Different - Teil 3

Autor: S. Rose
veröffentlicht am: 11.06.2012


Hallo :) vielen Dank für alle die so liebe Kommentare schreiben und sich die Zeit nehmen, die Story zu lesen. <3 ;** *___* ich würde euch bitten, mir zu sagen, was ich verbessern sollte, da ich mich wirklich verbessern möchte. Ich hoffe ihr könnt über die Rechschreibfehler hinweg sehen^^ ich arbeite hart daran xD na dann mal, genug geschleimt hahah ;P spass ^^ hoffe der Teil ist nicht langweilig ;) Liebe Grüsse und vielen Lieben Dank <3




Wenn ich jetzt auf Zeitlupe stellen könnte, sähe es betimmst ganz witzig aus, wie Eric angejoggt kommt.
"Oh oh! Joleen?" er grinste genauso bescheuert wie Ramon.
"Hey." erwiderte ich matt. Ich mochte ihn seit gestern noch weniger...
"Ehm, dass wegen gestern. Tut mir echt leid." sagte er plötzlich. Man merkte dass er es nicht ernst meinte. Als er dann noch grinste und sagte : "Leider habe ich dafür den Anblick vergessen, nach Lisa's Worten; ein toller Anblick." Er hatte doch nicht gerade wirklich so etwas gesagt? Mir ins Gesicht! Ich sah ihn sauer an und untedrückte ein Schimpfwort. Ramon lachte nur nebendran und hielt sich den Bauch.
"Ok...sehr witzig." sagte ich mit sarkastischer klingender Stimme.
"Sorry Jolli aber.."
"Hast du mich grad' Jolli gennant?!"
"Öhm..."
"Nie wieder!" drohte ich. Eric grinste kurz, bemühte sich dann nacher um ein ernstes Gesicht.
"Könnt...könnt ihr mir bitte sagen wie ich wieder nach Hause komme ?" fragte ich und bemühte mich, kein rotes Gesicht zu bekommen, indem ich angestrengt versuchte nicht daran zu denken. Beide nickten und grinsten sich vielsagend an. Ohjee...
"Klar Süsse, so kannst du uns mal deine Wohnung zeigen." sagte Eric.
"Öhm...sicher." log ich. Ganz sicher nicht. Niemals. Wir warteten auf den Bus und diesesmal merkte ich mir den Weg. Bei mir angekommen versuchte ich krankhaft nach einer Notlüge zu suchen, damit sie ja nicht zu mir kamen.
"Also, zeig uns mal wie es bei dir so aussieht." meinte Ramon. Da hatte ich die Idee!
"Ok, moment ich suche kurz den Schlüssel." sagte ich und gab vor in meiner Tasche zu wühlen. Nach einigen Sekunden begann ich dann immer geschockter zu wirken, schliesslich gab ich verzweifelt zu: "Ich glaube, ich hab den Schlüssel verloren..." Beide starrten mich mit dem Ich-glaub-du-bist-geisteskrank-Blick an. Ich zuckte entschuldigend mit den Achseln und blickte traurig rein.
"Ach, schon ok Kleine! Komm doch mit zu Jess." schlug Eric vor. Bevor ich überhaupt etwas sagen konnte, schleppten sie mich schon mit. Bei Jess angekommen, war ich etwas entsetzt über das Chaos dass im ganzen Haus herrschte. Kleider, Kippen, Flaschen und alles mögliche, was nicht auf dem Boden liegen sollte. Ich hörte Geschreie. Uff! Jessica kam uns entgegen gelaufen, doch als sie mich erblickte, wurden ihre Augen gross.
"Joleen? Du ?" fragte sie leicht hysterisch. Sie umarmte kurz alle und hastete dann zur Ausgangtür.
"Gehen wir doch ein bisschen raus!" meinte sie und schon befanden wir uns wieder draussen. Dass war heute ja ein ständiges hin und her! Hatte sie sich wohl geschähmt?
Ich stand etwas abseits der anderen, als plötzlich mein Handy klingelte. Ich ging noch ein paar Schritte weiter weg und suchte das Handy in meiner Tasche. Von meinen Augenwinkel konnte ich erkennen wie sich Jemand näherte. Schnell zog ich das Handy raus und etwas fiel klimpernd auf den Boden. Oh nein! Das Handy hatte aufgehört zu klingeln und ich stand da, als hätte man mich nackt vor die ganze Welt gestellt. Ramon blieb stehen, starrte auf den runtergefallenen Schlüssel und sah dann zu mir hoch. Und dummerweise
bildete sich kein Erdloch, damit ich verschwinden konnte. Nix. Ramon bückte sich und nahm den Schlüssel auf. Mit einem hinterhältigen Grinsen auf den Lippen schritt er auf mich zu.
"Ich glaube, ich hab gerade deinen verlorenen Schlüssel gefunden." sagte er und liess den Schlüssel provokant in meine Tasche fallen. Ich blieb stumm, raffte dann meinen letzten Stolz zusammen und antwortete :"Gut, dann kann ich ja jetzt in Ruhe nach Hause gehen." Leider schaffte ich es nicht mehr so ein tolles Ich-bin-cool-und-du-nicht Grinsen zu machen, sondern beeilte mich möglichst schnell Heim zu gehen. Ich hatte es mir schon vermasselt! Dazu hatte ich den Anruf meines Dad's verpasst. Ramon wird es womöglich allen erzählen und Jess wird mich fertig machen. Beinahe wäre ich von einem Auto überfahren worden. Verstört blicke ich den schwarzen Toyota an. Dieser fuhr plötzlich auf einen Parkplatz, wenige Meter vor mir, und dann stieg Matt aus.
"Kannst du mal bitte aufpassen?!" schnauzte er mich an. Erschrocken zucke ich zusammen. "Tut mir leid...ich war in Gedanken und..." Er stand vor mir und funkelte mich böse an. Irgendwie hatte ich gerade grossen Respekt vor ihm. Er schien nun gar nicht mehr der Schüchterne zu sein, sondern eher der Badboy.
"Pass das nächste mal besser auf." meinte er mürrisch.
"Ich versteh echt nicht was Jess mit dir anfangen will!" Und da ging es hin, mein hart erarbeitetes Selbstwusstsein. Ich unterdrückte meine Tränen und lief einfach an ihm vorbei.
"Wird nicht wieder passieren." sagte ich noch leise. Ich beeilte um schnell ins Appartment zu gehen, mich im Zimmer verkriechen und hemmungslos zu weinen. Wie ein kleines dummes Mädchen.


"Joleen? Bist schon zu Hause ? Wieso hast du dein Handy nicht abgenommen?" hörte ich Dad rufen. Ich räusperte mich kurz, um eine feste Stimme zu erlangen, da ich lange geweint hatte.
"Ja, ich komme später zu dir. Ich hab's erst jetzt gesehen. " antwortete ich. Ich kuschelte mich in meine Bettdecke. Mit meinem unsicheren bescheuerten Verhalten, hatte ich es geschafft mich zu einem Opfer zu machen. Wahrscheinlich lachten gerade alle über meine Dämlichkeit und Jessica wird mich bis an mein Lebensende tyranisieren. Ich konnte mich an niemand wenden, niemand war da. Jeder würde sagen; was ist mit deinen Eltern? Nein, ich wollte mir diese Blösse nicht geben. Ich wollte nicht wieder als die 'arme Joleen' bezeichnet werden, die keine Freunde, weder Hobby's hatte. Niemehr. Die ganze Verwandschaft wusste davon! Alle hatten mich bemitleidet und bescheuerte -'Du musst Freunde finden'- Kommentare abgegeben. Wenn es etwas gab, was ich hasste; war es Mitleid. Es gab mir das Gefühl klein und hilflos zu sein. Dass war schon immer so. Ich war schon immer so. Der morgige Tag graute mir, ich wollte wirklich nicht in die Schule. Vielleicht schrieb meim Vater mich ja Krank ? Nein. Eher nicht. Plötzlich klingelte mein Handy. Ich hievte mich aus dem Bett und schaute auf das Display. Unbekannte Nummer. Wer konnte dass sein?
"Hallo?"
"Hey, hier ist Matt." Ich machte grosse Augen. Oh nein! Ich beschloss einfach still zu bleiben.
"Ehm...ich wollte dich heute nicht so anschreien. Tut mir leid, nur...ehm...ich hatte Streit mit meiner Freundin und naja, jetzt ist es Aus und ich war etwas sauer." beichtete er mir mit belegter Stimme. Dass war gerade wirklich nicht passiert oder ? Geschockt liess ich mich wieder auf mein Bett fallen.
"Joleen?" fragte er.
"Öh ja..." antwortete ich überrumpelt.
"Eh, ja macht nicht's alles ok. Ich war nunmal etwas unvorsichtig." fügte ich schliesslich hastig hinzu. Gerade huschte mir der Gedanke durch den Kopf, wie er an meine Nummer kam. Wahrscheinlich Jessica, stellte ich dann augenverdrehend fest.
"Ist dass ok?" riss mich Matt's fragende Stimme aus den Gedanken.
"Wie bitte?" meine Wangen wurden natürlich sofort rot und ich war dankbar, dass ich am Handy war und Matt mich nicht sehen konnte.
"Ich sagte, dass ich dich morgen abhole, ist dass ok?" wiederholte er für mich. Ohne zu überlegen sagte ich: "Ja sicher. Danke."
"Ok, dann bis morgen! " sagte er und legte auf. Irgendwie legten immer alle so schnell auf. Verwirrt und gleichzeitig ein Bisschen stolz, dass er sich entschuldiget hatte, schelnderte ich in die Küche um etwas zu essen. Doch meine Handy klingelte schon wieder! Herrjeh! Jessica.
Sollte ich abnehmen?
"Hallo." sagte ich schliesslich und unterdrückte ein Seuftzer.
"Ey Süsse. Oh mein Gott, Lisa ist so bescheuert! Die hat doch tatsächlich das gleiche Top wie ich gekauft! Und dann behauptete sie, ICH hätte es ihr nach gemacht! Dann hat sie meine Kippenschachtel fertig geraucht und mir keine neue mehr besorgt! Ich könnt grad' durchdrehen. Sie ist so falsch!" brüllte sie aufgebracht in den Hörer. Ich hielt mir den Hörer etwas weg von meinem Ohr, bevor mir mein Trommelfell noch platzte.
"Echt? Oh..." versuchte ich interessiert zu klingen. Und schon plapperte sie weiter. Gefühlte 2 (!!!) Stunden lästerte sie über Alles und Jeden. Bis dahin hatte ich mir etwas zu Essen gemacht, die Küche augeräumt und sogar meine Zähne gepuzt.
"Verstehst du was ich meine? Echt! Ich hasse diese Kuh." hörte ich Jess lamentieren.
"Mhm. Ja ich versteh dich." sagte ich nur, da ich keine Ahnung hatte was sie sagte. So verlief das schon die ganze Zeit. Irgendwann meinte sie, sie müsse weg und legte endlich auf. Ich hatte ihr kein Bisschen zugehört! Solche Sachen konnte ich nicht leiden, Lästereien kann sie sich sonst wohin stecken!
"Hey Dad." bergrüsste ich meinen Dad und setzte mich neben ihn. Er streichelte mir kurz über den Kopf. "Hey Kleine."
"Dad...wegen den Ferien..." begann ich und er schenkte mir nun seine ganze Aufmerksamkeit. "Also...meine Freunde..." ich machte eine kunstvolle Pause, da ich es 1. Komisch fand sie Freunde zu nennen und 2. Weil mir gerade klar wurde, dass Ramon in diesem Falle nicht's über die Schlüsselsache verraten hatte. "Also...ja sie gehen zusammen nach Frankreich, Mimizan Plage, um genauer zu sein und haben mich gefragt, ob ich nicht auch mit wolle... Naja...und jetzt wollte ich dich fragen..." er beendete den Satz für mich. "Ob du mitgehen kannst." Ich nickte und presste meine Lippen aufeinander.
"Ich weiss nicht...Joleen ich habe deine Freunde noch nie gesehen..." gab er zu bedenken. "Ach...Daaaad!" ich versuchte möglichst traurig auszuschauen. Ich wusste dass ich meinen Dad so rumkriegte.
"Ok! Ok! Du kannst gehen!" gab er schliesslich nach.
"Danke!" ich umarmte ihn und verabschiedete mich schliesslich. Müde liess ich mich in mein Bett fallen und schlief in tausend Gedanken ein.


Mittwoch
Um 6:00 Uhr war ich heute wach. Ich war komischerweise unglaublich guter Laune und machte sogar meinem Dad einen Kaffe. Ich sah ihn zwar nur kurz, aber wenigstens ein 'Guten Morgen' war dabei, irgendwie hatte er noch irgendetwas über eine Fensterreperatur geimeint, jedoch hatte ich nicht gut zugehört. Weil ich heute so gut drauf war, beschloss ich dass auch irgendwie nach Aussen zu zeigen. Deswegen wählte ich eine helle Röhrenjeans aus und ein türkisfarbens Oberteil. Meine Haare waren genau so gut drauf ich selber und als ich mich im Spiegel betrachtete, fand ich mich sogar noch recht hübsch. Ich war glücklich die schöne kleine Nase meiner Mom zu haben und ihre hohen Wangenknochen. Meine Haare fielen mir über die Schultern und lockten sich an den Spitzen, meine blaugrünen Augen strahlten und ich hatte leicht gerötete Wangen, sogar meine Haut war Rein. Ja, der Tag fing schon mal gut an. Das denke ich jetzt nicht ironisch. Ich zog mir beige Ballerinas, die zu meiner Tasche passten an, hüpfte aus der Wohnung und schloss die Tür hinter mir ab. Draussen sah ich auch schon Matt in seinem schwarzen Toyota. Er hob den Kopf und eine Gänsehaut durchfuhr mich. War ich eigentlich auf den Kopf gefallen?! Ich werde hier bald mit Matt in einem Auto sitzen und grinse sogar blöd vor mich hin ! Sofort verlangsamte ich meine Schritte, um möglichst viel Zeit zu haben. Irgendwann kam ich schliesslich doch an. Matt zeigte mit einer Hanbewegung, dass ich einsteigen sollte. Ich öffnete also die Tür und stieg ein.
"Hi. "
"Hi, danke dass du mich mitnimmst." sagte ich schüchtern. Konnte ich nicht einfach mal normal und selbstbewusst reden?! Er winkte ab und startete das Auto. "Ach, kein Problem. Gehst du denn jetzt mit in die Ferien?" fragte er und warf mir einen kurzen Blick zu.
"Ja, also...wenn das Ok ist." ich machte hastig den Sicherheitsgurt an, als ich bemerkte dass ich ihn nicht anhatte.
"Sicher ist das Ok. Sonst sind es zu viele Jungs für Jess." er lachte über seine Aussage. Bei mir machte es jedoch 'Bling!' "Geht Lisa denn nicht?" fragte ich beinahe schon etwas verzweifelt, ich hatte gehofft sie würde gehen, denn nur mit Jessica machten mir diese Ferien noch mehr Angst.
"Nein, sie hatte irgendeinen Zickenstreit mit Jess und ich sag dir eins, mit Jess ist nicht zu spassen." meinte er und haltete an einer roten Ampel. Ich schluckte hart. "Wie meinst du das?"
"Jessica hat Lisa verboten mitzukommen." antwortete er ganz lockerflockig. Ich riss die Augen auf, nein, ich will doch nicht mit...Matt sah mich nochmals kurz an, dann lachte er auf.
"Kleine, das ist normal bei Jess, wenn ihr etwas nicht gefällt, dann ändert sie es solange bis es perfekt ist. Keine Sorge, sie kann auch ganz nett sein." Ich nickte einfach. Da waren wir auch schon angekommen. Ich bedankte mich nochmals und wir liefen zusammen zu den Anderen. Ich hörte Jess schon von hier rumkichern. Wiedereinmal waren um die 10 Leute bei ihr. Ramon und Eric inklusive. Ja, man konnte sagen, Jessica hatte eindeutig das Sagen. Als Ramon mich erblickte, beschlich mich ein mulmiges Gefühl. Er grinste hinterhältig und ich wünschte mir sehnlichst unsichtbar zu sein. Nix da! Matt bergrüsste alle und Jessica stellte mich kurz vor. Alle die dort waren begrüssten mich mit einer Umarmung und viel Zigarettenqualm. Ich setzte ein freundliches Lächeln auf und liess es über mich ergehen. Ich konnte mir keinen einzigen Namen merken. Auch egal. Jessica zog mich am Arm und setzte sich mit mir auf die Bank. "Schau mal, dort hinten ist Lisa." sie lachte übertrieben los. "Schau sie mal an! Voll mit den Losers zusammen! " sie setzte einen stolzen Blick auf und schien zufrieden zu sein, dass Lisa bei den 'Losers' war. Ich wäre gerne an Lisas Stelle...
"Ich freu mich total auf die Ferien." sagte sie. Die ganze 'Stylertruppe' unterhielt sich bis zum Leuten über diese verfluchten Ferien, nur ich blieb Still. Im Klassenzimmer angekommen, setzte ich mich auf meinen Platz. Ich sah wie Ylena sich neben mich setzte. Wahrscheinlich ungern, aber ich entschied trozdem freundlich zu ihr zu sein. Sie sollte wissen, dass ich sie nicht als Aussenseiter ansah, sondern als normaler Mensch.
"Hey." sagte ich. Sie warf mir einen genervten Blick zu.
"Hi." erwiderte sie knapp.
"Wie geht's denn so?" begann ich einen lockeren Smalltalk. Fehlanzeige.
"Hör mal du Möchtegernpüppi! Lass mich einfach in Ruhe ok?" sagte Ylena aufeinmal barsch. Entgeistert schaute ich sie an.
"Tut mir leid. Tut mir leid wegen Montag, als Jessica dich beschimpft hatte und ich nicht's gesagt habe. Ich will nur, dass du weisst, ich mag dich und du dich nicht von Jessica beleidigen lassen solltest. " sagte ich noch schnell, bevor Hippieman die Klasse bergrüsste.
"Guten Morgen meine Jünglinge." sagte er und strahlte mit der Sonne um die Wetten. Ylena schaute mich nochmals kurz an und lächelte leicht. Der Unterricht verging irgendwie viel zu schnell. Das lag auch daran, dass ich nicht mit Jessica in die Pause wollte. Zu spät. Ehe ich mich versah, schliff sie mich schon mit und plapperte über irgendwelche Fernsehserien. Plötzlich sah ich wie Lisa an uns vorbei lief und hoffte, dass Jessica sie nicht sah. Doch Jessica keiffte sie schon an. "Du kleine miese Ratte! Schau mich nicht so scheisse an! Ich sag dir eins, wenn du mich nochmals so auf die Palme bringst, werde ich dafür sorgen, dass du zum Gespött der Schule wirst!" Es machte mich unglaublich wütend, denn man konnte die Angst in Lisas Augen sehen. Sie konnte sich nicht wehren! Ich wusste nicht, was mich hierzu geritten hatte, aber... "Jess lass sie doch in Ruhe. Es war doch nur ein kleiner Streit. Wieso bist du so gemein?" fragte ich mit möglichst fester Stimme. Jessica starrte mich geschockt an, sagte jedoch nicht's. Lisa machte sich aus dem Staub und Jessica lief einfach wieder zu der Bank, ohne mich loszulassen. War ich eigentlich Lebensmüde?! Sie wird mich köpfen. Doch sie sagte nicht's, sie blieb die ganze Pause still und rauchte ihre Kippe. Ramon warf mir immerwieder komische Blicke zu und Matt lächelte mich ab und zu an. Ausser Eric, der war beschäftigt damit, auf seinem iPhone rumzutippen. Es herrschte angespannte Lage und ich war froh, wieder ins Klassenzimmer zu dürfen. Ich verbocke mir immer alles. Leider vergingen diese Stunden auch schnell und ich begab mich wieder zum Ausgang. Ich hatte es geschafft Jessica und den Anderen zu entfliehen. Irgendwie. Erleichtert machte ich mich auf den Weg nach Hause. Ich wusste jetzt sogar wie ich mit dem Bus fahren sollte. Mit anderen Schülern stieg ich ein, jedoch brauchte ich circa 2 Minuten, da jeder sich hineindrängelte. Ganz hinten fand ich einen Platz und liess mich fallen. Jemand liess sich neben mich nieder.
"Hi."
"Hi Ylena!" sagte ich überrascht.
"Allein unterwegs?" fragte sie. Ich seuftzte genervt. "Ja zum Glück." rutschte es mir aus. Sie lachte. "Man merkt, dass du Jessica nicht sonderlich magst." Ich nickte ertappt. Sie drehte sich nun etwas zu mir und musterte mich.
"Wieso tust du dir das an ?" fragte sie dann. Ich überlgete...
"Ich kann's dir mal erzählen...aber nicht hier und nicht jetzt." antwortete ich.
"Wenn ich dir nicht zu peinlich bin, können wir heute was unternehmen." schlug sie vor. Ich war sofort einferstanden. "Ja natürlich! Und nein, du bist mir überhaupt nicht peinlich." Sie lachte mich freundlich an. "Ok ich ruf dich an, gibst du mir deine Nummer?" Ich reichte ihr mein Smarphone und sie tippte ihre Nummer ein. "Bitteschön." grinste sie. "Dankeschön." erwiderte ich. Ich wusste schon jetzt, dass Ylena vertrauenwürdig war und man viel Spass mit ihr erleben konnte. Nicht wie Jessica. Ich spürte mein Handy in der Hand vibrieren. Jessica.
"Hallo."
"Wo bist du?!" fragte sie, als wäre sie meine Mutter.
"Im Bus." antwortete ich ihr schlicht. Ich hörte sie genervt aufstöhnen.
"Es hat doch gehiessen, wir fahren mit Matt! Hast du das etwa vergessen ?" Da fiel es mir wieder ein, Matt hatte während der Pause etwas erwähnt.
"Oh entschuldige. Ich hab's wirklich verpennt." sagte ich wahrheitsgemäss.
"Jaja, schon gut. Vielleicht sehen wir uns heute noch. Tschüss."
"Ciao." sagte ich und legte auf.
"Man konnte Jessica über's Handy bis hier hören." meinte Ylena schmunzelnd. Ich musste auch lachen. Soll Jessica doch sonst wohin gehen. Ylena machte Jessica noch ein paar Mal nach und brachte mich jedes Mal zu einem Lachanfall.
"Ich muss hier aussteigen." teilte ich Ylena mit. Ich umarmte sie kurz zum Abschied und verliess den Bus, schlenderte die letzten paar Meter bis zu meinem Block und betrat den Fahrstuhl. Oben angekommen öffnete ich die Tür, die komischerweise Offen war und spähte in der Wohnung rum. Ich hörte keinen Muks. Leise schlich ich in die Küche. Kein Dad in Sicht. Plötzlich erschien jemand um die Ecke. Ich schrie erschrocken auf und packte das Küchenmesser, als ich erkannte dass es nicht mein Dad war. Ich musterte geschockt den Mann, der nun auch völlig erstarrt vor mir stand. War das Ramon?! Nein. Er war etwas anders und einen halben Kopf grösser.
"Wouhwohuwoouh! Lass mal das Messer runter Mädel." bat er und hob abwehrend die Hände. Er hatte den genau gleichen Akzent wie Ramon.
Ich liess langsam das Messer sinken.
"Wer sind Sie?" fragte ich.
"Henrique Fernandez." er streckte mir seine Hand entgegen. Ich gab ihm meine freie Hand.
"Was machen Sie hier?"
"Das Fenster reparieren. Dafür hat Tomé mich gebeten, er meinte Sie wüssten dass ich heute komme." Genau! Mein Dad hatte was davon gefaselt! Er kannte meinen Vater? Ich legte nun endgültig das Messer weg. Wie peinlich!
"Oh...ehm ok. Tut mir leid. Ich bin Joleen."
"Schon ok."
"Entschuldigen Sie, aber woher kennen Sie meinen Vater?" ich konnte mir diese Frage nicht verklemmen.
"Dein Dad hat meinem kleinen Bruder mal Französischnachhilfe gegeben. Weisst du, meine Grossmutter lebt im gleichen Gebäude und hatte sich schon oft mit deinem Vater unterhalten. Sie erfuhr dann irgendwie, dass er gut Französisch konnte und da mein Bruder eine Niete in Französisch ist, darum gebeten ihm Nachhilfe zu geben." erklärte er.
"Und so ist dein Dad ein richtiger Freund von uns geworden. Und da er noch was gut bei mir hatte, hab ich ihm geholfen das Fenster im Wohnzimmer zu reparieren." fügte er hinzu.
"Aha." In meinem Kopf ratterte es. Wer verdammtnochmal war sein Bruder ?!
"Wie heisst dein Bruder?" wieder fragte ich ihn. Er siezte mich nicht, also tat ich es ihm gleich.
"Ramon Fernandez. Kennst du ihn?" er lächelte. Mich traf es wie ein Schlag. Mein Vater hatte Ramon Nachhilfe gegeben ?! Ich nickte nur auf seine Frage.
"Gut, dann kann ich ja das Fenster zuende reparieren, da ich zum Glück nicht erstochen worden bin." er grinste nochmals und verschwand ins Wohnzimmer. Ich wurde knallrot und verfluchte mich für mein Verhalten.







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