Eine Katatrophe kommt nie allein - Teil 13

Autor: Kathrin.
veröffentlicht am: 29.06.2012


Hey. Also hier der nächste Teil. Ich hoffe er gefällt euch.Danke für die Kommentare♥, würde mich wieder sehr darüber freuen.

Liebe Grüße, Kathrin.


Wie konnte ich mich nur in ihn verlieben? Etwas noch verrückteres hätte mir nicht passieren können. Ich verliebte mich in den Typen, den ich zu meiner Schulzeit am meisten gehasst hatte. Ich war einfach so verzweifelt. Was sollte ich denn jetzt tun?
Ich traf Felix besorgten Blick.
„Alles okay.“, sagte ich schnell und stürmte ins Bad. Schnell schloss ich ab, warf meine Kleidung von mir und sprang unter die Dusche. Das Wasser war eisiger als eisig. Aber es war mir egal. Doch Felix Gesicht hatte sich unwiderruflich in mein Gedächtnis eingebrannt. Ich wickelte mich in ein großes, weißes Handtuch und trat aus dem Bad. Ich sah nach rechts und links, doch erblickte keinen Felix. Zum Glück. Schnell huschte ich in mein Zimmer. Ich atmete tief durch. Ich musste hier raus. Und zwar so schnell wie nur irgendwie möglich. Ich schlüpfte in eine Röhrenjeans und ein T-Shirt von den Beatles. Ich sah in den Spiegel. Ich sah wilder als wild aus. Meine Locken waren ungebändigt. Ich fand, dass ich aussah wie die Hexe Babajaga.
Es klingelte. Und ich zuckte zusammen. Ich hatte keine Lust die Tür zu öffnen. Wer weiß wer jetzt schon wieder nervte. Schließlich entschloss ich mich doch dem ungebetenem Gast die Tür zu öffnen. Doch ich kam zu spät. Felix stand bereits vor der geöffneten Tür. Und wer da stand ließ mich erschrecken. So richtig. Einerseits freute ich mich riesig. Und andererseits wollte ich am liebsten die Tür wieder zu klatschen. Da standen Lea, meine beste Freundin, der ich wirklich alles erzählte und mit der ich wirklich alles teilen konnte. Aber andererseits stand da Phillip. Mein „Stalker“. Naja, Stalker war vielleicht übertrieben, aber er war mehr als komisch. Schon damals war er mir hinterhergelaufen und schon damals hatte ich ihm klargemacht, dass ich nichts von ihm wollte. Doch er hatte es nie verstanden. Deswegen ignorierte ich ihn gekonnt und sah einfach freudestrahlend meine beste Freundin an die ich schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte. Wir umarmten uns fest.
„Ich hab dich vermisst.“, sagte ich.
„Und ich dich erst.“, antwortete sie. Und wieder umarmten wir uns. Langsam stiegen mir die Tränen in die Augen. Ich hatte sie wirklich viel zu lange nicht mehr gesehen. Also wir uns in die Augen sahen konnte auch ich Tränen in ihren Augen glitzern sehen. Wir sahen uns an und fingen an zu lachen. Es war so schön.
„Pff. Weiber.“, gab Phillip nur von sich und stolzierte in die Wohnung.
„Und wer hat dir erlaubt hier rein zu kommen?“, ich war gereizt. Wie konnte man nur so dreist sein? Er grinste mich nur dümmlich an. Das hatte er schon immer gemacht, wenn er nicht mehr wusste was er antworten sollte. Felix stand immer noch neben uns und beäugte alles kritisch.
„Phillip. Du kannst gleich wieder gehen.“, sagte ich nur. Er sah mich entsetzt an. Ich beachtete ihn nicht mehr.
„Komm. Ich muss dir SO viel erzählen.“, sagte ich jetzt zu Lea und schob sie in mein Zimmer. Sie stellte ihren Rucksack in eine Ecke und setzte sich auf mein Bett.
„Na dann schieß mal los.“, lachte sie. Und sie erfuhr ALLES. Wirklich ALLES. Sie sah mich skeptisch an. Wie sie es schon immer getan hatte, wenn ich ihr von einem Mann in meinem Leben erzählt hatte.
„Du liebst ihn.“, sie sagte das so nüchtern und ernst, dass es mir erst richtig bewusst wurde.
„Ja.“, konnte ich nur leise zurückflüstern.

Er hörte wie sie es sagte. Dieses leise, gehauchte, aber doch so intensive „Ja“. Und er sprang fast an die Decke so glücklich war er. Sie liebte ihn! Er konnte es selbst nicht fassen. Wie konnte sie? Er hatte sie so lange wie Dreck behandelt. Und jetzt verzieh sie ihm. Es machte ihn sprachlos. Und noch glücklicher. Wenn das überhaupt ging. Er wollte sie nur noch spüren. Sie küssen. Sie in seinem Bett haben. Mit ihr schlafen. Tief in die Augen sehen. Stundenlang mit ihr reden. Den Nachthimmel betrachten. Sie dann am nächsten Morgen wach küssen. Sanft über ihre Haut streicheln. Ihr in diese unergründlichen grünen Augen sehen und endlich das Gefühl haben, dass sie nur ihm gehörte. Ihm allein. Er wollte einfach alles mit ihr.
Er liebte sie so sehr.

„Wie lange bleibst du?“, fragte ich sie jetzt.
„Weiß noch nicht. Ich muss jetzt auch los.“
„Was? Du kannst jetzt noch nicht gehen?!“, ich wollte, dass sie blieb. Sich weiter diesen ganzen Schwachsinn mit Felix anhörte. Mich unterstützte, mir Ratschläge gab.
„Na, ich hab mir ein Hotel gesucht.“
„Aber du kannst doch hierbleiben.“, gab ich zurück.
„Phillip bezahlt.“, lachte sie.
„Na, dann.“, lachte ich zurück. Wir umarmten uns fest und dann verließ sie mein Zimmer. Ich stand vor meinem Plattenregal. Und suchte. Suchte The Cure. Und fand The Cure. Disintegration. Genau das Album, das ich brauchte. Ich schmiss mich auf mein Bett. Doch ich konnte nicht still sitzen. Also drehte ich voll auf, lief in die Küche und fing an zu backen.
Letztendlich hatte ich zwei Torten, drei Sorten Cupcakes und einen Kuchen gebacken. Erschöpft sank ich auf die Couch. Ich roch nach Kuchen und in meinen Haaren hing Mehl und klebte Teig. Es würde ewig dauern bis der aus meinen Locken raus war.
„Hey.“, sagte eine raue Stimme hinter mir, die mir sofort Gänsehaut auf den ganzen Körper zauberte.
„Hey.“, erwiderte ich schlicht. Alles in mir spielte verrückt. Ich konnte nicht klar denken, konnte mich nicht bewegen. Saß einfach nur auf dieser abgewetzten Couch und starrte an die Decke.
Mittlerweile war The Cure von Led Zeppelin abgelöst worden. Ten years gone endete. Der für mich traurigste Song aller Zeiten. Und dann folgte dieses eine Lied. Das was mich immer glücklich machte. Welches mich aus den tiefsten Löchern holte. Here comes a regular von The Replacements. Für mich gab es kein schöneres.
„Anna.“, begann er. Ich sah ihn immer noch nicht an. Blickte stur geradeaus um seinem Bernsteinblick nicht zu begegnen.
„Sieh mich an.“, forderte er und ich hielt nicht länger stand. Sah ihm jetzt in dieses schrecklich, schönen Augen.
„Ich hab es gehört.“, mir wich sofort alle Farbe aus dem Gesicht. Er wusste es. Er wusste, dass ich ihn liebte. Ich blickte wieder auf den Boden.
„Anna! Verdammt! Sieh mich endlich an!“, mir standen Tränen in den Augen. Ich wusste was jetzt kam. Er würde mir sagen, dass nichts aus uns werden würde, dass er mich nicht liebte und dass ich ihm egal war. Ich wusste es.
„Anna, ich liebe dich.“, hatte ich mich gerade verhört? Das konnte er doch unmöglich ernst meinen!
„Ich weiß, dass du mich mal gehasst hast, und bei mir war das genauso. Aber das jetzt hat alles verändert. Ich habe mich in dich verliebt. Nicht in dein ‚Neues Ich‘, sondern in dich. Du machst mich irgendwie komplett. Du füllst ein leere die ich vorher nicht kannte. Und wenn du nicht bei mir bist, werde ich fast verrückt. Dann vermisse ich dich so sehr… Ich wollte es mir erst nicht eingestehen, aber ich habe mich in dich verliebt. Ich liebe dich. Und ich will immer bei dir sein. Immer. Und… Und… ich wollte dir noch so viel sagen, aber das habe ich alles schon wieder vergessen, weil wenn du jetzt so vor mir sitzt…“, er sprach nicht weiter. Ich heulte, richtete mich auf und warf mich in seine Arme.
„Ich liebe dich.“, schluchzte ich nur und klammerte mich an ihm fest. Er drückte mich fest an sich und zog meinen Kopf zu sich hoch. Unsere Lippen trafen sich. Und in mir brach ein Feuerwerk aus. Ich schlang meine Beine fest um seine Hüfte und erwiderte diesen Kuss aus ganzem Herzen. Ich war vollkommen glücklich. Ohne, wenn und aber. Ganz einfach glücklich.






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