Gegen alle Schwierigkeiten... - Teil 4

Autor: Kathy
veröffentlicht am: 21.05.2012


Hallo - So, nachdem ich die Prüfungen gut hinter mich gebracht habe, geht es hier auch endlich weiter. Ich hoffe, der neue Teil gefällt euch und ihr hinterlasst mir Kommentare und Anregungen.
Die Geschichte beruht auf einer wahren begebenheit und hat mich sehr berührt. Das Ende ist noch fern :)
Nachdem der Film vorbei ist verlassen wir das Kino um noch einen Kaffee trinken zu gehen. Die Stimmung zwischen uns ist etwas angespannt – jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach. Wie so oft in letzer Zeit frage ich mich, was dazu führt, dass ich ihm Vertraue. Bei Tobias habe ich das Gefühl, wichtig zu sein, etwas Besonderes.
Ich glaube, dass ich mich in ihn verliebt habe… ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich kenne ihn doch erst seit drei Tagen und bin mir sicher, dass er mich auslachen würde, wenn er davon wüsste. Ich komme mir ja selbst total verrückt vor.
Auf der anderen Seite denke ich, dass auch er mehr für mich empfinden könnte. Er ist immer so liebevoll und zuvorkommend zu mir.
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen als Tobias mich am Arm fest hält.
„Hey, Mona wir sind da. Wo willst du denn hin?“
Entschuldigend sehe ich ihn an und gehe an ihm vorbei durch die Tür. Er bringt mich aus dem Gleichgewicht, lässt alles in mir kribbeln und zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich sicher. Ich stocke innerlich – Nein, nicht zum ersten Mal. Bei meinem kleinen Bruder hatte ich dieses Gefühl auch. Ich hatte deswegen immer ein schlechtes Gewissen, da es ja eigentlich umgekehrt sein sollte. Und nun ist er Tod. Und ich bin noch auf dieser Welt.
Eine Berührung reißt mich aus meinen Gedanken, ja fast Trance. Plötzlich merke ich, dass mir Tränen über die Wangen laufen. Eine davon fängt Tobias gerade auf.
„Ist alles OK? Möchtest du gehen?“ Er sieht mich ehrlich besorgt an.
Ich kann kaum einen zusammenhängenden Gedanken fassen und starre ihn einfach an als er die Entscheidung für mich trifft. Er zieht mich vorsichtig von meinem Stuhl hoch, da ich mich aus welchem Grund auch immer auch kaum bewegen kann und bringt mich nach draußen.
„Hey Mona! Komm schon bleib bei mir. Ich bringe dich nachhause.“
Ich fühle mich so unglaublich einsam und alleine. Auf einmal… Ich kann kaum noch atmen. Alles was ich noch bewusst wahrnehme ist, dass Tobias mit mir spricht. Ich soll bei ihm bleiben.
In diesem Moment bricht etwas in mir und ich lasse mich in seine Arme sinken, klammere mich an ihm fest wie eine Ertrinkende.
Ich spüre seine Lippen auf meinen und kann nicht anders als diesen Kuss zu erwidern. Es bringt mich auf den Boden, in die Realität zurück.
Tobias löst sich langsam von mir und nimmt meine Hand. „Lass uns gehen. Ich möchte nicht, dass du mir heute Abend noch zusammen klappst.“

Bei mir angekommen suche ich erst mal wie verrückt meinen Schlüssel. Wirklich, Frauen und ihre Handtaschen – immer verlieren sie alles in ihr.
Nachdem ich ihn endlich gefunden habe schließe ich auf und gehe dann gleich ins Wohnzimmer. Ich fühle mich schon besser, bin aber immer noch etwas geschwächt.
Tobias setzt sich neben mich auf die Couch und sieht mich abschätzend an. Er überlegt wohl, ob noch Gefahr besteht, dass ich Ohnmächtig werde.
Ich stupse ihn leicht an und muss dann lachen. Ich kann nicht mehr aufhören! Es erscheint mir so, als wenn es besitz von mir ergriffen hat.
„Tut mir leid. Ich weiß, du hast es echt nicht leicht mit mir. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist aber ich verspreche dir, dass es mir jetzt wieder besser geht.“
Ich sehe ihn so ernst wie es mir gerade möglich ist an. Der Blick den Tobias mir zuwirft ist zärtlich, die Bewegung mit der er mich an sich zieht ist liebevoll.
Ich lege meinen Kopf an seine Schulter und atme seinen Duft ein. Das beruhigt mich und das Gefühl alleine zu sein verscheucht es auch. Immer mehr kuschle ich mich an ihn.
„Ist schon gut Kleines. Ich bin da… Du musst dich nicht entschuldigen.“
Ich sehe ihm in die Augen, verliere mich ihn ihnen. Ohne nachzudenken beuge ich mich vor und küsse ihn. Er ist leidenschaftlich und sanft zugleich. Es fühlt sich wunderschön an.
Ich löse mich von ihm und nehme seine Hand, ziehe ihn mit in mein Zimmer. Dort sieht er mich an und dann zum Bett und schmunzelt.
„Ich werde nicht mit dir schlafen. Nicht heute Nacht. Es geht dir nicht gut und ich werde das nicht wie ein Arsch ausnutzen.“
Ich sehe ihn schockiert an und frage mich, woher er wusste, was ich vor habe. Aber ich verstehe ihn – es ist wahrscheinlich auch besser so. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich schon ein bisschen enttäuscht bin. „Ich verstehe. Bleibst du trotzdem? Ich möchte heute nicht alleine sein.“

Am Morgen wache ich von alleine auf. Alles in mir ist verspannt und ich fühle mich, als wenn ich einen Kater habe. Ich blicke auf den Jungen neben mir und lächle. Ganz zärtlich hatte er mich gestern Abend in den Arm genommen und nochmal geküsst. Er ist so anständig – wie sollte ich ihn nicht toll finden? Andere hätten einfach mitgemacht. Ich war dann in seinen Armen eingeschlafen. Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen.
Ich stehe auf und beginne mir Kleidung für den Tag rauszusuchen. Heute entscheide ich mich für eine schwarze Leggins und ein fettes King- Size Sweatshirt, Chucks und einen dicken Wollschal. Während ich mich angezogen habe war Tobias auch aufgestanden und duschen gegangen und steht jetzt halb angezogen vor mir. „Ist es... Nein, wenn ich dich so anschaue hat sich die Frage erledigt. Es ist kalt draußen.“ Ich nicke ihm lachend zu und er verschwindet wieder ins Bad. Ich gehe schon runter und setze für uns beide Kaffee auf. Wenn ich schon mal nicht alleine bin, kann ich die Küche auch einweihen. Ich höre Schritte auf der Treppe und kurze Zeit später fühle ich seine Arme um meine Taille. Ich drehe mich zu ihm um und lasse mich küssen. Ich streichle noch kurz über seine Wange und drehe mich dann um, um den Kaffee in Tassen zu füllen. Als ich ihm seine Tasse reiche, berühren sich unsere Finger. Ein kleines kribbeln fährt durch meinen Körper. Ich weiß nicht, ob er es auch gespürt hat, auf jeden Fall erscheint ein breites lächeln auf seinem Gesicht und er beugt sich abermals vor um mich zu küssen. „Morgen Kleines. Geht es dir heute wieder besser?“ Er sieht mir tief in die Augen und ich nicke: „Guten Morgen. Es geht wieder. Dank dir komme ich klar.“
Tobias mustert mich ein letztes Mal und dann machen wir uns auf den Weg in die Schule.

Später in der Schule bestellt mich Herr Koch noch mal zu sich und ich versuche ihm zu erklären, warum meine Eltern nicht kommen können.
„Herr Koch, wie sie wissen, bin ich Achtzehn Jahr alt. Es ist nicht zwangsläufig erforderlich, dass meine Eltern mit ihnen sprechen. Wie ich ihnen bereicht erklärt habe, befinden sie sich derzeit im Ausland.“ Herr Koch sieht mich tatsächlich enttäuscht an. Er zuckt mit den Schultern. „Ich bitte sie trotzdem, ein Gespräch in Erwägung zu ziehen sobald ihre Eltern wieder da sind.“
Damit entlässt er mich aus seinen Fängen und ich gehe zu den anderen in die Pause. Doch noch bevor ich auch nur einen Schritt in Richtung Tobias machen kann, stellt sich mir Mara in den Weg. „Und, wie läuft es mit Tobias?“
Ich verdrehe die Augen. „Ich habe euch doch Gestern schon gesagt, dass da nichts ist.“ Ich wundere mich, dass sie anfängt zu Grinsen und dann weggeht doch als ich mich umdrehe, sehe ich auch warum. Tobias steht hinter mir.
„Ich habe schon gehört, dass du das jedem erzählst und frage mich warum?“
Er sieht mich enttäuscht an. „Ich... es tut mir leid. Ich mag es nicht, wenn so viele über mein Privatleben bescheid wissen. Ich habe mal schlechte Erfahrungen damit gemacht.“
Sein Blick verfinstert sich noch mehr. „Vertraust du mir so wenig?“
Ich schüttle den Kopf. „Nein! Es geht nicht um dich. Ich möchte nur nicht, dass andere sich einmischen. Ich habe schon mal jemanden durch ein dummes Gerücht verloren der mir sehr viel bedeutet hat.“ Er tritt einen Schritt auf mich zu. „Mona... ich verlasse dich doch nicht wegen einem Gerücht. Ich möchte mit dir zusammen sein.“
Ich sehe ihn an und kann nicht anders als zu lächeln. „Ich möchte auch mit dir zusammen sein, doch ich habe auch ein bisschen Angst davor.“
Er sieht mich zärtlich an und nimmt meine Hand in seine. Impulsiv beuge ich mich vor und gebe ihm einen Kuss mitten auf den Mund. Er sieht mich überrascht an und ich drücke seine Hand. „Nur damit jeder weiß, zu wem du gehörst.“ Ich grinse ihn an. Hand in Hand gehen wir an Mara vorbei in die Klasse. „Von wegen da läuft nichts.“
Sie sieht nicht sehr erfreut aus und ich zucke nur mit der Schulter.

Nach der Schule waren wir zu mir gegangen und haben meinen Kleiderschrank aufgebaut. Später hat Tobias für mich gekocht. Spagetti mit Tomatenhackfleischsoße. Ist richtig lecker gewesen.
Jetzt liege ich auf unserer Couch in seinen Armen und wir schauen Pulp Fiction. Immer wieder streichelt er zärtlich meinen Rücken, fährt sanfte Kreise über meinen Nacken. Ich bin richtig entspannt und fühle mich wohl bei ihm. Ich drehe mich auf die Seite und schiele zu ihm hoch. Ich hebe meine Hand in seinen Nacken und ziehe seinen Kopf zu mir herunter, knabbere an seiner Lippe. Er zieht mich in seinen Armen nach oben und ich komme auf seinem Bauch zu sitzen. Er ist so vorsichtig und stützt mich ab als ich mich runter beuge um seinen Hals zu küssen. Ich halte kurz inne um meinen Schal auszuziehen und Tobias legt seine Hände an den Rand meines Sweatshirts, schiebt es langsam nach oben. Ich strecke die Arme hoch damit er es mir ausziehen kann und er sieht mich zärtlich an, lässt seine Hände über meine Arme wandern.
Ich greife zur Fernbedienung und drücke auf aus, stehe auf und sehe ihn fragend an. „Sollten wir das hier nicht in mein Bett verlegen?“
Tobias steht ebenfalls auf und zieht mich ganz nah zu sich heran. „Bist du dir sicher?“
Ich lege zärtlich meine Hand an seine Wange und sehe ihm fest in die Augen. „Ganz sicher.“ Ich nehme seine Hand und zusammen gehen wir in mein Zimmer.
Ich habe das Gefühl zu fliegen als er mich auszieht und mich sanft auf mein Bett legt. Er berührt gerade nicht nur meinen Körper sondern auch meine Seele.
Die ganze komplizierte Welt verschwindet in einem Nebel, indem es nur mich und Tobias gibt. Und dann explodiert diese Welt.
Am nächsten Morgen werde ich von sanften Küssen auf meinem Rücken geweckt. Sofort breitet sich ein lächeln auf meinem Gesicht aus.
Ja, ihr habt euch nicht verhört. Ich bin so glücklich, da ist sogar das aufstehen wunderschön. Tobias umfasst vorsichtig meine Hüfte und dreht mich zu sich um. Ich lege meine Arme um seinen Hals und küsse ihn ausgiebig. Als wir uns voneinander lösen schwirren tausend Schmetterlinge in meinem Bauch umher.
Erst nach einer wunderschönen Ewigkeit stehen wir auf und gehen gemeinsam duschen. Auch hier ist er sanft und leidenschaftlich zugleich und reißt mich mit in einen Strudel der Empfindungen.
Jäh wird die Stille durchbrochen und mich trifft der Schlag:
„Mona, kommst du mal runter? Wir sind zuhause!“
Ich sehe Tobias schockiert an und steige aus der Dusche. „ Da lassen sie tagelang nichts von sich hören und dann kommen sie in einem solchen Moment.“
Tobias umarmt mich von hinten. „Willst du erst mal alleine mit ihnen reden? Dann warte ich hier oben.“ Ich lehne mich an ihn. „Ja, wenn sie so plötzlich wiederkommen, kann es nichts Gutes bedeuten. Es ist besser, wenn du dir das ersparst.“
Ich schnappe mir meinen Bademantel und ein Handtuch für meine Haare, küsse ihn ein letztes Mal und gehe dann nach unten.






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