You can't run away. - Teil 2

Autor: mia
veröffentlicht am: 31.05.2012


Heey, danke für die lieben Kommentare.
Es sind immer neue Absätze zwischen dem Hier und was davor geschah, wenn ihr was nicht versteht, könnt ihr fragen (:
und bitte Kommis'
Viel Spaß,
eure mia.


You can't run away.
Kapitel 1.

1.Mai im Jahr 2012.
Es war ein kalter Sonntagmorgen. Ich wachte schon früh auf, obwohl es Wochenende war. Nichts ungewöhnliches, denn ich bin Frühaufsteher. Ich legte meine Decke bei Seite und streckte mich erstmal ausgiebig, bevor ich aus dem Bett stieg um aus dem Fenster, welches neben meinem Doppelbett stand, schauen zu können. So würde ich das Wetter beurteilen können, so wie immer. Draussen schien es frisch zu sein, da ich Tau auf dem grünen Rasen erkennen konnte. Dennoch machte das Wetter den Eindruck, als ob es an diesem Tag schön werden solle. Ich traute meinen Instinkten und zog eine schwarze Röhrenjeans und weites rotes Shirt an. Danach kämmte ich meine langen gewellten Haare, damit sie nicht mehr so strubbelig aussahen und tuschte meine Wimpern mit Mascara von Astor. Richtiges Make-Up musste ich nicht verwenden, da ich das Glück hatte, eine reine und sehr feine Haut zu haben. Ich kontrollierte mein aussehen noch einmal im Spiegel, bevor ich meinem Zimmer den Rücken zu kehrte und die knarzende alte Holztreppe herunter stieg. Meine Mutter hatte mir mal erzählt, dass ich früher als kleines Kind die Treppe immer wie eine kleine Prinzessin herab schritt, was mich damals zum kichern brachte.

Genau in diesem Moment, muss ich daran denken, wie mir meine Mutter es mir damals erzählt hatte. Ich kann es mir auch bildlich vorstellen.
Meine Mutter sitzt im Wohnzimmer auf der gemütlichen Couch und ich liege in ihren warmen Armen. Draussen schneit es und ich trinke einen Kakao, welchen mir meine Mutter noch zuvor zubereitet hat. Meine Mutter erzählt mir allerlei Geschichten, aus meinem früheren Alter, und jede bringt mich zum grinsen und kichern.
Die meisten Geschichten stammen aus dem Lebensabschnitt 5 bis 7 Jahre. Als meine Mutter mir die Geschichten erzählt hatte, war ich 12.

Ich schlug den Weg Richtung Küche ein und beschloss kurzer Hand etwas zu Frühstücken. Eigentlich erwartete ich eine leere Küche, doch ich sah meine Mutter am Küchentisch sitzen und einen Brief schreiben. Dies beunruhigte mich, da meine Mutter nie Briefe schrieb, sie war eher der moderne Typ. Sie hat immer E-Mails geschrieben oder telefoniert. Das sah ihr gar nicht ähnlich.
„Mama, was machst du da? Schreibst du da etwa einen Brief?“, fragte ich sie fassungslos
Meine Mutter schreckte hoch und ließ den Brief auf die schnellst mögliche Weise verschwinden.
„Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“, wollte sie wissen.
Natürlich interessierte sie dass nicht, sie wollte nur vom Thema ablenken, da ihr diese Situation sichtlich unangenehm zu sein schien. Genau aus diesem Grund lies ich mich darauf ein. Ich hatte nämlich nicht das Recht meine Mutter über ihren 'Brief' aus zu fragen. Das ist genau das gleiche, wie wenn meine Mutter in meinen Facebook-Account gehen würde. Nicht in Ordnung. Mir wäre es dann höchstwahrscheinlich auch noch peinlich. Das ist ja auch vollkommen normal, dass es einem 14 Jährigen Teenager der gerade Hals über Kopf in der Pubertätsphase steckte, peinlich wäre.
„Ja, hab ich. Was haben wir da? Brötchen, oder nur Toast?“, ging ich auf ein anderes Thema ein.
„Ich war Brötchen holen, bediene dich, Lina.“, gab mir meine Mutter freundlich zu verstehen und reichte mir einen Brotkorb. In diesem waren verschiedene Brötchen, Vollkornbrötchen, Brötchen mit Kürbiskernen und so weiter. Ich nahm mir ein Vollkornbrötchen und beschmierte dieses mit Nutella.
„Ich gehe heute ins Kino mit Rosalie.“, verriet ich ihr uns setzte mich mit ihr gemeinsam an den Küchentisch.
„Hast du mich denn gefragt?“, stieß meine Mutter genervt aus.
Ja, dass war eine Frage, die jeden Teenager auf die Palme brachte. Man durfte doch auch mal raus, aus dem Haus gehen, ohne seine Mutter vorher fragen zu müssen, oder nicht?
„Ich werde mein Handy dabei haben, halb so wild.“, versuchte ich es ihr zu erklären und sie zu beruhigen.

Zu diesem Zeitpunkt wollte ich gerne etwas Abstand zu meiner Mutter haben, doch wenn ich gewusst hätte, dass genau das mir fehlen würde irgendwann. Zeit mit meiner Mutter, wäre ich nicht so oft von meinem Zuhause geflüchtet. Im Gegenteil, ich hätte versucht so oft wie möglich bei meiner Mutter zu bleiben.
Doch genau das, wurde mir jetzt nicht mehr ermöglicht. Ich hatte es vergeigt. Die ganze Zeit über hatte ich die Chance gehabt etwas mit meiner Mutter zu machen, egal ob Brettspiele oder einfache Fernsehabende. Aber jetzt ist es zu spät, jetzt werde ich eine ganze Weile nicht mehr von meiner liebevollen und tollen Mutter genervt werden.

„Na gut, ich muss jetzt jedenfalls los. Ich wünsche dir viel Spaß im Kino mit Rosalie, welcher Film wird es sein?“, fragte sie neugierig.
„Mama!“, platzte es aus mir heraus. Manchmal wurde sie mir zu Privat, eine Mutter musste ja nicht alles wissen. Es reichte für mich in diesem Moment schon, dass sie überhaupt wusste, dass ich ins Kino ging.
„Sag es mir halt.“, bat sie mich. Oh nein! Jetzt machte meine Mutter ihren gekonnten Hundeblick, dieser klappte bei mir immer. Einmal hat sie mich gebeten mit ihr einen Fernsehabend zumachen, für mich stand die Entscheidung ja fest, nein! Denn eigentlich, war ich fest entschlossen, bei einer Freundin zu übernachten. Doch da hatte ich die Rechnung ohne meine Mutter gemacht, die mich mit Hundeblick anschaute und schon einige Augenblicke später, hörte ich ein 'Ja' aus meinem Mund kommen. Unglaublich, was die Frau machte. Immerhin müsste ich den Hundeblick aufsetzten, nicht sie. Manchmal benahm sie sich wie ein Teenager, das fand ich nicht gerade cool, oder sollte ich sagen, angemessen für ihr Alter?
„The lucky one – Für immer der Deine.“, brachte ich leise hervor.
Nun klatschte meine Mutter in die Hände, wie ein kleines Kind, dass sich über was freute.
„Aber da wollte ich doch mit dir rein.“, gestand sie mir.
>>Nie und nimmer<<, dachte ich.

Zu diesem Zeitpunkt wäre meine Antwort auch bei nein geblieben, aber wenn ich jetzt so darüber nachdenke, würde ich jetzt ja sagen. Doch erstens, war der Film schon nicht mehr in den Kinos und zweitens würde ich mich nur in Gefahr bringen, meine Mutter wahrscheinlich auch. Das war es mir alles nicht wert, ich konnte keinen Kontakt mehr mit ihr haben. Auch nicht Nachrichten schreiben oder telefonieren. Sie könnten mein Signal empfangen. Das wäre genauso, wie wenn ich nach draußen gehen und schreien würde:
'Hallo Welt, ich bin Lina Dilenzia Miller.' Einfach nur strohdumm. Dümmer als dumm.

„Mama, was soll das? Du übertreibst ja, willst du mich in den Wahnsinn treiben? Willst du mich zu einem Mutterkindchen machen? Ich glaube es ist sogar schon zu spät. Siehst du das, ich glaube ich verwandle mich.“, fragte ich enttäuscht, anschließend beäugte ich mich. Ob mir wirklich eine Verwandelung wieder fahren würde?
Aber in diesem Zeitraum wusste ich auch noch nicht, dass Kopfschmerzen immer vor- dem Unglaublichen- eintreffen.
„Schon gut, Lina. Hab dich Lieb, es könnte bei mir etwas spät werden.“, meine Mutter umarmte mich nochmal innig und verabschiedete sich dann.
Kaum wahr sie aus der Türe verschwunden, holte ich schon mein Handy und meine Tasche. Ich war schon spät dran, da ich mit meiner Freundin verabredet hatte in gleich 2 Filme zu gehen, doch wenn ich das meiner Mutter gesagt hätte, würde ich wahrscheinlich gar nicht ins Kino gehen dürfen. Doch das hätte mich wahrscheinlich nur wenig davon abgehalten.





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