Wer bist du wirklich? - Teil 17

Autor: Nancy
veröffentlicht am: 02.06.2012


Erst mal ein riesiges Danke an alle fleißigen Leser und ein fettes großes Entschuldigung. Normalerweiße hätte ich den 17. Teil schon gestern eingesendet, hatte aber - wieder einmal - ein Problem mit meinem Word -.- Naja hab ihn jetzt erneut geschrieben und ich hoffe er gefällt euch :) :*

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Gegenüber von mir stand die lang gezogene Bar und zwischen uns befand sich die Tanzfläche, bunte Partylichter warfen ihren Lichtkegel hin und her, einige Zeit beobachtete ich das Spiel des Lichtes, ehe ich mich durch die Masse zwängte und mir einen Gin Tonic, kippte das Zeug runter und gesellte mich zu den Tänzern. Wir rieben unsere Körper aneinander, ich bemerkte, wie ich von hinten angetanzt wurde, nach einer halben Drehung sah ich in wunderschöne kristallblaue Augen. „Na Schöne, so ganz alleine hier?“, grinste er und warf mir ein atemberaubendes Lächeln zu, die blonden Haare waren an den Seiten kurz und oben etwas länger. Ich grinste und antwortete verführerisch „Jetzt nicht mehr.“ Wir tanzten die nächsten zwei Lieder, ehe mich der Unbekannte Schönling auf einen Drink einlud. Gemeinsam stiegen wir in eine schmale Treppe empor, er öffnete eine Tür. Hier war es ruhig, einige Leute saßen knutschend auf den roten Ledersofas, andere unterhielten und amüsierten sich. „Wie heißt du eigentlich?“, fragte ich den Blonden und lächelte. „Nick und wie heißt du?“, ich lachte leise und verriet ihm meinen Namen. Er nickte und zog mich zu einer Couch, eine schwarzhaarige Kellnerin in einem kurzen Kleid nahm unsere Bestellung entgegen. Wir alberten herum und tranken viel, als ich plötzlich meinen Bruder in Begleitung von Dan, Carly, Barbie und Joshy entdeckte. Ich kippte mir mein alkoholisches Getränk hinunter und Nick's hinterher. „Komm, tanzen wir.“, lallte ich und wollte mit ihm verschwinden, doch Thony stellte sich uns in den Weg. „Was machst du hier?!“, giftete er mich an. „Ach Süßer, tu doch nicht so, als ob es dich interessiert, ich bin hier und habe meinen Spaß. Wir sehen uns dann zu Hause Brüderchen.“ Und mit diesen Worten ließ ich ihn stehen, doch anstatt zu tanzen gingen wir an die frische Luft, ich atmete tief ein und aus, ein Schwindel nach dem anderen versuchte mich in die Dunkelheit zu ziehen, doch ich gab nicht nach. Betrunken lehnte ich mich gegen die Kühle Mauer, Nick stützte sich rechts und links neben meinem Kopf ab. „Weißt du, ich habe noch nie so ein außergewöhnliches Mädchen wie dich gesehen.“, sprach er sanft, seine Lippen nährten sich den meinen, doch bevor sie sich berührten spürte ich einen heftigen Brechreiz und übergab mich auf den Boden. „Es tut mir Leid!“, rief ich und lief weg, ich ignorierte seine Rufe und erreichte schließlich den hellgrauen Wagen. Schwer atmend ließ ich den Motor an, legte den Gang ein und raste davon, während der Fahrt öffnete ich das Dach, um den frischen Fahrtwind in meinen Haaren zu spüren. Immer schneller trieb ich den Wagen an, die Geschwindigkeitsnadel war bei 257km/h. Regen tropfte auf den Boden und in das Auto, ich machte mir nicht die Mühe das Dach zu schließen oder Scheibenwischer einzuschalten. Ich raste einfach weiter. Rechts von mir war ein steiler Abhang und links reihten sich Birken auf, die Straße machte plötzlich eine scharfe Kurve, ich versuchte das Lenkrad herumzureißen doch es war zu spät, das Auto drehte sich und krachte gegen eine breite Birke, Rauch stieg aus der Motorhaube empor, der Airbag blies sich auf und erdrückte mich fast, mit schnellen Bewegungen versuchte ich mich von der weißen Sicherheit zu befreien, völlig unerwartete begann das hellgraue Auto nach hinten zu rutschen. Verzweifelt versuchte ich den Gurt zu lösen, aus dem Wagen zu springen und mein Leben zu retten, doch dieses Ding hielt mich erbarmungslos gefangen. Der Wagen rutschte weiter den Abhang hinunter, ich schaute nach hinten und entdeckte einen großen See, ich schrie und versuchte verzweifelt meine Tasche zu finden um Hilfe zu rufen, doch die Ledertasche war unauffindbar. Immer schneller rutschte der BMW, ich wurde immer panischer, ängstlicher. Ein Fall und das Auto lag im Wasser, kaltes Nass berührte mich, als der Wagen auf den Grund sank. Das Wasser brachte meine letzten verzweifelten Schreie zum Schweigen. Dumpf blieb es am Grund stehen und rührte sich nicht, das kalte Wasser ließ mich erzittern. Langsam verschwamm meine Sicht, meine Glieder wurden schwer, der Sauerstoff war verbraucht und ich schloss erschöpft die Augen.

/Dan/
Nachdem Hope übereilt den Club verlassen hatten stellten wir ihren Begleiter zur Rede. „Wo ist sie hin verdammt? Mach endlich dein Maul auf!“, ich verschränkte die Arme vor der Brust und warf diesem Blondie hasserfüllte Blicke zu. „Wir sind aus dem Club raus, dann, eh, hat sie sich übergeben und ist äh, davon gelaufen.“ Ein ungutes Gefühl durchkroch meinen Körper, mit einem Nicken gab ich den anderen zu verstehen, dass wir verschwinden. Ich parkte mein Auto aus der Lücke und ließ die anderen einsteigen. „Wo kann sie nur stecken? Bin ich froh, wenn die ganze Scheiße vorbei ist.“, brummelte Joshy hinter mir. Wir fuhren eine ruhige Straße entlang, der Regen war vorbei, doch vereinzelt waren graue Wolken am Himmel vertreten. „Dan halt an!“, rief Carly und noch ehe der Wagen richtig stand hatte sie den Gurt gelöst und war aus dem Wagen gesprungen. „Was..?“, fing ich an, verstummte jedoch sofort, als Carly dem Abhang auf der rechten Seite nach unten folgte. „Carly nicht!“, rief ich und spurtete an, um ihr zu folgen. Sie bückte sich gerade und hob etwas auf, es sah aus wie eine .. Tasche?! „Oh mein Gott! Das ist Hope's Tasche!“, Tränen tropften aus ihren Augen und tatsächlich, es war ihre Tasche. Ich kämpfte mich durch den Matsch, folgte den Reifenspuren, welche abrupt vor dem See endeten. Ich zögerte nicht eine Sekunden, atmete ein letztes Mal ein und sprang kopfüber in den großen See. Ich tauchte tiefer in das dunkle Wasser, einzelne Fische verschiedenster Arten und Farben schwammen an mir vorbei. Das Wasser ließ meinen Blick verschwommen wirken sollte man meinen, doch ich sah klar und deutlich. Ich blickte mich um und plötzlich sah ich Thony’s grauen Wagen, das Dach war – zum Glück – offen und auf dem Fahrersitz saß sie. Die rötlichen Haare schwebten nahezu im Wasser, die Augen geschlossen und ihr Gesicht wies sanfte Züge auf. Mit schnellen Bewegungen erreichte ich sie, kurz ließ ich meinen Blick über ihren wunderschönen Körper streifen, ehe ich meine schmutzigen Gedanken vertrieb und mich daran erinnerte, dass sie womöglich schon ewig hier unter Wasser saß. Ich öffnete ihren Sicherheitsgurt und zog sie sanft aus dem Wagen. Zusammen mit Hope im Schlepptau schwamm ich Richtung Wasseroberfläche und durchbrach sie. "Schnell. Helft mir, schnell.“, rief ich gen Ufer, wo sofort die Köpfe meiner Freunde auftauchten. Ich sah ihre geschockten Gesichtsausdrücke und ihre fassungslosen Blicke. „Aber wie? Und? Nein!“, rief Scarlett, sank auf die Knie und verbarg ihr Gesicht in ihren zarten Händen. Ich wusste genau, wie sie sich fühlte. Anthony und Joshua halfen mir Hope’s leblosen Körper an Land zu bringen, wo wir sie schließlich zu uns ins Auto nahmen und viel zu schnell die Straße entlang sausten.

Wir konnten nicht in den Operationssaal sehen, wie in üblichen Krankenhäuser doch wir konnten zuhören, die scharfen Instrumente reißen ihre zarte Haut auf, Blut quillt aus ihren Wunden, das ziehen des Fadens, das hektische Murmeln der Ärzte und Hope’s schwachen, unregelmäßigen Herzschlag. Plötzlich war es still, das Klirren eines Instrumentes, welches auf dem Boden aufschlug ertönte, die Ärzte schwiegen, das Blut floss weiter aus Hope’s Körper doch etwas war anders. Irgendetwas, was uns aufhorchen ließ. Erst als die Chefärztin ein geschocktes „Herzstillstand“ ausstieß wussten wir, was anders war. Hope’s Herzschlag war verklungen. Das schwache und unregelmäßige Klopfen war verschwunden, gähnende Leere hatte seinen Platz eingenommen.






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