosen Kuss von ihr. Alle her gehört“ ich zuckte zusammen. James hatte in ein Mikrofon gesprochen und ich war den Tränen nahe. Eine Träne lief an meine Wange hinunter, aber statt weiter Demütigungen von James zu zuhören, schnappte ich das Mikrofon aus seine Hand und sagte laut. „Achtung. James der ober Arschloch ist im Raum. Wettet nie mit ihm, denn er wird wahrscheinlich etwas verlangen und dann will er nie wieder etwas von einem hören!“ zischte ich. Er schaute mich mit zusammen gekniffenen Augen an. „Und hört bitte zu. Dieser Arschloch neben mir, der küsst mich und sagt dann: ’Hey ich will das du mich nie wieder ansprichst!’ Toll, oder?!“ „AMY“ sagte er wütend. „Und passt bloß auf, er kann auch aggressiv werden!“ sagte ich, drückte ihm das Mikrofon in die Hand und verschwand erhobenen Hauptes aus dem Gemeinschaftsraum. Felix kam mir entgegen und ich schüttelte nur, mit Tränen in den Augen, den Kopf: Frag bitte nicht!“ als ich das gesagt hatte rannte ich in mein Zimmer. James’ Stimme tobte in meinem Kopf herum.

Sonntag. Ein perfekter Tag um sich im Zimmer einzusperren und Schokolade in sich hinein zu Futtern. Auf meinem Handrücken hatte ich 14 Striche. 6 Neben einander und den 7. Gerade durch. Nur noch 6 Wochen und die Herbstferien würden beginnen. Ich lag in meinem Bett und futterte Schokolade in mich hinein. Yummy! Cat hatte die Ansprachen von James ebenfalls gehört, denn er hatte auch nicht damit aufgehört. Sie hatte sich entschieden mich fürs erste alleine zu lassen. Ich brauchte meine Ruhe. Ich verstand nicht wieso er so war! Ich verstand nicht wieso er das machte. Es war kränkend! Morgen musste ich wieder einen Tag mit ihm verbringen! Ich wusste nicht ob ich das aushalten würde...
Sollte ich mich Krank stellen?

4. Schulwoche
Ich vermied es James über den Weg zu laufen. Ich hielt mich ebenfalls von Olivia fern. Es war unglaublich einfach den Beiden gleichzeitig aus dem Weg zu gehen, denn sie hingen jetzt nur noch zusammen herum. Ich hatte jetzt einen neuen Tennispartner. James hatte mir das Leben vereinfacht. Er hatte seine Kurse gewechselt und wir sahen uns so gut wie nie und wenn dann liefen wir einfach an einander vorbei. Es schmerzte.

5. Schulwoche
Sie waren jetzt ein Paar. Allein wenn ich schon daran dachte wurde mir schlecht. Die Zeit flog nur noch an mir vorbei und es schüttelte mich, dass ich nicht diejenige war, die James’ Hand hielt. Ich hing mich an meine Freunde und tat einfach so als wäre ich glücklich. War ich ja auch... Mehr oder weniger. Bei meinen Freunden vergaß ich die Sachen die an mir Knabberten und zerrten. Mit Felix verstand ich mich auch, aber mehr aus Freundschaft würde es sowieso nicht werden. Oder? Die Kommende Woche wird die Letzte. Dann haben wir endlich Herbstferien. Ich werde nach Hause fahren und mich ein wenig von meiner Mutter verwöhnen lassen. Oh ja! Matt und Cat waren richtig glücklich. Sie waren anscheinend immer noch nicht zusammen... Komisch.

Demi, war anscheinend doch keine so blöde Kuh wie Cat sagte. Wir hatten uns ein wenig unterhalten und sie erklärte, dass sie Olivia richtig ätzend fand. Sie meinte auch, dass es echt schade wäre, dass ein so netter Junge mit so einem Biest geht. Bei “netter Junge“ hatte ich geschnauft und sie hatte sich an die ach so nette Rede erinnert.








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