Das Licht meiner Nacht - Teil 12

Autor: Janine
veröffentlicht am: 26.12.2012


Sollte das Folgende jemandem zu schnell gehen, dann sorry, aber ich finde es ist endlich Zeit dazu, dass sich etwas verändert und schließlich soll es wieder etwas interessanter werden,...
(Achtung leichte schnulzen Gefahr) :D
Lg Janine

KAPTIEL ELF
Operation verkupple Hund mit Katze

***Melea-Rosalie***
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir am Fußballfeld. Und auch wenn ich lange nicht mehr gespielt hatte, so war mein Fußballtalent nicht verloren gegangen oder eingerostet, denn ich war mit Jaydon und Collin gleichauf. Und die beiden galten als die besten in der Gruppe.
>Wie unerwartet!<, dachte ich dazu nur sarkastisch und schüttelte über meine Gedankengänge den Kopf. Jedoch wurde ich schnell wieder in die Realität zurückgerufen, da unser Mannschaftskapitän mir den Ball mit voller Wucht entgegenschoss. Ich fing ihn noch rechtzeitig ab und Schoss ihn ebenso scharf zurück. „Du bist ein Arsch und bleibst einer, Kingsley!“, rief ich ihn zu, musst aber ohne triftigen Grund grinsen. Oh Himmel, Fußball tat meinem Hirn anscheinend nicht gut!
Ich konnte es nicht genau sehen, aber ich glaubte zu sehen, wie er mir ebenfalls grinsend zuzwinkerte, als er nach einem Pass zu mir zurückrief: „Wir trainieren, Kätzchen, von mir träumen kannst du später!“
Ich spielte den Ball an Jay zurück, doch kurz bevor er bei ihm ankam rannten auch schon Jan und Sean durch unsere Mitte, schnappten sich den Ball und riefen gleichzeitig: „Hey ihr verliebten Feinde, Turtelstunde ist vorbei! Wir sehen uns morgen Mel. Bis dann Chefchen.“
Damit waren sie weg. Verdutzt blickte ich ihnen nach, dann schlich sich ein stilles Lächeln auf meine Lippen. Diese beiden waren ziemlich seltsam. Ich hatte bereits einen Verdacht was zwischen ihnen lief, aber sicher war ich mir da noch nicht.
Ich joggte mit Jay an der Seite zu Luna verabschiedete mich von den anderen, während ich Jay ignorierte indem ich mir selbst sagte, dass ich mich von ihm fernhalten sollte.
Gemeinsam mit Lu schlenderte ich nun auf unser Zimmer, wobei sie es nicht lassen konnte und mich über Jay ausfragte.
„Hast du bemerkt, wie er dich die ganze Zeit beobachtet hat? Ich würde wetten, dass er etwas von dir will!“, meinte sie im Brustton der Überzeugung.
Ja, seine Blicke hatte ich mitbekommen. Immer dann wenn ich mit seinen Freunden redete und oder herumalberte. Sie waren alle okay und gut drauf, auch wenn mir Brian und Mike zunächst auf die Nerven gingen, da sie sich mir gegenüber zunächst aufführten, als wären sie auch solche Machos wie unser Teamchef. Sie versuchten mich mehr als einmal dämlich an zu flirten, bis ich ihnen eine klare Ansage machte, denn danach behandelten sie mich mit kumpelhaften Respekt. Aus den Augenwinkeln hatte ich bemerkt, wie Jay mich auch dabei beobachtete und mich schließlich mit so etwas wie Stolz, aber auch mit Respekt betrachtete. Doch dieser Ausdruck war so schnell aus seinen Augen verschwunden, wie er gekommen war und so konnte ich nicht mit Sicherheit sagen, ob ich mich nicht getäuscht hatte.
Und schließlich als ich ihn darauf ansprechen wollte, dass ich kein Kindermädchen brauchte, teilte er mich zum Abwärmen als sein Gegenpart beim hin und her Passen ein. Wodurch wir in die Situation von vorhin geraten sind.
„Ja, und als ich ihm dazu meine Meinung sagen wollte, hat er mich einfach als sein Gegenspieler eingeteilt! Und das Einzige was dieser Typ von einem Mädchen will, ist Bettgeflüster und so etwas kann ich nicht gebrauchen! Ich brauche gar keinen Kerl!“, gab ich nur zurück und seufzte, als sie das Thema wechselnd weiterplapperte: „Ich bin schon so aufgeregt. Am Dienstag habe ich mein erstes Date mit Collin!“
„Mhm, super und ich gezwungener Maßen eines mit Jaydon. Ich könnte kotzen vor so viel Glück!“, brummte ich und meine Stimme war nur so geschwängert vor Sarkasmus.
Lu grinste mich breit an, sodass sich die imaginäre Gewitterwolke, welche sich über meinen Kopf gebildet hatte, noch verdichtete: „Du magst ihn! Das sieht man dir an. Und er mag dich auch!“
„Können wir uns darauf einigen über dieses Thema zu schweigen? Denn wir kommen nicht weiter. Ich mag ihn nicht und fertig!“
„Ist ja gut. Ich schweige“, lächelte sie und in einem friedlichen Schweigen kamen wir schließlich an unserem Zimmer an.
„Such dir ein anderes Opfer, Kuppelkönigin, ich stehe nicht zur Verfügung!“, spottete ich etwas unterkühlt, bevor ich die Tür unseres Zimmers aufschloss und mich ins Bad flüchtete.

Mein erster Gedanke vor dem Aufwachen war: „Verdammt es ist Dienstag!“
Mein Zweiter: „Heute habe ich ein Date mit Jaydon Kingsley!“
Und mein Dritter: „Da wird die Lampe mit Sch davor sich aber freuen, wenn die das mitbekommt, dass ich mit ihrem geliebten Jay ins Kino gehe!“
„Aufstehen, Mel, in fünfzehn Minuten müssen wir in der Klasse sein, wir haben verschlafen!“, rief hektisch meine Cousine.
Mit einem gemurmelten Fluch sprang ich aus dem Bett und machte mich, genau wie meine Cousine im Blitztempo fertig.
Pünktlich mit dem Läuten der Klingel kamen wir im Klassenraum an. Doch dort schien sich etwas herumgesprochen zu haben. Es hatte bereits am Montag die Runde durch die Schule gemacht, dass ich nun im Fußballteam mitspielte, und dass die Kingsleys mal wieder ein Date hatten. Wobei jeder wusste dass Collins Begleitung Luna war, doch bei Jaydons wusste es niemand. Es gab nur Spekulationen darüber und nichts Genaues, doch sobald ich an meinem Platz saß wurde ich mit der Gerüchteküche konfrontiert, welche seit gestern noch mehr kochte: „Hast du mich nicht verstanden?“
Ich sah von meinem Platz auf und direkt in das geschminkte Gesicht Laureens. Neben ihr hatte sich Saskia mit einem friedlichen Lächeln hingestellt und streckte Lu die Hand hin, nachdem sie gesagt hatte: „Ich sehe ein, dass ich Collin nicht mehr bekommen kann und da ich keinem den Freund ausspanne, möchte ich mich bei dir für meine dämliche Art entschuldigen.“
Sie meinte es wirklich ernst und auch Luna schien das bemerkt zu haben, denn sie schüttelte dem Frieden halber ihre Hand und sagte: „Angenommen.“
Mit einem Lächeln drehte sie sich anschließend um und ging wieder auf ihren Platz zurück.
„Was soll ich nicht verstanden haben?“, fragte ich nun Laureen und musterte sie.
„Du sollst dich von Jaydon fernhalten!“, brauste sie auf und ich antwortete spöttisch: „Sonst noch Wünsche? Eine Frage, was ist mit deiner Freundin los, dass sie plötzlich so friedfertig ist?“
„Sie hat sich verliebt in diesen Fußballspieler von der Mannschaft, Mike“, plapperte sie sofort aus und ging mich kurz darauf wieder an: „Wenn das stimmt, dass du heute mit Jay ausgehst, dann mach dich auf was gefasst,…“
Ich lachte höhnisch auf bevor ich antwortete: „Bevor ich freiwillig mit Mr.-Ich-lege-alles-flach-was-nicht-bei-drei-am-Baum-ist ein Date habe, gefriert die Hölle ein. Und nur damit du es weißt, du jagst mir keine Angst ein mit deiner lächerlichen Drohung.“
„Laureen, geh sofort auf deinen Platz zurück, der Unterricht beginnt!“, unterbrach uns die barsche Stimme der Lehrerin und somit war ich sie los.
Der Tag verging und schließlich war der Zeitpunkt des Dates.
Meine Cousine war hibbelig wie eh und je und fragte nun zum X-ten Mal ob sie eh gut aussah und schon langsam nervte es. Ich war auch irgendwie nervös, aber auf den Grund wollte ich nicht näher eingehen. Ich schob mit den Füßen ein Steinchen hin und her, um mich abzulenken und nicht daran zu denken, dass gleich Jay da sein würde, und bemerkte erst das die Jungs nur noch wenige Schritte von uns weg waren, als mir Lu mit dem Ellbogen in die Seite stieß.
Genervt verdrehte ich die Augen und blickte auf.
„Hey, Col. Jaydon“, sagte ich etwas steif und umarmte Collin zur Begrüßung, wobei ich Jay nur leicht zunickte, doch er hatte dies anscheinend anders geplant, denn er schnappte meine Hand und zog mich in eine Umarmung, wobei er mir mit rauer Stimme ins Ohr flüsterte: „Hey Kätzchen, bin erstaunt, dass du dich so hübsch gemacht hast. Übrigens, du siehst gut aus.“
Mir wurde auf der Stelle warm am ganzen Körper und dieses Gefühl verdrängend, lächelte ich leicht und antwortete ebenso flüsternd: „Danke, Hündchen, aber leider nicht für dich.“
Damit löste ich mich und warf ihm mit einem frechen Lächeln auf den Lippen einen blitzenden Blick zu. Er grinste zur Antwort nur spitzbübisch und schaute auf die Seite. Ich folgte seinen Augen und kicherte. Luna und Collin küssten sich als gäbe es keinen Morgen mehr.
„Na willst du auch, Süße?“, spöttelte Jay und rasch wandte ich ihm wieder mein Gesicht zu.
„Davon träumst du nur, Süßer!“, höhnte ich und fragte dann etwas freundlicher: „Habt ihr schon die Karten besorgt?“
„Alles schon erledigt, Mel. Der Film beginnt in ungefähr zehn Minuten. Ist irgendso ein Actionfilm. Soll gut sein“, erklärte Collin und ging mit Lu Hand in Hand in das Gebäude.
„Auch gut!“, brummte ich nur und folgte ihnen. Jay tat es mir nach und so standen wir kurz nachdem wir Cola und Popcorn besorgt hatten im Kinosaal und sahen uns um, auf welchen Sitzen wir gelandet waren. Ich überblickte schnell, dass der Saal voll war, bis auf die beiden Kuschelsitze in der letzten Reihe.
Besser konnte es kaum kommen.
„Du Melea, ich hoffe es macht dir nichts aus, aber ich würde gerne mit Col in einem Sessel sitzen. Teilst du dir den anderen Lovechair mit Jay? Bitte!“, fragte sie mich, als wir in der letzten Reihe angekommen waren.
Zähneknirschend setzte ich mich schweigend neben Jay und brachte so viel Abstand wie möglich zwischen ihn und mir.
Woraufhin er zu lachen anfing und kurz darauf mit hochgezogener Augenbraue meinte: „Ich beiße nicht, Kätzchen.“
„Das nicht, aber vermutlich kannst du deine Finger und vor allem deine Lippen nicht von mir lassen, Hündchen“, fauchte ich und fixierte mich auf den anfangenden Film, da wir beinahe die Hälfte der Werbung zuvor verpasst hatten, mussten wir nicht so lange darauf warten. Doch ich hörte ganz genau, dass er noch mehr lachte.
Die Geräusche im Nebensessel wurden nur zu bald störend. Dieses andauernde Liebesgeflüster und die Kussgeräusche trieben mich schließlich dazu näher zu Jay zu rutschen, welcher es sich in der Mitte des Sessels bequem gemacht hatte. Folgedessen landete ich direkt in seinen Armen und spürte kurz darauf, wie seine Lippen über mein Ohr strichen bevor er kicherte: „Ich wusste doch, dass du irgendwann zu mir kommen würdest, Kätzchen!“
„Pf, bilde dir nichts darauf ein, Hündchen. Aber hör du dir doch einmal dieses ganze Liebesgeschwafel an. Schrecklich!“, zischte ich und wollte mich von ihm weglehenen, was er aber verhinderte indem er seinen Arm auf meine Schulter gleiten ließ und mich näher an sich zog.
Durch das Dunkel sah ich dieses Verschlagenen Funkeln seiner Augen nicht als er meinte: „Klingt ja ganz so als wärst du eifersüchtig!“
„Bin ich nicht, aber wenn du so etwas die ganze Zeit anhören müsstest, wärst du dann nicht genervt?“, fragte ich und wandte mich ganz von dem Film ab, welcher anscheinend außer nichts anderem als unwirklichen Kampfeinlagen, übertriebenen Spezialeffekten und einer hochgepuschten Liebesgeschichte bestand.
Sanft begann er mir über den Arm zu streichen und meinte: „Vermutlich schon.“
Erst jetzt wurde mir so richtig bewusst wie nah ich ihm eigentlich war und mir fiel natürlich nichts Besseres ein, als ihn zu Fragen: „Okay, was machst du da?“
„Nach was sieht es denn aus, Kleines?“, stellte er eine Gegenfrage.
„Du kuschelst mit mir?“, was sich eigentlich als empörter Vorwurf anhören sollte, entpuppte sich als leicht verunsicherte Frage.
Nun wurde sein Lächeln etwas sanfter und ich gab meine Gegenwehr auf. Hätte ja so oder so keine Chance gegen ihn.
„Der Film ist schrecklich, Donny!“, murmelte ich schließlich, nachdem ich beinahe an seiner Brust eingenickt wäre, vor lauter Fadheit.
„Da sind wir ausnahmsweise einer Meinung, Lea!“, gab er zurück und ich spürte einen leichten Druck auf meinem Scheitel, was mich vermuten ließ, dass er mich eben darauf geküsst hatte.
„Kannst du mich wirklich nicht leiden?“, fragte er mich und strich mir weiterhin über den Arm.
Ich seufzte und kuschelte mich näher an ihn. „Nein, ich find dich ganz okay, bis auf deine ätzende Machotour. Ich würde dich am liebsten dafür erwürgen, wenn du sie bei mir abziehst.“
„Ich mag dich auch, Kleines!“, lachte er leise und pflanzte einen Kuss auf meine Ohrmuschel.
Ein erschrockenes Keuchen entwich mir, als von dieser Berührung ausgelöst, ein heißer Schauer über meinen Körper rann.
„Ich sagte doch, dass du deine Finger und deine Lippen nicht bei dir lassen kannst!“, brummte ich und sah ihn warnend an.
Sein Macholächeln erschien als er antwortete: „Dir gefällt es doch, Kätzchen!“
„Genau das meinte ich, Hündchen! Sobald du so bist, kann ich gut auf dich verzichten und nun lass mich los!“, wechselte auch ich mein Gesicht und befreite mich aus seinen Armen, wodurch ich umso erschrockener war, dass ich kaum eine Minute später auf seinem Schoß saß.
„Ich tu doch nur so, Kleines! Du bist süß, wenn du dich aufregst“, lächelte er und ich verdrehte bloß die Augen.
„Lasst du mich bitte los, damit ich mich wieder neben dich setzten kann? Immerhin sitze ich gerade in einer ziemlich blöden Position auf dir“, machte ich ihn danach aufmerksam auf unsere Lage. Denn ich saß mit dem Rücken zur Leinwand und je ein Bein auf der einen Seite und das andere auf der Anderen auf ihm.
„Lass mich mal nachdenken!“, verspielt tippte er sich unters Kinn und grinste dann süffisant und in dieser verfluchten Macho-Art: „Nein, lieber nicht! Ich habe gerade so einen fabelhaften Ausblick oder sollte ich besser Einblick sagen.“
Ich setzte gerade mit einer Frage an, als ich verstand und sofort schaltete alles in mir auf Wut um: „Du perverser Arsch! Lass mich sofort von dir runter, sonst knall ich dir noch eine!“
„Ist ja gut, ist ja gut! Ich hör schon auf!“, lachte er und kicherte weiter: „Ich wollte nur herausfinden wie ich auf dich wirke.“
„Du kannst mich mal, Donny!“, fauchte ich und kicherte schließlich mit.
„Du mich auch, Lea!“, antwortete er spielerisch und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr, während er mit der anderen Hand über meine Hüfte strich, an welcher er mich hielt.
Ich verlor mich in seinen Augen und näherte mich seinem Gesicht immer mehr. Doch noch bevor sich unsere Lippen trafen, ertönten im Film ein Schuss und der Schrei einer Frau, wodurch ich erschrocken zusammenzuckte und mich von ihm zurückzog.
„Du Donny, lass mich wieder neben dich setzten, nicht dass unsere Turteltauben drüben falsche Gedanken bekommen“, murmelte ich mit geröteten Wangen und nach seinem wiederwilligen Nicken setzte ich mich wieder in einem gewissen Abstand neben ihm.
So saßen wir ohne Körperkontakt und schweigend, die ganze Zeit bis Filmende, nebeneinander. Die Vertrautheit, welche zwischen uns geherrscht hatte, war verschwunden ebenso wie die freundschaftliche teils romantische Atmosphäre.
Als endlich dieser verfluchte Film aus war, verließen wir gemeinsam das Kino und nachdem das Liebespärchen alias Luna und Collin bestimmt hatte, noch in den Park zu gehen, waren wir genötigt ihnen zu folgen.
Unser Schweigen hatte sich etwas auf sie übertragen und so meinte Col schließlich: „Luna kommst du? Ich möchte dir gerne etwas zeigen, aber alleine!“
„Okay, ich warte dann hier auf euch!“, lächelte ich obwohl mir nicht danach war.
Alleine mit Jay? Auf was ließ ich mich da bloß ein?
„Bis dann“, meinte Jaydon nur und schon waren meine Cousine und ihr Freund in der Nacht verschwunden.
Alles ist gut, Mel. Solange du nicht wieder seinem Bann verfällst, geht alles klar, aber er ist schon süß,… Oh, Gott, ich bin nicht mehr zu retten!
Ich hatte in meiner Nähe eine Bank erspäht, während ich versucht war, alles anzublicken, aber bloß nicht Jay. Auf diese ging ich nun zu und setzte mich an den Rand. Mit dem Fuß tippte ich irgendeinen Rhythmus und ignorierte das Prickeln meines Körpers, was durch Jaydons musternden Blick ausgelöst wurde.
„Hast du bald fertig gestarrt, Hündchen? Das nervt!“, fuhr ich ihn an und ignorierte mein heftig klopfendes Herz in meiner Brust.
Ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen, als er sich auf mich zubewegte und sich neben mich setzte.
„Du bist so anders, als alle anderen!“, hauchte er und wickelte sich eine Haarsträhne von mir um die Finger. „Du bist hübscher, als jedes Mädchen, welches ich je gesehen habe!“, setzte er fort und ließ von meinen Haaren ab, um mir über die Wange zu streichen. „Temperamentvoll und doch sanft“, er fuhr hinab über meinen Arm zu meiner Hand, welche er schließlich in seine nahm. „Im einen Moment anschmiegsam und im Anderen fernhaltend“, er zog meine Hand hinüber auf seinen Oberschenkel und umfing sie nun auch mit seiner Zweiten. „Du bist so gegensätzlich. Fast ständig trägst du diese Maske der Gleichgültigkeit, aber manchmal da wirkst du so, als hättest du innerlich das Leben bereits aufgegeben und das immer dann, wenn die Rede auf deine Schwester kommt. Und dann in anderen Momenten steckt in dir ein Feuer, welches ungezähmter nicht sein könnte, und das interessante dabei ist, es tritt immer dann auf, wenn du weißt, dass ich in deiner Nähe bin.“
Ich hatte mir das schweigend angehört und auch nun erwiderte ich nichts. Und so lauschte ich seiner Stimme weiter: „Manchmal da glaube ich, dass du in mich verliebt bist und dann sieht es wieder so aus, als würdest du mich nicht ausstehen können.“
Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, und nun sah ich ihm endlich in die Augen. „Weißt du, das hat auch seinen Grund. Aber du hast genauso wie ich zwei Gesichter. Wenn andere dabei sind, spielst du dich als Obermacho auf und wenn nur wir beide alleine sind, oder wenn du meinst, uns sieht und hört keiner, bist du so süß und nett und einfach nur du. Warum ist das so?“
Sein Lächeln verzog sich und wurde etwas bitter. „Mit vierzehn hatte ich mich zum ersten Mal in ein Mädchen verknallt. Und dieses Mädchen auch in mich. Wir blieben ein knappes Jahr zusammen. Doch als sie dann nach einem Urlaub mit ihren Eltern zurückkam war sie anders. Sie war kalt zu mir, so als würde ich ihr nichts mehr bedeuten. Sie kam mir vor wie eine Fremde, doch als ich sie fragte, was los sei, sagte sie nichts. Sie wechselte das Thema und tat so, als hätte ich diese Frage nie gestellt. Tja, und dann sah ich sie, wie sie mit ihrem neuen, achtzehnjährigen Lover wild rumknutschte. Sie hatte mich irgendwie entdeckt und nur hämisch gesagt „Dachtest du wirklich ich würde für immer mit dir zusammenbleiben? Tja, sorry Darling, aber damit ist deine Seifenblase wohl geplatzt. Wie heißt es so schön, Herz brechen oder es gebrochen bekommen!“ Und damit wandte sie sich mit ihrem Freund von mir ab und ließ mich stehen. Seit dem nahm ich mir die Mädchen, die mir gefielen, ließ sie aber immer fallen. Ich wollte mich einfach nicht mehr verlieben.“
„Das mit deiner Ex tut mir leid, aber du solltest wissen, dass nicht jede so ist“, sagte ich leise und lehnte mich leicht an ihn.
„Ich habe zwar keine Ahnung warum ich dir das jetzt erzählt habe, aber danke“, antwortete er mit einem verwirrten Blick.
„Passt schon, aber könntest du bitte aufhören dich mir gegenüber wie ein Macho zu benehmen? Ich hasse es, wenn du dich so aufspielst“, lächelte ich dann und löste mich wieder von ihm.
„Ich glaube damit wirst du leben müssen.“
Ich entzog ihm meine Hand und seufzte: „Warum?“
„Du gehst mir einfach unter die Haut, Kleines. Und das tiefer, als es mir lieb ist“, damit deutete er auf seine Brust und verwirrt, erstaunt und schockiert riss ich meine Augen auf.
„Was?!“
Darauf nickte er nur lächelnd und mein bereits beschleunigter Herzschlag erhöhte sich noch weiter. Mir wurde gleichzeitig warm und kalt und das Gefühl von Glück schlich sich ein. Ich konnte mich nur bedingt zusammenreißen und fragte ihn etwas überrumpelt: „Wenn du in mich verknallt bist, warum warst du dann die ganze Zeit so ein Arsch?“
„Ganz einfach, weil ich nicht wollte, dass es so weit kommt, wie es jetzt gekommen ist. Wie gesagt, ich wollte mich einfach nicht verlieben, aber du hast es geschafft, Kätzchen“, antwortete er und gab seine Niederlage zu.
Somit hätte ich unseren Stummen Kampf gewonnen, aber gleichzeitig auch verloren.
„Möchtest du meine Freundin sein, Lea?“, fragte er wie ein kleiner Junge, leise und leicht verunsichert. Ich regte mich einige Zeit nicht, obwohl mein Herz laut ja schrie.
„Wenn ich wirklich mit dir zusammengehen sollte, wirst du es dann mit mir ernst meinen und mich nicht nachdem du mit mir geschlafen hast abservieren?“
„Ich werde dich nicht abservieren und auch verarsche ich dich nicht. Du bedeutest mir mehr als sonst jemand, Kleines, das kannst du mir glauben“, antwortete er todernst.
Ich blickte ihm in die Augen und auch da sah ich nichts, was das Gegenteil verraten könnte.
Ich lächelte ihn liebevoll an, beugte mich zu ihm und legte meine Lippen auf seine. Während des Kusses spürte ich, wie er seine Arme um mich schlang und mich fester an sich zog. Als wir uns kurz lösten hauchte ich: „Ich schwöre dir, wenn du nun wieder dieses Machogehabe mir gegenüber aufsetzt, dann werde ich dich, auch wenn du nun mein Freund bist, an die Wand klatschen.“
„Einverstanden“, lachte er und verschloss meine Lippen wieder mit dein seinigen.
Wir saßen etwas später noch immer aneinander gekuschelt da, als ich die angenehme Stille durchbrach: „Ich bin verliebt in dich, Hündchen!“
„Ich weiß, aber ich ebenso in dich, Kätzchen!“, antwortete er und stahl mir einen Kuss.

***Luna***
„Endlich sind die beiden Sturköpfe zusammen. Ich dachte schon das wird nie was!“, seufzte ich und blickte zu Collin.
„Hat immerhin lange genug gedauert. Aber deine Idee sie zu verkuppeln als Date auszugeben war spitze, Liebling“, antwortete er mir kichernd.
„Wenn du nicht mitgemacht hättest, dann wäre das glaube ich nichts geworden“, gab ich klein bei und blickte zu dem sich küssenden Paar vor uns.
„Dann dürfen wir uns beide loben. Operation verkupple Hund mit Katze ist gelungen“, kicherte er und zog mich näher zu sich.





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