The heart never lies - Teil 4

Autor: Jenny&Mary
veröffentlicht am: 16.05.2012


Hier geht es schon weiter! :D
Hoffen wie immer auf viele gute Feedbacks! Und wünschen sehr viel Spaß beim lesen. :)
_____________________________


Kapitel 3. - God damn you are beautiful

Mary

Als ich langsam die Augen öffnete, fiel mein Blick sofort auf die Uhr neben Ians Bett. Viertel nach zehn war eigentlich viel zu früh, nach der Nacht, die wir hinter uns hatten. Allein bei dem Gedanken daran konnte ich spüren, wie ich Kopfschmerzen bekam. Da kündigte sich ein ordentlicher Kater an.
„Guten Morgen“, hörte ich Ians verschlafene Stimme hinter mir und musste unweigerlich lächeln. Mit dem Rücken war ich an ihn gekuschelt, während er mich in seinen muskulösen Armen hielt. Ich liebte es, so einzuschlafen. Und es gab auch nichts Schöneres, als so aufzuwachen. Jetzt wo er wach war, drehte ich mich zu ihm um und schmiegte mich an seine Brust. Wie hatte ich es nur je ohne diesen Mann ausgehalten?
Wir schwiegen einen Moment und genossen die Stille, die für uns mittlerweile etwas ganze Besonderes war. Ruhige Momente wie diesen gab es leider nicht mehr so oft wie früher, dafür waren wir beide einfach viel zu beschäftigt. Ian hetzte von einem Casting zum nächsten, wenn er gerade mal kein Interview gab oder auf Premieren war. Aber auch mein Tagesablauf hatte sich gewaltig geändert. Nachdem ich mein Höllenpraktikum endlich beendet hatte, bin ich mehr oder weniger orientierungslos auf der Suche nach einem Job gewesen und habe dabei zufällig eine alte Mitschülerin wieder getroffen. Lisa Hagen war mittlerweile Lektorin in einem Verlag in Köln und hatte mich auf eine richtig coole Idee gebracht: ein Buch zu schreiben. Und so verrückt das auch klingen mochte, es funktionierte. Ich liebte es schon seit kleinauf, zu schreiben. Und dass ich jetzt in der Lage war, damit Geld zu verdienen, war einfach perfekt. Der Verlag fand meine Ideen allesamt super und hatte mir einen kleinen Vorschuss gegeben, sodass ich in den nächsten Monaten gut über die Runden kommen würde. Und das Allerbeste am Schreiben war die Tatsache, dass ich von zu Hause aus arbeiten konnte. – Auch in dieser Hinsicht hatte sich ja Einiges geändert. Ich wohnte jetzt bei Ian, oder besser gesagt: bei Ian und Jensen. Aber das war okay, wir verstanden uns ja alle sehr gut. Außerdem wäre die Villa vermutlich auch noch für zehn Leute groß genug gewesen. Und da die beiden fast immer unterwegs waren, hatte ich tagsüber praktisch das ganze Haus plus Garten und Pool für mich allein. Oh ja, ich liebte mein Leben.
Und ich liebte Ian, mit jedem Tag ein wenig mehr. Und ich liebte Momente wie diesen, in denen wir einfach nur im Bett lagen und ein bisschen Ruhe genießen konnten.
Lächelnd schaute ich ihn an und gab ihm einen Guten-Morgen-Kuss, wie sich das gehörte. Mittlerweile hatte er wieder den Drei-Tage-Bart, den ich so an ihm liebte und die Haare standen in alle Richtungen ab.
„Hey Sweetheart, weißt du, was jetzt super wäre?“, fragte er und grinste mich verschwörerisch an, sodass seine makellosen Zähne hervor traten. ‚Sweetheart’ nannte er mich in letzter Zeit immer. Das war eine der vielen Kleinigkeiten, die mir so besonders gut an ihm gefielen.
„Nope. Was wäre denn so super?“, musste ich schließlich fragen, denn ehrlich gesagt war ich noch viel zu müde, um mir darüber den Kopf zu zerbrechen.
„Frühstück im Bett.“ Oh ja, da hatte er allerdings Recht!
Sobald er mein strahlendes Gesicht sah, war er auch schon aufgestanden und machte sich auf den Weg nach unten. Natürlich nur in Boxershorts, wodurch ich noch einmal seinen makellosen Körper betrachten durfte. Frühstück im Bett mit Ian Somerhalder. Das war einfach zu schön um wahr zu sein!
Während er unten war, stand ich kurz auf und ließ die Rollladen hoch, sodass die schöne Frühlingssonne den Raum erhellte. Dann schlich ich schnell in sein Badezimmer. Sein Zimmer hatte nämlich genau wie das von Jensen ein eigenes Bad. Und so wie ich morgens aussah, sollte ich mich vielleicht kurz frisch machen. Nur in Unterwäsche und nichts ahnend öffnete ich also die Badezimmertür und hätte sie vor Schreck fast wieder zugeschlagen.
„Morgen Maaaaaaaary!“ Jensen. Jensen Ackles lag samt Bettzeug in Ians Eckbadewanne! Und das auch noch nackt, soweit ich sehen konnte! Vor lauter Schreck und Scham lief ich rot an, immerhin war ich auch nicht gerade angezogen in meiner Spitzenunterwäsche. Was zum Teufel machte der Kerl eigentlich in Ians Badewanne? Und wie war er da hingekommen?!
Nervös zog ich mir meinen Bademantel über, der an der Zimmertür hing- und fühlte mich dabei irgendwie unwohl, angesichts der Tatsache, dass Jensen mir dabei seelenruhig zuschaute.
„Du brauchst gar nicht erst so blöd zu grinsen!“, ermahnte ich ihn als mir sein Blick auffiel. Manchmal fragte ich mich wirklich, wie Jenny es geschafft hatte, diesen Kerl zu zähmen.
„Och Mary“, sagte er, weiterhin grinsend, während er aufstand und mit seinem Bettzeug an mir vorbei schlurfte. Zum Glück trug er wenigstens eine Hose. „Mary. Ich glaube nicht, dass du irgendwas an dir hast, das ich noch nie im Leben gesehen habe.“ Und das sagte er mit so einem selbstgefälligen, ironischen Grinsen, dass ich die nächste Shampooflasche nahm, die mir in die Hände kam, um damit nach ihm zu werfen. Eine ganz schlechte Idee. Werfen war einfach nicht meine Stärke, ich würde sogar einen Elefanten aus zwei Meter Entfernung nicht treffen. Also landete die Flasche nicht wie gewollt auf dem dreckig lachenden Jensen, sondern auf Ian, der genau in dem Moment mit dem Frühstück durch die Tür kam. Verwirrt stieß Ian ein lautes „FUCK!“ aus, was Jensen natürlich unheimlich komisch fand. Lachend schlug er Ian auf den Rücken und machte sich dann ENDLICH vom Acker. Alles in allem also ein ganz normaler Sonntagmorgen in meiner neuen WG mit Ian und Jensen.

Zwei Stunden später, geduscht und gut gelaunt setzte ich mich mit Ian ein bisschen auf die Terrasse. Die Sonne schien zum ersten Mal seit Wochen und das gute Wetter musste man schließlich nutzen! Jensen hatte sein Nickerchen kurzerhand in sein Bett verlegt und schlief seitdem seinen Kater aus. Auch Ian und ich waren noch fertig von der großen Verlobungsparty, aber dafür war sie auch ein großer Erfolg gewesen. Von Jenny hatte ich seit gestern Abend nichts mehr gehört, wahrscheinlich schlief sie auch noch. Wer wusste schon, was sie und Jensen in der Nacht noch alles gemacht hatten? So genau wollte ich es ehrlich gesagt auch nicht wissen… Aber es wunderte mich ein wenig, dass er nicht bei ihr übernachtet hatte, das taten sie mittlerweile nämlich so gut wie immer. Das Problem bei Jenny war eben, dass sie auf das Haus ihrer Eltern aufpassen musste und nicht einfach so ausziehen konnte. Sonst wäre sie auch schon längst ein Teil von unserer coolen WG gewesen. Bei dem Gedanken an ihre Eltern konnte ich ein kleines Grinsen nicht unterdrücken. Irene war ihre Mutter, Rainer der Stiefvater. Und bei den Namen konnte man sich schon vorstellen, wie die beiden drauf waren: Jennys Eltern waren die Wiedergeburt von Hippies, um es mal nett auszudrücken. Immerhin verbrachten sie gerade ein Jahr in Indien, um sich selbst zu finden- und das sagte wohl alles. Leider wusste noch nicht mal Jenny, wann ihre Eltern wieder kommen würden, oder ob überhaupt. Jedenfalls konnte sie nicht so einfach ausziehen, deshalb verbrachten Jensen und sie die meiste Zeit bei ihr zu Hause.
Ich dagegen genoss mein Leben mit Ian in vollen Zügen. Seit wir zusammen wohnten, war unsere Beziehung sogar noch besser geworden als vorher. Und auch mit Jensen wohnte ich gerne zusammen, auch wenn er mich hin und wieder ganz schön nervte. Man konnte ihm einfach nicht lange böse sein.
Vor allem nicht, wenn man so entspannt mit Ian auf der Terrasse saß. Jetzt, wo das Wetter besser wurde, standen auf der Terrasse zwei riesige Sofas, die fast noch bequemer waren als Ians Bett. Und auf einem dieser Sofas lagen wir zwei jetzt, lasen und unterhielten uns den ganzen Nachmittag.
„Ich freu mich so unglaublich auf die Hochzeit, das kannst du dir gar nicht vorstellen!“, sagte ich und schaute dabei glücklich über den Garten. Da konnte Ian mir nur zustimmen.
„Hätte nie gedacht, dass Jensen mal heiraten würde… Ich meine, sogar vor mir!“
Das war wirklich ein Wunder. Aber als er das so sagte, musste ich unweigerlich wieder an diese kleine Schachtel denken, diese verdammte kleine Schachtel. Darin musste einfach ein Ring sein. Und die Vorstellung machte mich nur noch glücklicher.
„Ich hätte auch nie gedacht, dass die zwei so schnell heiraten“, stimmte ich ihm zu und versuchte, noch ein bisschen bei dem Thema zu bleiben. „Die heiraten ja sogar vor uns!“ Vielleicht konnte ich ja noch das ein oder andere über Ians Hochzeitspläne herausfinden. Doch zu meiner Enttäuschung ging Ian nicht weiter darauf ein, sondern zog mich nur an sich, um mich leidenschaftlich zu küssen. Oder war das vielleicht genau die Antwort, die ich wollte?
Großartig nachdenken konnte ich darüber nicht, denn genau in diesem Moment- wie sollte es auch anders sein?- kam Jensen. Mit dicker Sonnenbrille versuchte er wohl die Augenringe zu überdecken, die er seit der letzten Nacht hatte. Eigentlich unnötig, schließlich hatten wir ihn vorhin schon gesehen. Dreist wie immer setzte er sich samt Chipstüte direkt neben uns. „Naaaaaaa, what’s up guys?“
Stille.
Nichts gegen Jensen, aber er war einfach immer zur falschen Zeit am falschen Ort. Und bevor ich schon „nerv nicht!“ oder irgendwas Ähnliches zu ihm sagen konnte, war Ian aufgestanden und zwinkerte mir verschwörerisch zu. „Ich kümmere mich schon drum.“
Er nahm Jensen kurzerhand die Chipstüte weg. Das ließ er sich natürlich nicht gefallen.
„Hey motherfucker!“, rief er Ian verwirrt hinterher und rannte dann hinter ihm her, sodass ich ganz allein auf der Terrasse zurück blieb. Ein kleines Lachen konnte ich mir ja nicht verkneifen. Mit Jensen zusammen zu wohnen war, als hätten wir ihn adoptiert. Er ließ sich sogar manchmal von mir bekochen oder in Modefragen beraten. Und jetzt prügelte er sich vermutlich mit Ian um die Chipstüte, nachdem er mich heute Morgen in meiner Spitzenunterwäsche gesehen hatte.
Nach ein paar Minuten war Ian auch schon wieder da- ohne Jensen, dafür mit einem zufriedenen Grinsen. Mit den Worten „Jetzt haben wir unsere Ruhe“, setzte er sich mir gegenüber. Oha.
„Was hast du gemacht? Ihn in den Keller gesperrt?“ Gar keine schlechte Idee, so nebenbei bemerkt.
„Nein, rausgeworfen.“
Spätestens jetzt konnte ich mein Lachen nicht mehr unterdrücken. Der arme Jensen!
Wir saßen noch einen Moment schweigend da, dann zog Ian mich wieder an sich. Der Kuss war viel zu kurz für meinen Geschmack, aber Ian schien mir noch etwas sagen zu wollen. Grinsend betrachtete er mein Gesicht während er mit mir sprach:
„Hey Sweetheart…ich hab da noch eine Überraschung.“ Und augenblicklich erhellte sich mein Gesicht. Ich stand eigentlich gar nicht auf Überraschungen, aber die Art und Weise wie er das sagte, machte mich wirklich neugierig.
„Morgen Abend, Essen gehen? Nur du und ich. Wir machen uns richtig schick und gönnen uns mal was. Es gibt da nämlich noch etwas, das ich dir sagen muss.“






Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24 Teil 25 Teil 26 Teil 27 Teil 28 Teil 29 Teil 30


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz