Das Licht meiner Nacht - Teil 9

Autor: Janine
veröffentlicht am: 23.11.2012


Ich wollte die Geschichte ursprünglich auf Eis setzen und sie entfernen lassen, da sie für meinen Geschmack meiner vorigen Geschichte >Das Leben ist wie eine Achterbahn< zu sehr ähnelt. Doch ich habe es mir nochmal überlegt und da ich die Kommentare sah, dachte ich ich schreibe doch weiter und tada dies ist daraus geworden.
Also die Leser die mir noch treu sind und denen diese Ähnlichkeit zu der anderen Geschichte nichts ausmacht wünsche ich viel Spaß beim lesen.
Bitte lasst mir Kommies da. Ich freue mich über jeden einzelnen.
Liebe Grüße Janine


KAPITEL ACHT
Saufen a la Gefühlsmix

***Luna***
Kaum dass ich von der Bühne gestiegen war, sah ich auch schon wie Jaydon ebendiese wieder betrat und direkt auf meine Cousine zusteuerte. Sein Blick alleine sagte was er wollte und so ging ich zu Collin und den Anderen. Bei ihnen angekommen, nahm mich Col auch schon in den Arm und flüsterte leise: „Du tanzt super, Lu.“
Zur Antwort küsste ich ihn flüchtig auf die Wange und blickte zu Aaron, Leyla, Stella, Florian, Eva und Leon, welche man die Fragen im Gesicht ablesen konnte, doch noch bevor sie eine einzige davon stellen konnte, begann das nächste Lied zu spielen, wodurch ihre Blicke auf die Bühne gezogen wurden. Nun auch neugierig geworden, drehte ich mich in Colins Armen und blickte ebenfalls hinauf zur Bühne, wo meine Cousine Jay deutlich ihr Feuer im Tanzen zeigte. Und zu meinem Erstaunen stand ihr Jaydon in nichts nach.
Ich musste grinsen, als ich bemerkte, dass keiner von den Beiden auch nur annähernd etwas von ihrer Umgebung mitbekamen. Sie waren komplett aufeinander konzentriert. Die Funken die dort oben zwischen ihnen flogen, konnte man beinahe spüren.
Als dann dieser Tanz vorbei war und Mel bei uns ankam musste ich kichern, als ich dieses Feuer in ihrem Blick sah. Melea und auch die anderen sahen mich daraufhin fragend an und so gab ich grinsend zur Antwort: „So einen feurigen Tanzpartner hattest du noch nie, was Cousinchen?“
Sie warf mir einen Blick zu, der ganz klar hieß, dass ich die Klappe halten sollte, doch ich kicherte nur noch mehr. Schließlich riss ich mich doch noch zusammen und meinte zu unserer Clique: „Nun los, fragt schon was ihr Wissen wollt.“
„Woher könnt ihr so gut tanzen?“, fragte als erster Florian und nahm Mel und mich genauestens unter die Lupe.
„Von unserer alten Schule, dort waren wir die besten Tänzerinnen, wobei einzig und alleine Mel die beste von uns allen war. Sie holte zig Tanzpokale mit dem ersten Platz, wobei sie auch mehrmals die Landesbeste wurde“, erzählte ich ihnen grinsend.

***Melea-Rosalie***
Während meine liebenswürdige Cousine erzählte wie gut ich doch tanzen könnte, war ich damit beschäftigt meine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen. Alles in mir sehnte sich nach einem weiteren Duell mit Jaydon. Warum genau konnte ich nicht wirklich verstehen, aber es war so.
Der Rest des Abends verlief relativ normal. Wir tranken, tanzten, kurzum wir hatten einfach Spaß. Und dann schlug die Uhr Mitternacht.
Die Musik verstummte, das Dunkel wurde etwas erhellt und Collin und Jaydon standen neben dem DJ, jeweils hielten sie ein Mikro in der Hand.
„So Leute ihr wisst ja was jetzt kommt und für unsere Neulinge erkläre ich es einmal. Also wir haben da so einen kleinen Wettstreit. Jungs gegen Mädels. Wer das Meiste trinkt gewinnt, lautet der Leitspruch. Es sind insgesamt nur vier Runden, die fünfte Runde ist nur zur endgültigen Entscheidung da. Jedoch sind dort nur die Namen aus unserer Klasse und der Klasse meines Bruders, kurzum es befinden sich hier drinnen nur die Namen der Leute, die sich heute auf dieser Party befinden. Zunächst werden jeweils ein Jungenname und ein Mädchenname aus diesen beiden Gläsern gezogen“, damit hielt Collin zwei schwarz getönte Behälter in die Höhe, in welchen sich unzählige kleine Zettel befanden.
„Die beiden sind dann diejenigen, welche gegen einander antreten. Wer von ihnen mehr trinkt hat gewonnen. Wenn einer der beiden aufgibt, vom Sessel kippt oder aber die Zeit um ist und der oder diejenige weniger Gläser geleert hat als sein oder ihr Gegner, hat verloren, verstanden?“, erklärte er weiter.
Anschließend meinte Jaydon mit einem verschlagenen Tonfall in der Stimme: „Und da ich heute ziemlich gute Laune habe, habe ich beschlossen eine Ausnahme zu machen und fix anzutreten, falls wir eine Entscheidungsrunde brauchen. Und auch mein weiblicher Gegenpart steht schon fest.“
Ich hatte ein ganz blödes Gefühl in der Magengegend, ließ mir aber nichts anmerken. Jedoch war ich kurzzeitig so abgelenkt, sodass ich nur am Rande mitbekam, wie die ersten beiden Namen aufgerufen wurden. Der Junge hieß Brian und stammte aus Jays engstem Freundeskreis und das Mädchen war Stella. Brian war ein schlaksiger Junge. Klein, ziemlich dünn mit einem schmalen Gesicht und schwarze kurze Haare.
Er hatte sich bereits auf den Weg zur Bar gemacht, wobei Stella ihrem Florina einen Kuss auf die Lippen drückte und kurz bevor sie auch zur Bar ging, meinte: „Sei ja nicht eifersüchtig, Schatz, du weißt ich liebe nur dich!“
Durch diese Ansage warf ich den Anderen ziemlich verwirrt einen Blick zu, doch Eva grinste nur: „Du wirst gleich sehen, was passiert!“
Wir suchten uns einen Weg durch die Menge und standen ziemlich nah an den beiden Wettkämpfern, sodass wir beinahe alles was passierte genau sehen konnten. Ich schaute von der Baar zu einem Mädchen, welche eine Stoppuhr in der Hand hielt. Sie gab das Startzeichen mit einem: „Los geht’s!“
Sobald der Startschuss gegeben war, wandte ich meinen Blick wieder der Bar zu und verfolgte schweigend den Verlauf dieses Wettstreits. Es wurde ein Glas mit purem Alkohol nach dem anderen gekippt. Und schnell wurde klar, dass die Jungs die klaren Sieger werden würden. Doch plötzlich wirkte es so, als wäre Brian abwesend. Mit gerunzelter Stirn sah ich zu Stella und verstand erst nach einigen Momenten was gespielt wurde. Sie warf dem schwarzhaarigen einen so tiefen Blick zu, sodass er beinahe ganz das Trinken vergaß. Doch als er wieder aufzuholen drohte, fuhr sich Stelle mit der Zunge neckisch über die Lippen und lächelte ihr Gegenüber verführerisch zu. Diese kleine Bewegung schmiss ihn nun komplett aus der Bahn, sodass Stella dies ausnutzen noch drei weitere Gläser kippte bevor die Zeit um war.
„Und die erste Runde geht an die Mädels!“, rief diejenige, welche neben dem Mädel mit der Stoppuhr stand. Sie beide befanden sich in meiner Klasse, doch ich hatte keine Ahnung wie sie hießen. Das einzige was mir klar war, war dass sie Geschwister waren und sich eher im Hintergrund hielten.
Nun wurden auch die Kandidaten der zweiten Runde gezogen. Es waren Collin und Saskia. Ich verdrehte die Augen, als ich ihren billigen Aufzug und diese nuttige Art bemerkte, wie sie sich bei ihm einschleimte. Mit einem Grinsen registrierte ich, das Collin sich keinen Deut darum scherte was sie tat. Ich wusste bereits von vorne herein, dass diese Runde an die Jungs ging, sowie auch die Nächste, wo Aaron gegen das Mädchen mit der Stoppuhr, Juliette hieß sie, antrat.
Doch die letzte Runde würde interessant werden, da Eva gegen ihren Freund Leon antreten musste. Auch sie könnte ihn mit normalem Trinken nie besiegen, sodass sie einfach darauf überging ihn abzulenken. Das erste was sie tat, war ihn ab und an flüchtig über die Haut zu streicheln. Die Reaktion von ihm war ein grinsen, worauf hin sie sich die Haare über die Schulter strich und ihre Finger am Rand ihres Ausschnitts hin und her fahren ließ. Er lächelte sie daraufhin ziemlich eindeutig und verliebt an und vergaß ebenfalls weitere Gläser zu leeren. Sodass diese Runde schließlich auch an die Mädchen ging.
Mir wurde beinahe schlecht, als ich Jaydons süffisantes Lächeln in meine Richtung bemerkte. Er hatte eindeutig etwas vor.
Sobald Eva und Leon wieder bei uns ankamen, ertönte auch Jays Stimme: „So da es Gleichstand steht, findet nun die letzte Runde statt. Und um diese interessanter zu gestalten, würde ich sagen, dass der Gewinner einen Preis von dem Verlierer bekommt.“
Die Jungs grinsten wissend und ich wurde in meinem schlechten Gefühl bestätigt, als Jay weitersprach: „Was sagst du dazu, Kätzchen? Wenn ich gewinne bekomme ich einen Kuss von und ein Date mit dir.“
Mit festem Schritt trat ich auf die Baar zu und setzte mich ihm gegenüber hin, bevor ich schließlich mit kühler Stimme zum Sprechen begann: „Und was bekomme ich dafür, wenn du verlierst, Hündchen?“
Er blickte mich mit einem überheblichen Grinsen an, als er antwortete: „Als würdest du das schaffen.“
„Okay pass auf, wenn ich gewinne, wirst du mir ein Monat als treues Schoßhündchen nachlaufen und alles tun was ich will und solltest du gewinnen, dann bekommst du eben diesen verdammten Kuss und dein Date mit mir.“
„Einverstanden, Kätzchen“, lächelte er mit einem bedeutsamen Glitzern in den Augen.
„Seid ihr bereit, Leute?“, fragte uns Juliette.
Jay und ich nickten und sie gab uns das Startzeichen. Ich kippte ein Glas nach dem Anderen, ebenso wie Jaydon und schnell wurde mir klar, dass wir gleich schnell waren. Doch die Wirkung des Alkohols ließ nicht lange auf sich warten, denn so langsam begann ich jedes Glas welches ich leerte zu spüren. Es begann sich kurze Zeit später in meinem Kopf zu drehen und mein Blick wurde teilweise unscharf. Ich schüttelte meinen Kopf um wieder etwas klarer zu werden und bemerkte den Blick Jays auf mir. Ich würde ihn wohl oder übel irgendwie ablenken müssen. Während ein weiterer Schuss Alkohol meine Kehle hinabrann, blickte ich ihm fest in die Augen und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. Man sagt, dass Augen die Spiegel der Seele waren und ich verstand erst jetzt was damit gemeint wurde. Jays Augen waren ein Traum und ich versank immer mehr in den grauen Tiefen. Ich musste mich zwingen mich loszureißen und erkannte erst da, dass ich meine Grenzen bald erreicht hatte, denn sobald diese überschritten wären, hätte ich am nächsten Tag ein totales Blackout.
Jaydon schien zunächst leicht verwirrt von meiner abrupten Reaktion, ließ sich aber nicht weiter beirren und trank weiter. Ich musste mir wohl was anderes überlegen. So streckte ich unter dem Tisch meinen Fuß nach ihm aus und strich in sanft über den Unterschenkel. Er verschluckte sich kurz und rang um Fassung, während ich aufholte. Jay hatte sich zu meinem Bedauern schnell wieder im Griff und versuchte wieder in Führung zu gelangen, doch es war bereits zu spät. Die Zeit war um.
Es wurden nur noch die Gläser nachgezählt und dann kam das Ergebnis.
„Und die heutigen Gewinner sind, wenn auch nur durch zwei Gläser mehr, die Mädels!“, rief Juliette und ein Jubeln seitens der Mädchen brach aus. Wobei sich bei den Jungs die Freude in Grenzen hielt.
Ich erhob mich leicht schwankend und meinte an Jaydon gewandt: „Hast du nun endlich verstanden, dass ich dir wiederstehen kann, Hündchen? Und nun hab noch eine schöne Nacht. Ich gehe!“
Damit drehte ich mich von ihm weg und wollte den Raum verlassen, doch meine Freunde und einige andere Mädels welche ich nur vom Sehen kannte, verhinderten dies, da sie mich für meinen Sieg beglückwünschten. Als ich dann endlich dieses ganze Glückwunsch-Tam-Tam um meinen Sieg hinter mich hatte, ging ich zu meiner Cousine und sagte ihr, dass ich aufs Zimmer ging und nur noch ins Bett wollte. Anschließend verließ ich die Halle und machte mich mehr schwankend als aufrecht gehend auf den Weg zum Mädchenwohnblock. Ich nahm die Abkürzung über den Rosengarten, denn so konnte ich etwas Zeitsparen. Das einzig Dumme daran würde sein, dass es komplett dunkel war und nur der Mond und die Sterne meinen Weg etwas erhellen würden. Ich stand so ungefähr in der Mitte des Rosengartens, abgeschottet von allem und jedem und mir schwindelte so sehr, dass ich niedergefallen wäre, hätten mich nicht zwei kräftige Arme aufgefangen.
„Aufpassen, Kätzchen. Warte, setzten wir uns dorthin auf die Bank“, hauchte mir eine dunkle Stimme ins Ohr, während ich wieder auf meine eigenen Beine gestellte wurde. Ein Arm wurde um meine Hüfte geschlungen und die andere hielt mich an der Schulter. So wurde ich sanft in Richtung Holzbank dirigiert, wo ich anschließend Platz nahm. Mein Begleiter setzte sich neben mich und ich wandte ihm meinen Blick zu, als er seinen Arm von meiner Hüfte nahm und ihn anschließend auf meinen Schultern platzierte. Mit der Hand mit welcher er zuvor meine Schulter gehalten hatte, strich er mir einige Haarsträhnen hinters Ohr und legte mir diese schließlich aufs Knie.
„Geht es wieder, Kleines?“, fragte er mich und aus seinem Tonfall meinte ich die Sorge zu hören.
Ich war zu keiner Regung fähig, außer leicht zu nicken. Unbewusst lehnte ich mich an ihn und genoss dieses Gefühl der Geborgenheit und der gleichzeitigen Hitze. Ich spürte einen leichten Druck auf meinem Scheitel und musste Lächeln. Ohne es richtig verhindern zu können, schlossen sich meine Augen.
„Wenn du so bist wie jetzt, könnte ich dich glatt mögen“, nuschelte ich während ich meinen Kopf an seine Brust lehnte.
Seine Brust vibrierte während eines unterdrückten Lachens, als er schließlich sanft meinte: „Du bist ja richtig zutraulich, wenn du betrunken bist.“
Ich brachte nur mehr ein schwaches Grinsen zustande und kuschelte mich mehr an ihn.
„Pass auf, ich nehme dich jetzt auf den Arm und bringe dich einfach auf dein Zimmer bevor du einschläfst.
Er löste sich etwas von mir und stand auf. Kurz darauf schob er mir auch schon einen Arm unter die Kniekehlen und den anderen hinter den Rücken. Als wäre ich so leicht wie eine Feder hob er mich hoch und ich schlang meine Arme um seinen Hals und kuschelte mich wieder an ihn.
„Donny?“
„Meinst du mich damit?“
„Wen denn sonst, Hündchen?“, antwortete ich versucht spöttisch, doch das Nuscheln machte mir einen Strich durch die Rechnung.
Er lachte leise: „Selbst im angetrunkenen Zustand kann aus dem Schmusekätzchen wieder die krallenzeigende Katze werden.“
Aus meinem Schnauben wurde ein Kichern, als ich frech zurückgab: „Wirklich witzig, Donny, aber du hast es nicht anders verdient, dass ich meine Krallen zeige. Was kläffst du mich auch immer so dämlich an wie ein Hund?“
Er grinste, wechselte aber das Thema indem er fragte: „Hast du deinen Schlüssel mit?“
„Oh, den hat Luni in ihrer Tasche!“, kicherte ich.
Er seufzte leise und wechselte die Richtung. Ich sah zu ihm auf und bemerkte, dass wir in die entgegengesetzte Richtung des Mädchenwohnheims gingen.
„Wo bringst du mich hin?“, fragte ich sofort alarmiert und konnte mich etwas aus dem Alkoholnebel reißen, welcher mein Denken außer Gefecht setzte.
„Keine Sorge, Kleines, dir passiert nichts. Da du ja keinen Schlüssel bei dir hast, kommst du auch nicht in dein Zimmer hinein, sodass ich dich auf das Meinige bringe. Ich habe keinen Mitbewohner und so kannst du ruhig die Nacht bei mir verbringen. Ich tu auch nichts, was du nicht auch willst. Versprochen, Lea“, erklärte er mir sanft und ich lehnte mich beruhigt wieder an ihn.
Inzwischen hatte er die Tür zum Wohnblock geöffnet und schritt nun den Gang entlang.
„Warum Lea?“, murmelte ich und hatte Mühe nicht einzuschlafen.
„Weil du mir den Spitznamen Donny gegeben hast und da ich dich nicht wie die anderen Mel oder Rose nennen will“, grinste er schelmisch.
Zur Antwort gab ich nur ein: „Mhm“, von mir und schwieg.
Jay musste nicht weit gehen, denn schon vor Zimmernummer siebzehn blieb er stehen.
Ich hatte keine Ahnung wie er es geschafft hatte, die Tür mit mir im Arm aufzusperren und zu öffnen und sie danach wieder zuzumachen. Auf jeden Fall hatte er es irgendwie geschafft, denn nun schaltete er das Licht an und trug mich kurzerhand zu seinem Bett, wo er mich auch gleich hinlegte. Durch die plötzliche Helligkeit schloss ich meine Augen und klammerte mich an meinen Träger, wobei ich seinen Geruch tief einatmete.
„Du riechst gut“, sprach ich meine Gedanken laut aus.
Darauf kicherte er nur und wollte sich von meinem Klammergriff befreien. Ich grummelte unzufrieden, als er es endlich geschafft hatte und sich von mir löste. Jedoch behielt ich meine Augen weiterhin geschlossen, da das Licht immer noch blendete. Erst als er direkt vor mir antwortete machte ich sie einen Spalt breit auf: „Ich gebe dir zum Schlafen ein Shirt und eine Joggings-Hose von mir. Du kannst dich dort im Bad umziehen, damit du dein schönes Kleid nicht zerknitterst.“
Ich öffnete meine Augen nun ganz und setzte mich vorsichtig auf. Als ich dann aber versuchte aufzustehen, begann sich alles um mich zu drehen und wieder fing Jay mich auf.
So hielt er mich, bis er sich schließlich sicher war, dass ich einen festen Stand hatte und nicht mehr umkippen würde. Sobald er mich losgelassen hatte, reichte er mir die Sachen.
Mit einem dankbaren Lächeln nahm ich sie an und ging ins Bad, wo ich mich mit einigen kleinen Problemen umzog. Die Hose war mir viel zu lang, sodass ich sie etwas hochstreckte und das Shirt reichte mir bis etwas über den Po und hing an mir wie ein Kartoffelsack. Zumindest kam mir das so vor.
Als ich endlich fertig war, trat ich wieder aus dem Bad und ging zum Bett. Jaydon war inzwischen auch schon umgezogen. Er trug über seiner Boxer ein Shirt und fuhrwerkte in seinem Schrank umher.
„Was machst du?“, fragte ich und er antwortete mir, hörte aber nicht auf in seinem Kasten zu kramen: „Ich suche meine zweite Decke und den Polster, damit ich auf der Couch schlafen kann.“
„Wenn du magst, dann könnten wir miteinander schlafen“, antwortete ich einfach und der Blick mit dem er mich bedachte hätte nicht perplexer aussehen können.
Als ich dann meine Wortwahl bemerkte, schlug ich mir innerlich auf die Stirn, während ich im Gesicht knallrot wurde.
„Also ich meinte ähm nicht so wie du jetzt denkst. Ich ähm … Ich wollte nur sagen, dass wir beide hier im Bett … ähm das wir es teilen könnten…“, sein Blick bekam nun etwas Belustigtes, als er die Schranktür schloss und auf mich zukam. Der Farbton auf meinen Wangen wurde nun noch etwas tiefer, als ich realisierte was ich da für einen Quatsch daher faselte.
„Nein, da… das meinte ich nicht so. Ich wollte damit nur sagen, dass ähm das wir ähm,…“, er lächelte mich an, als er mir einen Finger auf die Lippen drückte und zu sprechen begann: „Ich weiß was du meinst, Kätzchen.“
Damit strich er mir leicht über die Wange.
„Du bist süß, Donny“, schmunzelte ich und rutschte an die Wand.
Jay legte sich, kurz nachdem er das Licht abgedreht hatte, zu mir unter die Decke und ich schmiegte mich wieder einmal an ihm. Er lag mit dem Gesicht zu mir und streichelte mir, über dem Shirt, vom Nacken angefangen bis hinab zum Steißbein und wieder zurück. Das machte er die ganze Zeit und es hatte eine einlullende Wirkung auf mich, sobald mir beinahe sofort die Augen zufielen. Ich brachte nur noch ein: „Gute Nacht, Donny“, heraus, dann schlief ich ein. Das letzte was ich hörte bevor ich einschlief war Jays Stimme die leise flüsterte: „Schlaf gut, Lea.“






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