The Life Shot - Teil 11

Autor: Yaksi
veröffentlicht am: 31.05.2012


Soo, hier kommt der nächste Teil :) Ich hoffe, ihr lasst euch nicht zu sehr beirren & viel Spaß beim Lesen! ;)
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|Zehn|
- Konfrontation

Irgendein Lied von AC/DC erfüllt das Auto, als ich mit Papas Wagen durch die Straßen fahre.
Ungeduldig klopfe ich mit meinen Fingern auf dem Lenkrad und versuche, dass meine Gedanken nicht jedes Mal wieder abschweifen. Aber das ist ganz schön schwierig.
Der Schaden von dem Brand ist nicht besonders groß, jedoch muss mein Zimmer neu renoviert und die Wand erneuert werden. Mein Dad und ich leben jetzt erst mal für eine Weile bei Großmutter Harriet, die ganz am anderen Ende der Stadt wohnt. Ein paar Häuser weiter lebt Kyle.
In der Schule waren wir alle ziemlich verstimmt. Sogar die optimistische Amy schien sehr in sich zurückgezogen zu sein, ebenso Leona. Der einzige, der versuchte, die ganze Situation ein wenig aufzulockern, war Kyle gewesen. Doch auch seine Bemühungen sorgten nicht gerade für eine bessere Stimmung.
Ich parke direkt neben der Einfahrt von Familie Sears und seufze. Mein Herz pumpt aufgeregt gegen meine Brust, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich das Richtige tue. In meinem Kopf habe ich alles durchgeplant und mir Mut zugesprochen. Dennoch bleibt die Unsicherheit.
Ich beiße mir auf die Unterlippe und steige aus. Kurz werfe ich einen Blick zu meinem verkohlten Haus, ehe ich mit zügigen Schritten die Haustür von meinen Nachbarn ansteuere. Ich möchte jetzt endlich Klarheit verschafft bekommen.
Meine Hände kribbeln, als ich die Klingel betätige. Aufgeregt wippe ich mit meinen Füßen auf und ab und fahre mir nervös durch die braunen Haare. Zweifel kommen in mir hoch.
Doch jetzt ist es zu spät für einen Rückzug, denn die Tür wird gerade geöffnet. Ich schlucke hart und finde mich im nächsten Moment Nik gegenüber. Er war heute nicht in der Schule gewesen, wahrscheinlich wegen dem blauen Auge.
„Was machst du hier?“, fragt er. Seine Stimme klingt kühl und distanziert. Vielleicht auch ein wenig hart.
„Ich wollte reden“, murmele ich und weiche seinem barschen Blick aus.
Okay, Sidney. Mutiere jetzt nicht zu einem kleinen, schüchternen Mädchen, sondern komme aus dem verdammten Schneckenhaus raus und lass dich nicht unterkriegen!
Entschlossen hebe ich den Kopf.
Um seine Lippen hat sich ein spöttischer Zug gelegt. Er lässt nun wieder den überheblichen Jungen raushängen, nutzt meine Schwäche zu seinem Vorteil, fühlt sich dominant.
„Ich meine es ernst, Nik“, sage ich, diesmal gefasster. „Ich will nicht zu irgendeinem Spielball von euch werden. Wenn Noah und du irgendwelche Konflikte habt, dann klärt sie unter euch - wie normale Menschen - aber haltet mich daraus. Wegen euch ist meine Zimmergardine abgebrannt!“
Er lehnt sich gegen den Türrahmen und verschränkt die Arme vor der Brust. Sein Lächeln wirkt bitter. „Du solltest damit klar kommen, Sidney. Dein jetziges Leben besteht nun mal aus Chaos und Unwissen, aus Angst und Zweifeln, aus Liebe und Hass. Vor allem jetzt, wo der Elementkreis vollkommen ist, wird die Unruhe größer“ Er senkt seine Stimme. „Da ist die Sache mit mir und Noah nur eine kleine Beiläufigkeit. Mach kein Drama daraus. Das Leben hält noch viele, sehr viel mehr schlimmere Dinge für dich bereit“
Unwillkürlich setze ich einen Schritt nach hinten und beäuge den Blondschopf misstrauisch. Es ist schwierig, seinen Blick zu erwidern, zumal sein linkes Auge eine unschöne Verfärbung hat.
Ich presse die Lippen zusammen und starre stur in sein Gesicht.
„Ich will mit Noah reden“, fordere ich schließlich auf.
Nik hebt eine Augenbraue. „Dann ruf ihn doch an“
Seufzend verdrehe ich die Augen. „Nik…“
„Er ist nicht zu Hause“, sagt er und setzt wieder eine kühle Maske auf. „Manche Leute müssen nach der Schule arbeiten, verstehst du?“
„Wann kommt er wieder?“
Er wirft einen Blick auf sein Handgelenk, wo sich scheinbar seine imaginäre Uhr befindet und zuckt mit den Schultern. „Mein Zeitgefühl ist verloren gegangen, tut mir sehr leid“
Ich schnaube verächtlich und schiebe mich an Nik vorbei in das Haus. Nicht gerade sehr höflich, aber scheinbar sind seine Eltern sowieso nicht da.
„Dann warte ich eben, bis er wieder kommt“, meine ich dreist und ziehe im nächsten Moment erschrocken die Luft ein, als Nik mich plötzlich am Ellenbogen packt und somit meine Besichtigungstour im Haus aufhält.
Sein intensiver Blick bohrt sich in meiner, ich bin auf einmal nicht mehr in der Lage, mich zu bewegen. In seinen braunen Augen kann ich so etwas wie Zweifel und Unsicherheit, aber auch Misstrauen und Wut erkennen.
„Und was willst du ihm dann sagen?“, fragt er erbost und zieht mich näher zu sich heran.
Ich gebe einen erstickten Laut von mir und beiße mir auf die Unterlippe.
„Willst du dich bei ihm entschuldigen, weil du meinen Kuss erwidert hast? Weil du ihn sehr schön fandest? Weil du ihn nicht liebst?“
Ich spüre die Hitze in meinem Kopf aufsteigen und versuche irgendwelche schnellen Ausreden zu finden, um mich aus der Affäre zu ziehen. Doch mir fallen keine ein.
Er hat Recht. Ich wollte mich bei Noah für den Kuss entschuldigen und ihm sagen, dass ich ihn eigentlich nicht erwidern wollte. Obwohl es eine Lüge ist.
Ich wollte Noah beruhigen, irgendeine Aufmunterung geben. Im Grunde genommen hätte ich ihn mit diesen Worten doch nur Hoffnung gemacht. Und das wäre eigentlich noch schlimmer.
Aber ich wollte Noah auch zur Rede stellen, ihm klar machen, dass er seine Gefühle kontrollieren soll und dass es sehr dumm von ihm war, meine Gardine anbrennen zu lassen.
„Sidney“ Nik’s Stimme hat auf einmal einen sanften Tonfall angenommen. „Schau mich an“
Nur widerwillig hebe ich den Kopf.
„Lügen bringt dich nicht weiter. Mein Bruder wird nur noch enttäuschter sein, wenn er herausfindet, dass du nicht die Wahrheit gesagt hast. Er liebt dich. Du kannst nicht behaupten, dass der Kuss - dass ich - dir egal bin, nur damit er nicht mehr sauer ist. Zwar kümmert mich das nicht, ob er wütend ist oder nicht, aber dir ist es wichtig. Du bist eine Friedensschlichterin, wofür ich dich wirklich bewundere. Aber Gefühle kannst du nicht manipulieren“
Er nimmt mein Kinn in seine Hand und streicht mit dem Daumen über meine Unterlippe. Viele kleine Schauer jagen meinen Rücken hinunter. Mein Atem wird schnell flacher, als mein Herz anfängt, aufgeregt zu pumpen.
Kurz fällt mir auf, wie arrogant seine Worte doch klingen. Wie selbstsicher er zu denken scheint, als wäre alles genauso, wie er glaubt.
„Obwohl es schön wäre, die Gefühle manchmal einfach abschalten zu können. Sie sorgen nämlich dafür, dass wir unüberlegte Handlungen machen“
Seine linke Hand drückt mich am Rücken fester zu sich, während die andere meine Wange streichelt. Ab diesem Moment verwerfe ich meine misstrauischen Zweifel über seine Worte, obwohl sich immer noch ein kleiner Wiederstand in mir befindet.
„Sie lassen uns nicht mehr klar denken“
Seine Stimme hat einen seltsamen belegten Tonfall angenommen, etwas rau. Zudem wirkt sein Blick auf einmal ziemlich verschleiert. Er beugt sich zu mir runter und fährt mit seinen Lippen eine Spur von meiner Stirn bis zur Schläfe.
„Gefühle machen uns schwach“
Sein heißer Atem streift mein Ohr. Hitze und Kälte durchrieseln mich gleichzeitig, ich befinde mich in diesem Moment in einem wundervollen Bann. Mein Kopf schaltet sich von alleine ab, verweigert seinen Dienst.
Seufzend schließe ich die Augen, als Nik mich küsst.
Ich weiß nicht warum, aber insgeheim habe ich es mir gewünscht, seine Lippen wieder zu spüren. Ihm wieder so nahe zu sein. Es ist ein seltsamer Drang.
Sanft, aber auch fordernd, bittet er bei mir Einlass für seine Zunge. Diesen gewähre ich ihm auch sofort. Meine Hände schlingen sich um seinen Nacken, Nik hält mich an meiner Taille fest. Kein Zentimeter hat zwischen uns noch Platz.
Ich seufze unter seinen zärtlichen Liebkosungen und unserem neckischen Zungenspiel. Verliere mich in diesen Empfindungen. Vergesse alles.
Nik drängt mich sanft, einen Schritt nach hinten zu setzen. Und dann noch einen, bis ich schließlich die Seitenlehne eines Sofas in meinen Kniekehlen spüre und mich nach hinten fallen lasse, Nik ist über mir. Nun liege ich rücklings auf dem Sofa und knutsche hemmungslos mit dem Blondschopf. Zugegeben, es ist ein aufregendes Gefühl.
Ich erinnere mich auf einmal wieder an die Worte von Nik, bevor er seine Lippen auf meine gepresst hat.
„Gefühle können uns auch stark machen“, keuche ich zwischen zwei Küssen, bevor Niks Mund mich wieder erobert.
Doch davon lasse ich mich nicht beirren.
„Sie können uns glücklich machen und–“ Sein Kuss unterbricht mich kurz. „Und uns in einen Strudel der Euphorie eintauchen lassen“
Ich spüre sein Grinsen an meinen Lippen. Behutsam streicht er mir eine Strähne aus dem Gesicht und löst sanft seinen Mund von meinem.
In seinen Augen kann ich es funkeln sehen, seine Wangen sind gerötet.
„Du siehst immer das Gute in den Dingen“, bemerkt er und lächelt.
„Stimmt doch gar nicht“, erwidere ich.
„Nicht so bescheiden, Sidney“
Und schon sind seine Lippen wieder auf meinen. Doch lange bleiben sie nicht dort, denn schon bald hat er meinen Hals im Visier. Ich recke mich ihm entgegen und seufze abermals.
Kurz huscht mir die Erkenntnis durch den Kopf, dass ich hier gerade tatsächlich mit Nik Sears - dem bösen, bösen Bruder - auf einem Sofa liege und mich küssen lasse. In einem nüchternen Zustand.
Aber eigentlich fühle ich mich alles andere als nüchtern. Ziemlich berauscht von seinem Duft und den Küssen, benebelt. Verloren.
Dementsprechend reißt es mich ziemlich heftig von meiner siebten Wolke, als plötzlich die Haustür geöffnet wird.
In jeglichen anderen Geschichten - ob in Büchern, kitschigen Filmen oder Berichten von Freunden - wären es mit Sicherheit die Eltern gewesen, die einen in dieser peinlichen und intimen Situation unterbrochen hätten.
Aber nein - es kommt noch härter.
Ich schlage mir die Hände vor meinen hochroten Kopf und wage es gar nicht, erneut einen erschrockenen Blick zu Noah zu werfen, der mit bitterer Miene im Hausflur steht. Und leider befindet sich zwischen dem Flur und dem großen Wohnzimmer keine weitere Wand.
In diesem Moment würde ich am liebsten vor Scham im Erdboden - oder in diesem Fall: Im Sofa - versinken. Nik über mir presst kurz die Lippen zusammen, ehe seine angespannte Miene durch ein süffisantes Lächeln ersetzt wird.
Ich richte mich auf, schiebe ihn von mir runter und versuche meinen hektischen Atem und die Hitze in meinem Gesicht zu verbannen. Mit zittrigen Knien erhebe ich mich und starre Noah an.
Am liebsten würde ich jetzt die Rückspultaste drücken. Wie bei meiner Kamera. Aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert.
„Noah, ich…“, setze ich an, muss mich jedoch selbst wieder unterbrechen.
Sein entsetzter Blick versetzt mir einen Stich im Herzen. Ich bin von mir selbst angewidert. Wie konnte ich nur - mit dem Wissen, dass Noah mich liebt - seinen Bruder küssen?
Ich schaue zu Boden, bin verwirrt und fühle mich sündig.
„Wer zur Hölle bist du?!“, fragt Noah.
Sein kalter, unendlich schmerzvoller Blick ruht auf mir, frisst mich auf. Verbrennt mich.
Ich öffne den Mund, schaue ihn an, und schließe ihn wieder. Kopfschüttelnd zucke ich mit den Schultern.
„Es tut mir so leid“, sage ich schließlich wahrheitsgemäß und blinzele die Tränen in meinen Augen weg.
Ich habe Noah verletzt. Nicht körperlich, aber seelisch. Und das ist noch viel schlimmer.
Das wollte ich nicht. Niemals.
Ich bin keine Schlampe, keine Zicke - niemand, der mit den Gefühlen des anderen spielt. Ich bin Sidney Lawson. Ein einfaches Mädchen - zurückhaltend, schnell aufbrausend, und so fremdartig.
Noahs Blick wandert weiter zu Nik. Bedrohlich wirkt er jetzt. Aggressiv.
Ich schlucke hart und verfluche mich abermals im Stillen, ohrfeige mich und malträtiere meine Unterlippe.
„Verdammte Scheiße, was soll denn das?!“, brüllt Noah.
Ja, jetzt ist der Damm gebrochen. Lauter Beleidigungen, Vorwürfe verlassen seinen Mund, ich lasse sie stumm über mich ergehen.
Seine Hände sind zu Fäusten geballt, sein Gesicht eine schmerz - und wutverzerrte Miene. Es ist ein Wunder, dass noch nirgendwo etwas brennt.
Ach, nein. Stimmt ja gar nicht.
Ich brenne. Verbrenne.
Ich und meine Identität. Mein Herz. Alles brennt und lodert, frisst mich auf.
Noahs flammender Zorn löscht mich aus.
Und auf einmal ist da nur noch Schwärze.



**

Es ist, als würde mich ein Sog in sich aufnehmen.
Langsam und verzerrt gelange ich an die Oberfläche zu meinem Bewusstsein. Ich fühle mich unbeholfen. Schwerfällig.
Seltsam träge und zögernd kehre ich wieder in die Wirklichkeit zurück. Dabei bemerke ich sofort die Unterschiede.
Verwirrt schlage ich die Augen auf. Mein Nacken schmerzt, ebenso meine Wange, die an etwas Kantiges gedrückt wird. Ich runzele die Stirn.
Erst jetzt begreife ich, dass ich sitze. Ich befinde mich vor einem Schreibtisch, mein Oberkörper liegt schon fast vollkommen über die aufgeschlagenen Bücher. Eines davon drückt sich in mein Gesicht.
Vorsichtig richte ich mich auf, starre den mir vertrauten Tisch an, betrachte meine Umgebung.
Ich bin bei Großmutter Harriet. In dem Gästezimmer, wo ich für eine Weile übernachten werde, da das alte Haus renoviert werden muss. Wegen einem Brand, den Noah ausgelöst hat.
Wie gelange ich hier her, wenn ich doch eben noch im Wohnzimmer bei den Zwillingen war…?
Abermals runzele ich die Stirn.
Ich war heute in der Schule gewesen, alle waren verstimmt gewesen. Sogar Amy. Nik hat ein blaues Auge und ist wahrscheinlich deshalb nicht zum Unterricht gekommen.
Und nach der Schule…
Ein Schauer überrollt mich. Die vor mir aufgeschlagenen Bücher habe ich zum Lernen genutzt, aber anscheinend bin ich dabei eingeschlafen. Ich habe geträumt, dass ich zu Familie Sears gefahren bin.
Mein Herz setzt einen Schlag aus.
Es war nur ein Traum!
Ich reibe mir die Augen und stöhne.
Verdammt, es hat sich alles so real angefühlt! War es vielleicht eine Vision gewesen? Was passiert wäre, wenn ich die Zwillinge besucht hätte?
Ich schüttele den Kopf und massiere mir wieder die Schläfen; frage mich, ob ich erleichtert sein soll. Wahrscheinlich.
Mein Schädel fühlt sich vollgestopft und gleichzeitig leer an.
Ein zaghaftes Klopfen reißt mich aus meinen wirren Gedanken. Die Zimmertür wird geöffnet und das Gesicht meiner Großmutter kommt zum Vorschein. Ein leichtes Lächeln umspielt ihre Lippen.
„Hallo, meine Große“, sagt sie fröhlich und mustert kurz mein Gesicht. Wahrscheinlich befindet sich ein Abdruck auf meiner Wange. Harriet schaut mir wieder in die Augen und ihr Lächeln wird breiter. „Du hast Besuch“
Überrascht hebe ich die Augenbrauen und stoße mich mit dem Stuhl vom Schreibtisch ab, ehe ich mich erhebe. „Wen denn?“
In meinem Kopf male ich mir schon aus, wie die Begegnung ablaufen wird, wenn plötzlich Noah im Flur steht. Oder Nik!
Aber sie wissen ja nichts von meiner Vision, von meinem Traum. Es ist alles nie passiert. Zum Glück.
Ja, es ist tatsächlich Erleichterung, welche mich erfasst.
Tief atme ich ein und beobachte skeptisch das grinsende Gesicht meiner Oma. Viele kleine Fältchen bilden sich um ihre Augen, was sie sehr sympathisch wirken lässt.
„Ich kenne ihn nicht“ - Ah, es ist also eine männliche Person - „aber er scheint ein höflicher Gentleman zu sein. Sehr freundlich!“
Ich verdrehe die Augen und frage mich kurz, ob Nik oder Noah schon jemals als Gentleman bezeichnet wurden.
Neugierig marschiere ich die Treppe nach unten und staune nicht schlecht, als ich die Person erkenne, von der meine Großmutter scheinbar begeistert ist.
Ich runzele die Stirn.
„Was führt dich denn hierher?“, frage ich verwundert, aber mit einem kleinen Lächeln.
„Vielen Dank, das »Hallo« empfinde ich als sehr großzügig von Ihnen“, meint Kyle sarkastisch und hebt die Schultern.
Ich lehne mich gegen das Treppengeländer und verschränke die Arme. Prüfend werfe ich einen Blick über Kyles Erscheinung.
Seine kurzen, braunen Haare sehen aus, als wären sie oft Opfer unruhiger Bewegungen seiner Finger geworden. Allgemein wirkt er sehr nervös und ungeduldig.
Sofort beschleicht mich ein ungutes Gefühl.
„Ist etwas passiert?“, frage ich und ziehe die Augenbrauen zusammen.
Kyle stößt bedächtig die Luft aus. „Nun, Amy hat zu einem Treffen gerufen. Es scheint wichtig zu sein“
Nachdenklich beiße ich mir auf die Unterlippe und werfe einen Blick nach oben, wo meine Großmutter zwischen den Zimmern entlang huscht. Mein Vater ist noch arbeiten.
Ich seufze.
„Also schön“, murmele ich und schnappe mir meine Jacke, ehe ich in die Schuhe schlüpfe und noch schnell den Haustürschlüssel einstecke. Dann verabschiede ich mich mit einem lauten Ruf bei meiner Oma, bevor ich Kyle durch den Hauseingang nach draußen scheuche und ihm folge.
Mit einem unsanften Knall fällt die Tür ins Schloss.






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