Neubeginn – Schmerzhaft oder Schön? - Teil 13

Autor: Laura
veröffentlicht am: 25.07.2012


So, das ist denke ich jedenfalls, ein längerer Teil. Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen.
Natürlich freue ich mich wieder auf Kommentare.
Liebe Grüße (und schöne Ferien) Laura ♥

13.
Als ich wach werde, ist Niks Arm um mich geschlungen. Ich versuche mich zu befreien, obwohl es ein schönes Gefühl ist, so neben ihm aufzuwachen. Als ich es geschafft habe, klettere ich aus dem Bett.
Ich gehe nach unten in Niks Küche und entscheide mich, schon einmal Frühstück zu machen.
Dann gehe ich mit einem Tablett, voll mit Obst, Brötchen, Wurst und Käse und etwas Süßem wieder nach oben um ihn zu wecken. Außerdem steht auf dem Tablett eine Kanne mit Kakao, sowie zwei Tassen.
Ich setze mich wieder auf das große Bett und wecke Nik vorsichtig auf. „Ich habe Frühstück gemacht.“, flüstere ich ihm zu.
Am Nachmittag befinde ich mich wieder zu Hause, in meinem Zimmer. Ich telefoniere gerade mit Juliane.
„Hast du heute Zeit?“, fragt sie mich. „Naja. Doch, wenn du möchtest kannst du herkommen. Ich möchte heute nicht mehr so gerne aus dem Haus. Mum ist heute Abend mit irgendeinem Mann aus. Deswegen sind wir alleine.“, antworte ich nach kurzem Zögern.
Meine Mutter ist in letzter Zeit häufig unterwegs. In letzter Zeit wohl immer häufiger mit dem gleichen Mann. Ich vermute ja, dass sich da etwas anbahnt. Aber noch hat sie nicht viel erzählt.
„Gut. Dann bin ich um Acht bei dir, mit einem Film, Schokolade und du legst bitte Decken bereit. Wir machen uns einen schönen Abend.“ „Okay, dann sehen wir uns um Acht. Sei bitte pünktlich.“
„Ja, bis dann.“

Ich sehe auf meine Uhr. Es ist kurz vor halb acht. Ich renne die Treppe runter und wirble einmal durch das gesamte Wohnzimmer, denn alles soll ordentlich sein. Dann renne ich wieder hoch, um mich schnell zu duschen und mir eine bequeme Jogginghose anzuziehen. Darüber ziehe ich mir einen bequemen Pulli und dann bürste ich mir schnell die Haare. Dann klingelt es auch schon an der Tür. Schnell mache ich mich auf den Weg zur Tür und reiße diese dann stürmisch auf um Juli zu begrüßen. Ein Küsschen rechts, ein Küsschen links und dann lasse ich sie eintreten. Juli war noch nie bei mir zu Hause, es gab einfach nicht die Zeit dazu. Aus diesem Grunde bin ich auch etwas nervös, denn ich möchte, dass sie sich wohl fühlt.
Anfangs war das Haus noch zu unordentlich vom Umzug und danach habe ich mich häufiger mit Nik getroffen oder auch mit ihr. Meistens sind wir in die nächste Stadt gefahren oder haben uns in einem Café getroffen. Manchmal waren wir auch bei den beiden zuhause.
Nik gehört mittlerweile auch in unseren Freundeskreis, also den von Juli und den anderen, deshalb haben wir oft etwas zu dritt gemacht, oder eben mit Tino und den anderen zusammen.
Gerade sitze ich mit Juli auf der Couch, zugedeckt mit der cremefarbenen Decke, und schaue einen Liebesfilm. Auf etwas anderes hatten wir heute keine Lust.
Als der Film zu Ende ist, zwischendurch kamen mir des Öfteren Tränen, wenn sich die beiden Hauptpersonen gestritten haben, oder andere schlimme Dinge passiert sind, sitzen wir ruhig nebeneinander. Man muss wissen, dass ich sehr nah am Wasser gebaut bin, jedenfalls was Liebesfilme angeht.
Dann erzähle ich Juli was in den Tagen davor passiert ist. Als ich damit fertig bin, erzähle ich ihr noch von dem Polizeibesuch.
„Es war schrecklich. Der Polizist wollte alles genauestens geschildert haben. Alle kleinen Einzelheiten. Es fiel mir sehr schwer, dass alles zu durchleben.
Dann haben Nik und der Bruder von Marie ausgesagt. Nik hat noch einmal erzählen sollen was damals passiert ist und wie er mich gerettet hat. Und John hat erzählt, wie sie versucht haben ihn auf ihre Seite zu bekommen. Ich bin den beiden echt dankbar für alles.“
„Ich glaube, ich lasse dich nie wieder alleine raus gehen.“, sagt Juliane besorgt. Ihre Stimme klingt etwas schockiert. Ich beruhige sie, in dem ich sage, dass die Polizei sich um sie kümmern wird. „Mir kann jetzt nichts mehr passieren.“
Dann etwas später, nachdem Juli und ich noch über Nik und Julis Schwarm Mario geredet haben, legen wir uns in mein großes Bett.
Mario geht in unsere Klasse und sieht auch ganz gut aus. Er hat einen muskulösen Körper und braune Haare, die er meistens verstrubelt trägt. Seine braunen Augen sind ganz schön, laut Juli strahlen sie eine so große Wärme aus, dass man sich darin verlieren kann. Ich finde es wirklich niedlich, wie sie mir immer von ihm schwärmt.
Am liebsten würde ich ihr irgendwie helfen, denn Mario macht keinerlei Anstalten, dass er sie irgendwie interessant findet, er beachtet sie nicht einmal. Irgendwann habe ich ihr gesagt, er würde sie nicht verdienen. Ich weiß, der Spruch hilft einem nicht sonderlich viel, aber vielleicht hilft er ihr irgendwann darüber hinweg zu kommen.
Mario ist so ein Typ, der ständig mit irgendeiner anderen Tusse zusammen ist. Im Moment, hat er sich Maries beste Freundin unter den Nagel gerissen.
Bevor ich einschlafe, nehme ich mir vor, Juli entweder zu helfen darüber hinweg zu kommen, oder Mario zu zeigen, wie toll sie ist.
Die nächsten Wochen verlaufen ruhig. Ich unternehme viel mit Juli und Nik. Sogar mit Marie habe ich mich etwas angefreundet. Wir sind keine Feindinnen mehr, aber auch nicht die besten Freunde. Wir lassen uns in Ruhe und können uns ab und an auch einmal vernünftig unterhalten. Woran das liegt ist mir fast ein bisschen schleierhaft. Vielleicht mag es daran liegen, dass sie einen Freund hat und Nik endlich in Ruhe lässt, was mich wirklich erleichtert. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich ihrem Bruder total danke, dafür dass er bei der Polizei ausgesagt hat. Außerdem habe ich mich öfter mit ihrem Bruder John getroffen und manchmal war sie dabei. Ihr Kleidungsstil ist immer noch nicht ganz meiner, aber ich finde mich langsam damit ab. Dennoch, was Marie dazu bewegt freundlich zu mir zu sein, das steht scheinbar in den Sternen.
Gerade stehe ich auf dem Pausenhof neben Nik. Das Wetter ist gut, denn es scheint langsam Sommer zu werden und diese Aussicht bereitet mir wirklich gute Laune. Gerade frage ich Nik ein wenig über Mario, den Schwarm von Juliane aus. Währenddessen schaut mich Nik mit einem Blick an, der Neugierde, Schockiertheit und etwas anderes beinhaltet. „Warum fragst du mich, ob er gerade Interesse an irgendwelchen Mädchen hat?“, spricht er dann scheinbar einen Teil der ihn quälenden Fragen aus. „Naja, das interessiert mich eben.“, antworte ich ihm, teilweise stimmt meine Antwrt ja sogar. Ich möchte verhindern, dass er von Julis Gefühlen Kenntnis hat.
„Also wie du weißt, hat er im Moment keine Freundin. Das ist echt ein Wunder, weil er sonst immer eine hat. Maries Freundin hat er vor kurzem ja schon wieder sitzen gelassen. Die Mädchen, die ihn mögen tun mir echt leid. Ständig hat er andere und so weiter.“ Jetzt blickt er mir tief in die Augen, scheint mir tief in die Seele gucken zu wollen. Da geht mir ein Licht auf. „Du denkst doch nicht etwa…“, ich schaue ihn schockiert an. . Er denkt doch nicht etwa, ich würde etwas von Mario wollen, oder?
„Etwa nicht?“ „Nein, niemals!“, rufe ich erschrocken aus. „Wäre ja noch schöner.“
„Ich frage das für eine Freundin. Also, weißt du was? Er ist doch mit dir befreundet.“
„Nein, weiß ich leider nicht. So gut sind wir dann doch nicht befreundet. Aber eigentlich kann ich mir es nicht vorstellen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er etwas für ein Mädchen empfinden kann.“
Am Abend stehe ich im Bad und mache mir die Haare. Danach schminke ich mich dezent und ziehe mir ein geblümtes Sommerkleid an. Heute Abend gehe ich mit Mum in ein feines Restaurant um Abend zu essen. Sie möchte mir ihren neuen Freund vorstellen, den Mann, mit dem sie scheinbar die letzte Zeit aus war. Ich hatte es ja schon geahnt. Ich freue mich, dass Mum endlich wieder jemanden gefunden hat. Jemanden, der ihr hilft über Dad´s Tot hinweg zu kommen. Mum hat mir gesagt, dass Dad immer in ihrem Herzen sein wird, aber dass sie gelernt hat damit umzugehen. Sie kann sich endlich wieder einer neuen Liebe öffnen.
Ich bin echt ziemlich gespannt, wie ihr neuer Freund so ist.
Als ich fertig angezogen bin gehe ich hinunter, ziehe mir meine Ballerinas an und greife nach meiner Jacke. Dann trete ich aus der Haustür und setze mich in unser Auto. Meine Mutter wartet schon auf mich.

Sie sieht wunderschön aus. Ihre Haare hat sie sich geföhnt und sie hat sogar etwas Schminke aufgetragen. Ihre Augen strahlen und wirken durch den grauen Lidschatten noch größer.
Erst fahren wir eine Weile schweigsam durch die Straßen, dann fängt sie zu reden an. „Ich hoffe, du magst ihn. Er ist ein toller Mann, der mich versteht und der mich scheinbar auf Händen tragen würde. Er hat übrigens einen Sohn, der ungefähr in deinem Alter sein müsste.“
Dann hält der Wagen und meine Mutter öffnet ihre Tür um auszusteigen. Ich tue es ihr gleich und wir gehen gemeinsam den Weg zum Eingang entlang.
Dabei müssen wir unter einem Rosenbogen hindurch laufen. Am Rand des Weges wachsen einige Sträucher, die ich nicht kenne, aber insgesamt sieht es sehr schön aus.
Dann betreten wir das Gebäude und ich lasse alles auf mich wirken, denn es sieht wunderschön aus.

Meine Mutter läuft zielgerichtet auf einen Kellner zu und erkundigt sich, welcher Tisch der unsere ist. Scheinbar ist ihr Freund noch nicht da, ob der Sohn kommt, hat sie mir nicht gesagt.
Wir setzen uns und ich streiche mir den Pony, den ich mir vor ein paar Tagen beim Friseur habe schneiden lassen, aus dem Gesicht.
Als ich meine Mutter nochmals genau studiere, beginnen plötzlich ihre Augen zu strahlen.
Ich richte meinen Blick nach vorne und sehe mir den Mann genau an.
Blaue Augen und kurze blonde Haare, in denen schon vereinzelte graue Haare zu sehen sind.
Die Gesichtszüge sind weich und die Kleidung ist sehr schick, wirkt jedoch immer noch ein wenig lässig. Er trägt eine Anzughose kombiniert mit einem hellblauen Hemd, das die blauen Augen noch mehr betont. Dann ist er an unserem Tisch angekommen und begrüßt mich freundlich, während er mir zulächelt. „Marcus.“, sagt er. „Alexandra.“, ich lächele.
Als er dann einmal um den Tisch herum gelaufen ist gibt er meiner Mutter zur Begrüßung ein Küsschen auf die Wange.
Und dann bemerke ich, wie jemand vor mir stehen bleibt. Ich habe nicht mitbekommen, das noch eine weitere Person anwesend ist, denn wahrscheinlich war ich zu beschäftigt damit den Freund meiner Mutter zu begutachten, der übrigens einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht hat.
Ich richte meinen Blick nach oben und sehe in blaue Augen, die mir ziemlich bekannt vorkommen.






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