Wer bist du wirklich? - Teil 23

Autor: Nancy
veröffentlicht am: 30.06.2012


Hab heute einen neuen Teil geschrieben :) Den nächsten gibts dann Ende der Woche, da ich von Montag bis Donnerstag meine letzte Prüfung habe :) Ich hoffe ihr seit mit diesem Teil zufrieden und bald gibts mehr Aktion :D
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Teilnahmslos stand ich im dunklen Wald und beobachtete die beiden Jungs, wie sie diskutierten, was wir zuerst trainieren sollten, immer noch verfluchte ich mich über meine Naivität dieser absurden Bedingung zuzustimmen. Ich ärgerte mich über mich selbst, obwohl ich wusste, dass ich es nicht ändern kann und ich weiß, dass ich oft jammere, obwohl die Situation dadurch auch nicht besser wird. Aber wer jammert nicht? Jeder jammert irgendwann im Leben und wer dies abstreitet lügt, schließlich ist jeder irgendwie wie ein Fußballer, manche übertreiben maßlos und fünf Minuten später ist alles wieder ok? Irgendwo ist da doch ein Fehler, klar gibt es welche, die wirklich schwer verletzt wurden oder schweres durchgemacht haben und diese jammern zu Recht, oder sie jammern für sich alleine. Beklagen sich bei einem Tier über ihr Leben, aber Fakt ist, jeder jammert. Irgendwann, irgendwo über irgendwas. Ich schüttelte energisch meinen Kopf und versuchte so meine abschweifenden Gedanken zu verwerfen, es gab im Moment wichtigeres, zum Beispiel wo Thony und Dan nun waren. So lange hatte mein Gedankenweg doch auch nicht gedauert oder? Anscheinend doch, denn keiner der beiden Jungs war irgendwie anwesend, auch nachdem ich eine halbe Stunde im Unterholz umher geirrt bin waren sie immer noch wie vom Erdboden verschluckt. Hinter mir knackte ein Ast und ich drehte mich blitzartig um. Und dort stand etwas, was ich nie gedacht hätte zu sehen, oder zumindest nicht so schnell. Dort aus dem Wald kam tatsächlich Tatjana und nicht nur sie, nein, auch Nik und Jaden traten hervor und warfen mir hasserfüllte Blicke zu. War ich im falschen Film oder hatte sich jeder gegen mich verschworen?
„Ah, wen haben wir denn da? Prinzessin Ich-steh-auf-Dan? Und noch dazu mit zwei äußerst rührenden Begleiter. Ach wie süß.“, ich wusste nicht, woher dieser plötzliche Mut kam, aber er war da und das war gut. „Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass ich von all dem nichts gewusst habe? Oder warum glaubt ihr, dass ich mich mit Jaden verabredet hatte, eigentlich wollte ich ihn, naja sagen wir es nett, außer Gefecht setzen, nur leider hatte er wohl zu viel Angst vor einem Mädchen und du glaubst doch nicht sicher, ich würde mich jemals freiwillig mit so einem wie Nick treffen? Das ich nicht lache!“, wenn ich ehrlich bin hatte ich davon keinen blassen Schimmer, aber das mussten sie ja nicht wissen, wieso auch? Ich sah, wie ihre Fassade bröckelte, sie zweifelte an sich selbst. Verdammt wo waren die anderen nur? Sie konnten mich doch nicht einfach so alleine lassen, oder? Man konnte sehen, wie sich in Tatjana's Kopf eine Idee zusammenbraute, ob tödlich oder nicht war eine ganz andere Frage. Auf ihrem Gesicht breitete sich ein fieses Grinsen aus und sie klatschte zweimal in ihre Hände. Wütendes Gebrüll erklang hinter ihr und in wenigen Sekunden kam ein ganzes Heer aus Vampirtigern. Ich wusste nicht was das genau war und wie man diese Dinger besiegte, aber ich musste es schaffen. Um mich besser zu konzentrieren schloss ich die Augen und plötzlich zuckten Bilder vor meinem inneren Auge auf. Ich saß am Boden im Schneidersitz, die Hände ruhend auf meinem Oberschenkel und mein rotes Haar flatterte wild um meinem Kopf. Nach wenigen Sekunden riss ich die Augen auf, streckte meine Hände nach vorne und warf bunt glitzerndes Licht auf die Monster, im selben Moment nutzte ich Metall und Holz, bis diese Kreaturen zu Asche zerfielen, Tatjana floh und die beiden Jungs gingen mit diesen widerlichen Dingen ins Jenseits. Dann war dort ein großes schwarzes Nichts, ich öffnete die Augen, meine Fingerspitzen kribbelten wohlig und als ich an das bunte Licht dachte schoss ein Lichtstrahl in grün, blau, gelb und rot aus meinen Händen direkt auf dieses Gemisch aus Vampir und Tiger zu, eine Millisekunde später brannten sie und durch meinen ganzen Körper spürte ich das Element Holz, mein Geist packte Holz und Metall, knetete sie zu einem zusammen und im nächsten Moment ranken riesige Metallbäume mit den Monstern, der Boden war übersehen von Leichen darunter auch die Jungs, nur von Tatjana fehlte jede Spurt, war sie geflohen? Eines dieser abscheulichen Dinger wich gekonnt meinen Metallbäumen aus und schlängelte sich seinen Weg geradewegs auf mich zu. Verzweifelt überlegte ich, wie ich nun vorgehen sollte, könnte ich dieses Wesen besiegen oder würde meine Kraft versagen? Bevor ich weiter nachdenken konnte spürte ich einen Schmerz in meinem rechten Bein, ich krümmte mich zusammen und fasste instinktiv mit meinen Händen auf die schmerzende Stelle, ich spürte etwas weiches, eine Art Fell, wobei sie doch vorhin noch in einer menschlichen Gestalt waren, scheu guckte ich nach unten und erstarrte, dieses Mischlingswesen hatte seine spitzen Zähne in meine Haut gebohrt, ich überlegte fieberhaft wie ich mich währen konnte als sich das Wesen plötzlich in gelbes Licht tauchte, er wurde in die Luft geworfen, drehte sich unzählige Male um seine eigene Achse, als plötzlich statt diesem Ding ein harmloser Tiger in der Luft schwebte. „Hope ist alles in Ordnung?“, Carly kam auf mich zu gelaufen, ich schnappte nach Luft und starrte sie an, als hätte sie gerade gesagt das es kein Internet mehr geben wird. Ein Blick nach vorne sagte mir, dass meine Familie zusammen mit Josh und Dan dieses Ding in diese anmutige Raubkatze verwandelt hatten. Anscheinend wurde mein fragender Blick bemerkt, denn Thony löste sich aus dem Machtverhältnis und kam langsam auf mich zu. „Tatjana hat diese Tiere fangen lassen und sie mit Hilfe schwarzer Magie in diese Kreaturen verwandelt.“, erklärte er und sprach dabei leise. Ein unangenehmes Ziehen brachte mich dazu meinen Blick von ihm zu wenden, was war dass? Seit wann konnten sich meine Wunden selbst heilen? Das war doch unmöglich oder? War es dass? Unmöglich? „Hope du wirst mit zurück nach Irland kommen, heute noch.“, meinte Dad und half mir beim Aufstehen, ich nickte, nie und nimmer würde ich hier bleiben, wer weiß was hier noch passieren würde? Ich konnte nur stumm nicken und zu mehr war ich nicht fähig bevor meine Beine unter mir nachgaben und ich zu weinen begann, meine dämlichen Nerven waren überstrapaziert und mein Körper total am Ende. Der ganze Stress dieser letzten Monate fraß mich innerlich auf und machte mich kaputt, es war einfach zu viel für mich. Zu viel für eine junge pubertierende sechzehnjährige Teenagerin.

„Also Hope und denk daran, wir sind nur kurz unterwegs und in spätestens fünf Stunden zurück.“ - „Ja man! Ich bin nicht blöd und taub schon gar nicht“, ich war genervt, ja genervt war das richtige Wort. Seit zehn Minuten trichterten sie mir unentwegt ein, dass sie für fünf Stunden abwesend waren. Interessierte es mich? Nein! Ich schloss die Tür schwungvoll hinter ihnen und lehnte mich an die schwere Holztür, meine Lieder schlossen sich und es fühlte sich an, als würde ich einschlafen, doch ich war noch wach, mehr oder weniger. „Hope sie werden angreifen, heute in einer Stunde, bereite dich vor, sie werden angreifen. Bereite dich vor. Gewinne und verschwinde von hier, töte sie, alle und verschwinde. Verlasse Irland und geh nach Australien, geh nach Australien und suche den Herrn, den Meister der weißen Magie, finde ihn und er wird dir helfen, nur Meister Royal kann dir dabei helfen zu dir selbst zu finden. Kämpfe und gewinne.“, sprach wieder einmal Breva's sanfte Stimme zu mir, ich nickte und öffnete die Augen, ich wusste nicht wann sie angreifen würden, wer angreifen würde doch eine tiefe Vorahnung machte sich in mir breit, ich musste handeln und irgendwas tun, deswegen beschloss ich in der Bibliothek Bücher über meine geheimnisvolle Gabe suchen.
'Die Gabe ist eines der seltensten und mächtigsten Geschehnissen dieser Erde. Bisher waren rund 20 Vampire seit 1254 vor Christus damit gesegnet. Die Gabe ist Element, Fähigkeit und Talent gleichzeitig. Mit der Gabe erscheint auch das Erlösungstattoo auf der rechten Bauchseite. Rainbow Solas, Visionen in die Zukunft, Einblick in den Himmel und die Verbesserung der Elementen und Fähigkeiten sowie die Selbstheilung durch Wunden der Tíogair Vampire sind besondere Auswirkungen dieser Gabe.' Ich las mir immer wieder diesen kleinen Absatz durch, jetzt, wo ich diesen Text las erklärte sich so einiges. Das bunte Licht im Wald, die Visionen von Dan auf meinem Grab oder wie ich diese Kreaturen besiege, die Tatsache, dass ich meine verstorbene Stute Brava schon zum zweiten Mal in Augenschein nehmen konnte und die Vereinigung der Elemente die zunehmend stärker wurden. Ein Poltern einige Räume weiter ließ mich aus meinen Gedanken aufhorchen, ich stellte das Buch zurück, ging ich Angriffsstellung und verließ auf Zehenspitzen den Raum mit meinen geliebten Büchern, ein letzter Blick für eine Ewigkeit.





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