Gefährliche Liebe - Teil 4

Autor: Floh
veröffentlicht am: 22.05.2012


Hallo Leute :) der Teil fällt leider etwas kürzer aus, aber der nächste Teil wird länger - versprochen. Kommis, Kritik etc. sind erwünscht :)

Mein Radiowecker riss mich aus einem unruhigen Schlaf. Der Moderator brabbelte etwas von einem sonnigen, heissen Tag. Mein Kopf tat mir weh und ich war völlig neben der Spur. Im ersten Moment war ich mir nicht sicher, ob ich wirklich aufstehen musste, oder ob ich einfach vergessen hatte, den Wecker aus zu schalten. Ich schwang ein Bein aus dem Bett und drehte mich etwas unbeholfen aus dem Bett. Beim Blick auf den Kalender stellte ich fest, dass es Samstag war. Ich ärgerte mich ab meiner eigenen Blödheit. Aber wenn ich schon einmal wach war, konnte ich auch gleich wach bleiben. Ich kramte eine Dreiviertelhose und ein blaues Top aus dem Schrank. Danach öffnete ich langsam meine Tür und streckte den Kopf in den Flur hinaus. Ich konnte nichts entdecken, nahm den Schlüssel von der Tür, schloss diese wieder ab und rannte ins Bad. Die Badzimmertür schloss ich auch gleich ab. Hoffentlich kamen Mama und Papa bald zurück, ich schob schon Paranoia. Ich atmete tief durch und ging unter die Dusche. So schnell wie ich unter der Dusche war, so schnell war ich wieder draussen. Ich fühlte mich nicht wohl. Ich trocknete mich ab und zog mich an. Danach huschte ich wieder in mein Zimmer und schloss die Tür. Irgendwie musste ich aus dem Haus, ohne dabei an einem Herzinfarkt zu sterben. Ich durchsuchte meinen Schreibtisch nach irgendeiner Waffe und fand eine Kinderschere – naja, besser als Nichts. Ich ging aus dem Zimmer, schloss die Tür zu und rannte wie von der Tarantel gestochen die Treppe hinunter in die Küche. Dort packte ich meine Tasche. Leider glitt sie mir aus der Hand und der gesamte Inhalt verteilte sich auf dem Plattenboden. Ich hatte zu sehr Angst um die ganzen Sachen zusammenzusuchen und so nahm ich genau mein Handy, steckte es in die Hosentasche und rannte aus dem Haus. Ich ging zu meinem Fahrrad, das immer noch im Gras lag und mit leichtem Sommertau überzogen war. Als ich es aufhob merkte ich aber, dass die Reifen platt waren – jemand hatte die Luft rausgelassen. Ich liess das Fahrzeug fallen und ging rückwärts aus dem Garten auf die Strasse hinaus. Erst da drehte ich mich um und rannte los. Ich wusste nicht einmal wohin ich rannte. Ich wollte einfach weg. Nach reichlichem überlegen entschied ich mich dazu, Richtung Innenstadt zu laufen. Da waren bestimmt genug Menschen, die mir helfen konnten, wenn es ernst wurde. Als ich unser Quartier verliess, zügelte ich ein wenig mein Tempo. Ich hatte fürchterliches Seitenstechen und meine Lunge brannte. Ich lief eine unbewohnte Strasse entlang. Ich wäre bestimmt auch hier entlang gerannt, wenn ich nicht so ausser Puste gewesen wäre. Ich blieb einen kurzen Moment stehen und nahm mein Handy aus der Hosentasche. Ich wollte Ryan anrufen, ich hatte jedoch keinen Empfang. Es war wie verhext. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Teenager-Horrorfilm. Genervt steckte ich mein Handy wieder ein und lief weiter. Der Schweiss lief mir in Strömen den Rücken hinunter. Ich zuckte zusammen als ein Auto näher kam und hupte. Ich erstarrte und drehte mich nicht um. Der Entscheid stand schnell fest – ich lief schnell weiter. Ich fing an zu rennen, auch wenn ich wusste, dass ich nicht schneller als ein Auto war. Die Angst leitete meinen Weg.

*****

Ich spürte die Erschütterungen – ich wurde getragen. Der Geruch von Rose und Vanille stieg mir in die Nase und ich hörte ein leises Keuchen. Das Atmen fiel mir schwer und mein Körper fühlte sich taub an. Ich vernahm Stimmen, die sich aber anhörten, als wären sie kilometerweit weg. Ich wollte die Augen öffnen, doch ich sah nur gleissend helles Licht und schloss sie schnell wieder. Ich wurde auf einen weichen Untergrund gelegt und meine Stirn wurde mit etwas Kaltem betupft. Ein Fieberthermometer mass meine Körpertemperatur. Ich hörte wie jemand grummelte „39,8 Grad Fieber“. Selbst in meiner Trance war mir bewusst, dass ich wahrscheinlich an einer Entzündung litt und daran sterben würde, wenn ich nicht bald in ein Krankenhaus käme. Ich versuchte zu sagen, dass ich nicht sterben wollte, dass ich Hilfe brauche. Doch wie viel tatsächlich aus mir rauskam wusste ich nicht mehr. Jemand säuberte die Wunde, und das ohne Betäubung. Die Schmerzen liessen mich keinen klaren Gedanken mehr fassen. In dem Moment kam mir ein Song in den Sinn, den ich immer sehr gerne gehört hatte. Ich fing an zu lachen und summte den Song mit. Ich wurde irre. Plötzlich hörte ich die Stimmen ganz klar. Die Eine gehörte Alice, die andere wusste ich nicht. Ich konnte nur heraushören, dass es sich um eine Frauenstimme handeln musste.

„Wieso tust du das?“, fragte die fremde Stimme.
„Weil ich sie nicht einfach sterben lassen kann!“ Alices Stimme hörte sich schrill und gestresst an. Ich konnte deutlich spüren, dass sie Angst um mich hatte.
„Hast du das Gefühl, dass ich ihr ohne Grund ein Messer in den Bauch gerammt habe?“, fragte die fremde Frau.
„Nein, aber unter meiner Obhut stirbt niemand, verstanden?“ Die Stimme von Alice klang bedrohlich.
Die fremde Frau sagte nichts mehr. Ich wollte es wagen und wollte noch einmal versuchen, die Augen zu öffnen. Ich drehte den Kopf Richtung der Stimmen die ich gehört hatte und öffnete ein Auge. Ich sah gerade noch, wie Alice mit einem blutenden Kopf zu Boden fiel. Ich wollte aufschreien, doch dazu blieb mir keine Zeit mehr…






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