Königin des Schwarzen Reiches - Teil 11

Autor: Jonex666
veröffentlicht am: 07.12.2012


Die Wolken färbten sich in ein tiefes Schwarz. Sie legten sich wie ein dunkler Schatten über die Welt. Kein funkeln eines Sternes war zu sehen. Kein Mond tauchte die Erde in seichtes Licht. Es schlug 3 Uhr, tiefste Nacht. Die Zeit der Dämonen, die Zeit des Teufels. Seine Augen glühten vor Zorn. Sie war nicht zurückgekehrt, keine Nachricht, nichts. Wieder hatte sie es geschafft, sich der Suggestion entzogen. Es musste einen Grund dafür geben- und diesen, würde der Teufel gewiss auch finden.
Er schwor unter Blutes Eid, das ihm dies kein weiteres Mal passieren würde. Er schrie um sich, dass Er das, was ihm zustünde, zurückholen würde. Sein Blut brodelte weil er wusste, das Sie dies nicht allein geschafft haben konnte. Der Teufel wollte bis auf´s Äußerste gehen, so sprang er zu jenem Friedhof, wo Gefolgsleute nur auf die Erweckung warteten, um dahin zuschlachten und zu morden. Willig, jeden Befehl des Meisters auszuführen. Der Meister der Unterwelt grinste in seiner wahren Boshaftigkeit, ja, er würde Seren ganz schnell finden. Er kannte ihre Spur, ihre Aura, so solle es Hagel und Blitze stürmen, Feuer regnen. Seren schlief bestimmt, aber durch Blitze und Getöse, würde sie ganz sicher aufschrecken. Und dann hätte er auch schon Ihre Spur. Und los ...

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Traum

Wieder dieser Traum. Seren träumte wieder den Traum, als ihre Mutter starb und sie selbst zu Gero kam. Nur diesmal war er anders, viel intensiver. Ihre Mutter schien sie anzusehen und etwas zu flüstern. Sie hielt die Luft an und lauschte den Worten:
"Du bist viel stärker als du denkst. Du bist die, die ihm zum Verhängnis werden kann. Suche das Juwel ...", der Rest verschmolz im Nichts. Seren gab zu Verstehen, das sie die letzten Worte nicht verstanden hatte. Doch plötzlich erhoben sich Blitze in ihrem Traum und lauter Donner ließ sie erschrecken.


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Sie wachte auf. Und tatsächlich, ein Unwetter wie nie zuvor kündigte sich an. Sie stand auf, ging ein paar Schritte voran zum Fenster und verstand was geschehen war. Er suchte nach ihr und würde erst dann Ruhe geben wenn sie mit ihm ginge. Aber das, hatte sie nicht vor. Seren machte ruckartig kehrt um Gero und Mikel zu warnen. Sie mussten sich in Sicherheit bringen und so rannte Seren erst an den kleinen Schrank, neben ihrem Bett. Holte einen kleinen Dolch heraus und rannte aus dem Zimmer den langen Flur entlang. Nach ein paar Metern machte sie aber sofort wieder Halt, als sie einen dunklen Schatten am anderen Ende sah. "Mikel? Bist du das?" Stille. Seren trat einen Schritt näher. "Gero?! Du bist es doch!", flüsterte sie. "Wir müssen von hier weg, weck Mikel und lass uns verschwinden bevor Chris hier noch auftaucht. Los ... Jetzt beweg dich doch mal, verdammt.!" Seren wurde das langsam echt unheimlich, bis sie schließlich eine Antwort erhielt. "So, so, Gero lebt also noch, jaa? Keine Angst Kleines, ich bin schon längst da und diesmal wirst du mir nicht noch einmal entkommen. Du bist eine Sünderin. Sünder kommen nach ihren Tot in die Hölle!" Seren verschlug es die Sprache, er war hier. Jedes Wort fraß sich wieder in ihr Herz und sie ahnte schlimmes bei seinem letzten Satz.

Es nützte nichts, Seren musste sich stellen. Weg laufen würde nichts bringen. So stellte sie sich kampfbereit hin, wohl wissend, dass der Kampf gleich wieder beendet wäre. "Zurück in die Hölle mit dir, sonst werde ich ..." Chris kam ein paar Schritte aus dem Dunkeln hervor und fügte hinzu: "Sonst wirst du mich was? Töten? Ach ja, das geht ja nicht. So wie es aussieht wird das wohl ein eher einseitiger Kampf, Kleines. Du hast keine Chance, aber ich würde dir all den Unfug verzeihen. Komm zurück und ich werde niemanden ein Leid zufügen. Außer Gero, der ist wirklich lästig. Und wie hieß der andere? Mikel, richtig. Tja der wird wohl auch sterben müssen." Chris beobachtete Seren genau und erkannte, das Mikel sie nicht kalt ließ. Dies zürnte Chris erneut und er reagierte mit einer direkten Attacke auf Seren. Sie konnte gar nicht so schnell schauen wie sie auch schon nach hinten auf den Boden geschleudert wurde. Zuerst stieß sie an die Wand, an der spitzartige Waffen hingen. Sie knallte hart an ihren Rücken und sank auf den Boden. Die Luft blieb ihr im Halse stecken. Ihr Rücken brannte und schmerzte wie tausend Messerstiche, ihre Beine wollten sich nicht mehr bewegen. Chris trat auf sie zu und beugte sich zu ihr herunter. "Wegen so einen setzt du Millionen von Seelen dem Tode aus. Wegen so einem daher gelaufenen Streuner! Das werde ich nicht dulden. Wo ist er!?" Seren zuckte aus Angst um Mikel zusammen, schwieg aber und bemühte sich, die Schmerzen zu unterdrücken. Sie schaute Chris fest an, bis ihm der Geduldsfaden riss. Er packte sie an den Schultern und zog sie hoch, bis vor sein Gesicht. Seren keuchte vor Schmerz, der sich mittlerweile immer weiter ausbreitete. "Ich will dir nicht weh tun, Kleines. Soll ich deine Schmerzen heilen und dich zu mir bringen?" "Nicht nötig, wie du mir so ich dir. Du kannst auch mal ein wenig leiden", entgegnete sie keuchend, zog den Dolch hervor und rammte ihn in Chris´ Brust. Er reagierte verblüfft und dennoch unheimlich ruhig, mit seinem triumphierenden Grinsen. "Meine eigene Waffe. Pah! Schon vergessen? Du kannst mich nicht töten." Seren hingegen war diesmal sehr ruhig und fügte lässig hinzu: "Ich weiß. Aber auch du kannst Schmerzen empfinden und an der Klinge kleben tausend Schmerzen von Seelen, die du unschuldig ermordet hast." Für Seren war alles gesagt, Chris ließ von ihr ab und Seren sank zu Boden. Sie betete jetzt nur noch für den ihrigen Schmerz, auf das er bald aufhören möge. Sie wagte noch einen kurzen Blick zu Chris und sah das er bereits anfing sich zu krümmen. Trotzdem bekam sie Angst, sie wusste nicht wie lange sein Schmerz anhalten würde und wollte flüchten. Aber aufstehen konnte sie nicht, zu tief waren die Wunden, der Schmerz gewann und Seren drehte sich mit viel Kraftaufwand auf den Bauch. Sie atmete stoßartig und wünschte sich lieber zu sterben als das noch länger aushalten zu müssen. Chris blockierte ihre Fähigkeiten, sie konnte sich nicht heilen, nicht regenerieren. Nicht einmal ordentlich kämpfen, wenn er in ihrer Nähe war.

Viele qualvolle Minuten des Schmerzes vergingen. Seren beobachtete Chris, der immer noch mit sich zu kämpfen hatte und sich krümmte. Seren spürte eine andere Aura, Mikel´s Aura. Sie versuchte sich augenblicklich aufzurichten und, wenn es sein musste, davon zu kriechen. Mikel rannte mit Elan um die Ecke, direkt auf Chris zu. Mikel hatte sein Schwert dabei und holte zum Stoß aus, als er an Chris heran war. Doch Chris konnte trotz der Qualen sein Schwert problemlos halten. Er hielt es tatsächlich einfach so fest, ohne eine Miene zu verziehen. Seine Augen verdunkelten sich erneut, als er sah, das Mikel nun vor ihm stand.

Die zwei musterten sich genau und Seren bekam es erneut mit der Angst zu tun. Sie kannte, oder glaubte zumindest Chris´ wahre Macht zu kennen. "Flieh, Mikel! Hau ab, er wird dich töten, bitte!", keuchte sie hervor. Chris´ warf Seren einen Blick zu und wandte sich wieder an Mikel: "Du solltest ihrer Bitte lieber nachkommen. Wir wollen doch nicht, das Jemand ernsthaft zu Schaden kommt, oder?" In diesem Moment, holte Chris mit der Faust aus und bließ Mikel die Lichter aus, er fiel augenblicklich in die Schwärze. Seren schaute mit Entsetzen diesem Szenario zu und verlor ihre Hoffnung auf Rettung. Sie richtete sich auf, schaffte es sogar sich aufzurichten. Schließlich musste sie Mikel helfen, sie konnte nicht zulassen, dass Freunde wegen ihr sterben sollten. "Bitte, bitte du darfst das nicht tun. Ich will das nicht. Nimm mich mit und mach mit mir was du willst. Aber lass die anderen leben." Tränen rannten ihr über das Gesicht, es verletzte sie einfach alles. Chris drehte sich mit einem triumphierenden Lächeln zu ihr um. Doch es hatte noch etwas anderes an sich. Misstrauen. Er lief langsam, sehr langsam zu ihr, hielt sie anschließend fest und Seren bemerkte plötzlich, wie etwas hartes gegen ihre Brust drückte. Sie schaute herunter, zu ihrer Brust und erkannte die schwarze Waffe, eine Pistole. Sie schaute Chris irritiert und ängstlich an, drohte wieder zu Boden zu sinken. Doch er hielt sie weiterhin fest und presste Seren an sich. "Ich kann dir nicht über den Weg trauen. Wenn ich dich für immer bei mir behalten will, muss ich dich tot mitnehmen. Und das, ist doch wirklich Todsicher, oder?"

Seren schloss die Augen, bereit alles aufzugeben. Sie hatte wirklich geglaubt, man könnte dem Teufel einfach entkommen. Sie wollte doch Mikel näher kommen. Ihn kennen lernen, berühren und Liebe schenken. Das konnte sie doch nun nicht einfach so hinschmeißen. Gero hatte sie genau das gelehrt, niemals aufgeben. Und wenn es sein musste, hinterlistig und skrupellos sein. ... Niemals würde sie sich einfach so erschießen lassen. Sie öffnete wieder die Augen und sah ihr Gegenüber entschlossen an, entschlossen sich nicht auszuliefern. "Noch einen letzten Wunsch - in diesem Leben?" Seren atmete tief ein und äußerte ihren Wunsch: "Ich möchte so gern einen letzten Kuss von dir. Einen letzten, bei meinem lebendigen Leib, ohne Schmerz." Chris sah sie eindringlich an, er war ganz offensichtlich überrascht über solch einen Wunsch. Gerade deswegen, weil sie ihn hintergangen und davon gerannt war. Doch lange musste er nicht überlegen. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, ohne ihre Nähe hatte er sich einsam gefühlt. Ihre Küsse vermisst und sich selbst tausend Male verflucht. Nun schien ihm aber alles wieder vollkommen, er küsste sie nur zu gern und konnte es kaum erwarten, es wieder zu tun. "Sehr gern, Kleines.", entgegente Chris ruhig. Seren´s Herz schlug schneller, sie musste ihn begierig nach mehr - küssen. Um nicht aufzufallen. So könnte sie Zeit schöpfen, ja es könnte durchaus klappen. Sie fing gar nicht erst an, sich auszumalen was passieren würde, wenn was schief gehen würde. Chris´ Gesicht rückte näher an ihres, Seren spürte augenblicklich, wie ihre Wunden zu heilen begannen. Je näher Chris kam, desto tiefer wurde sie erneut in seinen Bann gezogen. Seine Augen waren genau so kalt wie damals, als sie ihm ausgeliefert war. Sie schloss die Augen und ließ es geschehen.

Seren drohte wieder nachzugeben. Chris schien es kaum auszuhalten, sie nur zaghaft berühren zu dürfen, so ließ sie ihn weiter gewähren. Sie wollte es nicht genießen und tat es doch. Sie spürte, wie Chris sie erneut in den Bann zog. Dies sollte aber nicht noch einmal passieren, nie wieder wollte Seren Sklavin eines Zaubers sein. Indessen rappelte sich Mikel wieder auf. Er wusste nicht genau wo er war, doch als er den Kuss zu sehen bekam, starb sein Herz. Er erkannte zwar, das dies nur ein Trick war, doch trotzdem war es unerträglich für ihn, Seren so zu sehen. Wie der Teufel sie immer mehr an sich presste. Eifersucht breitete sich aus, Mikel hob sein Schwert und diesmal sollte er treffen. Aus reinem Hass allein würde er sein Schwert in Chris´ Rücken jagen und dann mit dem Mädchen, das ihm gerade so weh tat, fliehen. Kaum zu Ende gedacht, holte Mikel aus und, ... rammte es tief in Chris´ Fleisch hinein. Chris fiel zu Boden und schaute Seren bittend an, ihm zu helfen, doch das tat sie nicht. Sie schaute von oben auf ihn herab und sprach: "Wart´s nur ab. Denn ich werde dich eines Tages für immer verbannen!". Sie ging eilends zu Mikel der sie böse anschaute. Sie wusste nicht wieso er auf einmal so sauer war. Woher denn auch, bitte? Mikel versuchte seine brennende Eifersucht und die Tatsache, das er Seren noch nie geküsst hatte zu vertuschen. Er nahm sie bei der Hand und beide rannten raus ins dunkle.

Blitz und Donner erhellten die Erde. Feuer brannte überall lichterloh und Schreie, quälende Schreie durchbrachen immer wieder die Stille des Verderbens. Seren blieb stehen und dachte nach - vielleicht sollte sie ja doch zurück gehen. Dann wären die Unschuldigen verschont und keiner müsste wegen ihr leiden. Für Seren war es grausam und so wollte sie schon endgültig kehrt machen. Mikel griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. "Du darfst nicht zurück gehen. Ich will nicht wissen müssen, das er dich berührt. Und ich will nicht ertragen müssen, das er dich küsst." Mikel schaute Seren tief in die Augen, doch sie konnte nichts sagen, nicht jetzt. Sie fühlte sich hin und her gerissen. Und dann fiel ihr auch schon wieder der Traum ein. Das Juwel, was das auch immer sein sollte, musste sie finden. Schließlich schaute sie Mikel wieder zögernd an, aus Angst, er könnte immer noch sauer sein. Doch das war er nicht, im Gegenteil, sein Gesicht, seine Augen sagten etwas ganz anderes. "Komm mit, Seren. Ich beschütze dich. Für immer!"





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