Gefährliche Liebe - Teil 5

Autor: Floh
veröffentlicht am: 23.05.2012


So schnell ich konnte rannte ich die Strasse runter. Das Auto, das mich verfolgte, hupte immer wieder. Ich stolperte plötzlich über meine eigenen Beine und fiel hin. Dabei schlug ich mir die Knie auf. Meine Beine fühlten sich taub an und ich hatte keine Chance mehr auf zu stehen. Ich keuchte und hörte wie das Auto hinter mir zum Stillstand kam. Der Fahrer stieg aus dem Auto aus und kam auf mich zu. Ich konnte nicht darüber nachdenken, was gleich mit mir passieren würde, ich war viel zu erschöpft. Die Person packte mich und schüttelte mich durch. Dann blickte ich in die Augen von Ryan. Ich brach in Tränen aus. Noch nie war ich so froh wie in diesem Moment, dass er es war, der mich verfolgt hatte. Als Ryan meine Tränen sah, sass er wie versteinert vor mir. Er hatte einen total perxplexen Gesichtsausdruck und umarmte mich einfach und hielt mich fest. Nachdem ich mich wieder ein wenig beruhigt hatte, half mir Ryan wieder auf die Beine und führte mich zu seinem Auto. Er liess mich einsteigen, lief ums Auto herum und stieg ein. Als er das Auto startete und losfuhr, fing ich an zu erzählen.
Ryan war sichtlich geschockt und ihm tat es leid, dass er mich einfach alleine gelassen hatte. Er legte seine Hand auf meinen Arm und lächelte mir aufmunternt zu.
„Ich werde dich beschützen, Elena.“
Mir lief ein wohliger Schauer über den Rücken. Über das Warum, wieso dass er mich gestern alleine liess, sagte er nichts, aber ich wollte es im Moment nicht wissen.
Ich seufzte und in diesem Moment knallte etwas laut. Erschrocken schrie ich auf. Ein anderes Auto hatte uns gerammt. Wieder fuhr es in uns hinein. Ryan versuchte Ruhe zu bewahren und beschleunigte seinen Wagen. Der andere Fahrer war aber schneller und wieder krachte das Auto in unser Heck. Ryan schaltete zurück und gab Gas. Einen Moment dachte ich wir hätten eine Reelle Chance, doch in der nächsten Kurve drängte man uns von der Strasse. Der Wagen überschlug sich einmal und blieb auf dem abgeackerten Feld stehen. Ich drehte den Kopf zu Ryan, dieser sass bewusstlos in seinem Sitz, den Kopf auf dem Lenkrad. Er sah friedlich aus.
„Ryan? Ryan! Ryan, bitte wach auf!“ Ich stupste ihn an, doch er reagierte nicht. Dieser Mann war mein Ein und Alles, er durfte nicht tot sein. Ich stupste ihn noch einmal an, doch er reagierte nicht. Ich fing vor Verzweiflung an zu weinen. Schnell schnallte ich mich ab und stieg aus dem Auto. Ich wollte Ryan helfen. Die Autotür war verbogen und klemmte ein wenig, doch ich schaffte es herauszukommen. Ich lief um das Auto herum auf die Fahrerseite und öffnete die Tür. Der Typ der uns von der Strasse gedrängt hatte, war weg. Ich überlegte, welche Schritte ich vornehmen sollte. Schlussendlich entschied ich mich, Ryan abzuschnallen Er hatte eine Platzwunde am Kopf. Vorsichtig versuchte ich ihn aus dem Wrack zu hieven, aber er war zu schwer für mich. Während ich überlegte, schlich sich jemand von hinten an mich an. Ich bemerkte es allerdings zu spät und ehe ich mich versah, hatte ich einen stinkenden Lappen im Gesicht. Ich versuchte mich zu wehren, doch es hatte keinen Zweck. Ich verlor nach und nach das Bewusstsein und mein letzter Gedanke war Ryan.

***

Die Unbekannte kam auf mich zu. Böse funkelte sie mich an und ich starb tausend Tode. Sie stieg über Alices Körper, der einfach Regungslos auf dem Parkettboden lag. Das Blut lief aus ihrer Wunde und bildete schon eine kleine Blutlache. Es hört sich im Nachhinein betrachtet bestimmt komisch an, aber ich hatte eine richtige, kratzende Angst um Alice. Sie war nicht tot – noch nicht. Ich erkannte, dass sie schwer atmete, aber wenn sie weiterhin so viel Blut verlieren würde… Ich wollte nicht daran denken. Die Stimme der unbekannten Frau riss mich aus meinem tranceähnlichen Zustand:
„Du kleine, miese Schlampe. Dachtest wohl du könntest einfach tun was du willst und dabei keine Konsequenzen zu spüren bekommen. Aber nicht mit mir.“
Mich schauderte es. Sie sagte diesen Satz in einer Ruhe und Kälte, die mir das Blut in den Adern gefrieren liess. Ich hatte keine Ahnung was sie von mir wollte, geschweige denn auf was sie hinauswollte. Ich kannte sie doch überhaupt nicht. Ihr gehässiges Lachen liess mich zusammenzucken. Dann kam sie wie eine Furie auf mich los. Sie packte mich, starrte mir in die Augen und schmiss mich auf den Boden. Ich schrie auf, ein heftiger Schmerz durchzuckte mich. Die Tränen flossen wie Bäche meine Wangen hinunter. Die Frau lachte auf.
„Oh, hat die kleine Elena Schmerzen? Du hast mir auch Schmerzen zugefügt, und wenn du meinst du könntest mir wehtun, dann kommt eine Retourkutsche, die du bestimmt nie vergessen wirst.“ Sie kniete sich zu mir hin und betrachtete meine Stichwunde, die sich mittlerweile böse entzündet hatte. Das Adrenalin floss in jede einzelne Faser meines Körpers. Trotz Schmerzen und Fieber, hatte ich so einen klaren Kopf, wie sonst an meinen besten Tagen nicht. Ich sah, wie die Frau aufzog und mit der Faust auf meine Wunde schlug. Ich kreischte wie am Spiess und ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich wimmerte wie ein kleines Kind. Die Wunde war natürlich wieder offen und sofort fing es wieder zu bluten an. Ich hatte ihr doch nichts getan! Ihr gehässiges Lachen jagte mir Angst ein und liess mich gleichzeitig verzweifeln. Ich blickte in ihr Gesicht, um irgendetwas daraus herauslesen zu können, aber bis auf blanken Hass und Wut konnte ich nichts sehen. Was hatte ich getan, dass diese Frau mich so hasste? Sie verzog ihr Gesicht zu einer hässlichen Fratze und packte mich an meinen Haaren. Sie zog mich quer durch den Raum zur gegenüberliegenden Wand und liess meinen Kopf gegen diese prallen. Meine Zähne knallten gegeneinander. Die Frau stand mir gegenüber und kickte mir mit ihren spitzen Absatzschuhen in die Gegend meiner Wunde. Ich krümmte mich und guckte sie einfach nur noch an. Ich mochte mich nicht wehren. Ich war schwer verletzt und hatte überhaupt keine Chance gegen sie. Ihre katzenhaften Augen blitzten mich an. Bei dem nächsten Satz, den sie zu mir sagte, wurde mir alles klar. Plötzlich wusste ich wer sie war und ich wusste, wieso sie mir das antat. Sie war...






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