Goodbye.. - Teil 4

Autor: Claire
veröffentlicht am: 11.06.2012


So hier der nächste Teil. (:
Ich hoffe er gefällt euch. Kommentare und Verbesserungsvorschläge nehme ich natürlich gerne an.
Viel Spaß beim Lesen :D
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Hayley

Gedankenverloren saß ich im Garten. Ein Blick in Richtung Himmel verriet mir, dass es gegen Mittag sein musste, denn die Sonne brannte gnadenlos auf mich herab. So langsam bereute ich die Entscheidung gegen eine Fernbeziehung. Wir beide waren dagegen gewesen, weil wir uns im Klaren darüber waren, dass es nur schief gehen konnte. Es würde 6 Tage dauern, bis ich dann endlich bei ihm wäre... zu Fuß. Aber auch 8 Stunden Autofahrt wäre einfach zu viel gewesen.
Uns trennten mehr als 750 km. Ich war mir der Entfernung sehr wohl bewusst, aber trotzdem fühlte ich mich ihm noch so nah, viel zu nah um ihn gehen zu lassen. >>Scheiß Liebe!<<
Ich ärgerte mich über mich selbst, über Chris, über meinen Vater und alle anderen Menschen auf der Welt, obwohl sie nichts dafür konnten. Nein, niemand konnte was dafür, dass es so endete. Auch Gott konnte nichts dafür. Doch so langsam nahm ich es hin, dass es ihn wohl gar nicht gab. Und wenn doch, dann musste er mich hassen. Oh ja er musste mich wirklich verabscheuen. Wieso musste ausgerechnet ich in meinem Leben so viele Rückschläge einstecken?! Ein egoistischer Gedanke, den ich schnell wieder verwarf. Mühsam rappelte ich mich auf, physisch versteht sich, denn seelisch hatte ich die Versuche schon längst aufgegeben, und klopfte mir den Dreck von meiner Hotpants. Jetzt gab es nur einen der mich etwas aufheitern konnte, und das war niemand anders als mein Ipod. Doch bevor ich mir die Stöpsel in die Ohren stecken konnte, spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Wärme durchströmte meinen Körper von dort aus und bahnte sich langsam einen Weg zu meinem Herzen, um das sich allmählich eine Mauer bildete. Zu gut wusste ich wer neben mir stand, ohne dass ich diese Person Anschauen musste. Ich sah Jaden für einen kurzen Moment in die Augen, um danach einen Punkt in der Ferne zu fixieren. Er sagte nichts. Ich sagte nichts. Ein unerträgliches Schweigen herrschte. Bis er schließlich das Wort ergriff.
Es fiel mir sehr schwer mich auf seine Worte zu konzentrieren, da ich mit meinen Gedanken ständig woanders war. Was ihm wohl nicht entging. >>Hayley? Hast du mir zugehört?<< Ich biss mir auf die Unterlippe. Mein Gehirn schrie zwar nein, aber ich sagte trotzdem ja, in der Hoffnung er würde es mir glauben. >>Und was hältst du davon?<< Was halte ich von was? Na ganz toll, da konnte ich mich jetzt auch nicht mehr raus reden. >>Jaa... was halte ich davon? Ja klar... wieso nicht?<< Was sagte ich bloß? Ich hatte keine Ahnung zu was ich gerade zugestimmt hatte. Er schüttelte ungläubig den Kopf und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. >>Okey, irgendwas stimmt mit dir nicht und sag jetzt nicht, dass es dir gut geht, ich weiß dass dir irgendwas fehlt.<< Doch sein Grinsen verging ihm schnell wieder und er sah mich ernst an.
Und wie mir was fehlte, mir fehlte Chris. Ich spielte mit dem Gedanken, ob ich es ihm sagen sollte. Klar, wir waren mal beste Freunde und ich vertraute ihm wirklich sehr, aber doch vergingen 10 Jahre ohne dass wir Kontakt hatten, und ich hatte ihn das letzte mal gesehen als ich 6 Jahre alt war. Aber was hatte ich schon zu verlieren? Ich nahm ihn bei der Hand und zog ihn mit ins Haus, in mein Zimmer. Dort drückte ich ihm das Fotoalbum in die Hand. Ich wollte nicht viel dazu sagen, ich hatte für heute schon genug geweint, und ich wusste wenn ich jetzt etwas sagen würde, dann könnte ich meine Tränen nicht unterdrücken.

Jaden

Ich sah sie verwirrt an. Wieso sollte dieses Album eine Antwort auf meine Frage sein? Aber als ich es öffnete, verstand ich. Das erste Bild zeigte ein wunderschönes, glückliches Mädchen und einen ebenfalls glücklichen Jungen. Sie stehen sich gegenüber, er sie in seinen Armen haltend. Sie küssen sich. Ich schaute auf und betrachtete Hayley. Das wunderschöne Mädchen versteckt. Ihre Augen müde. Ihre Haltung erschöpft. Ihr Inneres zerbrochen. Ich setzte mich auf ihr Bett und widmete mich wieder dem Album. Sie setzte sich ebenfalls und lehnte sich an mir an.
Nachdem ich auf der letzten Seite angelangt war, klappte ich das Fotobuch zu und legte es zurück auf seinen Ursprünglichen Platz. Dann wandte ich mich wieder Hayley zu. Sie sah mich mit glasigen Augen an und eine Träne rann über ihre Wange.

Hayley


Er wischte mir die Träne mit seinem Daumen weg. Sofort durchströmte mich wieder diese Wärme. Und da war er wieder dieser Moment, in dem die Zeit still zu stehen schien. Ein Blick in seine Augen und ich war wie in Trance. Hin und her gerissen zwischen Liebe und Freundschaft. Aber wieso? Ich liebte doch Chris. Da war ich mir zu 100% sicher. >>Ich glaube du solltest jetzt besser gehen...<< flüsterte ich. Ich war ihm wirklich dankbar, aber diese nähe auf einmal, ging mir einfach zu schnell. Deshalb entschied ich mich dazu, vorerst lieber etwas Abstand zu halten. Ich hatte ohne hin schon genug Probleme mit Chris. Nachdem ich Jaden noch zur Tür gebracht hatte, griff ich zum Telefon und wählte etwas unsicher die Nummer meiner Freundin Sarah. >>Hallo?<< Meldete sie sich mit freundlicher Stimme. >>Hey Sarah. Ich bins Hayley.<< Kurzes Schweigen am anderen Ende der Leitung. >>Hey Süße … Schön das du anrufst, aber ich kann grad nicht telefonieren. Ich ruf dich später zurück. Okey? Okey.<< >>Du hast ja meine ..<< Weiter kam ich nicht mehr denn sie hatte mich einfach abgewürgt, und mit dem Tut Tut Tut Geräusch am anderen Ende der Leitung konnte ich mich wohl kaum unterhalten. >>Na toll...<< Ich seufzte und lies mich auf mein Bett fallen. Dann wartete ich. Und wartete, und wartete. Aber es kam nichts kein Rückruf, keine SMS, gar nichts! Es war mittlerweile Abends und somit beschloss ich es bei Emma zu versuchen. Sie hatte normalerweise immer ein offenes Ohr für mich, das war einer der vielen Gründe wieso ich sie so besonders gern mochte. Aber heute war es anders. Anfangs war sie noch ganz begeistert, dass ich sie angerufen hatte, bis ich das Thema Chris ansprach. Innerhalb einer Minute hatte sie mich genauso abgewürgt wie Sarah. Da stimmte doch irgendwas nicht. Aber das sollte ich noch früh genug erfahren ...





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