Our song - Teil 4

Autor: jessica:))
veröffentlicht am: 18.06.2012


„Eine kleine Hoffnung“

„Alex...?“,frage ich vorsichtig. Er sieht mitgenommen aus,seine Augen hat er fest verschlossen. Er muss seine Augen aufmachen,damit ich meine Hände wegnehmen kann,sonst wird er in einem Trance Zustand verharren. „He Alex“,versuche ich mit einer zärtlichen Stimme nochmal. Da öffnet er benommen die Augen und ich ziehe meine Hand langsam weg und beiße mir auf die Unterlippe und schaue aus dem Fenster. „Rose,wer war das?!“,fragt er. Er weiß es nicht? Ich bin verwirrt. „Du weißt es nicht...?“ „Nein,irgendwie wurde mein Gehirn blockiert,ich habe nur ein kleines Mädchen gesehen... und ich wusste genau wer es war,aber es war wie verschlossen... Wer war dieses kleine Mädchen?“,fragt er,mit jedem Wort verängstigter. Ich schlucke. „Wer war das,Rose? Wer war das?“,fragt er verzweifelt. Ich sage nichts. „Jemand den du kennst?“,will er wissen. 'Ich bin dieses kleine Mädchen',will ich sagen,doch meine Lippen sind verschlossen. Mein Mund fühlt sich trocken an. „Ich weiß es nicht. Irgendwie ist da etwas schief gelaufen“,bringe ich dann heraus. Eine verdammte Lüge. „Was wolltest du mir zeigen? Was hätte ich eigentlich gesehen?“,sagt er. Frage bitte nicht weiter,denke ich. „Wie ich als ich vor dir weggelaufen bin,gefallen bin und mit dem Gesicht gegen die Wand gefallen bin,damit du weißt,was passiert ist“,lüge ich weiter. Es war dumm von mir gewesen,ihm zeigen zu wollen,was passiert war... „Okay,ich hole jetzt eine Schwester...“,sagt er und verlässt das Zimmer. Ich schlucke und blinzle die Tränen weg.


„Das brauchst du wirklich nicht“,lüge ich. „Ich werde ein paar Tage bei die sein. Keine Wiederworte“,meint Alex und grinst. Ich möchte ihm um die Arme fallen und mich tausend Mal bedanken,weil ich zu viel Angst habe alleine Zuhause zu sein,aber ich nicke nur knapp. Er fährt mich nach Hause. Als wir das Haus betreten,grinst er und sagt: „So ordentlich sieht es bei uns Zuhause nicht aus.“ Er wohnt mit ein paar dieser Jungen,die heute Morgen mit ihm im Aufenthaltsraum waren,in einem viel größeren Haus. Ich lächele. Nachdem ich die Tür hinter uns abschließe,folge ich ihm ins Wohnzimmer. Er macht es sich auf dem Sofa bequem und schaltet den Fernseher an. Ich setzte mich auf den Sessel und schließe erschöpft die Augen. Eine Talk-Show ertönt aus dem Fernsehen und ich höre wie Alex umschaltet,bis er einen Action-Film findet. Vielleicht ist a doch nicht alles aus,denke ich. Vielleicht kann ich mit Alex von hier abhauen und wieder ein völlig normales Leben beginnen. Mit diesen Gedanken schlafe ich ein.


Am nächsten Morgen begrüßen mich die ersten Sonnenstrahlen und ich strecke mich kurz. Dann schaue ich zu Alex und schaue auf die Uhr. Es ist kurz vor sechs Uhr. Ich gehe in die Dusche und bereite uns danach ein schlichtes Frühstück vor. Als ich Alex am Arm rüttle,murmelt er etwas unverständliches und ich lächele. „Alex,wach auf“,sage ich. Er dreht sich um und ich habe eine Idee. Ich nehme eine Dose Sahne aus dem Kühlschrank und rüttle ihn nochmal an der Schulter. „Ich steh ja gleich auf“,nuschelt er. Da sprühe ich ihm Bart aus Sahne ins Gesicht und er öffnet die Augen. Als er mit der Hand einen Teil von seinem Bart aus Sahne zerstört,sagt er grinsend „Na warte!“ und ich renne sofort in die Küche. Doch er reißt mir die Sahneflasche aus der Hand und sprüht es auf meine Nase. Wir fangen an zu lachen und ich nehme die Flasche wieder in die Hand. Dann setzte ich wieder zum Angriff an. Er greift nach meiner Hand und die Flasche fällt. Er hebt mich hoch und trägt mich wie ein Mehlsack in das Badezimmer. Wir können nicht aufhören zu lachen,als wir uns im Spiegel sehen. Wir beseitigen die Sahne aus unseren Gesichtern und frühstücken. Dann gehen wir in die Schule.


„Nachdem du weg warst,haben alle über dich gesprochen“,meinte Claire und trank einen Schluck von ihrem Getränk. Alex Gesicht verfinsterte sich. Er denkt an das kleine Mädchen,dachte ich. Er denkt an mich... Ich tippe ihm auf die Schulter und sage: „Wir müssen los,der Unterricht fängt gleich wieder an.“ Er nickt und wir gehen in das Klassenzimmer. Ich muss mit Alex darüber reden. Doch das Problem ist,ich habe ihn angelogen. Ich hätte sagen müssen,dass ich das kleine Mädchen gewesen war,dass er gesehen hatte. Ich beschließe mit ihm nach der Schule darüber zu reden. Nachdem wir uns auf auf unsere Plätze gesetzt haben,kommt nach wenigen Minuten die Lehrerin. Sie lächelt erleichtert,als sie mich sieht und ich lächele zurück. „Wir haben einen neuen Schüler in der Klasse“,sagt sie und schaut zur Tür. Sofort denke ich an IHN,aber er kann es nicht sein. Das ist nicht möglich. Und zum Glück kommt ER auch nicht rein,aber ...dafür jemand anderes... Jemand anderes,an den ich mich erinnere... und ich weiß... er wird mir helfen... wie er es vor Jahren schon einmal getan hatte...





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