Liebe mit Hindernissen - Teil 9

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 10.07.2012


Tut mir echt leid, dass ich euch wieder so lange hab warten lassen. Aber der Stress findet momentan kein Ende, sodass ich kaum noch zum Schreiben gekommen bin.
Jedenfalls nähert sich die Geschichte jetzt dem Ende, das in dem übernächsten Teil kommt und ich werde mich beeilen das zu schreiben. Versprochen! :D
-Maeggaey
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»Tut mir leid. Darf ich mich erst mal vorstellen? Ich bin Thomas Jones. Reporter für die Manchester Daily.«
»Schön Mister Jones. Und warum schießen Sie Fotos von uns?!«
»Nun ja… Es wird gemunkelt, Sie seien mit einer anderen Frau liiert, wofür ich jetzt einen Beweis habe. Alle sind scharf auf ein Interview mit Ihnen und ich würde gerne derjenige sein, der es durchführt.«
»Zeigen Sie mir ihren Presseausweis.« Der Mann kramte in seiner Jackentasche und reichte ihn Melanie, welche ihn skeptisch begutachtete. »Warum sollten wir Ihnen ein Interview geben?«
»Weil ich bestimmt nichts hässliches daraus mache und Sie mir bei der Arbeit zugucken dürfen um alles zu überprüfen?« Fragend schaute Melanie zu Melissa, welche unsicher nickte.
»Okay. Aber nur, damit wir in Ruhe gelassen werden. Wann und wo?«
»Am besten jetzt.« Sagte er und wollte sich neben Melanie setzen.
»Warten Sie. Dann aber woanders. Hier ist es zu laut.« Melanie stand auf und ging mit ihm und Melissa in die Küche, wo sie sich an den Küchentisch setzten. Mister Jones auf der einen und Melanie und Melissa auf der anderen Seite. »Fangen Sie an. Was wollen Sie wissen?« Fragte Melanie drängend. Mister Jones holte ein Diktiergerät hervor, drückte den Aufnahmeknopf und fragte:»Wie lange sind Sie schon zusammen?«
»Vier Monate.« Antwortete Melanie knapp.
»Am Sonntag sind es fünf.« Fügte Melissa noch lächelnd hinzu und legte ihre Hand auf Melanies.
»Warum haben Sie es nicht schon früher bekannt gegeben?«
»In der heutigen Gesellschaft geht das nicht so einfach.« Erwiderte Melanie.
»Die Ignoranz gegenüber Leuten die anders sind, ist einfach zu groß.« Vollendete Melissa ihren Satz.
»Sie scheinen sich sehr gut zu kennen. Wie haben Sie sich kennengelernt?«
»Durch die Schule.« Sagte Melanie und lächelte nun ebenfalls.
»Und wie hat das mit Ihnen angefangen?«
»Melanie ging es nicht sonderlich gut und ich habe viel mit ihr gemacht um sie von ihren Sorgen abzulenken. Dann sind wir uns näher gekommen. Als wir eines Tages am Strand waren, hat sie mir erzählt, dass sie sich in jemanden verliebt hat und an unserem Lieblingsort hat sie mir dann erzählt, dass ich es war.«
»Wusste sie, dass Sie sich für Frauen interessieren?«
»Ja das wusste sie. Ich hatte es ihr einen Tag zuvor erzählt.«
»Wusste irgendjemand von Ihrer Beziehung?«
»Lediglich eine Freundin von uns und Melissas Familie.«
»Warum nicht Ihre Familie?«
»Dazu möchte ich keinen Kommentar abgeben.« Weigerte sich Melanie und lehnte sich zurück.
»Okay… Melanie, hatten Sie schon vorher Interesse an Frauen?«
»Bevor ich Melissa getroffen habe nicht.«
»Hatten Sie beide eigentlich vorher einen Freund?«
»Ja hatte ich, aber es hat nicht gehalten.«
»Ich hatte bisher keinen Freund. Seit der sechsten Klasse weiß ich, dass Männer mich nicht interessieren.«
»Hatten Sie denn eine Freundin vor Melanie?«
»Gewiss doch. Aber es war nichts im Vergleich zu meiner Beziehung zu ihr.«
»Können sie mir das näher erläutern?«
»Also.. Äh…« Stotterte Melissa und Melanie nickte ihr aufmunternd zu. »Bei Melanie fühle ich mich einfach… Äh…Unglaublich wohl und ich… Äh…Habe immer das Gefühl als wenn die Zeit stehen bleiben würde. Auch bevor wir zusammengekommen sind, konnte ich ihr äh… Ihr… Alles anvertrauen, was noch heute so ist. Sie rückt mich auf die richtige Bahn und äh… Hindert mich daran einen fatalen Fehler zu begehen. Wir sind einfach wie ähm… Wie… Beste Freunde. Nur halt, dass wir uns lieben.«
»Ich hab grad kein Wort verstanden.« Lachte Melanie und lehnte sich zurück.
»Soll ich sagen warum?« Fragte Melissa und als Antwort nickte Melanie. »Weil ich es einfach nicht in Worte fassen kann wie ich mich fühle und was es mir bedeutet dich zu haben.« Interessiert schaute der Reporter sie an.
»Und wie ist es für Sie Melanie?«
»Bei mir ist es genauso. Wenn ich sagen müsste was ich ihr gegenüber empfinde, dann würden alle Worte dieser Welt nicht reichen um es auszudrücken. Und ich denke, dass es mit der Liebe so ist. Liebt man jemanden aufrichtig, dann kann man die Gefühle nicht ausdrücken und ein einfaches „ich liebe dich“ würde nicht reichen um der Person klar zu machen was sie einem bedeutet.«
»Also haben Sie noch nie „ich liebe dich“ zu einander gesagt?«
»Doch. Natürlich haben wir das. Aber es reicht nicht mal annähernd an das was ich empfinde.«
»Wie süß.« Seufzte Melissa und lehnte sich an Melanie.
»Darf ich Ihnen sagen, dass sie ein wunderschönes Paar abgeben?« fragte der Reporter verlegen.
»Dankeschön.« Bedankten sich Melissa und Melanie gleichzeitig und wurden rot.
»Also zurück zu den Fragen. Darf ich wissen, was für eine „dunkle Phase“ es war in der Sie Melanie begleitet haben?«
»Ich weiß nicht.« Melissa schaute zu Melanie und nahm ein zögerliches Nicken war. »Sie hatte eine nicht sehr glücklich geendete Schwärmerei hinter sich.«
»Das tut mir leid.« Sagte Mister Jones. »Dann möchte ich mich mal bei Ihnen für das Interview recht herzlich bedanken.«
»Gern geschehen.« Sagten die beiden und er drückte erneut den Aufnahmeknopf.
»Dürfte ich noch ein par Fotos von Ihnen für das Interview schießen?«
»Aber sicher.« Meinte Melanie. »Natürlich nur wenn du nichts dagegen hast.« Sagte sie an Melissa gewandt.
»Mir soll es recht sein.« Antwortete sie achselzuckend und blitzschnell holte Mister Jones wieder seine Kamera heraus.
»Würden Sie bitte die Arme um einander legen und sich angucken? So als wenn ich nicht hier wäre.« Melanie stand auf, zog Melissa mit sich und stellte sich neben die Kochfläche. Dort legten sie ihre Arme umeinander und schauten sich verliebt in die Augen. Als Melissa Melanie ausversehen in die Hüfte stach und diese aufzuckte, fingen sie an zu lachen und Mister Jones schoss weitere Bilder. »Wäre ein Bild drin auf dem sie sich küssen?« Fragte er rot werdend.
»Weiß ich nicht.« Sagten Melissa und Melanie unschuldig und sahen sich wieder in die Augen. Es passierte wie von Zauberhand und sie küssten sich. Nachdem ein Blitz ihre Gesichter erneut erhellte, ließen sie voneinander ab, verabschiedeten sich von Mister Jones und mischten sich wieder unter die Leute. Ihr Vater kam auf sie zu und fragte energisch:»Wo wart ihr die ganze Zeit?!«
»In der Küche.«
»Und warum?!«
»Wenn du es unbedingt wissen willst, wir haben ein Interview über uns gegeben. Es wird in wenigen Tagen in der Manchester Daily erscheinen.«
»Wie bitte?! Das soll wohl ein schlechter Scherz sein!«
»Keines Wegs. Ich habe es satt, immer verfolgt zu werden wenn ich mit Melissa rausgehe und das war die Lösung dafür! Alle waren darauf aus das erste Interview mit uns zu führen und jetzt haben wir es gegeben! Es ist also nicht mehr interessant!« Mit diesen Worten gingen sie wieder.
Melanie fuhr Melissa wieder zum Internat und als sie ankamen, blieben sie noch kurz im Auto.
»Meinst du es war klug das Interview zu geben?« Fragte sie Melissa und lehnte ihren Kopf zurück.
»Ich weiß es echt nicht…« Murmelte diese als Antwort und stieg aus.

Nach fünf Monaten, hatte Melissa ihren Abschluss und sie und Melanie hatten eine Wohnung gefunden. Da Melanies Sachen bereits in der Wohnung waren, fuhr sie zu Melissa nach Hause und half ihr dabei ihre Sachen zu packen. Als sie dann in der Wohnung ankamen und Melissas Kartons ausgepackt hatten, ließen sie sich erschöpft aufs Sofa fallen.
»Musstest du so viel mitnehmen?« Fragte Melanie lachend.
»Nein. Aber dann sieht die Wohnung nicht so leer aus.« Grinste Melissa schwitzend.
»Unsere eigene Wohnung.« Sagte Melanie stolz.
»Ich kann es nicht glauben.« Meinte Melissa ungläubig.
»Ich genauso wenig. Ich habe eine eigene Wohnung, in der ich mit MEINER Freundin wohne.«
»Das Gefühl ist echt end geil.«
»Oh ja.« Melanie schaltete den Fernseher an und irgendwann schliefen sie und Melissa ein.
Das Klingeln des Telefons weckte Melanie. Hastig ging sie ran und verließ den Raum um Melissa nicht zu wecken.
»Ja?« Fragte leise und setzte sich auf einen der Stühle in der Küche. „Hallo Schatz.“ Sagte ihre Mutter gut gelaunt. »Was willst du schon wieder?« „Mich mit dir unterhalten. Kommst demnächst mal zu Besuch?“ »Nein.« Antwortete Melanie eiskalt. „Aber warum?“ »Schon vergessen wie ihr ausgerastet seid als die Manchester Daily mit dem Interview rausgekommen ist?!« Fragte sie energisch. „Das war lediglich eine Schockreaktion.“ »Na und?« Melanie kramte die Manchester Daily raus, in der das Interview abgedruckt wurde. Sie wurde vor vier Monaten rausgegeben und hatte den Effekt, den Melanie und Melissa sich wünschten. Seltener liefen Leute hinter ihnen her oder schauten sie verwundert an. Sie fühlten sich wie zwei freie Menschen. „Es tut uns leid. Nur… Wir sind es nicht gewohnt, dass du…“ »Du traust dich ja noch nicht mal auszusprechen, dass ich lesbisch bin!« „Ich bin einfach noch nicht bereit dafür. Aber wenn du nicht kommen möchtest, dann könnten wir dich doch im Studentenwohnheim besuchen kommen.“ »Das geht nicht.« „Wenn wir mit dem Rektor reden, dann können wir es einrichten, dass du Besuch innerhalb der Woche empfangen kannst.“ »Das meine ich nicht. Es wäre kein Problem innerhalb der Woche Besuch zu bekommen. Uns steht es frei wegzugehen wann wir wollen, natürlich müssen wir beim Unterricht sein, aber sonst ist es egal. Nur… Ich wohne nicht mehr im Studentenwohnheim. « „Ist doch nicht schlimm. Wir können dich ja in diener Wohnung besuchen kommen.“ »Ich glaube nicht, dass ihr das wollt.« „Warum sollten wir das nicht wollen?“ »Weil ich mit Melissa zusammenwohne.« „Oh… Das ändert die Lage natürlich…“ »Siehst du? Deshalb will ich nicht zu euch. Ihr akzeptiert sie ja nicht mal. Natürlich wünsche ich mir nichts mehr als euren Segen für unsere Beziehung. Aber den werden wir niemals kriegen.« „Melanie… Ich habe ja kein Problem damit und meinen Segen habt ihr auf jeden Fall solange sie dich glücklich macht. Nur dein Vater will das nicht und findet es sündhaft.“ »Dann verlass ihn doch!« Schrie Melanie fast und flüsterte dann:»Du könntest bei Melissa und mir wohnen. Sie mag dich nämlich wirklich.« „Das ist ja schön. Aber du kennst den Grund nicht warum dein Vater das nicht möchte. Ich kann ihn nicht verlassen.“ »Dann sag ihn mir. Bitte.« „Komm heute Nachmittag um drei Uhr zum Park. Ich werde dir alles erklären. Und grüß Melissa ganz lieb von mir und sag, dass es mir leid tut.“ »Werde ich machen Mutter.« Verwirrt legte Melanie auf und ging wieder ins Wohnzimmer, wo Melissa noch immer schlief. Sie stellte das Telefon wieder auf die Station und legte sich neben Melissa auf die Couch um weiter zu schlafen. Aber das was ihre Mutter ihr gesagt hatte, konnte sie einfach nicht vergessen. „Du kennst den Grund nicht warum dein Vater das nicht will.“ Was für ein Grund kann dafür rechtfertigend sein, seine eigene Tochter zu verstoßen nur weil sie auf ihr Herz hört? Um zwölf Uhr machte sie sich fertig, schrieb Melissa einen Zettel damit sie sich keine Sorgen um Melanie machte und fuhr nach Manchester. Vor dem Haupteingang zum Park wartete ihre Mutter bereits und glücklich schloss sie Melanie in die Arme.
»Es ist schön dich zu sehen.« Sagte ihre Mutter und ging mit ihr zu einer Bank.
»Ja, das finde ich auch. Also. Warum will Vater nicht, dass ich mit Melissa zusammen bin?«
»Also du solltest wissen, dass...«





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