Neubeginn – Schmerzhaft oder Schön? - Teil 5

Autor: Laura
veröffentlicht am: 09.06.2012


Als es endlich zur Pause klingelt springen meine Mitschüler auf und nehmen sich ihre Sachen um rauszugehen.
„Willst du mit mir in die Pause gehen? Dann kannst du gleich meine Freunde kennenlernen.“, fragt mich Juli.
Wir gehen in die Cafeteria und Juli läuft geradewegs auf einen Tisch zu an dem zwei Mädchen und vier Jungs sitzen. „Das ist Alex.“, stellt Juli mich ihnen vor.
„Hi.“, sage ich schüchtern.
„Hallo.“, sagt ein Junge mit mittellangen braunen Haaren und braunen Augen. Er sieht ziemlich trainiert aus, er sieht gut aus. „Ich bin Tino und das ist Romina.“, er zeigt auf ein schlankes, zierliches Mädchen mit roten Haaren. Aus ihren blauen Augen sieht sie mich freundlich an.
„Das ist Elisabeth.“ Sie hat blonde durchgestufte Haare und ihr Pony verdeckt das eine Auge.
„Nenn mich aber bitte Lisa.“, sie lächelt mich freundlich an.
Dann erklärt Tino mir noch, dass die anderen drei Jungen Sebastian, Tim und Silvio heißen.

Den Rest der Pause unterhalten wir uns noch über dies und jenes. Tino fragt mich, warum wir hier her gezogen sind. Ich überlege, was ich sagen soll. Ich weiß es einfach nicht. Warum sollte ich ihm vertrauen, wenn ich Nik auch nichts erzähle? Er ist mir zwar sympathisch, aber ich entscheide mich es ihm später zu erzählen. Wie er mich anschaut. So liebevoll. Unsere Blicke treffen sich öfter in dieser Pause.
„Meine Mutter möchte mal etwas Neues machen. Ein kleines Café aufmachen.“
Ich glaube, an meinem Blick sieht man, dass ich nicht alles erzählt habe.
Tino ist so unglaublich süß. Er scheint sich um mich Sorgen zu machen.
Mir kommt der Gedanke, wie sich Nik um mich gesorgt hat und mir dann seine Probleme anvertraut hat. Er ist ein Idiot, aber er hat mir etwas über sich anvertraut und mir gesagt, er sei immer für mich da. Tino hat nichts in der Art gesagt. Ich bemerke den Zwiespalt in meinen Gedanken.
Ich sitze auf meinem Platz und höre gar nicht, dass es klingelt. Erst als Juli mich anstubst schrecke ich aus meinen Gedanken und stehe auf. Wir gehen in den Klassenraum und setzten uns wieder auf unsere Plätze.

Als es zum Schulschluss klingelt springe ich auf und schmeiße schnell meine Sachen in die Tasche. Ich will so schnell wie möglich weg von hier. Als ich aus der Tür trete und schon ein Stück den Gang entlang gelaufen bin, hält mich plötzlich jemand am Arm fest.
„Warte doch Alex. Habe ich irgendwas gemacht?“ Ich drehe mich um und sehe ihn wütend an. Doch dann ergreift er mein Gesicht und zwingt mich damit, ihm in die Augen zu sehen. So ein Mistkerl. Er weiß genau, wie er Mädchen wie mich dazu bringt, innerlich zu schmelzen. Seine Augen. So wunderschön.
„Wenn du das nicht weißt, kannst du mir wegbleiben.“, sage ich, als ich meine Fassung wieder erlangt habe. Ich sehe Nik an, wie er überlegt. „Du meinst doch aber nicht das heute Morgen mit Marie?“ Ich kann Verwunderung in seinen Augen sehen.
Ich merke wie ich rot werde, was eigentlich ist doch totaler Schwachsinn ist. Ich meine, ich kenne ihn seit gerade Mal ein paar Tagen. Warum will ich ihn dann für mich haben?
Er kann sich doch mit allen treffen und mit jedem unterhalten, mit dem er möchte.
Ich drehe mich um und setze meinen Weg fort. Was soll ich nur machen? Ich habe ja nicht einmal einen Schlüssel.
Das Ganze ist mir so peinlich. Warum musste ich nur so überreagieren? Damit ist doch meine einzige Möglichkeit weg, den Tag nicht durch die Gegend zu irren. Außerdem, denke ich, verliere ich durch mein Rumgezicke nur einen Freund mehr. Ich möchte mich aber nicht entschuldigen, denn dafür bin ich zu stolz.

Als ich um die Ecke biege, zu der es zu unserem Haus geht bemerke ich, dass mir jemand gefolgt ist.
Ich drehe mich um, um dann sofort wieder nach vorne zu gucken. Mist.
„Warte doch. Ich denke du hast keinen Schlüssel? Komm mit zu mir. Bitte“, fleht diese wunderschöne Stimme, die ich schon nach ein paar Tagen unter tausenden erkennen könnte.
Ich bleibe stehen und drehe mich langsam um. Wieder einmal treffen sich unsere Blicke, was mich wieder einmal kurz davor bringt zu schmelzen. Was macht er nur mit mir?
Dann kommt er auf mich zu und nimmt mich fest in seine Arme. Dort fühle ich mich so geborgen, wie noch nie. Es fühlt sich tausendmal besser an, als bei Tino, der mich vorhin zum Abschied umarmt hat.
Warum es sich besser anfühlt weiß ich jedoch leider nicht.
Ich schiebe es darauf, dass ich Tino noch nicht ganz so lange wie Nik kenne.
Aber eigentlich ist dieser Gedanke Schwachsinn, denn Nik kenne ich schließlich auch nicht viel länger.
„Mit Marie verstehe ich mich nur gut. Sie mag mich, denke ich jedenfalls mehr als ich sie.“, flüstert mir eine raue Stimme ins Ohr. Ich habe das Gefühl, ich kippe gleich um. Ich sehe in seine Augen und in meinem Bauch fängt alles an zu kribbeln. Ich möchte ihm noch näher kommen.
Doch dann lässt er mich los. Ich könnte weinen, so enttäuscht bin ich.
Stopp! Warum bin ich denn enttäuscht? Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Wir kennen uns doch gar nicht. Außerdem hat Marie ihn geküsst! Wie werden eh nur gute, wenn nicht beste Freunde. Mich möchte schließlich keine Junge als feste Freundin haben, denke ich traurig.
Damit versuche ich meine Gedanken wieder auf die Richtige Bahn zu lenken.
Er schließt die Haustür auf und bittet mich hinein.
Der Flur verstrahlt ein so schönes Ambiente. Die Wände sind in einem gemütlichen Orange gestrichen und eine Treppe führt nach oben. An einer Wand hängt ein großes Bild, auf dem Nik und seine Eltern, außerdem ein Mädchen abgebildet sind. Seine Schwester? Seine Freundin?. Ich werde langsam wieder panisch, möchte ihn gerade fragen, wer dieses Mädchen ist, als mir einfällt, dass er eine Schwester hat. Erleichterung und Hoffnung durchfährt mich.
„Möchtest du etwas trinken?“, fragt Nik, als wir im sehr gemütlichen Wohnzimmer stehen. „Gerne. Vielleicht eine leckere Schokolade?“, ich sehe ihn mit bittendem Blick an.
„Wie kann ich denn da deinen Wunsch nicht erfüllen, Prinzessin.“ Hat er mich gerade Prinzessin genannt? Oh mein Gott. Ich strahle ihn an.
Als wir später mit unserer Schokolade auf seinem Bett sitzen, unterhalten wir uns. Ich erzähle ihm davon, wie es ist in einer großen Stadt zu leben. „Es ist schön, aber ich denke es ist kein Vergleich dazu, wie es ist hier zu leben. Alles ist so friedlich. Und das Meer, zieht mich total in seinen Bann. Ich bin froh, mit Mum hierher gezogen zu sein.“ Bei den Gedanken an das Meer macht sich ein Lächeln auf meinem Gesicht breit.
Nik streicht sich seine Haare aus dem Gesicht und schaut mir in die Augen. Seine blauen Augen funkeln und schaffen es mal wieder mich zu fesseln. Ich kann mich nicht mehr bewegen.
„Ich finde es auch schön, dass du hier bist.“, flüstert er mit seiner rauen, sexy Stimme.
Dann kommt mir sein Kopf immer näher. Ich erschrecke. Will er mich etwas küssen? Ich weiß doch gar nicht wie das geht! Und warum will er das überhaupt tun? Ich bin verwirrt. Völlig durcheinander. Die Gedanken schießen mir alle in wenigen Sekunden durch den Kopf. Möchte ich das überhaupt? Der eine Teil von mir schreit ja. Ich frage mich aus welchem Grund. Dann bemerke ich wieder dieses Kribbeln in meinem Bauch. Der andere, der vernünftige Teil, sagt nein.
Seine Augen kommen immer näher. Ich sehe auf seine Lippen. Sie sind so wundervoll geformt. In meinen Augen scheint in diesem Moment alles an ihm perfekt. Kurz bevor seine Lippen die meinen berühren können, drehe ich meinen Kopf weg.
„Zu schnell.“, murmle ich nur. Ich bin erstaunt von mir selbst. Der unvernünftige Teil in mir schreit mich an. << Wieso hast du das getan? Du kannst dir doch diese Chance nicht entgehen lassen! >>
Ich bin dennoch zufrieden mit mir. Vielleicht hätte ich es später bereut, meinen ersten Kuss an ihn zu vergeben, denke ich.
Dann blicke ich Nik an. Seine Augen haben das Leuchten verloren. Er wirkt betrübt, traurig. Mich durchfährt die Angst, wieder einmal alles versaut zu haben. Mich durchfährt die Angst, ihn zu stark verletzt zu haben. „Es tut mir leid. Ich will dich nicht verletzten.“, erkläre ich ihm. Ich sehe auf meine Uhr. Es ist bereits kurz vor Sieben Uhr. „Vielleicht sollte ich besser gehen.“, flüstere ich.
Ich fühle mich schuldig ihm gegenüber. Möchte ihn in Ruhe lasse, dass er nachdenken kann.
„Sehen wir uns Morgen?“ Nik lächelt mich an. Er wartet auf eine Antwort. „Wenn du das möchtest.“ Ich lächle freundlich zurück und Erleichterung durchfährt mich.
Dann drücke ich ihm deinen Kuss auf die Wange, nehme meine Tasche und verlasse das Haus.


Hallo, ich würde euch echt bitten nicht nur zu lesen, sondern auch zu kommentieren. Weil ich habe irgendwie das Gefühl, dass außer Adriana und Mia niemand meine Geschichte ließt und das macht mich ziemlich traurig.
Ich habe fast keine Lust mehr, hier überhaupt noch was reinzustellen von der Geschichte.
Also: Bitte kommentiert immer fleißig, dass würde mir das Schreiben noch mehr erleichtern.

Danke ♥






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