Königin des Schwarzen Reiches - Teil 5

Autor: Jonex666
veröffentlicht am: 03.07.2012


Na holla. Vielen Dank für die Kommis. Hier der nächste Teil. Hoffe es trifft einigermaßen so "manche" Erwartungen. :)



********************


Schwärze, so tief fiel ich hinein. Alles wurde dunkel, allein, gefangen in einem endlosen Traum. Eine Gestalt erschien vor mir. Ich erschrak, sah mich näher um. Ich befand mich in einem Raum, der langsam heller wurde. Da lag eine Frau mit einem Baby in den Armen. Eine art Krankenhaus schien das hier zu sein. Ich musterte sie. Sie war so wunderschön. Trotz ihres erschöpften Körpers, konnte man diese Schönheit und den Anmut erkennen. Sie hatte braunes, bis zu den Schultern reichendes, glänzendes Haar. Große blaue Augen - unser Markenzeichen schlechthin, ein makelloses Gesicht, ein Model. Eine Schwarzmagierin? Sie lächelte und besah das Baby in ihren Armen. Ihr Baby, sie hatte es wohl erst vor kurzer Zeit auf die Welt gebracht. "Mein kleines Mädchen, ich habe dich so lieb", flüsterte sie zärtlich zu ihrem Spross. Selbst ich lächelte, ihre Liebe konnte ich ganz deutlich spüren. Eine plötzliche Wärme erreichte mich und floss in mein Herz. So nah fühlte ich mich ihr. So verbunden. Doch ihr Blick beherbergte auch tiefe Trauer. Warum war sie nur so traurig? Man freut sich doch auf das eigene Kind. Doch ich sollte gleich verstehen, was nun passierte.

Ein Mann betritt den Raum. Er war so gegen ende dreißig schätzte ich. Er sah die Frau nur kurz an und verbeugte sich dann tief vor ihr. "Bitte, dies ist nicht der rechte Augenblick für eine Verbeugung. Du musst dich beeilen, bitte, kümmer dich gut um sie! Sie wollen mir mein Baby wegnehmen! Das weist du doch!" Die Frau brach in Tränen aus und übergab ihr Kind dem Mann. *Hoffentlich tut er dem Mädchen nichts.*, lauteten meine Gedanken. Doch die Gedanken verwarf ich unbewusst wieder. Dieser Mann löste eine Geborgenheit in mir aus. Wer ist das? "Sie wird eine großartige Frau, ich werde mich um sie sorgen, als wäre es mein eigenes Fleisch und Blut! Und ich werde sie bestens ausbilden! Welchen Namen soll sie tragen, Hoheit?" Die Frau gab dem Mädchen einen Kuss auf die Stirn und sagte: "Seren. Meine kleine Seren. Gero, bilde sie aus, in ihr schlummern Kräfte, die die Welt braucht. Bitte.", hauchte sie. Ein stechender Schmerz durchfuhr meine Brust. Mein Herz explodierte, zerfiel in tausende von spitzen Dornen, die mich zerstachen. Meine Mutter, Gero. Ich wollte sie fragen warum sie mich an ihn abgibt, was jetzt passierte. Doch dieser Traum lies mich nicht loslaufen, er hielt mich fest. Meine Lippen formten Wörter die nach dem *Wieso* fragten. Aber heraus kam nichts als gähnende Leere. Was passiert hier? Ich dachte sie lag im Sterben. Ich verstand gar nichts mehr.

"Schnell, beeil dich! Sie kommen, geh!", versuchte meine Mutter zu schreien. Heraus, kam nur ein schwaches pfeifen. "Aber ich kann euch nicht alleine lassen. Ich verteidige Euch! Vertraut mir, das werde ich nicht zu lassen.", entgegnete Gero. Er wollte meine Mutter also beschützen. Meine Mutter erhob eine Hand, doch ehe Gero protestieren konnte, schnellte schon ein: "Suspactus versandes!", aus ihr heraus. Gero wurde zusammen mit mir als Baby durch Magie in die hinterste Ecke geschoben, mit dem Gesicht zum Raum gerichtet. Fest hielt er mich in den Armen. Sein Blick wurde traurig, er sah immerzu an mich herab. Bis er sich versteifte. Ein Lähmungszauber. Meine Mutter machte ihn und mich unsichtbar und eh ich mich versah hörte ich laute Schritte. "Bitte drück meine Tochter ganz lieb von mir und sage ihr das ich sie vom ersten Augenblick an geliebt habe." Die Tür ging auf. Herein kamen zwei Männer. Sie trugen alle ein Zeichen auf ihrem Rücken, ich konnte es nicht erkennen. Ein Schleier legte sich um meine Augen, nur noch wilde Schreie vernahm ich und Fragen über Fragen an meine Mutter gerichtet. Der eine Sprach:"Wo ist deine Tochter? Ich will sie haben, sofort! Wir werden uns gut um sie kümmern, es wird ihr an nichts fehlen, das weist du doch." In diesen Worten konnte ich die Lüge förmlich riechen. "Kümmern? Nur weil sich dein dreckiger Teufelssohn einmal in sie verlieben wird? Du willst sie verheiraten! Sie der Welt entfremden und ihre Seele in der Hölle gedeihen lassen. Niemals!" Der Mann wurde zornig über die Sturheit meiner Mutter. Ich hatte Angst, das er ihr weh tun würde und ich das jetzt miterleben müsste. "Freu dich doch über diese Vorhersage! Sie wird nicht einfach nur Königin, nein, die Königin der Welt. Unserer Welt, des Schwarzen Reiches! Sie ist beseelt mit schwarzer Magie. Die Welt wird uns gehören." Meine Mutter wurde rot vor brennender Wut. War aber zu schwach um aufzustehen. "Oh nein!", krächzte sie. "Mein Kind wird gar nichts! Sie wird wahre Liebe erfahren und ihr Leben leben. Meine Tochter ist eh schon an einen anderen geheimen Ort, ihr werdet sie nie finden, Pech gehabt!" Meine Gedanken verließen mich als ich sah, wie der eine Bastard ein Schwert zog. Nein, das macht er nicht, er holte aus und schrie: "Dafür wirst du nie wieder das Licht der Welt erblicken! Das du es wagst, sie weg zubringen!" Er holte weit nach oben aus, meine Mutter schwieg eisern, ein kalter Blick ging von ihr aus. Das Schwert schnellte nach unten und traf ins Herz, was zugleich auch meines traf.

Eine Welle des Zorns trug mich hinfort. Ich konnte nicht wegsehen. Nahm alles in mir auf und schloss es tief in mein Gedächtnis ein. Verstärkt rang ich nach Luft, der Hass durchflutete meine Adern. Mein Herz hörte auf zu schlagen. Ein roter Nebel färbte sich in dieses Bild. Nein, sie werden alle sterben. Ich werde diese Höllenhunde umbringen, sie werden genauso leiden, wenn nicht schlimmer! Ich musste handeln. Aufwachen musste ich. Ich nahm all meine Kraft zusammen und schrie in meinen eigenen Traum: "Wach auf!", es klappte, alles bewegte sich und wurde unscharf. Ein flackern erschien vor mir. Schatten der dunkelsten Wesen nahm ich war. Und eisblaue Augen sah ich vor mir, die sich an mich hefteten. Ein Schock, diese Augen jetzt zu sehen. Von diesem Mann, der doch so unwiderstehlich gut aussah. Der mich innerhalb kürzester Zeit um den Verstand brachte und einerseits tiefe Angst bei mir auslöste.

Ruckartig riss ich die Augen auf, der Schweiß lief mir von der Stirn. Ich kochte vor Wut und der Erkenntnis, das meine Mutter ermordet worden war. Ich versuchte mich halbweg aufzurichten, was mir nur schwer gelang. Ich stützte mich von der Bettmatratze ab. Verschwommen nahm ich nur ein paar schwache Lichter wahr. Ein Fenster sah ich, dunkle Nacht war es. Mein Kopf hämmerte, es schmerzte, zugleich sank ich zurück und hatte mit den Schlaf zu kämpfen. So kaputt war ich schon lange nicht mehr. Meine Sinne waren getrübt. Hören konnte ich nur dumpfe Geräusche, sie waren so fremd. Nur unscharf sah ich meine Umgebung. Die Finger fühlten nur zaghaft das weiche Bettlaken, wie es sich an mich schmiegte. Doch ein Sinn blieb mir. Ich spürte genau das ich nicht alleine war. "Gero?", flüsterte ich schwach hervor. Aber ich hätte es gleich wissen müssen. Diese Gefühl was mich überkam, beobachtet zu werden. Nein, nicht Gero. Ich hätte wissen müssen, das Gero nicht hier war. Es war Chris, dessen Augen mich in seinen Bann zogen. Die Augen, die sich durch meinen Körper bohrten. Schlagartig wurde mir bewusst, was eigentlich passiert war. Wir hatten uns geküsst. Er sagte mir wer er war und dann diese Schwärze.

*Es gibt jetzt kein Entkommen mehr.*, schoss es mir durch den Kopf. "Damit liegst du völlig richtig.", hauchte Chris. Er las also meine Gedanken, wie ich das hasste. Dies ließ Angst in mir aufkommen. Sie lähmte mich, drang ins Mark hervor, bis Adrenalin mich aus dieser Lähmung riss. Ich sprang aus dem Bett, wobei man dies eher als fallen bezeichnen konnte. Mir war schwindelig und immer noch wollten meine Augen nicht gehorchen um mir eine nötige Orientierung zu geben. Mein Kopf fühlte sich an, als wolle er zerspringen. Diese Schmerzen ließen mich aufwimmern. Wie peinlich, gerade vor ihm. Konnte ich mir das denn nicht verkneifen? Noch ehe ich an irgendetwas anderes denken konnte, greiften mich zwei sehr muskulöse Arme und hoben mich hoch. Man, roch der gut. "Es wäre vielleicht klüger gewesen, einfach liegen zu bleiben und nicht aus dem Bett zu fallen." Ich fühlte mich verspottet. Was bildete der sich eigentlich ein? Und was denkt er eigentlich wer er ist?! Letzteres zu denken, hätte ich mir ehrlich gesagt auch sparen können. "Lass mich runter, los jetzt! Deine dummen Kommentare kannst du stecken lassen!", keiferte ich. Ich brodelte innerlich, atmete schneller. Aber je schärfer ich die Luft einsog, desto mehr stieg mir sein verführerischer Duft in den Kopf. Er betäubte mich, trotz allen zog er mich an. "Bist du sicher, das ich dich runter lassen soll? Du bist so schön, du riechst so gut, das ich dich nie mehr ablegen will.", sagte er. Ein Schauer überkam mich. Diese gewisse Sehnsucht holte mich ein. Nichts konnte ich darauf erwiedern, ich konnte nicht. Meine Augen begannen wieder schärfer zu sehen. Ich blickte ihn an. Wie gern würde ich ihn jetzt noch näher spüren, seinen Körper anfassen. Austesten, wie es sich mit Chris anfühlte. Ihn einfach nur bis in die Undendlichkeit küssen. Meine Gedanken kamen mir so fremd vor, ich war mir selbst auf einmal so fremd. Chris hatte mich verhext, ein Zauber der mich nicht vernünftig denken ließ. Seine Augen begannen zu flackern, es sah sehr seltsam aus, doch deuten konnte ich es nicht. Fragend und leicht ängstlich sah ich ihn ungebrochen an. "Augen sind das Tor zur Seele, Seren. Du willst also mehr, hm?", sagte er heißer. Oh sehr heiß klang das sogar. Und wieder diese Röte meinerseits, ich bin auch echt zu dämlich, aber zum nachdenken bekam ich keine Zeit mehr. Chris setzte mich auf dem Bett ab, zog sich sein Hemd aus, setzte sich ebenfalls auf das Bett und, wow wow wow. Meine Augen wurden immer größer, Hitzewellen überkamen mich. Was für ein Körper, dieser Mann macht mich wahnsinnig. Neben mir befand sich ein Gott. Chris zog mich auf sich und küsste mich ohne Vorwarnung. Er zog mich in tiefe langanhaltende Trance, das war unbeschreiblich. Besitzergreifend drückte er seinen linken Arm gegen meinen Rücken, um mehr zu spüren. Ich konnte nicht anders, meine Hände wanderten über seinen gesamten Körper. Nur noch ihn nahm ich wahr. Egal, wo ich ihn auch berührte, spürte ich Muskeln. Pures Testosteron erfühlte ich. Verdammt, warum war es hier nur so dunkel, ich wollte so viel mehr sehen.

Meine Bluse zog er mir aus, ohne das ich es richtig zur Kenntnis nahm. Ich spürte nur noch diesen heißen Körper, die ungebremsten Hände, die mehr fühlen wollten als nur Stoff. Ich gab mich Chris vollkommen hin, auch als er sich an meinen Top zu schaffen machte. Er schien sich nicht bremsen zu können, so fest hatte er mich schon an sich gedrückt. Ein wilder Mann, was ich in diesen Moment nur genießen konnte. Ich verlor mich selber immer mehr. Jede Berührung brannte sich tief in meine Haut, die nie mehr gelöscht werden wollte. Bis er einmal inne hielt. Chris drückte mich leicht von sich, besah meine nackte Haut und schaute mir wieder tief in die Augen. Ich zitterte überall, ohne seinen Körper würde ich erfrieren. Schüchtern blickte ich ihn auch an. Schwer atmend schüttelte er leicht den Kopf. Seine Worte fraßen sich in micht hinein als er sagte: "Etwas göttlicheres gibt es nicht. Jeden Wunsch werde ich dir erfüllen, du wirst die glücklichste Frau der Welt. Du darfst mich nur niemals verlassen! Versprech es mir." Stumm nickte ich. Er zog mich wieder zurück, bis wir auf dem Bett lagen. Stunden lang wälzten wir uns herum. Bis ich, ja ich nicht mehr konnte. Dies war mit Abstand die längste Nacht meines Lebens.






Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz