Die Erinnerung bleibt - Teil 26

Autor: Caro
veröffentlicht am: 18.10.2012


SOOOO!
Finale :)
ich schreib danach noch einen Teil als kompletten Abschlussteil. :)
Ich hoffe der hier gefällt euch! Ich mag diesen Teil persönlich sehr und hab mir besonders Mühe gegeben.

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Ihr Herz schlug immer noch laut gegen ihre Brust, als sie die Brooklynbridge entlang lief. Es war vorbei. Es war endlich vorbei. Keine Überfälle auf der Straße mehr, keine Schmerzen mehr, keine Angst mehr und keine Panik mehr. Nass vom East River klebten ihre Klamotten an ihrem Körper und das Platschen von ihren Turnschuhen auf dem nassen Boden war über den Lärm des gewohnten New Yorks nicht zu hören. Die Straßenbeleuchtung tauchte die Brücke in ein vertraut wirkendes Orange und machte das helle New York wieder zu ihrem gewöhnten New York. Es war alles wie vorher. Die Autos, die Menschenmengen, und das alles nur wegen ihr. Nathan war geschlagen, sie hatte es geschafft. Sie stieg in die nächste U-Bahn und fuhr zum Times Square. Sie hatte Riley und Aiden im Kampf komplett aus den Augen verloren, wer hätte auch gedacht, dass sie sie bis nach Brooklyn treiben würden? Die U-Bahn war warm und wandelte die Kälte in Cleo zu einem nass-warmen Gefühl um.
Das eigentlich gewöhnliche Treiben in der U-Bahn kam ihr wie lauter Krach vor, und sie war heil froh, als sie endlich ausstieg. Sie ging rüber zum Cloud Tower, der jetzt ein einfacher Wolkenkratzer war. New York leuchtete heller den je und zeigte sich in seiner vollen Pracht. Die bunten Lichter spiegelten sich in der nassen Straße und die Werbung wirkte fröhlicher den je. Ein Straßenmusiker spielte trotz des strömenden Regens ein Lied auf seiner Gitarre und spielte mit einer Hingebung, die Cleo einfach nur bewunderte.
Sie setzte sich neben den Eingang des Cloud Towers und legte ihren Kopf gegen die kalte Wand. Eigentlich wollte an nichts mehr denken, was mit dem ganzen Krieg zu tun hatte, doch eine Sache ließ sie nicht los. Warum hatte sie diese komischen Gedanken unten in der Höhle? Warum war sie plötzlich in der Schule? Sie hatte Nathan in dem Gedanken gestanden, dass sie Riley verdammt gern mochte. Vielleicht musste sie sich selbst zeigen, was sie wirklich wollte. Anders konnte sie es sich nicht erklären. Ein Penner fragte sie, ob sie einen Dollar hatte, doch Geld hatte sie keins bei sich. Dann warf ihr jemand einen Quater hin und meckerte bei seinen Partner im Weitergehen über die Penner von Heute, doch das interessierte Cleo nicht, sie wollte einfach nur wissen, dass Riley und Aiden lebten.
„Du lebst ja noch“, sagte eine Stimme neben ihr und sie sprang auf und viel Aiden um den Hals.
„Bin ich froh dich zu sehen“, sagte sie und wischte sich Tränen aus den Augen.
„Wo ist Riley?“, fragte sie ihn und schaute sich um. Aiden kratzte sich am Kopf.
„Er ist im Krankenhaus“, sagte er langsam.
„Oh Gott, was ist passiert? Geht es ihm gut?“, fragte sie panisch.
„Ihm geht es gut, nur ein paar kleine Blessuren“, sagte Aiden.
„Ich bring dich erstmal nach hause und dann fahren wir zu einem Freund von mir. Dort kommen noch ein paar andere aus der Organisation hin. Wir wollten nicht unbedingt über den Krieg sprechen, sondern eher sowas wie feiern, dass es vorbei ist. Riley kommt nach“, sagte Aiden. Wie in Trance stimmte Cleo zu und ging mir ihm zum Auto.

Die warme Dusche tat ihr so gut, dass sie sich in er Dusche hin setzte und einfach das Wasser auf sie niederprasseln ließ. Alle schlechten Gedanken flossen mit dem Wasser den Abfluss hinunter.
Nach 20 Minuten stand sie auf, ging aus der Dusche und machte sich fertig. Da es immer noch recht warm draußen war, entschied sie sich für ein rot-weiß gestreiftes einfaches Sommerkleid und ihre schwarzen Vans. hre Haare vielen erst glatt und wellten sich am Ende leicht und sie sah das erste mal seit Wochen wirklich glücklich aus. Nachher würde sie Riley wieder sehen. Außerdem war jetzt alles vorbei. Fertig angezogen schaute sie noch einmal in den Spiegel. Nachdem sie ihr Lieblings Parfüm aufgelegt hatte, lief sie glücklich ins Wohnzimmer, verabschiedete sich von ihren Eltern und Logan. Dann stand sie auch schon unten auf der Straße. Das New York kam ihr völlig neu vor. So viel Verkehr, so viele Menschen und so viele Farben. Die Straße runter leuchtete der Central Park in der Abendsonne saftig grün.
„Willst du den ganzen Tag den Park anstarren oder kommst du mit?“, lachte Aiden, der neben ihr mit dem Auto stand.
„Oh ja, sorry“, lachte Cleo und stieg ein.
Sie fuhren über die Queensboro Bridge nach Queens und fuhren den Vernon Boulevard entlang. Nach 20 Minuten Fahrt kamen sie in einer Seitenstraße an einem Reihenhaus zum stehen. Der Garten des Hauses zeigte in Richtung East River und ließ eine tolle Aussicht erahnen. Aiden öffnete Cleo Gentleman-like die Tür und bat sie auszusteigen. Sie lächelte ihn nur an und musste kurz darauf lachen. „Danke“, sagte sie, nahm ihre Tasche und stieg aus. „Du siehst übrigens klasse aus“, sagte Aiden und zwinkerte ihr zu. „Danke, ach ja, wann kommt eigentlich Riley?“, fragte sie, worauf Aidens Lachen erstarb. „Reich ich dir nicht?“, fragte Aiden und schaute traurig.
„Doch, ich frag nur so“, lachte Cleo.
„Der kommt gleich nach. War auch nur ein Spaß mit dem ausreichen“, zwinkerte er und ging langsam die Treppen zum Haus hoch.

Cleo folgte Aiden durch den Hausflur hinaus in den Garten und war erstaunt.
Sie stand in einem recht großen Garten(für New York Verhältnisse), mit einem Pool, zwei Liegen am Ende des Gartens, einem Grillplatz und einem atemberaubenden Blick auf die Skyline Manhattans. Der Garten viel am Ende etwas ab, sodass er am leichten Hang gebaut worden ist, was jedoch trotzdem dem Gesamtbild schmeichelte. Die Sicht auf die Skyline war frei und für Cleo schöner den je.
„Hallo Cleo“, sagte eine rauchige warme Stimme. Ein Anfang 30 Jahre alter Mann stand vor ihr und lächelte sie an.
Der Mann entpuppte sich als Steven und als Hausbesitzer. Dann kam seine Frau Anna hinzu und begrüßte Cleo herzlich. Mit ihren 18 Jahren fühlte sie sich plötzlich schrecklich jung. Noch ein paar weitere Gäste begrüßten sie und ein paar Leute tanzten auf einer kleinen Holzfläche im Garten und ein paar saßen im Pool, plantschten und lachten. Die Sonne ging gerade unter und spendete noch etwas warmes Licht. Steven und Anna erklärten ihr wo die Toilette war und, dass Essen und Trinken für jeden in der Küche als Buffett bereit standen. „Kannst dich bedienen wie du möchtest“, lächelte Anna. Cleo mochte die beiden auf Anhieb. Die Party war ausgelassen und es herrschte gute Stimmung. Es war keine typische Stimmung mit Besäufnis und so. Es war ein lustiges beisammen sein mit gute Musik, guter Laune und ein bisschen Party Stimmung. Man merkte, dass alle froh waren, dass alles vorbei war. Sie tanzte kurz mit Aiden und setzte sich dann zu den anderen an die Tische am Grillplatz.
Die letzten Sonnenstrahlen leuchteten über den Rasen und die Gartenbeleuchtung ging langsam an. Der Pool leuchtete hellblau und ruhige Gitarren Musik tönte durch den Garten. „Riley, du kommst auch mal?“, sagte Steve plötzlich, was Cleo von ihrer Cola aufschrecken ließ und hochschauen ließ. Riley kam die Stufen in den Garten runter und begrüßte Steven mit einem einfachen Handschlag und sagte etwas unverständliches zu ihm, was anscheinend unglaublich lustig gewesen sein muss, da Steve und Riley laut lachten. Cleos Herz schlug schneller und ihre Hände wurden schwitzig. Ihr Magen grummelte und ihr wurde plötzlich schrecklich warm. Sein Lachen ließ ihr Herz Saltos schlagen. Seine weißen Zähne strahlten und er sah zum anbeißen aus. Er trug ein strahlend weißes T-Shirt und darüber eine graue Sweatshirtsjacke mit weißen Bändeln. Dazu trug er eine schwarze Jeans und weiße Sneakers. Seine Ray Ban zog er während dem reden mit Steven aus. Wie als hätte er das 1000 mal geübt. Seine dunklen Haare waren wie immer perfekt verwuschelt und sein Bart schien exakt 3 Tage alt zu sein. Dann kam er zu der sitzenden Gruppe rüber und begrüßte alle. Die Mädels mit küsschen rechts und links und die Jungs mit Handschlag. Cleo umarmte er. Sie hielt ihn einen Moment länger fest. Er roch zum sterben gut und am liebsten hätte sie ihn nicht los gelassen. Er lächelte sie an und schaute ihr tief in die Augen. Sie saßen zusammen und quatschen, bis die Sonne schon lange untergegangen war. Die Jungs tranken ein paar Bier und der ein oder andere rauchte. Irgendwann kam auch der letzte aus dem Pool und setzte sich zu der Gruppe. Der Garten wurde von Fackeln und Bodenleuchten erhellt und es war schrecklich gemütlich. Riley schaute ein paar mal zu ihr rüber, nippte dann jedoch wieder an seiner Bierflasche. Es war noch recht warm, doch man merkte wie langsam ein kühles Lüftchen die Schultern erfrischte. Irgendwann stand Cleo auf, und sagte sie bräuchte mal einen Moment Ruhe und ging unter verständnisvollem Lächeln der Gruppe runter zu den Liegen und setzte sich hin. Sie schaute rüber auf die Skyline ihres Manhattans. Es war so vertraulich und so beruhigend endlich wieder das bekannte New York zu sehen. Wie würde es weiter gehen? Würde sie wieder normal zur Schule gehen? Und was ist mit Riley und Aiden? Sie merkte, dass es langsam etwas kühl wurde und strich sich über die Schultern. Ihre Jacke lag drinnen in ihrer Tasche im Wohnzimmer. Sie hätte aufstehen können, wollte aber nicht den wunderschönen Moment vor der Skyline zerstören. Die Musik, die Beleuchtung und das Glitzern der tausenden beleuchteten Fenster der Wolkenkratzer. Es war so perfekt. Doch eins fehlte.
„Stör ich?“, fragte Riley und legte seine Hand auf ihre Schulter.
„Was?“, fragte Cleo verwirrt, weil sie nicht mit Riley gerechnet hatte „Nein, nein“, lächelte sie und nickte auf den freien Platz rechts von ihr. Gänsehaut breitete sich aus.
„Tolle Aussicht, oder?“, fragte Riley und schaute in die Ferne.
„Ja, siehst du eigentlich auch mein New York?“, fragte Cleo.
„Ja, das normale, glitzernde, chaotische, laute und wunderschöne New York“, sagte er seufzend.
„Ist dir kalt?“, fragte er und strich ihr über die Schulter, die vom Wind ganz kalt war.
„Ja, ein bisschen, warte ich geh eben-“, doch er drückte sie an der Schulter runter und zog seine Jacke aus und gab sie Cleo. „D-danke“, stotterte sie und schlüpfte in die Jacke. Sie war warm und roch nach ihm. Einige Zeit saßen sie still da und schauten in die Ferne, doch irgendwann fing Riley an zu lächeln.
„Warum lächelst du?“, fragte Cleo und schaute ihn fragend an.
„Weil wieder alles stimmt, alles ist perfekt“, sagte er und schaute sie an.
„Fast“, sagte sie leise und seufzte. Sie wollte ihn einfach umarmen. Ihn einfach nur für sich haben.
„Warum warst du eigentlich im Krankenhaus?“, fragte sie.
„Ich wusste, dass du das fragen würdest“, lachte er. Cleo verdrehte die Augen. Der Zukunftsseher. Das würde noch nervig werden, dachte Cleo.
Doch Rileys Lachen erstarb. Er zog sein T-Shirt hoch und entblößte seine Bauchmuskeln. Mit ihnen eine Menge Pflaster. Sie zogen sich von unter der Brust bis zum Hüftknochen. Genauer gesagt drei große weiße Pflaster. Mindestens 10x15 Zentimeter groß.
„Oh mein Gott“, sagte Cleo und legte die Hände vor ihrem Mund.
„Während ich damit beschäftigt war mit Zayne über dich zu diskutieren, hat mir jemand ein Schwert vom hinten durch die Rippen gerammt“, sagte er trocken und ließ das T-Shirt wieder fallen.
„Gehts dir den gut?“, fragte sie leise.
„Och, den Umständen entsprechen, aber du lenkst gut ab“, grinste er. Tränen sammelten sich in Cleos Augen.
„Warum weinst du?“, fragte er und griff nach ihrer Hand.
„Ich weiß nicht, es war so viel alles“, sagte sie, schluckte dann die Tränen jedoch runter.
„Riley ich-“, fing sie an, doch er unterbrach sie.
„Glaubst du könntest dir noch mal das helle New York vorstellen?“, fragte er. Es war einen Augenblick still. Cleo fand es gut, dass Riley sie unterbrochen hatte.
„Weiß ich nicht. Wie hab ich das am Anfang noch mal gemacht?“, fragte Cleo und dachte nach sie drehte sich zu Riley hin und schaute ihn fragend an.
„Du hast die Augen geschlossen und es versucht dir vorzustellen“, sagte er und schaute sie erwartungsvoll an.
„Ja stimmt“, sagte sie.
„Willst du es noch mal versuchen?“, fragte Riley sie.
„Ich weiß nicht“, sagte Cleo zweifelnd und dachte einen Moment nach.
„Ja ok“, sagte sie und schloss ihre Augen. Sie versuchte sich das leuchtende New York vorzustellen, die weißen Wolkenkratzer und den Times Square. Die heiße stechende Sonne, doch plötzlich spürte sie Rileys Lippen auf ihren. Ein paar Augenblicke später seine Hand in ihrem Haar und plötzlich war alles egal. Seine linke Hand griff nach ihrer rechten und ein Prickeln durchfuhr sie. Es war wie der Moment, in dem sie das helle New York das erste mal sah. Wie in einem Traum und sie wollte die Augen nicht mehr öffnen. Ihr Herz pochte so laut, dass sie Angst hatte, dass es ihr gleich aus der Brust sprang. Als er anfing während des Kusses zu lächeln, war es um Cleo völlig geschehen. Er roch so gut und seine kurzen Bartstoppeln gaben dem ganzen die perfekte Note. Dann ließ er ab und schaute ihr in die Augen. Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals und sie drehte sich weg, um nicht noch mal anzufangen zu weinen.
„Ich wollte nicht, oh Gott, wolltest du das nicht? Es tut mir leid. Ich dachte, dass du, nein ich Idiot, sorry“, stammelte Riley und zog seine Hände zurück.
„Nein, es ist nicht wegen dem Kuss. Es ist ziemlich viel komisches Zeug passiert, als du nicht in meiner Nähe warst, und naja, ich habe mir die ganze Zeit versucht vorzustellen, was du wohl machst, wo du feststeckst, ob du überhaupt noch lebst. Und ich habe mich gefragt, ob du auch an mich denkst. Pausenlos. So wie ich an dich“, sagte sie. Es war ihr unangenehm Riley in die Augen zu schauen, deshalb schaute sie auf ihre Füße, dann auf die Skyline. Auch, wenn es eine andere Perspektive war, fühlte sie sich wie an ihrem ersten Abend im Camp. Alleine.
Riley griff unter ihren Arm und zog sie an sich ran.
„Nein, nicht mit deiner Seite, du tust dir nur weh“, sagte sie.
Riley strich ihr Haare aus dem Gesicht und schaute sie ernst an.
„Mir ist auch so viel Zeug passiert, ich lag zwei mal bewusstlos in der Gosse, habe einer Freundin beim sterben zugesehen, und habe einem andere meine geplante Heldenaufgabe übergeben. Und trotzdem vergingen in der ganzen Zeit keine fünf Minuten, in denen ich nicht an dich gedacht habe“, sagte Riley, nahm ihr Gesicht in die Hände und küsste sie noch mal.
Cleo kuschelte sich an seine Brust. Sie hörte sein Herz schlagen. Dieses Geräusch zu hören, machte sie grade zum glücklichsten Mädchen New Yorks.





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