Wer bist du wirklich? - Teil 3

Autor: Nancy
veröffentlicht am: 18.04.2012


Sorry, dass ihr so lange warten musstet! :)

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„Hey Hope, ist das da vorne nicht Jaden?“, Carly stupste mich unsanft in die Seite, sie nickte mit ihrem Kopf nach rechts und tatsächlich, dort stand Jaden mit einigen komischen Typen zusammen. 'Rache ist süß.', schnurrte mein Hirn und ich musste grinsen, normalerweise hab ich nie böse Absichten, aber bei Jay mach ich ne kleine Ausnahme. Eine kleine Strafe hatte er schon verdient.
„Komm.“, ich packte meine Begleiterin am Handgelenk und zog sie in die Disco. Joecy's war ein riesiger Raum, rechts befand sich eine lange Bar im Norden waren einige Sitzgelegenheiten und links befand sich die Tanzfläche, auf der sich einige Jungen und Mädchen vergnügten, sie rieben ihre Körper aneinander und steckten dem erstbesten die Zunge in den Hals. Carly und ich bestellten uns ein alkoholisches Getränk und redeten, nach zwanzig Minuten entdeckte ich Jaden und seine Kumpels auf einem grauen Ledersofa, das Farblicht ließ seine Haare in den verschiedensten Farben leuchten. „Bin gleich wieder da.“, ich musste Carly ins Ohr brüllen, damit sie mich verstand und anscheinend hatte sie das, denn mit einem Nicken wandte sie sich wieder ihrem Getränk zu. Ich schnappte meinen Cocktail und schlängelte mich durch die Menschenmasse. „Ach hallo Jay.“ Ich klimperte ein wenig mit den Wimpern und stellte mich vor ihn. „Hallo Hope.“, grinste er und stand auf. Wow war der riesig. Ich bemerkte, dass er versuchte mich zu küssen doch ich hielt ihm die Hand vor den Mund. „Jetzt pass gut auf Addinson, ich werde es nämlich kein zweites Mal sagen verstanden?!“, ohne auf eine Reaktion zu warten fuhr ich fort, „Du hörst auf, jedem zu erzählen, ich gehe mit dir auf den Schulball, weil ich NICHT hingehen werde, weder mit dir noch mit jemand anderem außerdem will ich, dass du mich in Zukunft in Ruhe lässt, das heißt, du redest mich nicht mehr an, du siehst mich nicht mehr an, du gehst nicht in meine Nähe und wenn das nicht hilft, dann glaub mir dann lernst du mal eine andere Hope kennen klar?!“, ich durchbohrte seine Augen mit den meinen und konnte den Schock in seinen sehen, er nickte nur leicht, mit einem letzten hasserfüllten Blick drehte ich mich um und setzte mich wieder zu Carly, damit wir den Rest des Abends genießen konnten.

Am nächsten Morgen kitzelte mich das Sonnenlicht im Gesicht, das Türkis an den Wänden strahlte im Sonnenschein, meine hellen Möbel warfen Schatten auf den Paketboden und Fusel tanzten in der Luft. Müde robbte ich aus dem Bett und tapste in Boxershort und Top ins Bad, wo ich die Dusche anstellte und meinen Körper von den feinen Wasserstrahlen massieren ließ. Langsam entspannten sich meine Muskeln unter der warmen Brause, ich schäumte meine Haare mit Shampoo ein und spülte sie mit klarem Wasser aus. Nach einigen Minuten stieg ich aus der Dusche und trocknete mich mit einem weichen Handtuch ab. Seufzend zog ich mir die bereitgelegte Kleidung an und ging nach unten in die Küche, wo ich mir eine Kopfschmerztablette in einem Glas Wasser auflöste. Bäh, wie ich das hasse. „Morgen Hope.“, grinste mein Bruder, welcher mit Dan auf unsere Couch saß. Ich nickte den beiden kurz zu und ließ mich auf den Sessel neben Dan fallen. Kaum dachte ich an ihn, an seine verwuschelten schwarzen Haaren, seine intensiven grünen Augen, seine gerade Nase und den vollen roten Mund, da wurde mein Hals trocken, die Hände feucht und mein Herz schlug im doppeltem Tempo weiter. 'Hope ist verliebt, Hope ist verliebt.', sang mein Hirn vor sich hin, war es wirklich so? Empfand ich für Dan wirklich mehr, als nur Freundschaft? Ich kenne ihn doch gar nicht, außerdem ist er ein Freund von Thony. Ich zog meine Beine an und legte mein Kinn darauf, mir entging nicht, dass mich die Jungs musterten und sich verwirrte Blicke zuwarfen. „Was?“, fragte ich genervt und schaute die beiden stur an. „Nichts, aber hast du uns nichts zu erzählen?“, fragte Anthony. Was erzählen? War ich so betrunken, dass ich nicht mal mehr wusste, was ich angestellt habe? Hatte ich vielleicht Drogen konsumiert? Anscheinend musste ich ziemlich verwirrt aus der Wäsche geguckt haben, denn die beiden Jungs grinsten sich an und Dan meinte schließlich irgendwas von 'Jaden Addinson.' Ach ja stimmt. Die Begegnung mit diesem Spinner hätte ich fast vergessen, als ich an sein verdattertes Gesicht dachte breitete sich auf meinem Gesicht ein Grinsen aus, aber woher wussten die Jungs davon? Ich war mir sicher, dass Carly ihnen etwas darüber erzählt hatte und ich in meinem Suff nichts mitbekommen habe. „Nun, als Mutter Theresa hätte es sich sicher nicht sehen lassen, wenn ich mein hartes Knie in seine weiche Männlichkeit ramme, deswegen hab ich mit ihm geredet und sonst war nichts besonders.“, meinte ich und streckte meinen Körper, hier und da hörte man ein Knacken. „Carly hat gesagt, dass sie dich beobachtet hat und dass sie in diesem Moment ein wenig Angst vor dir hatte also wars nichts mit Mutter Theresa.“, grinste Dan und ich seufzte, als wäre ich ein gefährlicher Straßenhund. Ich grinste die beiden nur an und verschwand aus dem Wohnzimmer. Mit trägen Schritten stampfte ich die vierzehn Treppenstufen nach oben und ließ mich müde in mein Bett fallen. Meine Gedanken wanderten wie von selbst zu Dan, obwohl ich es eigentlich nicht wollte, am Anfang versuchte ich, an etwas anderes zu denken, an das neue Leben im Frühling, an die Blumen im Sommer, das gefallene Laub im Herbst und an den Schnee im Winter, obwohl ich Schnee sowohl auch den Winter hasste. Es war kalt und wurde früh dunkel. Der Schnee drang durch die Schuhe und die Socken saugten sich voll, er fällt von Dächern und begräbt einfach alles unter sich. Ich dachte an Weihnachten, das Fest der Liebe und plötzlich tauche Dan's Gesicht vor mir auf. Ich hatte das Gefühl, dass Carly wirklich Recht hatte und ich mich in Dan verliebt habe und je mehr ich darüber nachdachte, desto sicherer war ich mir. Aber sollte ich es jemandem sagen? Würde mich überhaupt jemand verstehen? Vielleicht sollte ich Carly um Rat fragen? Nach langem hin und her beschloss ich, Carly am Montag in der Schule davon zu erzählen.

„Du bist doch tatsächlich verliebt. Meine kleine Hope ist zum ersten Mal verliebt.“ 'So weit war ich auch schon.' Wow, langsam machte mir mein zweites Ich Angst, noch nie hatte es soviel wahres und sinnvolles von sich gegeben wie in letzter Zeit. „Weißt du was du jetzt tun musst? Nein halt stopp, was WIR jetzt tun müssen?“, ich ahnte schlimmes, bestimmt wollte sie mit mir in irgendeinen Unterwäscheladen um dort knappe BHs und Slips zu kaufen. Statt einer Antwort zog sie mich unsanft ins Klassenzimmer. Ich ließ mich auf den harten Stuhl fallen, legte meinen Kopf auf die verschränkten Arme und schloss die Augen, bis ich die nervige Stimme von Mrs. Kathrin Derien vor der Klassenzimmertür vernahm. Lustlos verfolgte ich die letzten beiden Stunden Biologie und Deutsch.
Zusammen mit Carly verließ ich das riesige Schulgebäude, es war nichts besonderes, eine stink normale High School und die üblichen Gruppen. Die Streber, die Coolen, die Footballer, Cheerleader und der `Rest´. Es gab strenge, witzige, langweilige und coole Lehrer, Zicken und Mauerblümchen, Weiberhelden und Freaks, also eine einfache High School, wie sie jeder kennt. Die frische Herbstluft schlug uns entgegen als wir die wenigen Treppenstufen nach unten stiegen. „Also was müssen wir jetzt tun?“, versuchte ich das Thema auf unsere Gespräch von vorhin zu lenken, glücklicherweise ging Carly darauf ein und fing an begeistert ihren Plan zu erklären. „Wir beide fahren jetzt shoppen und wenn wir am Wochenende mit den Jungs weggehen wird der Speichel in seinem Mund nur fließen. Also kurz gesagt: Dur wirst ihn umhauen!“ Ihre Wortwahl war einfach großartig, lachend liefen wir nebeneinander die Straße entlang in die Stadtmitte, wo es die teuersten aber auch die schönsten Klamotten gab.
Nach drei einhalb Stunden hatten Carly und ich endlich die passenden Outfits, um die Männer unserer Träume zu beeindrucken. Calry hatte sich einen kurzen schwarzen Faltenrock und ein himmelblaues T-Shirt mit einem runden Ausschnitt gekauft, ich hingegen entschied mich für eine himbeerfarbene Röhrenjeans, ein enges dunkelgraue Top mit einem schwarzen Peacezeichen und einem tiefen V-Ausschnitt, dazu graue Pumps. „Glaubst du wirklich, Joshua interessiert sich für mich?“, zweifelnd guckte sie mich an, die Automatiktüren hinter uns schlossen sich und wir waren wieder im freien. „Na klar, sonst hätte er dich nicht zum Schulball eingeladen.“ Aufmunternd lächelte ich sie an und schweigend fuhren wir unseren Weg fort. „Ich glaube Dan mag dich.“, platzte es plötzlich aus ihr heraus. „Ach ja?“ - „Ja klar, schon wie er dich ansieht, als könnte er dich auf der Stelle vernaschen.“ 'Klar und zu Hause fällt er über mich her.' 'Hey Klappe, im Moment ist wenig Zeit!' „Ach komm schon Hope, dass kann dir doch nicht entgehen!“ Ich wusste, welche Antwort sie verlangte, doch diese Antwort konnte ich ihr nicht geben, sie bildete sich bestimmt etwas ein, woher sollte sie es auch wissen? Sie hängt ständig an Joshy's Lippen. „Du bildest dir das ein Carly, ich muss jetzt los, wir sehen uns morgen in der Schule.“, ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und schlenderte mit den Einkaufstüten in der Hand nach Hause. Müde schloss ich die Haustüre auf und schlüpfte aus meinen Ballarinas. Ich seufzte, bald war wieder Winter und ich freute mich wie jedes Jahr kein bisschen darauf. In meinem Zimmer ließ ich die Einkäufe im Schrank verschwinden, dann ging ich duschen um den Schweiß von meinem Körper zu waschen, für diese Jahreszeit war es noch unglaublich warm, es würde mich nicht wundern, wenn es noch ein Gewitter geben wird, jedoch hoffte ich, dass dies nicht der Fall war. 'Ach du Angsthase!' Wütend zog ich meine Boxershort und mein Top an, ehe ich mir die Haare föhnte und anschließend in mein Zimmer verschwand. Ich hörte die gedämpften Stimmen aus Thony's Zimmer, wie so oft war Dan zu Besuch. Genervt zog ich mir die Decke über die Ohren und schon nach wenigen Minuten war ich eingeschlafen.





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