Neubeginn – Schmerzhaft oder Schön? - Teil 6

Autor: Laura
veröffentlicht am: 11.06.2012


Am nächsten Morgen wache ich mit ziemlich verstrubbelten Haaren auf. Ich konnte die Nacht schlecht schlafen. Erst bin ich Ewigkeiten nicht eingeschlafen, weil mir die Sache mit Nik zu schaffen gemacht hat.
Ich werde wieder verfolgt und die Schritte kommen näher. Plötzlich hält mich jemand an der Hand. Ich drehe mich zur Seite, aber renne immer noch weiter. Ich sehe Niks Gesicht, sehe seine Augen, die in der Dunkelheit nicht so stark auf mich wirken können. Glück für mich, denn schwache Beine würden mir in diesem Moment nicht nutzen. Hinter mir höre ich immer noch Schritte. Nicht nur Niks. Auch diese schweren Schritte. Ich frage mich, woher Nik überhaupt gekommen ist.
Mich überfällt wieder ein Schwall der Panik. „Nik. Wir müssen hier weg.“ Ich habe nicht mehr nur Angst um mich. Um mein Leben. Ich habe eine viel größere Angst davor, Nik zu verlieren.
Dann sehe ich mit einem Mal ein Auto auf uns zurasen. Der Gang ist so breit, dass das Auto perfekt hinein passt. Jedoch wäre kein Platz mehr um auszuweichen. Das Auto kommt näher und mit einem festen Knall rammt es mich und Nik. Wir liegen auf dem Boden. Alles um mich wird schwarz.
Ich wache schreiend und schweißgebadet auf. Ich mache mein Nachttischlicht an. Ich habe noch mehr Angst in diesem Moment im Dunkeln, als sonst.
Mein Wecker zeigt 3 Uhr an. Ich merke, wie meine Zimmertür sich öffnet. Es knarrt leise, weshalb ich zusammen zucke. Meine Mutter steckt ihren Kopf durch meine Tür. „Bist du okay mein Schatz? Ich habe dich schreien hören.“
Ich merke, wie mein gesamter Körper zittert. Die Angst steckt mir immer noch in den Knochen.
„Geh erst einmal duschen. Vielleich beruhigst du dich dann wieder. Ich mache die eine Schokolade und danach versuchst du wieder zu schlafen. Okay?“ Meine Mum ist doch einfach die Beste. Ich schnappe mir meine Sachen und verschwinde für eine halbe Stunde unter die Dusche. Als ich wieder komme, hat meine Mutter mir die Schokolade ans Bett gestellt und mein Bett frisch bezogen, da es völlig nass war.
Ich kuschle mich wieder in die Decken und trinke meinen Kakao. Als die Tasse halb leer ist, merke ich, wie mir wieder die Augen vor Erschöpfung zufallen.

Um sechs klingelt mein Wecker. Ich merke wie müde ich bin, denn die Nacht hat mir zu schaffen gemacht. Sie hat mir meine Kraft geraubt, da ich bin immer wieder wach geworden.
Ich stehe auf und verschwinde ins Bad. Dort versuche ich mich halbwegs zu retten. Die Haare sind zwar getrocknet, dafür jedoch ziemlich durcheinander. So durcheinander, wie ich mich gestern nach dem beinahe- Kuss gefühlt habe. Der Kuss. Mir fällt ein, dass mich Nik nachher abholen möchte.
Ich beeile mich, den Gedanken schnell zu verwerfen und mache mich daran mich zu schminken. Heute etwas mehr, denn ich möchte mir meine Augenringe verdecken.

Als es an der Tür klingelt renne ich die Treppe runter. „Warte kurz. Ich muss noch schnell mein Müsli aufessen. Komm doch rein.“ Ich bin mal wieder zu spät dran.
„Okay.“, sagt Nik. Er scheint etwas zurückhaltend. „Es tut mir Leid wegen gestern. Ich wollte nichts überstürzen. Ich weiß doch selbst nicht was mich überkommen hat.“
Ich sehe ihm aufrichtig in die Augen. „Kein Problem, ich denke, wir können uns Zeit lassen. Wir lernen uns erst mal besser kennen.“ Ich lächle ihn an.
Als ich das Müsli fertig gegessen habe ziehe ich mir Jacke und Schuhe an und greife meinen Schlüssel vom Tisch. Ja, richtig gehört. Ich nehme meinen Schlüssel dieses Mal mit.
Dann marschieren wir los.
In der Schule angekommen verabschiede ich mich von Nik. „Ich geh dann mal zu Juli und Tino und so.“ „Warte. Du kannst auch mit zu mir kommen.“ Ich überlege, was ich darauf antworten soll. Möchte ich seine Freunde jetzt überhaupt kennenlernen? „In der großen Pause vielleicht?“, mache ich ihm das Angebot. Ich habe in diesem Moment einfach keine Lust, irgendwelche, mir fremden Leute kennenzulernen.
„Okay. Dann komme ich jetzt aber mit zu Juli und den anderen.“, sagt er. Ich habe das Gefühl, er möchte mich nicht gehen lassen. Der Gedanke gefällt mir, sehr sogar.






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