Beste Freunde auf Lebenszeit ? - Teil 8

Autor: Lololo
veröffentlicht am: 05.07.2012


Mechanisch blieb ich stehen und lehnte mich erschöpft gegen den Türrahmen. Scharf zog ich die stickige Luft ein und wunderte mich über das was ich sah, über das was ich glaubte zu sehen. Am Anfang dachte ich noch sie würden nur aufeinander liegen. Doch da lag ich falsch, als ich Morenas Stimme wahrnahm. „Damian fass mich nicht an. Geh weg von mir“ sagte sie panisch. Ihre Stimme wurde immer leiser und doch hörte ich ihren Hilferuf wie ein Schreien in meinen Ohren. Mein Gehirn schien es sofort zu begreifen. Damian fasste sie gegen ihren Willen an. Sie wollte sich wehren! Aber wie konnte sie auch, wenn dieser Bastard einfach stärker war. Wütend raste ich auf ihn zu und riss ihn mit aller Gewalt von ihr herunter. Kurz sah ich sie an und konnte meinen Blick nicht mehr von ihr lösen. Ich war völlig gelähmt von ihrem Erscheinungsbild. Ihre Mascara verschmolz sich mit ihren Tränen, die feuchte Flüssigkeit bahnte sich ihren Weg hinab und zog schwarze Fäden entlang ihres Gesichtes. Schnell wischte sie sich mit dem Handrücken über die Wangen und wiegte sich fest umschlungen hin und her. In meinem Kopf schien alles zu Explodieren, alle guten Manieren schienen nie da gewesen zu sein.. Hastig zog ich Damian zu Boden und schlug ihm ins Gesicht. „Du kleiner Bastard was fällt dir ein“ schrie ich und schlug noch einmal Wutendbrand in seine hässliche Visage. Als ich zu einem erneuten Schlag ansetzte, spürte ich wie eine nasse Hand meine umfasste. „Tyler nicht“ flüsterte Morena und versuchte meine zusammen geballte Faust zu lockern. Ich lockerte meinen Griff und nahm ihre Hand in meine. Fest drückte ich ihre kleine zierliche Hand und fragte mich, ob ich sie vielleicht zerdrückte. Damian hatte Dank mir eine Wunde die reichlich Blut über sein Gesicht fließen lies. „Tyler Mo- Morena? Was ist passiert?“ fragte Broke ungläubig und panisch zugleich. Sie zog Morena zurück auf das Bett und umarmte sie sofort. Mein Zorn gegenüber Damian wurde immer schlimmer. Am liebsten hätte ich ihn Krankenhausreif geschlagen. Nein noch besser, ich hätte ihm am liebsten sein Gesicht aufgekratzt und mich an seinem wehleidigen Anblick erfreut. Robin kam dazu gestürmt und zog Damian mit sich, um einen weiteren Konflikt zu vermeiden. Schon spielte sich das Szenarium vor meinem Inneren Auge ab. Wie Damian grob ihr Kleid hochzog und seine Hände darunter verschwinden ließ. Wie Morena sich von der einer zur anderen Seite drehte und versuchte, seine Hände fest zu halten. Doch vergeblichst!
Als sich mein Puls wieder einigermaßen senkte und ich nicht das Gefühl verspürte, Damian aufzusuchen um ihn leibhaftig zu vergraben ging ich zu Morena, die sich jetzt in der hintersten Ecke befand und Broke keine Antworten gab. Broke versuchte mit ihr zu reden, doch Morena blockte nur ab und hielt ihr Gesicht in ihren Händen. „Ich.. Lass mal Broke. Ich werde versuchen mit ihr zu reden“ sagte ich etwas unschlüssig zu Broke gerichtet. Wer wusste schon ob Morena mit mir sprechen würde? Broke nickte nur leicht und streichelte Morena erneut über den Kopf. „Ich bin unten, wenn du etwas brauchst komm einfach ja? Wir werden die Gäste jetzt Heim schicken“ sagte sie und stand aus ihrer Hocke auf. Unschlüssig was ich jetzt tun sollte, kniete ich mich neben sie und zog sie in meine Arme. „Ssh Kleine hör auf zu weinen. Alles wird gut“ flüsterte ich leise und tätschelte ihren Kopf. Sie lies sich komplett auf meine Umarmung ein und lehnte ihr Gesicht an meine Brust und weinte. Weinte vor Frust und Enttäuschung, überhaupt mit diesem Mist Kerl hoch gegangen zu sein.
Mit einer fließenden Bewegung zog ich sie auf meinen Schoß und streichelte ihr Sanft über ihren Rücken. Hinauf und Hinab in der Hoffnung, dass es sie beruhigen würde.
Sie ließ ihren Kopf in der Beuge zwischen Hals und Schulter nieder und umklammerte meinen Bauch. Nach Minuten die sich wie Stunden anfühlten drückte ich Morena etwas von mir weg um sie besser anschauen zu können. Behutsam strich ihr ihr die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht und flüsterte leiste „Morena hör mir zu.“ Morena hingegen hatte ihren betrübten Blick fest auf dem Boden verankert. Spielerisch fanden ihre Tränen den Weg aus ihren Augen. Am liebsten hätte ich Damian dafür erschossen, dass er sie zum weinen brachte! Zärtlich hob ich ihr Kinn hoch und umfasste ihr Gesicht mit meinen warmen Händen. „Dir wird nichts mehr passieren, ich bin doch bei dir. Ich werde immer bei dir sein Morena.“ sagte ich jetzt schon etwas deutlicher, damit sie es auch wahrnahm. Ihr Blick richtete sich nun direkt in meine Augen. Der Glanz in ihren Augen war schon längst verschwunden und so leicht würde er auch nicht wieder kommen, da war ich mir ganz sicher.
Morena heulte wie ein Schlosshund, anscheinend brachten meine Worte rein gar nichts. Anscheinend lösten sie nichts in ihr aus. Ich wollte, dass sie merkte, dass ich bei ihr sein würde und dass sie sich vor nichts mehr fürchten müsste. Ich wollte bei ihr sein und sie trösten, wenn ihr etwas schlimmes widerfahren wäre. Sie sollte merken, dass sie mir wichtig ist und ich große Stücke auf unsere Freundschaft bauen würde. Dass ich jeden der sie verletze kalt machen würde.. Doch ihre Gedanken lesen konnte ich nicht. Ich konnte ihr eben nur vor den Kopf schauen und doch hatte ich eine leise Ahnung. Sollte ich meine Vermutung laut aussprechen? Sollte ich damit die Atmosphäre zerstören, die mir eigentlich gefiel? So wie sie auf meinem Schoß saß und mich fest umklammerte wie einen Helden – wie ihren Helden. Auch wenn tausend Tränen kullerten. Auch wenn es kein Moment des Glücks war, eher ein Moment der Trauer. Sollte ich dies alles zerstören und sie vielleicht damit Meter weit von mir entfernen ?

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Damain und ich tanzten zusammen, wir redeten miteinander und wollten uns dann zurück ziehen. Niemals hätte ich gedacht, dass ein Junge mit dem ich so tolle Gespräche führen konnte, so ein widerliches Arschloch sein würde.
Am Anfang lagen wir noch nebeneinander auf dem Bett. Klar wir hatten beide getrunken und dementsprechend lustigen waren auch unsere Gespräche. Plötzlich geriet alles aus den Fugen. Damian verlagerte sein ganzes Gewicht auf mir und wollte mich küssen. Mein Herz zog sich panisch zusammen und mir würde Speiübel. Er hielt mein Gesicht in seinen feuchten Händen und versuchte es immer wieder. Doch ich wehrte mich, ich drehte mich hin und her in der Hoffnung, dass sich unsere Lippen niemals berühren würden. Mit der Zeit wurde Damian immer schwerer und ich immer schwächer. Eigentlich wusste ich wie ich mich hätte Verteidigen sollen, wie ich es eigentlich auch konnte doch in dem Moment nahm meine Panik überhand. Meine Beine fühlten sich plötzlich so schwer an. Wie 2 Eisklötze die noch niemals in Bewegung waren. Langsam schien Damian zu begreifen, dass es mit dem Küssen nicht klappen würde. Schelmisch grinsend ließ er seinen Hände über meinen Körper gleiten und packte an Beliebigen Stellen zu und stöhnte leicht erregt auf. Ich kniff meine Augen zusammen und bettete, dass noch ein Wunder geschehen würde und er sofort aufhören würde. Ich hoffte, dass Damian zur Besinnung kommen würde und merkte, was er mir hier gerade antat. Doch nichts desgleichen! Als er seine Hände unter mein Kleid schob fanden die aufgestauten Tränen ihren Weg und strömten hinab wie in einem Schnellfluss. Mit einem Ruck zog ich meine Beine hoch und versuchte damit, auf Damian einzuschlagen, ihn zu treten. Doch dies lies ihn kalt! Mit einem Satz legte er sich erneut auf mich drauf und rieb sich mit widerwärtigen Bewegungen auf mir. Und endlich spürte ich meine Erlösung, dieses Befreiende Gefühl und endlich die Möglichkeit frei zu Atmen. Völlig perplex öffnete ich meine Augen und sah gerade noch, wie Damian zu Boden fiel. Tyler schrie und schlug auf ihn ein, immer und immer wieder.
Leicht zitternd drückte ich mich noch enger an Tylers Brust und weinte. Weinte all den Frust aus mir der sich schon seit Monaten angestaut hatte. Heute wollten meine Gefühle wohl ausbrechen. Sie hatten wohl keine Lust mehr, ständig von mir unterdrückt zu werden. Ein riesiger Klotz lag um mein Herz und erschwerte mir die Kunst frei zu Atmen. Frei zu sein und das ohne Sorgen. Sie wollten - Nein sie mussten endlich raus. Ich musste endlich darüber reden und versuchen damit klar zu kommen. Ich genoss seine Umarmung noch einmal in vollen Zügen. Das Gefühl, dass jemand für mich da war, fragt sich nur für wie lange..





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