Bruch der Stille

Autor: Annabel
veröffentlicht am: 23.04.2012


Es war die übliche Stille die mich umschloss, als ich dass Gefühl hatte verrückt zu werden. Schon lange hatte es niemand mehr geschafft diese Stille zu durchbrechen. Sie umschloss mich wie ein Käfig, ließ mich nicht entkommen , egal wie sehr ich ihr zu entfliehen versuchte. Sie war da - immer, mein stetiger Begleiter – der mir mich nie vergessen ließ wie ich war.

Um 6 Uhr morgends klingelte mein Handywecker, und riss mich unsanft aus meinen Träumen.Langsam öffnete ich meine Augen- und hätte sie am liebsten sofort wieder geschlossen.Es war mollig warm unter meiner Bettdecke und ich starrte die blaue Wand über mir an. Ich drehte mein Gesicht nach rechts und sah direkt auf meinen Schreibtsch. Er war groß und fast leer. Nur mein Laptop stand noch offen auf ihm . Ich grummelte, und schloss meine Augen wieder. Ich wollte meinen Traum zu ende träumen, oder mich zumindestens noch einmal daran erinnern, bevor ich ihn gänzlich vergaß. Ich hatte auf einer Wiese gelegen. Die Sonne hätte mit ihrenStrahlen ganz sanft mein Gesicht gestreichelt und der Wind meine Haare. Die Luft hatte sich ihren Weg zu meinen Lungen gebahnt und diese mit frischem Sauerstoff versorgt. Es war herrlich gewesen. Ich war nicht alleine gewesen. Jemand hatte neben mir gelegen. Aber wer?.... Angestrengt dachte ich nach. Dann setzte ich mich auf. Mein Blick flog nun zu meine Kleiderschrank, der direkt an meinen Schreibtisch dockte. Er war groß, aus dunkelbraunem Holz. An seinen Türen hingen zwei große Spiegel, ihn denen ich mich von meinem Bett aus sehen konnte. Ich mochte mein Zimmer, es war so gemütlich mit dem blauen Teppichboden und den dunkelblauen riesen Kissen die in der Ecke. Ich hatte vergessen,wer in meinem Taum neben mir gelegen hatte, aber ich war mir sicher, dass ich die Person gekannt haben musste. Ich seufzte- heute war der erste Schultag nach den großen Ferien. Ich hasste die ersten Schultage nach den großen Ferien. Aber dieses Jahr, war nicht zuvergleichen mit all den anderen ersten Schultagen meiner bisherigen Schulischen-karriere. Ich besuchte nun zum zweiten mal die 11 Klasse des Richard-Gymnasiums. Während all meine Klassenkameraden nun in die 12 Klasse gingen durften, war ich gezwungen die 11 Klasse zu wiederholen. Es hatte mich nicht gekümmert, dass ich nicht mehr mit meinen Klassenkameraden in die nächste Klasse gehen durfte, vielmehr hatte ich entsetzt auf mein Zeugnis gestarrt , auf dem groß geschrieben stand „nicht versetzt in klasse 12“ weil ich so, wohl oder übel, noch ein Jahr länger diese schreckliche Schule besuchen musste. Ja, - ich wusste ich selbst war schuld daran... aber dass half mir jetzt auch nicht weiter. Mühsam raffte ich mich auf und schleppte mich ins Bad. Ich begegnete meinem Blick im Spiegel und sah zwei haselnussbraunen müden Augen entgegen. Außer meinen dunkelbraunen-fast schwarzen Harren, die lange über die Schulter fielen, war ich meiner ansicht nach nicht besonders hübsch aber auch nicht hässlich. Obwohl dass ja im Auge des bestrachters lag. „Jane“ hörte ich meine Mutter von untern herauf rufen. Ich hatte wohl völlig die Zeit vergessen, denn meine Mutter ermahnte mich ich solle wenigstens an meinem ersten schultag nicht zuspät kommen. Und dass wollte ich ja auch nicht. Also trug ich noch schnell einwenig schminke auf, bürstete meine Haare und zog mir eine enge dunkelblaue Jeans an und ein schwarzes Oberteil. Danach rannte ich durch mein Zimmer um mir noch schnell irgendwelche Armreifen über meine dünnen Handgelenke zu streifen, und war dann auch schon fast fertig. Ich sprang die Treppen nach unten, um mich an den Frühstücktisch zu setzen. Meine Mutter versuchte nun schon seit Jahren, mir dass Frühstücken am Morgen anzugewöhnen. Ich weigerte mich nicht, jedoch aß ich immre nur sehr wenig, bis sie es im laufe des Schul-jahres dann irgendwann, einfach sein ließ. Ich saß meinem kleine Bruder Timo gegenüber. Ich beobachtete ihn, wie er seinen heißen Kakao schlürfte.Seine schwarzen Haare, fielen ihm in die Augen, und er schüttelte sich. Er hatte dieselben grünen Augen wie unsere Mutter. Es war kein normales grün. Es war ein grün, dass so hell und intensiv war, dass wenn man diese Augen dass erste mal sah, nicht wusste ob diese echt waren.. Ich war oft neidisch auf seine Augen gewesen, die so unreal, so überirdisch, wie aus einem anderen Land wirkten. Er hatte ein ovales Gesicht in dessen mitte sich eine kleine stupsnase befand und in dessen Backen sich bei jedem lächeln zwei kleine grübchen gruben. Er hatte ein fast spitzes Kinn und für seine 8 Jahre war er nicht sonderlich groß, was wohl daher rühren musste dass niemand in ihrer Familie sonderlich groß war. Als ich mich gezungen hatte mein Toast-brot zu essen, war dieZeit schon langsam knapp, und so sprang ich schnell noch die Treppen nach oben um mir die Zähne zu putzen. Danach rief ich noch im hinausstürmen„Tschau mom, bis heute nachmittag“ und war dann in der Dunkelheit verschwunden. Ich war wirklich spät dran. Und da sah ich auch schon meinen Bus an mir vorbei fahren. „ OH nein“ war mein erster Gedanke....... und dann rannte ich hinter ihm her. Gottsei dank, war ich nicht die einzige die an meiner Bushalte telle zusteigen musste und so hatte ich ihn nach kurzer Zeit eingeholt. Als ich tief keuchend in den Bus einstieg wurde mir peinlich bewusst dass mir alle zugesehen hatten wie ich hinter dem Bus hergerannt war. Ich setzte mich- gott sei dank nicht errötend- auf den ersten freien Platz. Der Bus fuhr los. Ich sah aus dem Fenster... sah die Häuser die jeden morgen an mir vorbeizogen. Wir wohnten in einem kleinen Dorf, mit etwa 1500 Einwohnern. Geheimnisse gab es hier keine –jeder kannte hier jeden, und jeder wusste alles oder tat zumindestens als wüsste er alles. Man wohnte hier in kleinen Häusern, war recht wohlhabend und zog meist mehrere Kinder heran. Später gab es dann den Wettstreit der Eltern, wessen Kind denn nun dass beste, tollste und schönste war. Oder zumindestens so ungefair, stellt ich mir dass vor, wenn meine Mutter manchmal tief schnaufend von den Elternabenden meines kleinen Bruders nachhause kam. Es war ein kleines Dorf in dem man sich sicher fühlen konnte, ein kleines Dorf weit fern von der nächsten Stadt, weit fern vor jeglicher Gewalt. Entweder man liebte es oder man hasste es, ein zwischending konnte es wohl kaum geben. Ich blickte hinaus, und sah gerade noch den Spielplatz, auf dem ich früher immer gespielt hatte, als wir aus unserem kleinen schnuckeligen Dorf hinaus fuhre. Plötzlcih fing es an zu tröpfeln und schon gleich fiel prasselnder Regen gegen die Scheiben. Regentropfen liefen die Fensterscheiben hinab und ich streckte meine Finger aus legte sie an die kalten Fensterscheiben, als wöllte ich die Tropfen daran hindern hinab zu fließen. Ich liebte den Regen, liebte das monotone Geräusch, dass er auslöste wenn er auf die Erde rieselte, wie sie dann langsam in den Boden sickerten. Liebte den geruch von nassen Wäldern, von nasser straßen. Liebte das gefühl von nacken Füßen auf nassem Boden. Liebte es wenn nasse Klamotten an mir klebten. Ich liebte meine Haare wenn sie an meinen schläfen nasse spuren hinterließen, an meinem Hals hinab bis zu meiner Brust klebten. Mit einem plötzlichen Reifenquitschen wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Aprubt blieb der Bus stehen und öffnete ganz vorne die Tür. > so ein idiot< zischte ich in mich hinein. Dann fiel mein Blick erneut nach vorne und .............. oh gott. Wer war dass?!. Er blickete mir direkt in meine Augen. Scheu schlug ich meine Augen nieder. Wer war er?..... ich hatte ihn noch nie gesehen. Noch einmal blickte ich auf und sah ihn direkt auf mich zu laufen. Was wollte er von mir?.. wieso kam er direkt auf mich zu?... Jetzt stand er dirket vor mir!. Und setzte sich dann neben mich auf den freien Platz. War klar, was hätte er auch von mir wollen sollen, er kannte mich ja überhaupt nicht. Ich war auch zu blöd. Ich starrte auf meine Hände die auf meinem Schoß lagen. Konnte ich einen Blick riskieren?!. Ich tat es , drehte meinen Kopf langsam nach rechts.... sah ihm direkt in seine Augen. Herzschlag. Sie waren schwarz.Ich suchte nach seinen pupilllen, konnte sie jedoch nicht finden. Ich starrte - verlor mich in ihnen. Alles ummich herum wurde ruhig. Ich konnte nichts mehr denken. Spürte mein Herz schneller rasen. >Alles klar bei dir?< fragte er mich. ... >äh was???< ich hatte nicht verstanden was er meinte. > du starrst mich an als käme ich vom mond< sagte er enst. Oh mein gott, wie peinlich mir das war. Ich konnte nichts sagen, schüttelte nur den kopf, darauf bedacht nicht noch einmal in seine Augen zu schauen. Sie waren so seltsam gewesen. Ich schüttelte meinen Kopf, um die wirren Gedanken zu verscheuchen. Jane reiß dich zusammen, mahnte ich mich selbst. Was sollte dass? Mein Blick flog wieder nach draußen in den Regen. Es war noch immer dunkel und konnte mich in den Fensterscheiben reflektiert sehen. Auch den ungekannten schönen neben mir konnte ich jetzt genauer betrachen. Er hatte hellbraunes, oder vielleicht auch dunkel blondes haar, ich konnte es nicht recht sehen, da seine Haare durch den Regen nass waren. Sie hingen ihm bis in die Augen. Mehr konnte ich leider nicht erkennen. Oh gott, mein Herz spielte verrückt. Jane mahnte ich mich ,, was sollte das?. Ich war doch sonst nicht so. Jetzt waren wir an der Schule angekommen. Ich war gespannt ob der unbekannte schöne wohl aussteigen würde. Und tatsächlich, er erhob sich um zur tür zu laufen. Er musste wohl neu sein, denn zuvor hatte ich noch nie so einen – , hübschen Jungen an unserer Schule gesehen. Auch ich erhob mich, ließ mich von der Menschenmenge hinaus in den Regen treiben. Langsam sah man die sonne aufsteigen. Es war kalt und ich zog mir meinen Mantel enger um meinen Körper. Der Wind bließ die Haare in mein Gesicht. Es war ein kühler wind, der mit im Hals schmerzte. Ich sah nicht wohin ich lief, ließ mich einfach erneut von der Masse den steilen weg zur Schule nachoben treiben. Den hübschen Jungen hatte ich völlig aus den Augen verloren. Ich schaute auf gen Himmel. Ich wusste dass nun ein schwerer Schritt vor mir stand. Ich musste mich meiner neuen Klasse vorstellen. Dass diese mich schon längst kannte , machte die Sache keineswegs einfacher. Ich spürte ein leichtes ziehen in meiner Magengengen. Jane, du bist stark und schaffst dass, redete ich mir ein, aber in wirklichkeit minderte das keineswegs meine angst. Jetzt trat ich durch die große Türe unserer Schule über der ein großes Schild mit der Aufschrift Richard-Gymnasium hing. Ich hatte Angst als ich durch die Türe meiner neuen Klasse trat. Alle starten mich an und da ich nicht wusste ob noch ein noch ein Platz frei war wartete ich einfach bis mein neuer Klassenlehrer eintrat. > Das meine liebe Klasse ist Jane Dal Vecchio<. Ich hielt die Luft an... normalerweise hätte genau in diesem Moment die Klasse in schallendes Lachen ausbrechen müssen. Doch lediglich ein paar Mädchen , in der hintersten Reihe fingen an zu kichern. Ich atmete tief aus, als mein neuer Klassenlehrer mich bat mich vorzustellen. Ich sammelte mich und unter schlagendem Herzen fing ich an > mein Name ist Jane, ich wohne in Gerlingen in einem Haus mit meinen Eltern und meinem kleineren Bruder Timo. Ich bin hier, weil ich die 11 Klasse wiederholen muss. Meine Hobbies sind Klavier spielen und ja, < hoffnungsvoll sah ich zu meinem Klassenlehrer, mit den aussichten mich endlich setzen zu dürfen. Der jedoch fragte mich > und weshalb bist du sitzen geblieben?< sssh—hörbar atmete ich aus. Diese Frage hatte ich nicht kommen sehen. Ja, was sollte ich ihnen erzählen?... dass ich es hatte nicht mehr gepackt, dass ich andere Probleme gehabt hatte, dass alles zuviel geworden war und dass ich dann auch noch den Menschen verloren hatte der mich gestützt hatte ,all die Zeit?... ich entschied mich dagegen > ich hatte nicht kapiert dass man lernen muss um die Oberstufe zu überleben< sagte ich schüchtern und schenkte ihm mein Engelslächeln. Auch er lächelte und meinte dann nur noch > na ich hoffe , du hast es nun verstanden< - bevor ich mich neben ein Mädchen , dass ich vom sehen her kannte, in die zweite Reihe setzen durfte. Ich hatte es geschafft. Das schlimmste sollte ich wohl hinter mir haben. In der ersten Stunde wurde nicht viel Unterricht gehalten, vielmehr wurden wir darüber aufgeklärt, dass es dieses Jahr schwierig werden würde und dass wir nun auch wirklich lernen sollten- wobei mein lehrer mir einen pikierten Blick zuwarf. Dieses Jahr würde es keine Klassenfahr geben, worauf ein mürrisches Raunen durch die Klasse ging. > Wenn ihr irgendwelche Schwierigkeiten haben solltet , kommt bitte rechtzeitig zu mir, so kann ich dann nach einer Nachhilfe ausschau halten, mal sehen vielleicht meldet sich ja ein Schüler oder eine Schülerin der Klasse 12 freiwillig.,.....<Er wurde von einem nervtötenden geschreische meiner Klassenkameradinen der hintersten Reihe unterbrochen und atmete genervt aus. Ich drehte mich um, mir ein besseres Bild meiner neuen Klassenkameradinen zu schaffen. Es waren genau vier die wie schon gesagt in der letzen Reihe saßen , kreischten und kicherten wie kleine Kinder. Sie hatten alle blonde lange Haare und rosarote Nägel. Hatten viel Make-up auf dem Gesicht sahen aus wie Barby-Puppen. Ein Schmunzeln umspielte meine Lippen als unserer Lehrer weiter sprach >meine Damen , hätten wir es dann mal wieder?< dabei zog sich seine Augenbraue gen Stirn und seine Augen wurde so groß , dass ich Angst hatte sie könnten heraus fallen. >Aufjedenfall, sollten wir die Probleme die sich unter Umständen inerhalb dieses Jahres bilden könnten bei der Wurzel packen. Auch werdet ihr viele neue Lehrer bekommen. Und denkt immer daran ihr seit jetzt in der Oberstufe, also benehmt euch auch so< gerade als er zu einem neuen Satz ansetzen wollte, wurde er von der Pausenglocke unterbrochen. Die Zicken/Gören/Barby-Puppen rannten alle an mir vorbei, oder man sollte wohl eher sagen stöckelten an mir vorbei, denn ihre schuhe hatten absätze die allerdings dem anschein nach viel zu hoch waren, denn sie hatten schwierigkeiten darin zu laufen. Fast schon musste ich lächeln, wenn ich daran wie ich mich nun drei Jahre mit ihnen anfreundne musste. Ich drehte mich zur Seite um dass mädchen zu betrachen neben dass ich mich gesetzt hatte. Sie hatte hellbraune kinnlange Haare und lächelte mich freundlich an. Sie steckte mir die Hand entgegen und ich ergriff sie. > ich heiße Maya<stellte sie sich lächelnd vor. Sie erzählte mir dass sie nur wenige Minuten zur Schule zu laufen hatte und in einer Wohnung mit ihren zwei kleineren Geschwistern lebte. Sie hatte einen Hund, welcher Bruno hieß, und ihre Absolute Lieblingsband seien die blow Bebys. < Als ich ihr dann gestand dass ich in meinem ganzen leben noch nie von dieser Band gehört hatte, wurde ich aufgeregt von ihr aufgeklärt. Die Jungen in dieser band mussten super süß sein, und ihr absoluter Traum war es ihnen einmal zu begegnen. Sofort bekam ich einen stöpsel ihres i-pods ins ohr gesteckt und so musste ich mir die Musik dieser jungen-band anhören. Ich musste gestehen dass diese Musik für solch eine schnulzen-jungen –band nicht einmal schlecht war. Auch ich hörte meist eher traurige Lieder weil, in diesen einfach viel mehr Gefühl gezeigt werden konnte. Als unsere nächste Stunde begann, hatte ich mich schon eine neue Bekanntschaft gemacht, und war wirklich richtig zufrieden mit mir. Maya schien ja recht nett zu sein, sie redete viel, was mir auserordentlich recht kam, so musste ich schon nichts reden. Sie hatte mich auch gleich eingeladen, mit ihr die große Pause, nach der zweiten Stunde zu verbringen, da ich unbedingt ihren Freund aus der 12 Klasse kennenlernen musste. Ich hatte zugestimmt, hoffte aber inständig dass ich ihn nicht kannte. Die nächste Stunde zog sich länger als diese davor. Dieses mal musste ich mich nicht vorstellen, da ich unsere Deutschlehrerin Frau Rössler schon das letzte Jahr hatte. Deutsch war schon immer mein Lieblingsfach gewesen, also viel es mir auch nicht sonderlich schwer meine Gedanken dem Unterricht zu widmen. Für mich war es unerträglich, wenn man seine Muttersprache nicht perfekt beherschte. Worte hatten Macht, war das nicht so?!. Worte konnten mehr bewirken als sonst irgendetwas. Mit den richtigen Wortenkonnte man überzeugen oder zum lachen aber auch zum weinen bringen. Wer Macht über die Worte besaß , besaß die Macht über die Welt. Wer mit Worten jonglieren konnte, konnte alles schaffen, was er wollte. Und dass wollte ich. Als die Pausenklingel ertöntestümten alle an mir vorbei auf die Flure. Maya stand auf und blieb an der Tür stehen > kommst du mit?< fragte sie mich und riss ihre Augen dabei so auf, dass ich mir ein schmunzeln nicht verkneifen konnte. Nickend stand ich auf, und sie schenkte mir ein strahlendes lächeln, dass sie sogleich noch viel sympatsicher erscheinen ließ. Zusammen betraten wir den Schulhof. Die Sonne schien hoch oben, aber von deren Wärme konnte man nichts spüren. Was aber zu dieser Jahreszeit auch nicht besonders unüblich war. > Wir treffen uns mit Luca an den Fahradständern< meinte sie an mich gewand. Angestrengt überlegte ich ob ich einen Luca kannte. Wir schlenderten den langen Überdachten Weg entlang, der vom altbau zum neubau führte. Früher hatte es den Neubau noch nicht gegeben, ich konnte mich noch blass daran erinnern , wie sich dort immer die älteren Jungen getroffen hatten um zu rauchen. Das konnten sie jetzt nicht mehr, und so wurde dann jetzt bei den Fahradständern geraucht. Es fing an zu nieseln. >So ein Mist, jetzt müssen wir durch den Regen laufen< meinte Maya,halb entsetzt und hob ihre Hände schützend über ihre Haare bevor sie in den Regen in Richtung der Fahräder rannte. Ich hatteglücklicherweise keine Probleme damit, wenn meine Haare nass wurden. Meine Haarenden waren so oder so gewellt, und auch wenn sich meine restlichen Haare kräuseln sollten, war dass für mich nicht sonderlich tragisch , - und so rannte ich ihr schließlich hinterher und wir kammen zusammen an den Fahrradständern unter deren Bedachung wir uns schließlich außer atem die Seiten hoben an. > Jetzt sind meine Haare total schrecklich< Maya fuhr sich mit ihren Fingerspitzen glättend durch die Haare. Sie sah so verzweifelt aus, dass sie mir wirklich leid tat. > Hallo meine süße< hörte ich eine tiefe Stimme hinter uns und drehte mich um. Lächelnd warf sich Maya in die arme des Jungen. Er hatte dunkel braune Haare, markante Gesichtszüge einen durchtrainierten Körper und sah mir freundlich entgegen, bevor er fragend seine Freundin ansah. > Luca , dass ist Jane, meine neue Nebensitzerin, - Jane, dass ist mein Freund Luca< stellt sie uns unnötigerweise vor,denn wir hatten letztes Jahr zusammen den Bio-Unterricht besucht. Obwohl ich mir nicht wirklich sicher war ob er dass auch nocht wusste, denn ich war noch nie ein Mensch gewesen der gerne im Mittelpunkt stand. Er lächelt mir zu> Ich kenne dich irgendwoher < meinte er. Bervor ich übehaupt zu einer Antwort ansetzen konnte war es ihm wohl wieder eingefallen >Tarzan< zischte er. > Du warst mal mit Manuel zusammen stimmts?, dass warst doch du < Mit weit aufgerissen Augen starrte ich in an. Er wusste also doch noch wer ich war. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, bis Maya das Wort ergriff >Ihr kennt euch!< das war eine Feststellung und keine Frage. Ich sah sie an. > Wir hatten Bio zusammen< sagte Luca an sie gewannt >Tarzan wegen- Tarzan und Jane- oder wie< fragte Maya sichtlich iritiert. Luca stieß einen lauten Pfiff durch seine Zähne. Ich hatte dass Gefühl als würde die Luft um mich herum kälter und kälter. Ich fror und wollte am liebsten zurück in das warme Schulgebäude. Es klingelte und schon war ich im Regen verschwunden. Als Maya sich nach der Pause neben mich auf unseren Platz setzte drehte ich meinen Kopf zur Seite. Ich wollte nicht mit ihr sprechen. Wollte mit niemandem sprechen. Sie ließ mich. War still, genau wie ich selbst. Wir hatten Geschichts-Unterricht bei Frau Müllner und ich wusste vom höhren her dass, sie sehr streng sein konnte. Sie hatte mich auch gleich zu Anfang der Stunde ermahnt mich gelassen zurück zu lehnen. Es würde viel auf mich und auch die anderen zu kommen. Geschichte sei dass wichtigste Fach, für die Allgemeinbildung also sollten wir alle unser bestes geben. Uff- dass alle lehrer immer denken mussten dass ihr Fach das allerwichtigste war. Die Stunde zog sich. Meine neue Klasse war gerade bei der Französischen Revolution angelangt. Es gab meiner Meinung nach schlimmer abteile der Geschichte, und so bemühte ich mich wenigstens dem anschein nach bei der sache zu sein. Meine Gedanken allerdings waren weit weit weg, irgenwo –verloren- im nirgendwo. Als es zur Pause klingelte, stupste mich Maya von der Seite an. > kommst du mit aufs klo< fragte sie mich schüchtern. Ich nickte und wir gingen zusammen in Richtung der Mädchenklos. Dort trafen wir auf die vier Zicken aus der hintersten Reihe. Sie kicherten lautstark. Als sie uns hereinkommen sahen, verstummten sie und starrten mich von oben bis unten an. Sie waren mir höchst unangenehm, diese prüfenden Augen und ganz ohne es zu wollen entwickelte ich eine gewisse abneigung gegen die vier Mädchen. > Hey < mir wurde eine Hand entgegengestreckt. > ich bin tamara< sie lächelte mich an. Sie war hübsch, hatte große Augen, blonde lange Haare einen wohlgeformten Körper. Die anderen Mädchen sahen sie böse an. Tamara sah zu Boden und wurde von einem der Mädchen grob zu Seite geschoben. > Mein Name ist Carmen und dass sind Jaqueline und Veronika< stellte auch sie sich vor. Allerdings bekam ich diesemal keine Hand entgegen-gestreckt. Ich hielt es nicht für nötig mich vorzustellen, immerhin hatte ich dass ja heute schon vor der Klasse getan. Carmen, sah mich nocheinmal genauer an, bevor sie wohl beschloss dass ich nicht sehr interressant sei uns sich ihrem spiegelbild witmete. Nun hatte auch ich die chance sie genauer zu betrachten. Sie hatte ebenfalls lange blonde Haare, die ihr bis zur hälfte ihres Rücken fielen. Sie hatte große silberne Ohringe an, die ihr beinahe auf die Schultern dockten. Sie hatte blaue augen,soweit ich dass sehen konnte, und war schlank. Als sie ihren Lipgloss aus der Tasche zog und einen Kussmund formte wendete ich mich ab um die anderen, Jaqueline und Veronica , zu betrachten. Auch diese hatten blonde Haare, allerdings nur Schulterlang. Sie waren ebenfalss sehr dünn, fast schon krankhaft dünn. Eigentlich sahen alle vier aus wie eine und die selbe. Wie Klone. >Jane?, musst du auch noch auf die toilette ?< hörte ich Maya fragen mir sagen, und schüttelte meinen Kopf. Mit Maya verließ ich Toilette. Sie hakte sich bei mit unter und meinte flüsternt zu mir >Ich würde sagen, leg dich lieber niemals mit diesen vier an. Sie haben alle mächtig viel Geld halten sich deshalb für was besseres oder was weiß ich< flüsterte mir Maya ins Ohr. > Aber dieses eine Mädchen wie hieß sie doch gleich, war doch ganz nett< hatte ich einzuenden >Tamara, ja, die arme, wird irgendwie von allen nur herumgeschupfst, und merkt es nicht einmal. Oder vielleicht will sie auch einfach zu dieser clique gehören, ich weiß es nicht. <
Die letzten zwei Stunden kamen mir vor wie eine halbe ewigkeit. Schon wieder hatte ich mich vorstellen müssen. Und als endlich das klingeln zum Schulschluss konnte ich mir ein erleichtertes Seufzen nicht verkneifen. > War viel für den ersten Schultag oder?< meinete Maya zu mir. Ich nickte und verabschiedete mich dann von ihr. Langsam ging ich Richtung Bus, den steilen Weg nachunten. Es war kein langer Schultag gewesen, und trotzdem war ich so erschöpft wie lange nicht mehr. Als ich in dem Bus nachhause saß hatte ich mich angstrengen müssen nicht einzuschlafen. Ich war erschöpft und deprimiert.






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