das leben ist wie eine gurke. nur anders.

Autor: himbäre.
veröffentlicht am: 21.05.2012


hey :)
dies ist meine erste geschichte auf RuL, darum: um rückmeldung wird gebeten ;) kritik, lob, whatever.
ich hoffe es gefällt euch und in diesem sinne wünsche ich euch viel spaß beim lesen :))
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es war ein dienstag. eigentlich ein gewöhnlicher schultag. eigentlich.
ein neues schuljahr hatte seit circa einem monat begonnen und der abiturjahrgang unserer schule hatte sich in der aula versammelt um einiges wegen dem kommenden jahr zu besprechen, was jeden etwas anging. zum beispiel wann unser künstlerischer abend stattfinden sollte, wann die prüfungen waren, usw. wir hatten schon unsere fotos für die fotowand fertig, was ungewöhnlich früh war und gestern waren sie aufgehangen worden. ich war ganz oben rechts, das hatte ich mir gemerkt, denn ich war stolz darauf, dass an dieser wand mein bild hing. als ich noch kleiner war, hatte ich jedes jahr ehrfürchtig vor dieser fotowand gestanden, wo ein foto von jedem abiturienten mit namen hing. ich hatte sehnsüchtig den tag erwartet an dem mein bild dort hing. als wir dann aus der aula in den vorraum strömten, fiel es mir sofort auf: mein bild war weg! es war anscheinend abgerissen worden, denn man konnte noch fetzen an der stelle sehen, wo es geklebt hatte. ich war stehen geblieben, um zu warten bis alle leute nach draußen gegangen waren. wut mischte sich mit empörung. so lange hatte ich darauf gewartet , dass mein bild mit meinem namen darunter dort hing und jetzt hatte jemand nichts besseres zu tun als es einfach wieder abzureißen. fing ich an den boden abzusuchen. dieses bild konnte doch nicht einfach verschwinden. zwei meiner freunde kamen zu mir, ich erklärte ihnen was passiert war und sie halfen mir beim suchen. wir überprüften, ob noch ein anderes foto fehlte, aber es war nur meins verschwunden. plötzlich kamen drei leute in den vorraum der aula gestürzt und zwei von ihnen riefen: "elli!" "elaine, komm zurück." "wo bist du?" ich konnte unsere schulleiterin erkennen, die an der tür stehen geblieben war und alles besorgt beobachtete. die anderen beiden waren eine frau und ein mann um die dreißig. sie liefen suchend und rufend durch den vorraum. der mann suchte die aula ab. ich ging auf die schulleiterin zu, vielleicht konnte sie mir ja sagen, wo mein bild war. "frau sendey, mein bild ist verschwunden. wissen sie..." und weiter kam ich nicht, denn frau sendey unterbrach mich und rief der frau zu: "carol, ein bild! elaine hat doch immer etwas von einem bild gemurmelt und das bild von ihm hier ist verschwunden!" die frau, offensichtlich carol, hielt im suchen inne, kam auf uns zu und rief auch den mann zu sich. "komm mal, tom. vielleicht ist sie deswegen hierher gelaufen." "sind sie denn sicher dass elaine hier ist? ich meine, sie könnte überall sein.", fragte ich leicht genervt. ich wollte mein bild wieder haben und meine zeit nicht mit diesen fremden leuten vergeuden. "ganz sicher sind wir nicht, aber wir haben, nachdem elaine verschwunden ist, einige leute gefragt, ob sie sie gesehen haben. einige wiesen uns die richtung hierhin und meinten, sie hätten gesehen, wie elaine hierher gelaufen ist. carol und ich haben beschlossen der spur zu folgen.", erklärte tom mit einem leichten schulterzucken. "sie hat immer irgendetwas von 'ich brauche das bild' oder so ähnlich gestammelt, wenn wir sie gefragt haben, was passiert ist.", überlegte carol laut. tom entdeckte unsere fotowand und auch, wo mein bild fehlte. dann zeigte er auf die tischreihe. "so könnte sie dran gekommen sein." carol und ich stimmten nickend zu. "wir werden das bild finden und mit dem bild hoffentlich auch elaine.", sagte sie zu frau sendey gewandt. na endlich machte jemand eine vernünftige aussage!
"nein! ich brauche das bild", schrie jemand und kurz darauf war ein lautes schluchzen zu hören. tom und carol rannten sofort in die richtung aus der das schluchzen gekommen war. meine freunde waren zwischenzeitlich gegangen und so folgten nur ich und frau sendey. wir gingen um eine ecke und entdeckten die beiden, wie sie vor einem zusammen gekauerten mädchen knieten und leise auf sie einredeten. diese rückte jedoch mit jedem wort weiter weg. sie saß jetzt an der wand, hatte den kopf zwischen den knien vergraben und umklammerte ihren oberkörper. "elaine, hör zu. wir versuchen dir nur zu helfen. du brauchst nicht vor uns wegzulaufen. wir haben ihn doch eingesperrt." carol redete leise mit dem mädchen. bei dem wort 'ihn' schreckte sie hoch und guckte carol und tom mit weit aufgerissenen augen an und fing am ganzen körper an zu zittern. die augen waren vom weinen geschwollen und sie hatte rote flecken im gesicht. sie atmete jetzt laut und schnell. als carol versuchte, ihr behutsam eine hand auf das knie zu legen, zuckte sie bei der berühung kurz zusammen und kroch dann weiter zurück. "fass mich nicht an!", schrie elaine aggressiv. "elli, wir können über alles reden. komm mit. wir gehen nach hause." "ich kann nicht nach hause! verstehst du das nicht?" kreischte sie und fügte dann leise hinzu: "eines tages wird alles gut. wir können vergessen und alles wird wieder gut, nicht wahr?" sie fing wieder an zu schluchzen und sich vor und zurück zu wiegen. dann löste elaine ihre umklammerung etwas und nahm etwas unter ihren armen hervor. mein bild! ich wollte es mir nehmen doch tom hielt mich zurück. sie drückte einen kuss darauf und dann streichelte sie sanft über die foto-wange. oh man, was war das denn für eine? "und du hilfst mir, nicht wahr?" murmelte sie, schloss die augen und das bild wieder in die arme. was machte diese verrückte mit meinem bild? warum küsste und streichelte sie es? tom guckte nun zu mir hoch und dann wieder auf elaine. er flüsterte carol etwas zu und auch sie guckte von mir zu elaine. dann stand tom auf und nahm mich beiseite. auch carol stand auf und meinte zur schulleiterin, sie könne wieder an die arbeit gehen. frau sendey war sichtlich verwirrt, verließ aber dennoch den vorraum und ging zurück ins schulgebäude. carol hockte sich wieder vor elaine und tom schaute zu mir. "das ist dein foto. du bist anscheinend wichtig für elaine. kennst du sie?" "nein.", antwortete ich wahrheitsgemäß. und ehrlich gesagt war ich auch ganz froh darüber. tom überlegt eine weile und redete dann, aber deutlich leiser, weiter: "ich denke ich sollte es dir erzählen, aber eigentlich darf es niemand wissen. ich denke zwar dass es bald in der zeitung stehen wird, aber das ist jetzt egal. du behälst das, was ich die jetzt erzähle erstmal für dich. ok?" ich nickte. dann ließ ich mir meinentwegen irgendeinen quatsch über dieses mädchen oder über was auch immer erzählen. "wir haben elaine vor fünf tagen gefunden. in frankreich." "in frankreich?", fragte ich überrascht. das wurde ja immer verrückter. "ja. sie war dort auf einem schüleraustausch. die gastfamilie hat sich sorgen gemacht, als sie nach einem besuch auf einem markt nicht mehr aufgetaucht ist und sie haben sich bei der polizei gemeldet. darauf hin haben wir sie gesucht und in dieser lagerhalle in einem schrecklichen zustand gefunden. carol und ich sind nämlich in einem sonderkommando der polizei für entführungen und verbrechen im ausland. den mann, der dahinter stand und seine komplizen haben wir gefunden und festgenommen. elaine haben wir völlig unterkühlt und als nervliches wrack aus der lagerhalle gerettet. sie war bis heute morgen im krankenhaus, doch dann ist sie abgehauen und anscheinend hierher gelaufen. sie lässt kaum jemand an sich ran, darum wissen wir nicht, was genau mit ihr passiert ist und die täter sagen nichts. wir tippen jedoch auf misshandlung, was ihren psychischen zustand erklären würde." geschockt hatte ich zugehört. das war ja eine ganz schön heftige story. jedoch erklärte das immer noch nicht warum sie mein bild abgerissen hatte. ich kannte das mädchen nicht einmal. "das ist schrecklich, aber ich weiß echt nicht, warum ich etwas damit zu tun haben sollte.", erwiderte ich wahrheitsgemäß. "tja das weiß ich auch nicht. aber ich würde dich bitten etwas mit ihr zu reden. vielleicht finden wir dann mehr raus." tom zuckte ahnungslos mit den schultern und trat dann einiger schritte zur seite. auch das noch! jetzt musste ich irgendetwas gerade biegen, mit dem ich nicht im geringesten etwas zu tun hatte. ich wusste zwar nicht, was das bringen sollte, aber ich kniete mich zu carol. o gott was sagte man zu einer offenbar psychisch gestörten person, die man noch nicht einmal kannte. ich versuchte es mit: "hi elaine." sie schaute etwas hoch und dann blinzelte sie einmal. ein lächeln huschte über ihr gesicht, sie schaute mich hoffnungsvoll an und flüsterte mir zu: "endlich bist du da. du hilfst mir doch hier raus oder? aber wir müssen schnell sein und ich kann kaum laufen, ich bin zu schwach." sie schaute mich immer noch an. ich verdrehte genervt die augen überlegte. was erwartete sie? dass sie schwach war, war mir gerade relativ egal, aber anscheinend wollte sie hier raus. erwartete sie etwa, dass ich sie hier raus trug?! das war doch lächerlich. aber als ich in ihre erwartungsvollen augen blickte, seufzte ich. mir blieb wohl nichts anderes übrig. ich nahm sie also hoch und sie schmiegte sich an mich wie ein kleines kind. na super, das konnte ja heiter werden. ich trug elaine raus und carol und tom folgten uns. elaine fing an zu zittern. "schnell. sie folgen uns. beeil dich." sie sprach hektisch. ich verstand nicht was daran so schlimm sein sollte. natürlich folgten die zwei uns. das wärs ja noch, mich mich einer geistesgestörten alleine zu lassen. "jetzt lauf! sie sind schon fast bei uns." ja, dachte ich, dann konnten die mir dieses mädel vielleicht vom hals nehmen und setzte elaine ab. "was machst du da? ich ... kann ... nicht...", sprachs und sackte auf den schulhof.





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