Goodbye.. - Teil 3

Autor: Claire
veröffentlicht am: 06.06.2012


Soo der nächste Teil. :)
Ich hoffe er gefällt euch. Viel Spaß beim Lesen.
Lg. =)
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Ich versuchte wieder einen klaren Gedanken zu fassen, und zu verstehen das er da war. >>Jaden?<< kam es mir schließlich über die Lippen. Er grinste über meine Verlegenheit, allerdings wusste ich bei bestem Willen nicht was es da zu grinsen gab. Ich stand auf und boxte ihm leicht in die Seite.
>>Hör auf so blöd zu grinsen.<< Ich umarmte ihn und er drückte mich fest an sich. Wie lange hatten wir uns nicht mehr gesehen... ?! Jaden war mein .. ja was war er überhaupt? Wir waren, wie viele in diesem Ort, auf irgendeine verdrillte und verdrehte weise über 20 Ecken miteinander verwandt. Er war 1 Jahr älter als ich, wir sind zusammen aufgewachsen, haben zusammen so einiges erlebt. Er war wie ein Bruder für mich und ihn damals zu verlassen war mindestens genauso schwer wie der Abschied von Chris. Man könnte sich jetzt fragen: Was ist so toll daran jemanden wieder zu sehen, dass man nicht mal mehr klar denken kann, seine anderen Sorgen für einen Moment vergisst auch wenn sie noch so schwer sind? Dass man das Gefühl hat, dass das alles nicht echt ist, nicht echt sein kann. Nur eine Halluzination, nur geträumt weil man es sich so sehr wünscht. Und die Antwort ist ganz einfach. Wenn man einen Menschen sehr gerne mag, dann ist es einfach wunderschön diese Person wieder zu sehen. Ob man nun 1 Tag, 1 Jahr oder auch 10 Jahre von einander getrennt war, ist egal.
Als wir uns lösten musterte ich ihn genauer. Seine Dunkelblonden Haare waren zu einer coolen Skaterfrisur gestylt, er trug eine Schwarze Hose, ein graues T-Shirt, darüber ein Blau-Rotes Hemd Eine Schwarze Cap perfektionierte sein Outfit. Gott sei dank lief er nicht rum wie so ein Bauer. Meine Begutachtung seines Körpers endete mit einem Blick in seine Augen. Sie funkelten Braun-Grau, eine wunderschöne Farbe die ich zuvor noch nie gesehen hatte. Sie zogen mich sofort in ihren Bann und hielten mich fest. Ich hatte das Gefühl dass die Zeit still steht. Ich dachte an nichts. Es war als würde ich in seinen Augen irgendetwas suchen, versuchen aus ihnen Schlau zu werden. Wir sagten nichts, wir standen nur so da. Aber diese Stille gefiel mir ganz und gar nicht. Ein unwohles Gefühl machte sich in mir breit. Sofort sah ich weg und vermied einen weiteren Blick in seine Augen. Nachdem ich meine Gedanken wieder sortiert hatte, räusperte ich mich kurz. >>Mittlerweile siehst du sogar gut aus.<< Neckte ich ihn. >>Das kann ich nur zurück geben.<< Er verwuschelte mein Haar. >>Woher weißt du eigentlich dass wir wieder hier sind?<< >>Von deiner Oma, aber ehrlich gesagt das halbe Dorf weiß dass ihr wieder hierher gezogen seit, die konnten es erst gar nicht glauben.<< Ich schmunzelte. Tja unser süßes Dorf. Mit knapp 2000 Einwohnern war es nichts gegen München, also was die Einwohneranzahl angeht. >>Hayley? Kommst du? Es gibt essen!<< Rief mein Vater aus der Küche. Ich seufzte. Mit irgendwelchen Handbewegungen deutete ich darauf hin dass ich nun Essen muss. Ich ging richtung Haustüre, als ich mich nochmal zu ihm umdrehte. >>Sehen wir uns Morgen?<< Er nickte und sagte er würde vorbei kommen. Überglücklich hüpfte ich schon fast in die gemütliche Küche die zum Esszimmer hin offen war. Ich strahlte über beide Ohren. Abends brachte ich Lissy dann ins Bett. Sie hatte ihre ganzen Sachen schon in meinem alten Zimmer verstaut. Sie kroch unter die Bettdecke und kuschelte sich an ihr Stofftier. Ich setzte mich zu ihr aufs Bett. >>Gefällt dir das Zimmer?<< >>Es ist wunderschön.<< flüsterte. Sie sah müde und erschöpft aus. Was auch kein Wunder war. Für ein Siebenjähriges Mädchen konnte so ein Tag schon mal ziemlich anstrengend werden. Ich streichelte ihr über ihre Wange und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Ich löschte das Licht ihrer Nachttischleuchte und verließ dann leise das Zimmer. Zurück in meinem 'Reich' kämpfte ich mich erst mal durch Kartonstapel und lies mich dann ebenfalls erschöpft auf mein Bett fallen. Meine Freude von vorhin war wie weggeblasen, und die Sehnsucht meldete sich mal wieder. Ich lies meinen Blick durchs Zimmer schweifen. Bett, Nachttisch, Schrank, Schreibtisch, Regal. Dad hatte wirklich schon alles aufgebaut, also musste ich nur noch einräumen. Zwei stunden später war auch das so gut wie erledigt, lediglich die weißen Wände störten mich ein wenig. ~Bei Zeiten werde ich sie wohl mal streichen müssen.~ Ich widmete mich dem letzten Karton und holte ein weißes Fotoalbum aus ihm hervor. Das Album, das ich mit meinen Freundinnen und Chris in den letzten zwei Wochen noch gemacht hatte. Mein Herz hämmerte wie verrückt gegen meine Brust als ich es öffnete. Es war wirklich schön geworden. Mit jedem Bild versank ich in Gedanken in einem schönen Moment und mit jedem Bild kullerte mir eine Träne mehr über die Wange. Bis ich am Ende schluchzend auf meinem Bett saß. Ich dachte vielleicht würde mir der Umzug leichter fallen, wenn wir dahin zurück kommen wo ich geboren und aufgewachsen bin, wenn ich jemanden kannte, wenn ich hier schon ein paar Freunde und meine ganze Familie hatte. Nur war das leider nicht so. Ich legte das Album auf mein Nachtkästchen, zog mir eine Jogginghose und ein enges Top an und legte mich dann in mein Bett. Jeder Gedanke an Chris tat weh, aber ich konnte nicht loslassen, doch Ich wusste nur zu gut, dass ich das irgendwann einmal tun muss. Den Versuch meine Tränen wegzuwischen hatte ich nun endgültig aufgegeben. Und es verging eine weitere Nacht, in der ich mich in den Schlaf weinte.
Zudem schlief ich auch noch unruhig, wälzte mich hin und her und Träumte zu allem Überfluss noch von Chris. Ich kam wieder nachhause und in einer mir unbekannten Seitengasse stand Chris. Ich wollte zu ihm, rannte los. Immer weiter und weiter, aber ich kam ihm einfach nicht näher. Er war unerreichbar, irgendetwas lies mich nicht zum ihm. Ich kämpfte dagegen an, mit aller Kraft die mir nach meiner Trauer noch übrig geblieben war und tatsächlich, es schien als würde ich ihm näher kommen. Er streckte seine Hand nach mir aus aber wir konnten uns nicht berühren, ich fasste durch in hindurch, als würde er nur aus Luft bestehen. Dann löste er sich immer weiter auf. Ich ging vor ihm in die Knie und schrie ihn an er solle mich nicht alleine lassen. Ich flehte, ich bettelte. >>Es tut mir leid.<< flüsterte er bevor er ganz verschwand.
Ich schreckte hoch und saß aufrecht in meinem Bett. Ich hatte das Gefühl nur schwer Luft zu bekommen, mein Herz raste, mein Kopf pochte. >>War alles nur ein Traum...<< murmelte ich und versuchte mich so zu beruhigen. Ich lies mich wieder zurück fallen. Es dauerte ewig bis ich wieder einschlafen konnte, denn meine Gedanken wanderten die ganze Zeit zu meinem Traum zurück. Ob er etwas zu bedeuten hatte?! Das wagte ich zu bezweifeln und war auch heilfroh darüber.

I'm here without you, Baby
But you're still on my lonely mind
I think about you, Baby
And I dream about you all the time

I'm here without you, Baby
But you're still with me in my dreams
And tonight it's only you and me...





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