Das Licht meiner Nacht - Teil 15

Autor: Janine
veröffentlicht am: 14.01.2013


Ist etwas kürzer und einer der letzten Teile. Wenn das Ende zu abprupt kommt, sorry, aber ich werde nun an dieser Geschichte nicht mehr weiterschreiben und damit sie nicht offen bleibt, schreibe ich nur noch das Ende.
Ich werde demnächst vermutlich auch keine anderen Geschichten mehr hochstellen, habe mich mit einigen guten Freunden ziemlich in die Haare bekommen und meine BF, welche mich auf einige Ideen von >Farben der Liebe< brachte, desswegen auch verloren,...
Janine

KAPITEL VIERZEHN
Der einzige Weg

***Luna***
„Du bist so ein verdammtes Arschloch, Jaydon! Wegen dir ist Mel noch schlimmer als damals, als ihr Va…“, schrie ich ihn an und verstummte, bevor ich mich verplapperte. Ich hatte genug. Mel redete nicht mehr mit mir und ließ mich nicht an sich ran seit gestern.
„Ich habe doch gar nichts gemacht verdammt! Shakira hat mich geküsst, nicht ich sie! Sie will ihren Freund eifersüchtig machen oder so, ich habe damit nichts zum Tun! Wie oft soll ich das noch sagen? Ich liebe diese kleine Katze, verdammt noch mal! Warum glaubt ihr mir nicht? Wenigstens du, Bruder!“, verteidigte er sich und blickte mir beinahe trotzig in die Augen.
„Ich komme doch auch nicht an sie heran! Du lässt mich nicht zu ihr ins Zimmer und sie kommt nicht heraus!“, fügte er ziemlich down hinzu.
„Wo ist deine Ex jetzt?“, fragte nun Col.
Jaydons Blick verfinsterte sich zunehmend als er beinahe schon fauchte: „Das schert mich `nen Dreck! Ich schwör` s dir Bruder, wenn die noch einmal bei mir antanzt, dann verleihe ich ihr Flügel und das ohne Red Bull!“
Ich grinste leicht, er hörte sich beinahe schon so an wie Mel.
„Ich glaube dir, Jay“, sagte ich schließlich und nun richtete er seine Augen etwas erleichtert auf mich.
„Und deswegen werde ich dich zu ihr ins Zimmer lassen.“
„Danke, Luna!“
Ich nickte nur und gab ihn meinen Schlüssel. Sollte er mal sein Glück probieren.
Doch Jay nahm ihn nicht an. Er schüttelte leicht den Kopf und fragte anschließend: „Was wolltest du vorher sagen? Ich weiß ihr beiden verschweigt etwas!“
Ich wollte es ihm zwar nicht erzählen und Col auch nicht, aber sie hatten beide das Recht dazu. Immerhin waren sie Mel und meine Freunde.
„Nun ja, es ist so. Mels Vater ist im Knast. Er hat damals als Mel und ihre Schwester noch klein waren ihre Mutter ermordet und nach guten fünf Jahren auch ihre Schwester. Beides geschah vor ihren Augen. Nun wird er hinter Mel her sein, sollte er jemals ausbrechen können“, fasste ich es kurz aber forsch zusammen.
Beide schwiegen. Schienen schockiert über Mels Schicksal und wussten nicht was sie darauf antworten sollten.
„Aber ändern wir das Thema, wirst du jetzt zu ihr gehen, Jay?“, brach ich das Schweigen.
„Ja, ähm, … bis dann!“, damit schnappte er sich den Schlüssel aus meiner Hand und eilte fort von uns. Im Rücken hatte er Collins und meine Blicke.

***Melea-Rosalie***
Eine Tasche, mehr brauchte ich nicht. Darin befanden sich etwas Geld, eine Flasche Wasser und mein Ausweis. Mehr würde ich nun nicht mehr brauchen. Somit hatte ich fertig gepackt. Ich starrte mehr oder weniger mit leerem Blick die Wand an. Ich hatte Angst vor der Begegnung mit meinem Vater. Aber noch mehr fürchtete ich mich davor Jay mit Shakira glücklich vereint zu sehen. Es mag unsinnig klingen, aber es war so.
„Ich werde zur Jägerhütte kommen“, war das einzige was ich sagte, nachdem Keyan abgehoben hatte.
„Was machst du da, Lea?“, hörte ich die fragende Stimme Jays plötzlich neben mir.
Sofort fuhr ich hoch, während ich gleichzeitig auflegte und meine kleine Tasche mit dem Fuß unters Bett kickte.
„Hast du noch nie was von Privatsphäre gehört, Playboy?“, stellte ich eine Gegenfrage und verschränkte meine Arme, während ich das Handy auf mein Bett warf.
„Sehe ich so aus, Kätzchen?“, lächelte er leicht, und die Gefühle welche sich in seinen Augen spiegelten, konnte ich einfach nicht verstehen. Weshalb sah er mich so verliebt an, wenn er doch mit dieser Shakira was am Laufen hatte?
„Verpiss dich, Hündchen und lass mich einfach in Ruhe! Ich kann deine Visage hier nicht ertragen!“, beleidigte ich ihn und hoffte ihn mit meiner Kälte verscheuchen zu können.
„Ich liebe dich, Melea-Rosalie Tracon! Und mit Shakira habe ich schon längst abgeschlossen! Du bist diejenige die ich will und sonst niemand! Nur du alleine hast mir den Kopf verdreht“, sagte er leise und um Verzeihung bittend.
Ich unterdrückte die Gefühle, welche in mir hochschwappen wollten und antwortete spitz: „Schön für dich. Aber ich liebe dich nicht und werde es auch vermutlich in diesem Leben nicht mehr tun.“
Er starrte mich an. Wusste nicht recht was er antworten sollte.
„Hättest du nun die Freundlichkeit und verlässt mein Zimmer? Ich habe noch etwas zu tun!“
„Lea“, hauchte er und in seinen Augen las ich den Schmerz, welchen auch ich gefühlt hatte.
„Geh endlich. Du hast hier nichts mehr zu suchen, Jaydon“, forderte ich ihn erneut so gefühllos und monoton wie zuvor auf.
„Es tut mir leid. Es tut mir so verdammt leid, aber Shakira hat mich geküsst. Sie mich, nicht ich sie. Kätzchen, bitte, glaub mir doch!“, flehte er und ich hörte wie seine Stimme immer dünner würde. Bald würde sie brechen, und doch, obwohl ich seinen Schmerz sah, ihn sogar hörte, blieb es mir beinahe vollkommen gleichgültig. Ein kläglicher Rest meines Herzens begehrte auf, rief mir zu mich in seine Arme zu werfen und meine seelischen Wunden heilen zu lassen, doch ich durfte, konnte und wollte auch nicht. Ich musste zu meinem Vater, um endlich das letzte Kapitel abschließen zu können und um meine Tante und Ray zu retten.
„Dort vorne ist die Tür“, erwiderte ich schonungslos und wandte mich ab.
Plötzlich spürte ich wie er mich umdrehte und kaum, dass ich richtig stand, fühlte ich seine Lippen auf den meinen. Der Kuss war sanft und süß. Erlöste mich einen Moment von dem Dunkeln meiner Seele, meiner Vergangenheit und ließ meinen Verstand offline gehen. Doch etwas verwirrte mich. Weshalb schmeckte ich Salz? Meine Augen flogen auf und erst da bemerkte ich, dass ich weinte. Meine Hände, welche ich um Jays Nacken geschlungen hatte, riss ich sofort weg und stieß ihn anschließend so stark wie ich konnte gegen die Brust.
Ich konnte meine Tränen nicht stoppen. Dennoch sagte ich mit festem und vor allem frostigen Ton: „Es ist zu spät! Sieh es endlich ein, Donny!“
Ein bitteres Lächeln umspielte seine Lippen als er mit belegter Stimme antwortete: „Es ist niemals zu spät, Lea!“
Danach drehte er sich um und ging. Verließ mich, so wie ich es wollte und gleichzeitig tief vergraben im Innersten nicht wollte.
Ohne darüber nachzudenken, zog ich die Tasche, welche nun unter meinem Bett lag, hervor, hang sie mir um die Schulter und verließ das Zimmer. Ich würde mich sofort auf den Weg machen, denn wenn ich jetzt nicht ginge, würde ich es vermutlich niemals tun und alle in Gefahr bringen. Ich schob meine Hand in die Hosentasche und da bemerkte ich es. Der Zettel der Polizei war weg. Es hätte mich mehr alarmiert, wenn ich gewusst hätte, dass er vor Jays Besuch noch dagewesen war, aber so zuckte ich nur mit den Schultern und betrat den letzten meiner Wege. Es war besser so. Für mich und alle anderen.

***Luna***
„Woher hast du das?“, fragte ich und starrte Jay an.
„Von Lea, sie hatte es einstecken“, antwortete er kurz angebunden.
Ich runzelte die Stirn und Collin nahm mir die Worte regelrecht aus dem Mund: „Ich will nicht wissen, wie du da ran gekommen bist, aber was willst du damit sagen?“
„Keyan Tracon alias Mels Vater ist ausgebrochen. Vermutlich um seine Tat endlich zu beenden. Das will er sagen!“, zischte ich aufgebracht und wollte bereits los zu meiner Cousine und sie von Dummheiten abbringen, doch Jay hielt mich auf.
„Warte! Ich muss euch noch etwas sagen. Als ich euer Zimmer betrat, Lu, hörte ich, wie Lea sagte, dass sie zu irgendeiner Hütte kommt.“
„Hütte? Was für eine Hütte? Glaubst du, dass sie mit ihrem Vater telefoniert hat?“, fragte ich beinahe hysterisch.
Jay nickte bloß und ich fluchte: „Scheiße, die wird spätestens diese Nacht noch verschwinden! Hoffentlich ist es noch nicht zu spät!“
Damit riss ich mich von Jays Griff los und sprintete mit den beiden Brüdern auf den Fersen los.





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