Das Licht meiner Nacht - Teil 11

Autor: Janine
veröffentlicht am: 30.11.2012


Endlich ist Teil elf fertig. Ich hoffe er gefällt ;)
Lasst mir bitte Kommies da und wem es interessiert: Meine neuste Geschichte heißt Farben der Liebe.
Also dann man liest sich.
Lg Janine



KAPITEL ZEHN
Freund oder nicht Freund das ist hier die Frage

***Luna***
Nachdem Melea mit ihrem Aufwärmprogramm fertig war, welches für mich Anstrengung genug war, begann sie mit dem Fußball einige Tricks zu machen. Als ich sah, dass sie damit begonnen hatte, flüchtete ich vom Feld und begab mich zum Rand der Tribünen, um ihr durch das Netz zu schauen zu können. Von damals wusste ich noch, dass sie eine spitze Spielerin war und es beim Beobachten nicht langweilig werden würde. Ich sah zu, wie sie das erste Tor schoss und erblickte da zum ersten Mal die richtige Melea-Rosalie Tracon, welche ich das letzte Mal im Alter von sechs Jahren, als alles noch gut war, auf den Fotos gesehen hatte. Wie früher, zu den Zeiten, an denen sie mit ihrer Schwester spielte, verlor sie den Sinn für ihre Umgebung und konzentriere sich nur mehr für ihr Spiel. Ihre Augen funkelten strahlend, ihre Lippen wurden von einem Lächeln verziert und es wirkte, als wäre sie ein anderer Mensch ohne diese schlimme Vergangenheit.
Als ich mehrere Stimmen hörte, drehte ich mich etwas und sah die Fußballmannschaft der Schule mitsamt Captain und Fan-girls aufmarschieren.
Sie hatten Melea noch nicht gesehen und so versuchte ich ihr irgendwie ein Zeichen zu geben, damit sie verschwand, bevor sie entdeckt wurde. Doch sie war in ihrer eigenen Welt gefangen und bekam nichts mit. Wie konnte es auch anders sein, wenn man Fußball im Blut hatte?
So beschloss ich einfach zuzusehen was noch passieren würde. Doch bevor ich untertauchen konnte, wurde ich entdeckt und sofort kam Collin auf mich zu und zog mich in einen berauschenden Kuss. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass dieser heiße Typ nun mein Freund war.
Als er sich dann von mir löste, fragte er mich sofort: „Was machst du hier, Schatz?“
„Nun ja weißt du,…“, meine Erklärung ging in Laureen und Saskias Lästereien unter. Sie empörten sich darüber, dass Melea das Feld der Jungs mit ihrer Anwesenheit beschmutzte. Doch noch bevor ich ihnen etwas sagen konnte, hörte ich zu meiner Verwunderung Jaydons barsche Stimme: „Haltet den Rand! Jeder der will der darf hier spielen!“
Da hatte ja jemand gute Laune, doch es wirkte. Sofort hielten die beiden Tussen ihren Mund und blickten mehr als nur wütend zu Boden. Schließlich checkten sie, dass sie nicht wirklich erwünscht waren und trollten sich mit einem schnauben in meine und Meleas Richtung. Haha, dass geschah ihnen recht.
Meinen Blick über die Spieler schweifen lassend, stellte ich fest, dass sie nur zu zehnt waren und nicht zu elft, wie es sich für eine Fußballmannschaft normal gehörte. Auch befanden sich keine Ersatzspieler bei ihnen. Seltsam. Aber da mich dies nichts anging, tat ich es mit einem Achselzucken ab und begann jeden einzelnen von ihnen kurz anzusehen.
Es wunderte mich keineswegs Aaron, Leon und Florian unter ihnen zu sehen, welche mich mit einem kurz angebundenen Nicken begrüßten und sich dann wieder auf dem Geschehen am Spielfeld zuwandten. Der Rest von ihnen, welcher aus Jays Freunden Brian, Andreas, Mike, Jan und Sean bestand, würdigte mich nur eines kurzen Blickes und sah wie meine drei Freunde ebenfalls aufs Feld. Collin und Jaydon hatten ebenfalls ihre Aufmerksamkeit auf Melea gerichtet, sodass mir nichts anderes übrig blieb als ebenfalls zu meiner Cousine zu blicken. Und als ich sah, was sie vorhatte, begann ich zu grinsen. Sie unterschätzte sich immer und immer wieder. Sie hätte den Fallrückzieher selbst aus einer zwanzig Meter Entfernung ins Tor getroffen, immerhin waren diese ihre Spezialität.
Jedoch klatschten die Jungs nur wegen diesen elf Metern und mein Grinsen wurde breiter. Als Melea dann den Ball zurückgeholt hatte und sich anschließend zu mir und den Jungs umdrehte, hätte ich am liebsten laut losgelacht. Ihr Gesichtsausdruck war einfach zu köstlich. Ich würde sagen eine Mischung aus Erschrocken, Verwirrt und einem >Oh Erdboden tu dich auf und verschluck mich<. Doch so schnell er gekommen war, so schnell war er auch schon wieder hinter der teilnahmslosen Maske verschwunden. Mit dem Ball vor den Füßen rannte sie in einem lässigen joggen zu uns und sagte noch bevor irgendwer das Wort an sie richten konnte: „Hier habt ihr den Ball. Das Feld gehört euch Jungs.“
Damit wollte sie verschwinden, doch sie hatte die Rechnung ohne die Mannschaft gemacht, welche sie nicht aus dem Platz ließen, sondern sie wieder hinein drängten, indem ihn einer nach dem anderen betrat und sich wie eine Mauer vor das Eingangstor stellten.
Sie warf mir einen ziemlich deutlichen Blick zu der so etwas sagte wie: >Schau nicht so blöd wie ein Stein sondern hilf mir!“
Ich grinste als ich bemerkte wie geistreich meine Übersetzung ihres Blickes war. Seit wann konnten Steine blöd schauen?
Woraufhin sie dieses Grinsen missverstand und mich warnend ansah. Was für mich bedeutete, entweder ich holte sie aus dieser Situation oder ich zog mir ihren Zorn zu.
Was sollte ich tun?

***Melea-Rosalie***
Da meine Cousine es anscheinend witzig fand, dass ich nicht von diesem Platz wegkam, weil die Jungs mir den Weg in die Freiheit verstellten, musste ich mir wohl selbst helfen. Aber noch bevor ich meinen Fluchtplan hätte entwickeln können, meinte Jaydon mit einem, für meinen Geschmack, zu breiten Grinsen.
„Du spielst also Fußball, Kätzchen. Und den Fallrückzieher beherrscht du, wenn dies kein Zufallstreffer war. Hast du schon mal richtig in einer Mannschaft gespielt?“, fragte er mit einer leichten Spur von Überheblichkeit.
Gut für ihn, dass er auf meine Worte vom Morgen hörte und so weiter tat wie bisher. Ich nickte nur und da erschall auch schon Lus Stimme von hinten. Doch die Jungs drückten sie zu mir vor, sodass sie wieder verstummte und nun neben mir, also vor und nicht mehr hinter den Jungs stand.
„Was wolltest du sagen, Luna?“, fragte Aaron und lächelte sie entschuldigend für das Hervorzerren an.
Sie lächelte zurück und warf mir einen blitzenden Blick entgegen, welcher mich sofort alarmierte. Es war nie gut, wenn sie so sah. Denn dann hatte sie meist etwas ausgeheckt.
Immer noch lächelnd meinte sie spöttisch: „Sie hat nicht nur in einer Mannschaft gespielt, sie war ihr Kopf. Unsere alte Schule verdankt ihr mehrere goldene Poka…“
„Das ist alles nicht von Belang! ICH spiele nämlich NICHT mehr!“, fuhr ich dazwischen, ließ meine Maske fallen und blickte Lu wütend an.
Sie wandte mir das Gesicht zu und ihr Lächeln verzog sich noch mehr während sie sprach: „Da wäre ich mir nicht so sicher ob deine Worte stimmen.“
Nun mischte sich auch Jays Kumpel Mike ein: „So, das da vorher sah aber ganz anders aus. Luna erzähl weiter, es würde mich brennend interessieren, was unser Prinzeschen hier noch so drauf hat.“
Prinzeschen? Meine Allergie gegen dämliche Spitznamen meldete sich wieder und ich fauchte: „Prinzeschen? Alter hackt es bei dir? Oder hat Jaydons Dummheit Mädchen mit hirnlosen Spitznamen an zu flirten auf dich abgefärbt?“, fuhr ich ihn noch immer sauer an.
„Oh, oh, oh. Die Eisprinzessin beginnt aufzutauen“, kicherte Brian weiter.
Innerlich zählte ich bis zehn, um nicht auf die Provokation einzugehen, doch das Nächste brachte mich wieder auf 180.
„Also unsere Schule hat ihr mehrere goldene Pokale zu verdanken und bereits mehrere Male hatte sie in den letzten Minuten das entscheidende Tor geschossen. Mit ihrer Schwester zusammen in der Mannschaft waren sie beinahe unbesiegbar. Ihr hättet die Matches sehen müssen, wenn die beiden Chaosgeschwister, wie unsere geliebten Lehrer sie betitelt hatten, gegeneinander angetreten sind,…“, Lu erzählte weiter während meine Wut dem gegenteiligen Gefühl wich und ich immer bleicher und bleicher wurde und meine Maske nun komplett von mir abfiel. Ich spürte wie die gütige Leere ihre kalten Finger nach mir ausstreckte und so wandte ich mich von der Gruppe etwas ab und gab mich meinem inneren Kampf hin. Ich reagierte, was die Vergangenheit mit mir und meiner Schwester anging, sogar noch empfindlicher als wenn es um meine Mutter ging. Ich unterdrückte ein Seufzen, während ich über den Platz schaute. Ein richtiges Match würde mich wirklich reizen. Doch die Wunde, welche der Tod Dianas in mir hinterlassen hatte, würde dadurch nicht heilen, wenn schon noch weiter aufreißen, da auch sie gerne spielte. Wie Lu im Kontext gerade erzählte. Ich hatte mich unbewusst einige Schritte von der Meute entfernt und befand mich nun am Rand der Mittellinie. Ich musste grinsen, als ich mich zurück erinnerte, wie Dia einen Kopfball von genau der Stelle, an der ich nun stand, nur auf einem anderen Feld, in meine Richtung machte. Und ich den Ball, in einer guten Entfernung von ihr, mit einem Fallrückzieher weiter in des zirka 30 Meter weiter entfernt stehende Tor beförderte.
Die Blicke unserer Gegner waren nur zu witzig gewesen und auch die Zuschauer und unsere Freunde hatten nicht besser ausgeschaut. Schließlich hatten wir mit einem drei zu eins gewonnen und unser letztes Spiel mit dem fünften Pokal in Folge abgeschlossen.
Ich erschrak heftig, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Ich nahm wahr, wie sich Jay vor mich stellte und mich mit einem Gesichtsausdruck musterte, welchen ich noch nie an ihm gesehen hatte. Vielleicht war es sogar Sorge, aber ich weigerte mich strikt dies zu glauben. Immerhin waren ihm die Probleme der Mädchen egal und er interessierte sich nur dafür eine nach der anderen ins Bett zu bekommen.
Erst durch seine Berührung wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Beinahe zärtlich strich er mir über die Wange und wischte mir die eine Träne, welche ich unbewusst geweint hatte, weg. Ich schmiegte meine Wange an seine Hand und schloss die Augen. Er war mein Rettungsring an welchen ich mich klammern konnte, um nicht von der Leere und Dunkelheit verschluckt zu werden. Das Licht welches mir Vergessen schenkte.
„War sie der Grund, weshalb du heute Morgen so aufgelöst warst?“, fragte er leise.
Ich hatte Mühe den Körperkontakt zwischen uns zu unterbrechen, da mein Wiederwille ziemlich groß war. Doch sobald seine Hand mich nicht mehr berührte, war es so als wäre ich zurück ins kalte Wasser geworfen worden und es dauerte nicht mehr lange bis mich die Kräfte zum Schwimmen verließen und ich ertrinken würde.
„Ich verrat dir gar nichts“, fauchte ich und rettete mich indem ich wieder die Wand aus Eis um mich herum aufbaute. Doch noch bevor sie richtig stand…
Er sah mich unverwandt an und hauchte mit seiner dunklen Stimme: „Das hast du bereits, Melea-Rosalie.“
…Schmolz sie wieder in sich zusammen.
Ein Schaudern überlief mich, als ich meinen ganzen Namen aus seinem Mund hörte.
Er zog die rechte Augenbraue hoch und fragte: „Was?“
„Nichts. Nur du hast zum ersten Mal meinen Namen gesagt.“
Seine Gegenwart…
„Ist das jetzt schlimm?“, stellte er eine weitere Frage und da sah ich den Jungen von gestern Nach durch die Maske des Machos wieder hervorlugen.
… machte mich Schwach…
Ich musste Lächeln als ich seinen beinahe erschrockenen Gesichtsausdruck sah.
Ich schüttelte kurz verneinend den Kopf während ich antwortete: „Es hört sich schön an“
Nun lächelte auch er: „Find ich auch.“
… und gleichzeitig Stark.
Er wechselte wieder das Thema, griff währenddessen wie selbstverständlich nach meinen Händen und hielt diese in seinen gefangen: „Du bist noch nicht über den Tod deiner Schwester hinweg und trauerst ihr noch nach.“
Er war mein Retter, …
Ich sah ihm tief in die Augen und versank darin. Meine Stimme brach, als ich ihm antwortete: „Ich sollte jetzt tot sein und nicht sie! Hätte sie sich bloß nicht vor mich geworfen.“
…das Licht welches die Dunkelheit um mich herum vertrieb…
Er sah mich mit einem Blick an, welcher mir sagte, dass er mich auf eine gewisse Weise verstand. Ich seufzte schwach und sagte leise: „Lass mich in Ruhe, Jay! Wir sind keine Freunde und können uns auch nicht sonderlich gut leiden, also geht dich das alles nichts an!“
…doch gleichzeitig war er mein Richter…
Darauf schwieg er und ich entzog ihm meine Hände. „Dann sind wir ja einer Meinung und nun sag deiner Mannschaft, dass sie mich raus lassen soll!“, sagte ich frostig und wandte mich um, und wollte zu Lu und den Jungs zurückgehen, doch Jay drehte mich wieder zu sich und ich stand nun direkt an seiner Brust. Sofort stieg Hitze in mir auf und mein Herzschlag beschleunigte sich immer mehr.
…der Schatten, welcher mich ins Dunkel zurückstoßen würde, wenn er meiner überdrüssig wäre.
Als sein warmer Atem mein Ohr schweifte keuchte ich leise auf: „Du kennst mich nicht, Kätzchen!“
Ich wollte bereits etwas erwidern, doch da hatte er seine Lippen bereits auf meine gelegt. Jede Zelle meines Körpers begann Feuer zu fangen und das Eis, welches seit dem Tod meiner Liebsten um mein Herz war, drohte zu schmelzen. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und er die seinen um meine Hüfte, sodass er mich noch enger an sich pressen konnte. Unsere Zungen neckten sich gegenseitig und spielten miteinander. Ich fühlte mich als müsse ich platzen vor lauter Gefühlen, welche ich Jahre nicht mehr empfunden hatte. Freude, Glück, Geborgenheit und vor allem der Friede mit mir selbst. Doch dann spuckte mein Gehirn einen Gedanken aus, welcher mich zurück in die Wirklichkeit rief: >Dieser Junge vor mir war ein Macho durch und durch. Er würde diese Masche für nichts und niemandem aufgeben und mich nicht für immer aus meiner Trostlosigkeit befreien<.
Ich riss mich sofort los und noch bevor ich richtig bemerkte, was ich getan hatte, spürte ich bereits das brennen meiner Hand. Ich war mindestens zwei Meter von ihm weggesprungen und starrte nun den roten Handabdruck auf seiner Wange an. Sofort fuhr ich die emotionslose Maske wieder hoch und das Eis um mein Herz verhärtete sich noch um einige Schichten.
Schneidend kühl meinte ich: „Mag sein, aber du kennst mich noch weniger, Hündchen!“
Damit wandte ich mich abrupt von ihm ab und ging zu Lu und den Jungs zurück, welche mich allesamt dämlich anglotzten.
Sobald ich bei ihnen angekommen war, sprach ich im selben Tonfall wie mit Jay zuvor: „Da Lu nun alles über meine Fußballkünste ausgeplappert hat, würdet ihr bitte den Weg frei machen, damit wir verschwinden können?“
Luna musterte mich kritisch und ich wusste, sobald wir alleine waren, würde sie mich mit lauter Fragen bombardieren.
Ich wandte meine Augen wieder von ihr ab und den Jungs vor mir zu. Verwundert stellte ich fest, dass diese beinahe den gleichen Gesichtsausdruck hatten wie sie und auch etwas Mitleid sprach aus ihren Augen. Ich verstand was sie getan hatte.
„Okay Leute, ich will von keinem von euch Mitleid nur weil ich meine Mutter und Schwester verloren habe. Also hört auf mich so blöd anzuschauen und sagt mir warum ihr mich nicht einfach gehen lasst!“, durchschnitt ich die Stille zwischen uns mit noch eisigerer Stimme als zuvor. Ich konnte erkennen, wie einige von ihnen zusammenzuckten und meine Wut über Lunas große Klappe verrauchte langsam wieder, dennoch durfte sie sich später etwas von mir anhören.
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Jaydon sich wieder zu seinen Freunden gesellt hatte und musste böse grinsen. Der Handabdruck würde so schnell nicht vergehen.
„Du hast einen festen Schlag, Kätzchen! Ich mag dich immer mehr, Kleines“, meinte er lächelnd.
Spöttisch betrachtete ich ihn und fauchte: „Sind wir masochistisch veranlagt oder war mein Schlag zu fest. Wie viele Finger siehst du, Hündchen?“
Damit hielt ich ihm drei Finger vors Gesicht. Sein Lächeln wurde ein ausgewachsenes Lachen, als er antwortete: „Ich glaube es sind zweieinhalb.“
Meine Wut war nun gänzlich verraucht und ich musste ein Schmunzeln unterdrücken. Doch es gelang mir nicht ganz so, wie ich wollte, denn meine Mundwinkel zuckten.
„Du bist ein Idiot, hat dir das schon mal wer gesagt?“
„Ja, das Mädchen welches sich nicht entscheiden kann ob sie mich umbringen oder küssen will!“, gab er frech zurück und zwinkerte mir zu.
Mir klappte der Mund auf und ich starrte ihn verblüfft an, nachdem ich bemerkt hatte, was wir da taten. Wir flirteten offensichtlich miteinander und es machte Spaß!
Noch bevor mein Gefühlsschleier vollends verrutschen konnte, riss ich mich zusammen und fragte neutral und ohne Kälte oder Wärme in der Stimme: „Dann hat sie Recht, aber ich bezweifle dass sie dich freiwillig küssen will, wenn dann umbringen, aber dies darf sie leider nicht. Und nun noch mal zurück zu meiner Frage. Also warum lasst ihr uns nicht gehen und übt Bällchen-spielen. Ihr hättet es bestimmt nötig, denn wie ich hörte beginnen in einigen Monaten die Wettkämpfe um den Pokal.“
Jay hatte seinen üblichen überheblichen und teils spöttischen Gesichtsausdruck wieder aufgesetzt und antwortet ebenso gefühllos wie ich: „Nun ich glaube dass du klug bist und eins und eins zusammenzählen kannst. Im Übrigen solltest du lieber die Typen dort vor dir fragen und nicht mich.“
Dass sie nur zu zehnt waren, dies hatte ich als erstes festgestellt und dass sie ziemlich interessiert daran waren, wie gut ich spielen konnte, fiel mir auf, als sie Lu ausfragten. Mit gerunzelter Stirn betrachtete ich jeden einzelnen der neun Spieler und allesamt lächelten mich freundlich an. Nur bei meinen drei Freunden bemerkte ich die Bitte in den Augen. Und dann wurde es mir klar was sie von mir wollten.
„Oh nein. Vergesst es. Never ever! Ich habe fünf verdammte Jahre nicht mehr richtig gespielt und werde es auch weiterhin nicht tun!“, weigerte ich mich sofort und Lu stieß mir mit dem Ellenbogen in die Rippe. Ich sah sie strafend an und ihr Blick sagte mir, dass sie nur geredet hatte, damit ich in diese Mannschaft hineinkommen konnte. Damit ich endlich die Gedanken an meine verkorkste Kindheit in eine Ecke meines Gehirns stellte, welche ich nie besuchte. Ich verdrehte meine Augen und sie nickte lächelnd. Unser stummes Gespräch wurde von den Jungs nur mit hochgezogenen Augenbrauen kommentiert und es endete, als ich schließlich sagte: „Gut, ich bin im Team, aber sollte mir das Hündchen zu dicht auf die Pelle rücken, dann bin ich weg.“
Aaron, Leon und Florian schlugen mir kumpelhaft auf die Schulter und ich schmunzelte leicht. Die anderen nickten mir nur zu und schließlich meinte der Captain: „Gut dann wäre das ja geklärt. Somit können wir auch anfangen zu trainieren. Kätzchen, du bist der zweite Stürmer.“
Alle außer Jay waren bereits losgerannt, als ich die Frage stellte, welche mir auf der Zunge lag: „Alles klar, Hündchen. Aber etwas würde mich noch interessieren. Wer war vor mir der elfte Spieler.“
Lu sah mich mit hochgezogener Augenbraue an und antwortete: „Ray. Hat er dir nicht gesagt, dass er für einige Zeit nicht mehr kommt? Er musste nach Hause. Warum weiß keiner.“
„Oh, ach so“, damit lief ich den Jungs nach aufs Feld. Zwar war ich ein Bisschen darüber gekränkt, dass Ray mir nichts davon gesagt hatte, aber es war vermutlich ein überstürzter Aufbruch. Meine Gedanken verblieben nicht langen bei Raymond, sondern wanderten wieder einmal zu Jaydon, welcher mich keinen Moment aus den Augen ließ. Unser Verhältnis zueinander war ziemlich seltsam. Wir waren keine Freunde, aber Feinde waren wir auch nicht, also was waren wir dann?



An Melina :)
Darüber habe ich schon nachgedacht, aber ich habe da so kleine Problemchen aus der Sicht eines Jungen zu schreiben und auch bin ich mir nicht so sicher ob das so gut ist, immerhin würden dann einige Dinge vorzeitig aufgeklärt werden. Zum Beispiel warum Jaydon so ein Arsch ist oder wie es kommt, dass es scheint als würde er Melea verstehen können, etc.
Ich hoffe du verstehst was ich meine, dennoch danke für die Idee :)

An Talia: Oh man ich muss mich wirklich mal bei dir bedanken. Du hast bis jetzt zu jedem Teil einen Kommie geschrieben und auch schon bei meiner vorigen Geschichte fleißig kommentiert, also danke dafür. Ich hoffe du bleibst mir weiterhin treu ;) Vielleicht gefällt dir ja auch meine neue Geschichte, welche ich oben erwähnt habe

Und an die stummen Leser oder diese, die ab und an was da lassen: Danke das ihr euch die Mühe macht und meine "Werke" lest und oder Kommentiert.

Alles Liebe und noch einmal riesiges Dankeschön an euch alle Janine :D





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