E-Mail für dich... - Teil 2

Autor: Spatzl
veröffentlicht am: 16.04.2012


Sooooo.....also hier mal Teil 2...:D Kritik und Verbesserungsvorschläge sind herzlich willkommen...:)


2. Süße Mails & Familienbeichte
Am nächsten Morgen wurde ich von meiner besten Freundin Lucy schon ungeduldig vor der Haustüre erwartet. „Hi Jules“, begrüßte sie mich, „Na, haste deine Mum gestern rumgekriegt??“ Ich schüttelte den Kopf. „Keine Chance“
„Man, deine Eltern sind ja echt schlimm. Da bin ich ja um meine direkt noch froh…“
„Meine Eltern sind das Schlimmste, was einem Teenager passieren kann. Du hast’s echt gut!“ Lucies Eltern waren einfach die Wucht, obwohl sie nicht annähernd so viel Geld hatten wie meine. Wenigstens ließen sie ihrer Tochter die Freiheiten, die diese brauchte.
„Aber dafür hab ich kein eigenes Auto, komme nicht aus LA und habe auch keine Familie dort, die da mehrere riesen Anwesen hat“, lenkte Lucy ein.
„Lieber verzichte ich auf das ganze Geld und lebe dafür mein Leben, wie mir es gefällt, ohne dass jemand einfach meine Zukunft bestimmt! Und wie du sagst, die Anwesen gehören meiner Familie und nicht mir“
„Ich dachte, du magst deine Familie und ganz besonders deine Cousine?!?“ Lucies Stimme klang leicht vorwurfsvoll.
„Meine Cousine ist auch einfach der Hammer. Ich habe schon mehrmals mit dem Gedanken gespielt, zu ihr in unser altes Haus zu ziehen und dann dort mein Studium zu beginnen“
„Na prima, dann wäre das ja geklärt! Aber nun zu was anderem: Hast du schon jemanden, mit dem du zum Abi-Ball gehen wirst?“ Das war wieder typisch Lucy, neugierig wie kein anderer.
„Mmhh, naja ich treff mich mit IHM“
„Ist das dein Ernst? Wow ihr trefft euch endlich. Nicht zu fassen…“ Sie war voll aus dem Häuschen bei der Nachricht von unserem baldigen Treffen. Lucy fing sofort weiter an zu plappern, was einem manchmal ganz schön auf die Nerven gehen konnte. Aber ich war ja ein geduldiger Mensch und ließ alles brav über mich ergehen.
„Hey Jules, ich hab mir ein paar Jungs raus geschrieben, die in Frage kommen würden, am liebsten wäre mir natürlich Chris…“
Ach Chris… Chris war der tollste Kerl der Schule und es gab bestimmt kein Mädchen, das ihm nicht zu Füßen lag. Auch Lucy und ich schwärmten heimlich für ihn mit dem Wissen, dass er für uns wohl unerreichbar sein würde. „Aber der hat bei seinem Aussehen bestimmt eine Freundin. So wie der aussieht, kann der einfach nicht solo sein!“, meinte ich mit einem Hauch Enttäuschung in der Stimme.
„Nein, soweit ich weiß hat er keine Freundin, zumindest momentan nicht. Es gibt aber Gerüchte, dass er ein Mädchen in Augenschein genommen hat“, widersprach Lucy mir heftig. Ich seufzte: „Wer wohl die Glückliche ist???“

„Das wird sich sicher bald herausstellen“ Lucy klang, als wünschte sie genau das Gegenteil. Mittlerweile waren wir an der Schule angelang und teilten uns auf, da Lucy zu dem Zimmer für den Chemie-LK ging und ich mich auf dem Weg zu meinem Englisch-LK machte. In der letzten Woche vor dem Abitur hatten wir nur noch in den LK-Fächern Unterricht, sodass wir genügend Zeit hatten, um uns auf die Prüfungen vorzubereiten. Ich hatte heute also nur eine Stunde Englisch und dann nochmal eine Doppelstunde Mathe und dann hatte ich dem Schulunterricht für immer den Rücken gekehrt, denn nächste Woche würden bereits die Grundkurs-Abiturprüfungen beginnen. Total unmotiviert ließ ich mich also auf meine Bank im Klassenzimmer plumpsen und starrte aus dem Fenster. Bald darauf startete unsere Lehrerin auch schon mit dem Unterricht und gab uns die letzten Tipps für die bevorstehende Prüfung. Meine Aufmerksamkeit ließ heute eh schon zu wünschen übrig und dann wurde ich auch noch von Chris, der genau auf dem Platz vor mir saß, abgelenkt. Mein Blick klebte förmlich an seinem Nacken mit den feinen blonden Härchen. Als hätte er gespürt, dass er beobachtet wurde, wandte er sich plötzlich um und ließ seine Augen durch das Zimmer schweifen. Hastig senkte ich meinen Blick wieder auf meinen Block, damit er ja keinen Verdacht schöpfte. „Reiß dich zusammen, Jules“, versuchte ich mir selbst Mut zu machen und schaffte es schließlich irgendwie, den Rest der Stunde zu überstehen. Ich packte meine Sachen zusammen und wollte das Zimmer verlassen, um mich draußen am Flur mit Lucy zu treffen. Allerdings drängelten sich alle Schüler auf einmal durch die Tür, sodass es ziemlich schwierig für mich war, mich auch noch hindurch zu quetschen. Ich blickte auf die Person, die genau vor mir stand und mir verschlug es den Atem. Chris!
Er nahm wie immer jedoch keine Notiz von mir. Wie denn auch, denn ich war einfach eine ganz normale Schülerin und gehörte weder der „Tussi-Gruppe“ noch den Cheerleadern an. Dadurch konnte ich mich schon mal selbst von der Liste der potentiellen Kandidatinnen für Chris Bartack streichen. Schließlich hatte ich es durch die Tür geschafft und schlenderte zusammen mit Lucy in den KS-Raum, in dem wir immer unsere Pausen verbrachten. Dort angekommen ließ ich mich erst einmal auf eine der Couchen fallen, um ein bisschen zu relaxen und meinen Kopf wieder frei von Chris zu bekommen. Leider kam ich nicht dazu, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen, denn Ben und seine Kumpels gesellten sich zu uns.
„Na Mädels, wie schaut’s aus? Habt ihr schon eure Begleitung für den Ball oder besteht etwa noch Hoffnung für mich??“ Ich verdrehte die Augen. Er ließ aber auch gar keinen Tag aus, um mich anzugraben. Als ich meinen Mund zur Antwort öffnete, betrat Chris gefolgt von Laura und Katharina, den zwei Star-Cheerleadern, den Raum. „Und mit wem gehst du zum Ball?“, wandte er sich sofort an Ben und quetschte sich zwischen Ben und mir auf die Couch. „Bevor du reinkamst, hatte ich gerade Jules gefragt, ob sie mit mir hingeht“
Ich musste wohl ziemlich verdutzt aus der Wäsche geschaut haben, denn Chris blickte verwirrt zwischen Ben und mir hin und her. „Wie ihr zwei geht zusammen?“ Er starrte mich ungläubig an. Wieso eigentlich??? Mittlerweile war ich aus meiner Starre erwacht und konnte nun Ben eine Abfuhr erteilen: „Mein lieber Ben, wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich bereits einen Begleiter für den Abend habe und ich keinerlei Lust verspüre, den Ball an deiner Seite zu verbringen!“ Ben und Chris blickten mich daraufhin nur ungläubig an. Solche Worte war man von mir hier wohl nicht gewohnt. „Darf man dann wenigstens fragen, wer der Auserwählte ist?“, entgegnete Ben mürrisch, weil er nicht bekam, was er wollte.
„Ich wüsste nicht, dass dich mein Privatleben was angeht“, erwiderte ich spitz, denn schließlich konnte ich ja nicht verraten, dass nicht einmal ich selbst wusste, wer sich hinter meinem anonymen Begleiter versteckte.
„Und was ist mit dir, Chris?“, fragte Laura mit süßlicher Stimme und warf ihr Haar mit einer gekonnten Bewegung, bei der Ben Stielaugen bekam, in den Nacken. Chris blinzelte sie auf die Frage hin nur verträumt an. „Was soll mit mir sein?“
Innerlich freute es mich, dass er auf diese offensichtliche Anmache gar nicht ansprang, sondern total cool blieb. „Naja hast du schon eine Begleitung?“, drängelte Laura ungeduldig. Chris blickte sie mit zusammengekniffenen Augen an und sagte: „Jap“
Mit dieser Antwort brach er wohl der Hälfte der Mädchen in diesem Zimmer, die sich vielleicht heimlich erhofft hatten, sie würden diejenige sein, das Herz.
„Schade, damit scheidet er für mich aus“, flüsterte Lucy mir zu.
„Vergiss ihn, es gibt auch noch andere tolle Jungs, die im Gegensatz zu ihm an dir interessiert sind.“, antwortete ich ebenso leise. „Ach ja und wer zum Beispiel?“ „Warte nur ab, das wirst du schon sehen. Vertrau mir!“ Ich stupste sie leicht in die Seite. „Wenn du mich jetzt entschuldigst!“ Und schon war ich weg, ehe mir Lucy noch widersprechen konnte. Also machte ich mich auf die Suche nach Carlo, einem total süßen Kerl, der auch gerade mit uns zusammen sein Abitur schrieb und der schon eine ganze Weile ein Auge auf Lucy geworfen hatte. Allerdings schien diese das nicht zu bemerken!
Schließlich fand ich ihn, wie er in zusammen mit ein paar Kumpels in der Bibliothek beim Lernen war. Braver Schüler! „Hey Carlo, kann ich dich einen Augenblick sprechen?“, fragte ich und zog ihn von den anderen weg. „Was gibt’s?“ Er wirkte etwas verdutzt. „Sag mal stimmt es, dass du Lucy ganz nett findest? Sie hat nämlich noch keinen Partner für den Ball und da hab ich ihr kurzerhand die Partnerwahl einfach abgenommen und mein erster Gedanke galt natürlich dir.“ Ich blickte ihn abwartend an. „Mensch, das ist echt nett von dir! Ich werde sie dann gleich morgen nochmal offiziell fragen. Heute werde ich es nicht mehr schaffe, weil ich einfach noch so viel für die Prüfungen lernen muss.“ Carlo strahlte. „Ok, super! Freut mich, dass das geklappt hat! Ich werde Lucy dann schon mal so einen kleinen Hinweis geben“
Carlo wandte sich wieder seinen Kumpels zu und lächelte mir noch einmal dankbar zu. Als Antwort hielt ich den Daumen in die Höhe und wandte mich ab, um mich auf den Weg zu Lucy zu machen.
„Und?“, fragte sie neugierig, als ich mich neben ihr auf die Couch plumpsen ließ. „Fängt mit C an und hört mit O auf…“ „Oh ich glaube, ich weiß, wen du meinst! Total super, an ihn hatte ich wirklich nicht mehr gedacht!“ Lucy wirkte sichtlich erfreut. „Na also, dann ist ja alles wunderbar!“ Damit war für mich das Thema abgeschlossen und ich verabschiedete mich von den anderen, da Zuhause noch sehr viel Lernstoff für die Prüfungen auf mich wartete.







Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz