Zwischen Abenteuern und Chaos. - Teil 2

Autor: Panda
veröffentlicht am: 14.05.2012


Hey Leute, erst mal vielen Dank, dass ihr so liebe Kommentare geschrieben habt. Ab dem 3. Teil geht es so richtig los, ich hoffe dass dieser nicht zu langweilig geraten ist.  Einfach dranbleiben ^^= Ich hoffe es haben sich nicht zu viele Fehler eingeschlichen und ihr habt Spaß beim Lesen :D Verbesserungsvorschläge immer erwünscht! :3 Lg, Panda. <3

Es war Nass und Feucht! Und es wurde gerade quer durch mein Gesicht gezogen. Das war das erste was ich dachte, als ich aus meiner Traumwelt hinaus sickerte. Ich schlug die Augen auf und sah in zwei dunkle treue, welche mir daraufhin freudig nochmal die dicke rosa Zunge durch Gesicht schleckten. „Was zur Hölle?!..“ schrie ich und rutschte mit Überschallgeschwindigkeit hinten an die Wand. Vor mir saß ein riesiges, schwanzwedelndes, schwarzweißes Fellknäul und schaute mich hechelnd an. Ich wischte mir mit meinem Shirt das Gesicht ab, Gott war das ekelhaft! Bevor ich reagieren konnte, hopste das Viech wieder auf mich zu und dann auf mich drauf. Ich wurde ansatzweise panisch, nachher würde das Ding noch zubeißen, oder mich weiter ab schlabbern. „Wage es ja nicht!..“ knurrte ich und zur Antwort schnaufte es mich an. Ich verzog das Gesicht, oh ja, ich kam super mit Tieren klar, vor allem mit Hunden. Seit ich früher von einem Retriever immer durch die ganze Nachbarschaft gejagt worden war, liebt ich diese Wesen.
„Timmi, runter da!“ hörte ich nun die erlösende Stimme meiner Oma, und sofort verschwand das Ungetüm von meinem Bett und tapste scheinheilig zwischen den Beinen meiner Omi her. Sie stand lächelnd in meinem Türrahmen und streichelte dem Hund den Kopf. Sie war auch noch lieb zu ihm?! Da fiel mir etwas auf. „ Oma… seit wann hast du denn.. so was?“ Ich deutete auf „Timmi“ und sie lachte. „Ach weißt du, ich war so einsam, da dachte ich, etwas Gesellschaft kann ja nicht schaden! Er ist ein ganz lieber, nicht wahr?“
Ich schaute sie etwas ungläubig an. Das hätte sie mir auch eindeutig früher mitteilen können! Ich war mir sicher, dass meine Eltern das auch nicht gewusst hatten. „ Jaaa sicher, saumäßig lieb…“ Ich verdrehte die Augen, ich war eigentlich kein Morgenmuffel, aber das Tier hatte eben meine gute Laune weggefressen. „ Ach komm, Kati. Du gewöhnst dich schon an ihn, er scheint dich zu mögen:“ Sie lächelte mich triumphierend an, und ich seufzte. „Ach, was solls..“ grummelte ich und stand auf. Jetzt fiel mir auf, wie sehr mein Rücken schmerzte. Ich dehnte mich erst mal und meine Oma wies mich darauf hin, dass ich heute zum Gespräch mit der Schulleiterin zu der Städtischen Schule musste. Also verschloss ich wegen dem Monster, so hatte ich es in Gedanken schon fest benannt, meine Tür und machte mich fertig.
Eine türkis-weiß karierte Hose und ein weißes Top mit einem schreienden pinken Männchen drauf wurden achtlos aus dem Koffer gezogen. Den Totenkopf-Print wollte ich für dieses Gespräch lieber weglassen. Ich tapste ins Bad und schaute mich im Spiegel an. Meine mittelblonden, eher honigfarbenen Haare hingen mir verwuschelt ins Gesicht und natürlich lag die linke Haarpartie nicht an, wie ich es wollte. Ich hatte vor gut einem Jahr keine Lust mehr auf die Frisur Ideen meiner Mutter gehabt, mir Geld geschnappt und war selbst zu einem Friseur marschiert. Ich hatte mir die Haare komplett durchstufen lassen und somit oben ganz viele kurze, mit denen ich anstellen konnte was ich wollte. Ich hatte mir einen starken Pony schneiden lassen, von links nach rechts und auf der linken Seite hingen mir haufenweise kurze Haare von der Seite ins Gesicht. Ich hatte damit für einige Aufregung in meiner Stufe gesorgt, aber ich fühlte mich wohl damit. Nach unten hin wurden meine Haare immer weniger und endeten in 2 dickeren Strähnen genau auf meiner Brust. Ich hatte kurzzeitig überlegt mir diese noch Türkis zu färben, ich liebte die Farbe. Mir wurde oft gesagt, dass ich einen Hang zu Extremen hatte, ich nannte es schlicht individuell. Außerdem hatte ich für meine Haare auch viel Lob bekommen, meist von Leuten die sich nicht trauten, das aus sich zu machen, was sie wollten. Ich war mir sicher, dass ich platzen würde wenn ich versuchen müsste jemand anderes zu sein. Ich hatte bei der Geburt offenbar eine Extraladung Sarkasmus hinterher geschmissen bekommen, und damit kamen nicht viele Menschen klar.
Ich war einfach kein typisches Mädchen, ich trug nur knallige Farben zusammen mit Schwarz oder Weiß und machte mir nicht viel aus Sexappeal und „in der Schule 2 mal nachpudern.“. Allerdings brauchte ich das auch nicht. Ich umrandete immer meine grünbraunen Augen mit braunem oder schwarzem Kajal und benutzte einen Hauch Puder, dann war ich fertig. Außerdem hatte ich sehr wenig weibliche, dafür aber total viele männliche Freunde. Ich konnte einfach viel besser mit denen umgehen. Und das lag ja leider in meinem Naturell. Dass ich so wenige Freundinnen hatte, lag aber auch an meiner Stufe, da war ich mir sicher. Wir hatten unsere vollgestopft mit kleinen Roboter-barbies, die um die Aufmerksamkeit jedes Mannes buhlten, der nicht schnell genug rannte.

Oh, ich erzähle jetzt von allem, als sei ich froh, weg zu sein, aber um ehrlich zu sein nein, ich mochte es in meiner Stadt. Es gab halt gute und schlechte Seiten, und die Mädchen konnte ich alle meist ausblenden, oder ich dachte mir meinen Teil und amüsierte mich. Natürlich gab es in der Stufe auch Mädchen, die zu mir passten, z.b. Jenny, Lisa und Pia. Ich war froh, dass ich sie hatte! Dann hatte ich bei meinem Sport noch Freunde und in dem Theater, bei dem ich mitmachte.
Nach dem Frühstück packte ich meine Tasche und machte mich auf den Weg. Ich war nicht zum ersten Mal hier, also wusste ich welchen Bus ich nehmen musste. Es war schon ziemlich warm, und ich ließ mir durch die Scheibe die Sonne ins Gesicht scheinen. An der Schule hüpfte ich raus und sah mir das Gebäude an. Es war weiß, mit etlichen großen Fenstern mit blauen Rahmen. Auf der Homepage hatte gestanden, dass es ein einziger Gebäudekomplex war, der in Ober- und Unterstufe geteilt war. Es war einfach riesig, und mich beschlich das ungute Gefühl, dass mein mangelnder Koordinationssinn hier nicht hilfreich sein würde. Nur ein paar Blaumacher hockten auf der Wiese neben dem Eingang, als ich hineinging und mich mit meinem Gebäudeplan in der Hand umschaute. Die Schule schien wenigstens großräumig gebaut zu sein, das machte es mir etwas einfacher. Ich schaffte es, den Gang zu finden und klopfte nun etwas schüchtern an der Bürotür. Innen saß eine Sekretärin und ich meldete mich an. Ich war immer etwas aufgeregt, wenn ich neue Menschen kennenlernte, aber ich überspielte es immer. Das Gespräch mit der Schulleiterin, Frau Rehsrat, dauerte nicht sonderlich lange, es war rein formell, damit ich Willkommen werden konnte, und andächtig der Hausordnung und den ganzen Vorschriften lauschen durfte. Am Ende erklärte sie mir meinen Stundenplan, was mir nun wirklich keinen Sinn ergab und entließ mich dann mit den Worten „Gleich ist große Pause, schau dich doch dann schon mal um. Du beginnst ja morgen, dann findest du dich besser zurecht. Und die Schüler werden dir sicher gerne helfen!“. Ich nickte und schloss draußen grinsend die Tür. Anschauen wollte ich mir aber wirklich mal alles, also lief ich in die Pausenhalle der Oberstufe, ich hatte das Gefühl, dass von dort irgendwie alle Gänge abgingen.
Es war jetzt alles voll mit Schülern, die überall standen oder saßen und natürlich war es laut. Das schien ja in jeder Schule gleich zu sein. Ich drängelte mich irgendwie dadurch, was bei meiner 1,63 Körpergröße nicht sehr einfach war. Die meisten Jungen überragten mich um mindestens 12 cm. „Hey, Hasenshirt!“ Das kam von der Seite und irgendwie fühlte ich mich angesprochen. Ein Gruppe 16-17 Jähriger saß dort und der eine grinste mich an. Ich sah an mir runter, das pinke Männchen war doch kein Hase. Dementsprechend amüsiert schaute ich wohl auch. „Willst du was?“ fragte ich. Er grinste und deutete auf meine Tasche „Cooler Panda!“ Das war der Aufdruck, ein kleiner Panda, der verwirrt auf seinen Bauch schaute. Ich fing an den Kerl auszulachen, weil ich mit dem Spruch nun wirklich nicht gerechnet hatte. Was sollte das denn, das war ja ein gehaltvolles Gespräch. „Was ist?“ fragte er noch, halb grinsend, halb irritiert, doch ich drehte mich nur noch um und winkte grinsend ab. Dann schaute ich mir noch gut eine halbe Stunde alles an, bis ich mich halbwegs sicher fühlte, dass ich morgen zumindest die Toilette finden würde, und fuhr dann wieder zu meiner Oma. Ich hatte das Gefühl, dass mir die Schule gar nicht so schlecht gefallen würde.

Wie ich vermutet hatte, sprang direkt Monster zur Tür, als ich sie aufschloss und ich fragte mich, wo er gestern Abend gewesen war. Offenbar hatte meine Oma ihn da im Wohnzimmer eingesperrt, weil er dort dann ungestört schlafen konnte. Jetzt saß dort eine Gruppe alter Menschen, die mich neugierig beäugten, als ich vor dem Hund zu ihnen flüchtete. Das war die Spiele Runde meiner Omi, so zusagend. Ein paar alte Freunde von ihr, von denen ich wusste, dass sie oft vorbei kamen. Allerdings begrüßte ich sie nur kurz und kroch dann nach oben. Ich war Hundemüde (Ein sehr passendes Wortspiel!) und schlief erst mal bei verschlossener Tür noch 2 Stunden, dann verbrachte ich den Tag mit richtig auspacken und fing auch an das Gästezimmer nach meinem Geschmack her zu richten. Mein Anime Poster hing nun an der Wand, ein paar Fotos, die ich mitgenommen hatte auch und der Tisch am Fenster war vollgestellt mit Comic-heften und Zeichenblöcken. Mein kleiner Domo saß auf meinem Bett und im Bad standen überall, wo neben dem beachtlichen Vorrat meiner Großmutter noch Platz war, meine Kosmetiksachen. Ich war eigentlich ganz zufrieden, und ließ mich mit meinem Laptop wieder aufs Bett fallen, mittlerweile war es kurz vor 7, und ich fragte mich, wo meine Eltern gerade waren. Ich hatte ihnen eine Sms schreiben müssen, als ich angekommen war, aber von ihnen noch nichts gehört. Eine Weile schrieb ich bei Skype mit ein paar Freunden und hörte dann auf meinen Magen, der auf Leerlauf stand. Ich ging in die große Küche, mir fiel auf, dass ich mich noch gar nicht richtig umgesehen hatte. Die Küchentheke war komplett weiß, mit einem Schwarzen Herd und schwarzen Rahmen und Knöpfen der Schränke, daneben war ein großer Tisch, und ein großes Fenster. Während ich also mein erbeutetes Gulasch aß, lief ich im ganzen Haus umher und schaute alles an. Auf den alten Bildern aus den jüngeren Jahren meiner Oma stand überall an der Seite das Datum und „Else am Gardasee“ oder „Else am Mittelmeer“. Besagte Else war momentan mit dem Monster draußen, was mich mehr als freute und so packte ich mir später meine Kopfhörer auf die Ohren und schlief über den Gesang von Skillet und anderen laut singenden Stimmen ein... natürlich nicht, ohne vorher mein Zimmer zu versperren.
Mir war klar, dass ich morgen nach der Schule erst mal die Stadt nach einem Theater absuchen würde, ich brauchte die Schauspielerei, denn ich wollte nicht aus der Übung kommen. Nicht, dass ich geglaubt hätte, später mal damit reich zu werden, aber ich hatte einfach totalen Spaß daran. Allerdings war ich schon in meiner Traumwelt gefangen und machte mir mehr Gedanken um die großen Hundemonster, die vor und auf meinem Bett saßen, mich an jaulten und die kleinen pinken Hasen die mich wie auf Drogen angrinsten..
Als ich mitten in der Nacht hochschreckte und mir schnaufend den Schweiß von der Stirn wischte, scholl ich mich für meine viel zu rege Fantasie und merkte, dass ich schon etwas Respekt vor dem nächsten Morgen hatte. Dann aber versuchte ich wieder einzuschlafen und meine dummen Träume zu vergessen. Also schnappte ich mir meinen Domo und schlummerte langsam wieder weg in den nächsten Tag..






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