Before the first teardrop falls - Teil 9

Autor: Riefie
veröffentlicht am: 16.05.2012


„Ist es wahr? Ist das wirklich wahr?“
Er legte seine Hand wieder auf ihren Bauch und sah ihr tief in die Augen. Sie nickte zaghaft und zog den Schwangerschaftstest hervor, den sie heute Morgen sicherheitshalber nochmal gemacht hatte. Er war positiv. Noch ehe sich sich’s versah, hob er sie hoch und drehte sich mit ihr im Kreis. Sanft setzte er sie wieder vor sich und schaute sie so instinktiv an.
„Du machst mich zum glücklichsten Menschen auf der Welt.“
Sie lächelte zaghaft und fing dann an zu grinsen.
„Warte ab, wenn ich dich bei der Geburt beschimpfe, was du mir da für einen Braten in die Röhre geschoben hast.“ Sie wollte sich wieder wegdrehen, als er ihre Hand nahm, sich eindringlich und lange ansah. Seine Augen loderten und sie sah die Liebe, die er für sie empfand und sie hoffte, dass auch er sie spüren würde. Er legte seine Hände an ihr Gesicht, küsste sie kurz, nahm ihre Hände und kniete sich vor sie.
„Ich weiß nicht, warum ich das hier gerade mache. Aber kann nicht anders.“ Ihre Beine fingen an zu zittern und sie schaute hinab.
„Ich liebe dich Charlett. Erst schenktest du mir deine Liebe, dann unseren Sohn und nun schenkst du mir erneut ein Kind. Du gibst mir die Möglichkeit alles mitzuerleben. Ich will dich nicht mehr missen müssen. Egal was noch passieren wird, ich liebe dich und ich werde dich immer lieben. Ich will dich und unsere Kinder auf Händen tragen. Ich will immer bei dir sein, morgens mit dir aufwachen und abends mit dir einschlafen. Ich will dich jede Minute spüren, will, dass du mich so verrückt machst, wie letzte Nacht und das du mich mit deinem unschuldigen Blick ansiehst. Ich liebe dich Charlett, mehr als mein Leben, mehr als alles. Willst du mich heiraten?“ Ihre Knie gaben nach, doch er hielt sie auf und nun knieten sie beide voreinander. Eine Träne glänzte in ihren Augen und als sie ein leises „Ja“ flüsterte, floss diese ihre Wange hinunter. Phil legte seine Hand auf ihre Wange, wischte mit dem Daumen ihre Träne weg und küsste sie.


Die Melodie erklang und hallte an den Wänden der kleinen Kapelle wider. Ivy, die die kleine Jamie Lynn auf dem Arm und den kleinen Jason an der Hand hielt, ging langsamen Schrittens vor. Phil sah seine beiden süßen Kinder liebevoll an. Ein Blick zu Johnny versicherte ihm nochmal, dass seine Fliege richtig saß, als er auch schon seine Charlett reinlaufen sah. Tamara führte sie langsam Schritt für Schritt zu ihm. Sie sah umwerfend aus. Ein lautes Raunen ging durch die Menge, als man die wunderschöne Braut erblickte.
Phil wusste nicht, ob er atmete oder nicht. Sein Herz klopfte ihm bis zum Kopf und er sah sie. Sie hatte ein weißes, umwerfendes Kleid an, welches ihre wundervolle und wirklich heiße Figur betonte. Es hatte keine Träger, einen blauen Rand oberhalb der Brust und ihre Schleppe war auch ganz in Blau gehalten. Sie hatte sich dieses Brautkleid gewünscht und wo so dermaßen hektisch und jeden einzelnen Tag bei der Schneiderin. Ja, in der Hinsicht war Charlett alles andere als pflegeleicht. Phil dachte an ein Gespräch zurück, welches gerade mal 2 Monate her war.
Charlett war wieder einmal in ein Telefonat mit der Schneiderin vertieft, als er mit der kleinen Jamie das Zimmer betrat. Sie schlief friedlich in seinen Armen und er streichelte ihr sanft über die braunen, noch sehr kurzen aber lockigen Haare.
„Nein! Okay, wissen sie was. Ich werde mich gleich auf den Weg zu ihnen machen, dann bringe ich die DVD der Serie mit und sie können es sich ja so noch einmal anschauen. Okay, vielen Dank.“
Charlett ließ ihr iPhone sinken, rollte mit den Augen und sah die beiden liebevoll an.
„Ist sie eingeschlafen?“ Sie hatte geflüstert und war langsam auf die beiden zugekommen.
Phil nickte, um sie ja nicht wieder aufzuwecken und die beiden leckten ihre kleine 4 Monate alte Tochter in die Wiege.
„Wieso hast du dich denn schon wieder so aufgeregt?“ Phil nahm seine Verlobte in die Arme und sah sie mit einem leichten Lächeln an.
„Na, weil sie nicht versteht, wie ich das Kleid haben will. Es sind nur noch zwei Monate und du weißt, wie gerne ich dieses eine bestimmte Kleid aus meiner Lieblingsserie haben will.“ Er nickte und strich ihr sanft über die Arme.
„Dann nimm die der DVD von McLeod‘s Töchter mit, zeig ihr die Folge und sie wird es sehen.“ Sie hatte ihn noch sanft auf die Lippen geküsst, als sie auch schon samt der DVD aus dem Zimmer verschwunden war. Er setzte sich auf den nur allzu bekannten Sessel, zog seinen Laptop auf seinen Schoß und suchte die Nummer seines Freundes heraus, welcher Immobilienmakler war.
Nach einigen Sekunden meldete sich die ihm wohlbekannte Stimme.
„Phil, altes Haus, wie geht’s?“
„Ryan, alles gut. Charlett dreht ein wenig am Rad.“ Ein Lachen am anderen Ende erfüllte die Stille.
„Das kennt man ja von ihr. Du rufst sicherlich wegen des Hauses an?“
„Ja, genau. Hast du etwas herausbekommen?“
„Ja, natürlich hab ich das, war aber garnicht so leicht. Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich.“
„Du weißt, immer zuerst die Gute.“
„Okay, also ich stehe gerade in dem Haus. Es ist wirklich traumhaft und… es steht zum Verkauf.“
„Ein Glück! Wie bist du so schnell daran gekommen?“
„Das war nicht weiter schwer. Hier kennt jeder jeden und der Besitzer wollte schon lange verkaufen.“
„Perfekt, ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann. Nun, was ist dann die schlechte Nachricht?“
„Es müsste einiges gemacht werden. Insbesondere die Leitungen, sowohl Strom, als auch Gas und Wasser müssten erneuert werden. Die alten Dielen kann man abschleifen lassen, dann sehen sie wie neu aus und natürlich die komplette Einrichtung müsste gemacht werden.“
„Das sollte kein Problem sein. Der Preis ist derselbe?“
„Ja, genau. Der Vorbesitzer fand das sogar sehr großzügig.“
„Perfekt. Würdest du dich um die Umbauarbeiten kümmern, die Einrichtung würde ich gerne mit Charlett selbst übernehmen.“
„Natürlich. Also kümmere ich mich um die Handwerker. Ich schicke dir die Verträge per Mail zu. Das restliche Land verkaufe ich dann?“
„Ja genau. So viel Land können wir ja nicht bewirtschaften. Die beiden Weiden, die wir besprochen haben. Du wirst ja vor Ort bleiben, denn die Pferde kommen bald.“
„Alles klar. Dann schick ich dir ein paar Bilder des Hauses per Mail, damit du dir schon mal ein paar Gedanken machen kannst. Geld spielt keine Rolle?“
„Natürlich nicht. Bis dann, danke dir.“
„Kein Problem, wir sehen uns bei deiner Hochzeit.“

Nun war der Tag gekommen und er sah seinen Freund Ryan in der zweiten Reihe sitzen. Sie grinsten sich verschwörerisch zu. Charlett würde Augen machen, wenn sie müsste, was er für ein Haus gekauft hatte. Phil sah den Gang hinunter und betrachtete seine wunderhübsche Frau.
Man sah ihr garnicht an, dass sie vor knapp 6 Monaten erst die kleine Jamie Lynn geboren hatte. Sie hatten zusammen die Schwangerschaft genossen und er durfte alles miterleben. Ja, sogar ihre Fressattacken und Launen. Doch er liebte sie wie eh und je.
Er sah liebevoll seine beiden Kinder an. Der kleine Jason war mittlerweile 26 Monate alt und schlenderte neben Ivy her. Jamie hatte die braunen Haare ihrer Mutter geerbt, doch die Augen, die hatte sie von beiden. Mal schimmerten sie blau, mal grün. Sie war umwerfend schön. Genau wie ihre Mutter, dessen Hand er nun bekam. Tamara lächelte ihn an und nahm die beiden Kinder mit zu ihren Plätzen. Nun stand er ihr gegenüber. Seiner wundervollen, atemberaubend schönen Charlett. Ja, sie gehörte ihm.
„Hallo Kleines.“
Sie lächelte ihm entgegen. Am liebsten hätte er sie jetzt sofort geküsst.
„Hallo mein Schatz.“
„Wir haben uns heute hier zusammengefunden…“
Die Welt schien still zu stehen, als Phil Charlett den Ring über ihren sanften Finger strich.
„Sie dürfen die Braut jetzt…“ Das ließ sich Phil nicht zwei Mal sagen, er zog Charlett an sich, die verzückt auflachte und küsste sie.
Als ihnen alle gratuliert hatten, er einen Moment Ruhe hatte, ging er zu Ryan.
„Hast du den Vertrag dabei?“
Ryan zog eine weiß-blaue Mappe hervor und gab sie ihm.
„Danke du bist der Beste.“
„Ich weiß.“ Die beiden Männer hauten sich auf die Schulter und Phil wandte sich und lief zu seiner Frau zurück. Diese nahm ihn gleich fest in die Arme und sah auf die weiße Mappe.
„Was ist das?“ Neugierig griff sie danach, aber Phil zog sie schnell hinter seinen Rücken.
„Wirst du gleich erfahren.“
Er nahm Charlett bei der Hand und führte sie zu ihrem Platz. Charlie, der gute Mann für Alles, wie sie ihn nannten, hatte den Projektor schon aufgebaut. Sachte ließ Phil das Messer an sein Glas klingen und augenblicklich verstummten die Gäste.
„Sie werden wohl nicht umhin kommen, eine kleine Rede des Bräutigams zu hören.“ Ein allgemeines Lachen ging durch die Menge. „Natürlich bekommen sie dann das Essen serviert und ich hoffe, sie werden mit mir und meiner Frau“, er lächelte Charlett an, „einen wundervollen Tag verbringen.“ Zustimmendes Gemurmel ging durch die Reihen. Nun wandte sich Phil zu Charlett, die ihn neugierig musterte.
„Nun zu dir. Wir haben mittlerweile, hoffe ich zumindest, alle Höhen und Tiefen überstanden. Wir hatten es nicht immer leicht, das wissen alle hier. Dennoch möchte ich dir danken. Für die letzten 2 Jahre, wo du mir nicht nur irgendwie das Leben gerettet hast. Nein, du hast mir auch zwei wundervolle Kinder geschenkt.“ Er sah mit einem liebevollen Lächeln zu Jason und Jamie. „Deswegen möchte ich dir nun auch ein kleines Geschenk machen.“
„Klein ist gut!!!“ Ryan grinste ihn an und die Menge fing an zu lachen. Auch Phil musste grinsen, denn Charlett schien nur Bahnhof zu verstehen.
„Charlie, würden sie bitte.“ Dieser nickte, ging zum Projektor und machte die Kappe ab. Das schöne, große und leicht bäuerliche Haus aus Charletts Lieblingsserie zierte die große Leinwand. Er hatte allerlei neu machen lassen und war froh, dass es rechtzeitig fertig geworden war. Man hatte das Dach neu machen lassen, die Fenster erneuert und auch die Leitungen waren einwandfrei. Nur den ländlichen Stil, die alten Dielen und die alten Möbel, die eigens von der Serie noch darinstanden, waren gleich. Phil gab Charlie ein Zeichen, der die nächsten Bilder zeigte. Das Innere des Hauses sah gemütlich aus. Neu, aber hätte den alten Glanz nicht verloren. Nach und nach wurden die Räume gezeigt, das Bad hatte er moderner einrichten lassen und Schlafzimmer waren mit alten, dunklen Möbeln ausgestattet. Danach wurden die Pferde, die Koppeln, die Ziegen und auch die Kühe gezeigt.
Charlett, immer noch leicht verwirrt, sah nun zu Phil.
„Das ist doch das Haus aus McLeod’s Töchter, das in Australien.“ Phil nickte.
„Ja, mein Schatz und es gehört alles dir.“ Er gab ihr die Mappe und sah, wie sie ungläubig die erste Seite umschlug. Langsam aber sicher, schien sie alles zu realisieren. Sprang auf und warf sich ihm in die Arme. Die Menge lachte, klatschte und er sah, dass der Fotograf einige Fotos schoss. Eine kleine Träne lief ihr über die Wange. Es war schon was ein Mechanismus, dass er diese wegwischte.
Ja, sein Versprechen, dass niemals eine Träne von ihr fallen würde, hatte er sein ganzes Leben lang gehalten.

ENDE

So, das wars von Charlett und Phil. Ich hoffe sie hat euch gefallen :) Danke nochmal für die ganzen lieben Kommentare. Ich hoffe, meine neue Geschichte gefällt euch auch. :)





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