Liebe mit Hindernissen - Teil 5

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 05.05.2012


Tut mir echt leid, dass ich so lange nicht mehr geschrieben habe. Ich hatte echt zu viel zu tun und kam gar nicht dazu weiter zu schreiben. Deshalb hab ich mich heute Nachmittag an einen extra langen Teil gesetzt, der euch hoffentlich gefällt. Ich werde jetzt versuchen wenigstens einmal die Woche einen Teil einzuschicken!

P.S.: Hoffentlich ist er nicht zu lang. :D
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...« Melissa schluckte kurz und schaute wieder auf den Boden. »Ich bin Lesbisch. Und weil die auf meiner alten Schule das rausgefunden haben, haben sie mich gemobbt und ich wollte einfach nicht, dass das wieder passiert. Aber dir vertraue ich in dem Punkt vollkommen.«
»Echt? Ist okay. Hab ich keine Probleme mit.« Lachte sie und verwundert schaute Melissa sie an.
»Das macht dir wirklich nichts aus?«
»Nein. Warum auch? Ich find’s sogar cool. Wollen wir reingehen? Ich hab nichts mehr zu trinken.« Nickend stand Melissa auf und sie gingen zur Hausbar. Dort mixten sie sich etwas und kurz bevor sie fertig waren, stand Mike plötzlich neben Melanie. »Was willst du?«
»Mit dir reden. Kannst du uns nicht eine Chance geben?«
»Nein.«
»Warum nicht?«
»Geht dich nichts an.«
»Bitte sag es mir. Warum willst du nicht?«
»Weil du mich nur verarscht hast man! Check es endlich! Mit so einem wie dir will ich nicht zusammen sein! Außerdem habe ich mich schon ganz anders orientiert!«
»Was meinst du damit?«
»Ich steh auf jemand anderen!«
»Und wen?! Wer ist dieser Bastard der dich mir weggenommen hat?!«
»Also erst mal, hat die Person mich dir nicht weggenommen. Du hast das alles alleine zu verantworten. Und zweitens, hat es dich nichts anzugehen. Melissa? Lass uns gehen.« Sie legte ihren Arm um Melissa, zeigte Mike den Mittelfinger und machte sich mit ihr auf den Weg zum Park.
»Weiß Ally bescheid, dass wir weg sind?«
»Ich schreib ihr kurz ‘ne Nachricht.« Melanie holte ihr Handy raus, schrieb eine SMS und packte es wieder weg.
»Darf ich wissen, wer dein Neuer ist?« Fragte Melissa vorsichtig.
»Ist doch egal…« Melanie runzelte ihre Stirn und schaute stur geradeaus. Dann setzte sie sich auf eine Bank und steckte ihre Hände in ihre Jackentaschen.
»Aber er ist nicht so ein Arsch wie Mike oder?«
»Ich denke nicht, dass diese Person es ist. Jedenfalls verhält sie sich bis jetzt nicht so.«
»Und du wirst es echt nicht sagen?«
»Du willst es unbedingt wissen, oder?«
»Ich will einfach nur nicht, dass du auf den Falschen stehst.«
»Wir machen das so. Ich gebe dir Tipps und du rätst dann wer es ist.«
»Okay.«
»Also… Diese Person hat braune, kurze Haare, umwerfende, grüne Augen, und ist total witzig.«
»Keine Ahnung.«
»Okay… Sie liebt es zu fotografieren und ist anders als die anderen mit denen ich bisher etwas hatte. Und damit meine ich komplett anders. Mit ihr habe ich immer total viel Spaß und sie versteht mich.«
»Noch unpräziser geht es nicht?«
»Wenn ich es noch konkreter mache, dann ist es zu einfach. Denk doch mal nach. Du kennst diese Person auch.« Nach kurzem Überlegen, zuckte sie bloß mit den Schultern und schüttelte den Kopf. »Schlaf nochmal drüber. Vielleicht fällt es dir ja ein.« Dann stand Melanie auf und ging einfach weiter…
Am nächsten Morgen, wachte Melanie früh auf, da jemand an ihre Tür klopfte. Als sie sie öffnete, stand Melissa vor ihr.
»Ich weiß jetzt auf wen du stehst!«
»Komm rein.« Gähnte sie und setzte sich mit Melissa auf ihr Bett. »Und wer denkst du ist es?«
»Allys Bruder Seth.«
»Was? Nein! Nie im Leben man! Der ist doch viel zu jung für mich!«
»Aber wer dann?!«
»Denk weiter nach. Vielleicht erzähl ich es dir ja. Du kannst auch eigene Tipps abgeben und vielleicht sag ich dir ja ob die richtig sind oder nicht.«
»In unserem Alter?« Melanie nickte bloß. »Hübsch?«
»Ja. Sehr sogar.«
»Mir fällt niemand ein. Bitte sag es mir.«
»Vielleicht nächste Woche. Da ziehe ich eh zu meinen Eltern.«
»Du verlässt das Internat?«
»Jap. Du hast mich drauf gebracht meine Jugend zu genießen. Außerdem würde es mir so einiges erleichtern.«
»Und was?«
»Meine Eltern möchten, dass ich mich mehr mit ihnen sehen lasse.«
»Nur deshalb? Das ist doch kacke.«
»Wir telefonieren ja und du und Ally können ja am Wochenende immer zu mir nach Manchester kommen. Sind mit dem Auto nur 45 Minuten.«
»Willst du das denn wirklich?«
»Ich kann neue Kontakte knüpfen und hab mehr Freiraum. Jedenfalls kann ich weg wann ich es will und nicht nur am Wochenende.«
»Trotzdem find ich das mies.«
»Lass uns de Zeit genießen. Wir haben nur noch heute Abend und morgen.«
»Du bist Montag schon weg?!«
»Ja. Mein Dad kommt morgen Nachmittag und holt mich ab. Hast du denn morgen Zeit?«
»Ja…«
»Dann lass uns morgen Früh mit Ally in Kino gehen und gegen Mittag haben wir Zeit für uns. Da sag ich dir dann in wen ich mit verknallt habe.«
»Na gut. Aber nur weil es dein letzter Tag ist.«
»Danke. Komm her.« Melanie zog Melissa zu sich und nahm sie in den Arm.
Am nächsten Tag, gingen Melissa, Ally und Melanie früh los um den Tag genießen zu können. Nachdem sie im Kino waren, gingen sie in ein Cafe und als Ally ihr Trinken ausgetrunken hatte, ging sie zu Tom.
»Teich?«
»Ja.« Melissa bezahlte alles und sie und Melanie machten sich auf den Weg zum versteckten Teich. Dort setzten sie sich hin und beobachteten wie die Vögel und Eichhörnchen von einem Baum zum anderen flogen und sprangen. »Du wolltest mir noch sagen in wen du verknallt bist.«
»Mach mal deine Augen zu.« Fragend schaute Melissa sie an und schloss ihre Augen. Dann holte Melanie ihr Handy raus, tippte etwas ein und legte es in ihre Hände. Melissa öffnete ihre Augen und schaute sie ungläubig an.
»Echt?!«
»Ja. Wie das passiert ist weiß ich selbst nicht. Aber das ist auch ein Grund warum ich weg will.«
»Es wäre viel einfacher, wenn du bleiben würdest.«
»Nein. Das würde nur Stress geben.«
»Aber-«
»Ist ja auch egal. Ich muss meine Koffer packen.« Sagte Melanie, stand auf und ging einfach. Im Internat packte sie ihre Koffer und grade als sie sie schloss, kam ihr Vater rein, küsste sie auf die Stirn, sagte:»Hallo Prinzessin.«, nahm sich die Koffer und verschwand wieder. Kurz darauf kam Melissa.
»Der Mann mit den Koffern grade war dein Vater oder?«
»Ja… Kommst du mich am Wochenende besuchen?«
»Aber sicher. Ich werde dich vermissen.«
»Ich dich auch… Grüß Ally von mir.«
»Werde ich machen. Bist du dir wirklich sicher, dass es keine anderen Möglichkeiten gibt?«
»Ja. Ich ruf dich an wenn ich wieder in Manchester bin.«
»Okay… Bis später…« Melanie trat auf Melissa zu und umarmte sie. Wenige Momente später, löste sie sich von ihr und wischte Melissa Tränen aus dem Gesicht.
»Nicht weinen. Ich bin ja nicht gestorben oder so.« Dann schaute sie kurz nach draußen und als sie sich sicher sein konnte, dass niemand da war küsste sie Melissa. Melanie rannte zu ihrem Vater, stieg ins Auto ein und fuhr mit ihnen nach Manchester. Sie fuhren in eine ganz andere Richtung als ihr Haus lag, doch da Melanie die ganze Zeit mit ihrem Handy rumspielte, bekam sie es nicht mit. Als sie stehen blieben, stieg sie verwirrt aus und fragte ihre Mutter:»Was machen wir hier?«
»Wir sind umgezogen. Das alte Haus war zu klein.«
»Sonst hat das für uns drei doch auch gereicht?«
»Schon. Aber wir werden ab nächsten Monat zu viert sein. Letzte Woche ist das Haus von einen Mädchen abgebrannt und dein Vater hat sich bereiterklärt sie aufzunehmen.«
»Darf ich wissen wer dieses Mädchen ist?«
»Victoria Stewarts.«
»Man Mama! Du weißt doch, dass ich mit ihr nicht klarkomme. Im Internat gab es nur Streit mit ihr.«
»Beruhige dich Schätzchen. Du bekommst die gesamte mittlere Etage und sie die obere. Ihr seht euch nur beim Essen und auf der einen oder anderen Feier.«
»Danke.« Melanie umarmte ihre Mutter und holte ihr Handy raus. »Wenn du mich entschuldigst, ich muss telefonieren.«
»Mit Aylien?«
»Nein. Mit einer anderen Freundin.«
»Deine Etage ist schon komplett eingerichtet! Du musst nur noch deine Sachen einräumen!« Rief ihre Mutter ihr noch hinterher.
»Melissa.«Sagte Melanie lächelnd und hörte ein fröhliches Aufkreischen. „Du bist schon da?“ »Ja. Politische Immunität ist echt was tolles.« Melanie stieg die Treppe rauf und schloss die Tür hinter sich. »Ist Ally schon da?« „Nein.“ »Das ist gut. Ich muss nämlich mit dir reden.« „Worüber denn?“ »Uns?« „Was soll schon sein?“ »Der Kuss?« „Ist doch klar was jetzt ist.“ »Wenn du mir es erklären würdest, dann wäre es für uns beide klar.« „Du stehst auf mich, ich steh auf dich, wir haben uns geküsst. Ergo?“ »Wir sind zusammen?« „Ding, ding, ding! Hundert Punkte!“ »Wirklich? Das ist echt schön. Meinst du, du könntest am Wochenende bei mir schlafen?« „Wenn meine Eltern mir einen Erlaubnisschein geben, dann ja.“ »Das wäre toll.« „Ich rufe mal eben meine Eltern an und sag dir dann bescheid ob das klar geht.“ »Okay. Bis gleiche meine Freundin.« Grinste Melanie und legte auf. Dann legte sie ihr Handy weg und begann ihre Koffer auszupacken.
»Melanie?« Ihr Vater klopfte an der Tür und kam rein.
»Ja?«
»Kommst du kurz runter?«
»Muss das sein? Ich warte grad auf einen Anruf.«
»Ja muss es.« Sie schnalzte mit der Zunge, nahm sich ihr Handy wieder und ging runter.
»Was wollt ihr?«
»Victoria kommt gleich.«
»Was?! Ich dachte sie kommt erst nächsten Monat?!«
»Das haben wir auch gedacht. Aber sie haben keinen Platz für die gefunden.«
»Aber ich muss mich doch nicht mit ihr blicken lassen oder?«
»Nur auf Staatsbanketts und anderen Ereignissen. Ansonsten ist es deine Sache ob du mit ihr weggehst oder nicht. Allerdings müsstest du dich ab und zu mit ihr in der Öffentlichkeit zeigen.«
»Im Ernst?«
»Ja. Es sei denn du willst negatives Aufsehen erregen.«
»Können dann wenigstens meine Freunde mitkommen?«
»Nur wenn ihre auch mitkommen.«
»Ganz toll.« Als es klingelte, ging Melanie genervt zur Tür. Sie öffnete sie und sagte mit angewidertem und genervtem Unterton:»Stewarts.« Victoria tat es ihr gleich und sagte hochnäsig wie immer:»Roberts.« Melanies Handy klingelte und erleichtert ging sie ran.
»Du hast mich gerettet.«Flüsterte sie und rannte in ihr Zimmer. »Was haben deine Eltern gesagt?« „Ich darf nicht. Erst nächsten Monat.“ »Man!« „Wir sehen uns ja trotzdem nächstes Wochenende.“ »Finde ich aber schade. Ich hätte es lieber gehabt, wenn du hier hättest schlafen dürfen.« „Nächsten Monat.“ »Naja… Wissen deine Eltern eigentlich, dass du…« „Das ich lesbisch bin? Ja das wissen sie.“ »Und, dass du eine Freundin hast?« „Ja das wissen sie auch. Sie würden sich freuen, wenn sie dich kennenlernen könnten.“ »Wenn du bei mir schläfst, dann können wir ja am nächsten Tag zu deinen Eltern fahren.« „Das wäre geil. Wissen deine es eigentlich?“ »Ne. Ich glaube auch, dass ich es erst mal für mich behalten werde. Die würden mich einsperren und nicht mehr raus lassen, wenn sie es wüssten.« „So schlimm würde es nicht werden.“ »Wenn du nur wüsstest.« „Weißt du eigentlich auf welche Schule du gehen wirst?“ »Gar keine. Ich habe meinen Abschluss schon letztes Jahr gemacht. Habe das Schuljahr nur wiederholt wegen meiner Mathe Note.« „Bist du verrückt?!“ »Wahrscheinlich. Aber hätte ich es nicht gemacht, dann hätten wir uns nicht kennengelernt.« „Dann muss ich dir vielmals danken.“ »Das habe ich liebend gerne gemacht. Aber ich gehe mal runter. Sonst gibt es noch Ärger mit meinen Eltern, weil ich Victoria nicht begrüßt habe.« „Wer ist Victoria?“ »So ein Mädel mit dem ich gar nicht klarkomme. Ihr Haus ist abgebrannt und meine Eltern haben sie aufgenommen. Zum Kotzen.« „Du überstehst das schon.“ »Ich werde es versuchen. Bis Samstag.« „Ja. Bis Samstag.“ Sie legten auf und Melanie ging wieder runter. Ihre Eltern saßen gemeinsam mit Victoria am Tisch und schauten sie wütend an.
»Tut mir leid. War wichtig.«
»Wichtiger als die Familie?«
»Ich will mal eins klarstellen. Victoria gehört nicht zu meiner Familie und wird es auch nicht. Meine Freunde sind mir wichtiger als sie. Verstanden?!«
»Rede nicht in diesem Ton mit uns!«
»Ist einfach so! Ich kann doch nichts dafür, wenn ihr sie aufnehmt obwohl ich ganz genau wisst, dass ich sie hasse! Und hör auf so dumm zu grinsen Mädel!«
»Rede nicht so mit ihr!«
»Ich rede mit der wie ich will! Sie hat es auch nicht anders mit mir gemacht! Gleichberechtigung! Schon mal was von gehört?!«
»Das reicht! Geh auf dein Zimmer!«
»Das mache ich gern!« Sie rannte in ihr Zimmer und knallte die Tür zu. Es war ihr von Anfang an klar, dass es mit ihr nur Streit geben würde.
Am Samstag, wartete sie aufgeregt vor dem Haus und als ein Taxi vor ihr hielt, rannte sie hin. Melissa stieg aus und sie fielen sich in die Arme.
»Hey du!« Sagte Melanie, bezahlte den Fahrer und ging mit ihr ins Haus. Dort zeigte sie ihr alles und ging mit ihr in Wohnzimmer, wo ihre Eltern warteten. Als Melissa dann im Bad war, sagten ihre Eltern:»Diese Melissa scheint wirklich nett zu sein. Gefällt uns.«
»Heißt das, dass sie immer kommen kann?«
»Ja.«
»Danke!« Sie umarmte die beiden kurz, rannte zum Bad und klopfte hastig an. Melissa öffnete die Tür und Melanie sagte überglücklich:»Meine Eltern mögen dich!«
»Geil!« Dann zog sie Melissa mit zu sich ins Zimmer, schloss die Tür ab und küsste sie. »Hattest du eigentlich schon mal was mit einem Mädchen?« Fragte sie sie lächelnd.
»Nein. Aber das stört mich überhaupt nicht.«
»Dann sollten wir es langsam angehen. Ich spreche aus Erfahrung.«
»Okay… Ähm… Meine Eltern gehen nachher mit Victoria zum Jugendamt wegen Vormund und sowas. Da haben wir dann das Haus für uns.«
»Das finde ich wunderschön.« Als Melanies Eltern weg waren, gingen die beiden in die Küche und zogen alle Vorhänge zu.
»Willst du auch was trinken?«
»Gerne.« Melanie holte zwei Gläser und schenkte etwas zu Trinken ein. Melissa legte ihre Arme um sie und stütze ihren Kopf auf Melanies Schulter ab.
»Willst du nächsten Monat mit zum Staatsbankett der Blakes kommen?«
»Darf ich das überhaupt?«
»Ja klar. Ich muss meine Eltern nur anhauen dich auf die Liste zu setzen und du bist drinnen.«
»Dann würde ich das gerne machen. Da sind nur drei Probleme. Ich weiß nicht was man bei sowas anzieht, wie man sich dort verhält und ich glaube, dass du da mit einer Begleitung auftauchen musst. Wenn ich mich nicht irre und die ganzen Filme die ich gesehen habe nicht lügen.«
»Zieh dir ein Kleid an das bis zu den Knien geht. Gib dich nett und lass dich nicht gehen als wenn du auf einer Party wärst. Das heißt nicht zu viel Trinken. Und generell muss ich nicht mit einem Begleiter dort hin. Aber so wie ich meine Eltern kenne, werden sie mich dazu zwingen mit Brandon Thomsen zu gehen. Für sie wäre er der ideale Schwiegersohn. Du könntest also nur als eine Freundin mitkommen. Nicht als meine.«
»Ich kann da nicht als deine Begleitung mit?«
»Leider nein. Wenn ich könnte, dann würde ich dich nehmen. Aber die Personen mit denen meine Eltern zusammenarbeiten sind wirklich christlich und konservativ eingestellt. Sie würden alles dafür tun um gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu unterbinden.«
»Ist ja auch egal. Hauptsache wir sind zusammen.«
»Genau.« Melanie drehte sich um und gab Melissa einen Kuss auf die Wange. Als sie auf die Uhr schaute, bemerkte sie, dass es bereits acht Uhr war. »Du musst los.«
»Schon so spät?! Kann ich mir eben ein Taxi herbestellen?«
»Ach was. Ich rufe William an. Der ist in fünf Minuten hier und fährt dich kostenlos.«
»Du hast einen Chauffeur? «
»Klar. Wie soll ich denn sonst zu wichtigen Terminen kommen ohne, dass mich jemand sieht?« Verwirrt ging Melanie zum Telefon und rief William an. Wenige Minuten später kam er an und wartete bis Melanie und Melissa endlich rauskamen. Als er sie sah, stieg er aus und öffnete die Autotür. »Danke, dass du gekommen bist William.«
»Kein Ding. Ist schließlich mein Job.«
»Das ist Melissa. Würdest du sie bitte zum Internat fahren?«
»Klar. Steig ein.«
»Wir telefonieren?« Fragte Melanie und hielt unauffällig Melissas Hand.
»Ja. Bis dann.« Sie umarmten sich und Melissa stieg ein. Dann schloss William die Autotür und ging zu Melanie.
»Liebe muss etwas schönes sein.«
»Woher soll ich das wissen? Meine Eltern lassen mich mit keinem Typen alleine außer dir und Brandon.«
»Dieser Typ ist so schmierig. Ich hasse ihn wirklich. Musst du zum nächsten Staatsbankett wieder mit ihm?«
»Leider ja. Ich könnte kotzen.«
»Ich kann dich verstehen… Aber zurück zum Thema. Du kannst mir nichts vorlügen Melanie. Seit wann bist du lesbisch?«
»Woher weißt du das?!«
»Die Art wie du sie ansiehst und grinst. Das habe ich bei dir noch nie gesehen. Und ich kenne das nur von Verliebten. Also seit wann?«
»Keine Ahnung seit wann. Aber es fühlt sich einfach richtig an, wenn ich bei ihr bin. Ich habe das Gefühl, dass die Zeit stehen bleibt, wir die Einzigen Menschen auf der Welt sind und es einfach nichts gibt, das uns auseinanderbringen kann. Durch sie fühl ich mich wieder lebendig und fühle mich als wenn ich alles könnte.«
»Ihr seid ein süßes Paar. Jedenfalls vom Aussehen her passt ihr zusammen.«
»Danke. Aber erzähl es keinem.«
»Werde ich nicht machen. Ehrenwort.«
»Okay. Könnten du und Mary dafür sorgen, dass sie für das Bankett nächsten Monat ein passendes Kleid hat? Sie weiß noch nicht wie das bei sowas abgeht.«
»Ich habe keine Ahnung von Mode. Das weißt du schon noch, oder?«
»Deshalb will ich ja, dass Mary mitkommt. Sie als Stylistin wird wissen was gut aussieht und was nicht. Du sollst sie nur rumfahren.«
»Kann ich machen.« William stieg wieder ein und Melanie schaute dem wegfahrenden Auto lächelnd hinterher.
Die nächsten Wochen über, kamen Ally und Melissa am Wochenende immer zu Melanie. An dem Tag, an dem das Staatsbankett war, wartete Melanie nicht wie immer vor dem Haus, sondern blieb drinnen und suchte sich ein Kleid raus. Als sie merkte wie die Tür aufging, spähte sie am Schrank vorbei und sah wie Melissa mit einem Rucksack und einem Kleid herein kam.
»Hey Süße.« Sagte sie, nahm Melissa den Rucksack ab und gab ihr einen Kuss. »Gefällt dir das Kleid das dir Mary ausgesucht hat?«
»Es ist umwerfend.«
»Dann würde ich sagen wir machen uns fertig.« Melanie stellte Melissas Rucksack vor ihr Bett und nach einer Stunde stylen, waren die beiden fertig. In Melanies Augen, war das Ergebnis umwerfend. Sie hatte ihre Gold-blonden Haare gelockt, trug ein ozeanblaues Seidenkleid, welches ihre Figur betonte und machte sich die Halskette ihrer Oma, sowie ihre Ringe um. Ihre grünen Augen trugen einen perfekten Kontrast zum Gesamtbild bei. Melissa hatte ihre dunkelbraunen, fast schwarzen Haare gekreppt und trug ein rotes Kleid mit weinrotem Muster, welches eng anlag. Ihre braunen Augen betonte sie so, dass sie schimmerten. Unten warteten Melanies Eltern und wollten ein Foto von Melanie, Melissa und Victoria machen. Melanie legte ihren Arm um Melissas Taille, während diese ihren Arm um Melanies Schulter legte. Victoria, die ihre blonden Haare hochgesteckt hatte und ein Pfirsichfarbenes Kleid trug, welches ihrem hellen Teint und ihren blauen Augen schmeichelte, stellte sich daneben und kurz darauf erhellte ein Blitz ihre Gesichter. Sie torkelten zur Tür und Melissa fragte:»Musst du noch auf Brandon warten?«
»Ne. Er wartet schon draußen im Auto.«
»Ach so.«
»Was ist los?«
»Ich hätte es nur gern gehabt, wenn wir uns nicht verstecken müssten.« Murmelte Melissa und schaute auf den Boden.
»Es tut mir unendlich leid. Aber auf dem Bankett werd ich immer in deiner Nähe sein. Und wir werden die Nacht durchmachen. Versprochen.«
»Okay…« Kurz darauf kamen sie schon beim Auto an und Brandon stand grinsend vor ihnen.
»Hey Brandon.« Sagte Melanie mit aufgesetztem Lächeln und umarmte ihn.
»Hey Melanie. Wie geht es dir und deiner Familie? Es freut mich wieder einmal dein Begleitern sein zu dürfen.«
»Ganz gut soweit. Und mich freut es auch. Das ist meine Freundin Melissa. Melissa, das ist Brandon Thomsen.«
»Hey.«
»Hi.« Melissa tippte irgendwas in ihr Handy ein und gab es Melanie. Dort stand:„Ist es schlimm, wenn ich denke, dass er ein Arschkriecher ist?“ Lachend schrieb sie zurück:„Nein. Er ist echt einer. ABER ich hab dich als MEINE Freundin vorgestellt.“ Melissa las es, lächelte und steckte ihr Handy wieder ein. Dann stiegen sie ins Auto und fuhren zum Anwesen der Blanks. Sie stiegen aus, gingen in die Villa und holten sich jeder ein Glas Champagner. »Krass.« Sagte Melissa und schaute sich um.
»Willkommen in meinem Leben.« Lachte Melanie und zog sie mit sich. Sie stellte Melissa einigen Personen vor und zog sich mit ihr dann an ihren Tisch zurück. Den Abend über, verließen sie ihren Tisch nur wenn es nötig war und zu Hause gingen sie gleich in Melanies Schlafzimmer. Weil sie es eilig hatten, vergaßen sie die Tür zu schließen und ahnten nicht was für Folgen das haben könnte…

Victorias Sicht:
Als sie langsam die Treppe hinaufging, hörte sie leises Gekicher aus Melanies Zimmer kommen und spähte durch den offenen Türschlitz. Dort war nichts. Also machte sie Tür etwas weiter auf. Nur schwer konnte sie ein erschrockenes Quieken unterdrücken.
»Oh mein Gott…« Flüsterte sie leise und holte ihr Handy raus. Sie schaltete die Kamera ein und hielt sie auf Melissa und Melanie, welche sich grade küssten und zwischendurch leise lachten.
»Das war echt anstrengend dich nicht aufs Klo zu ziehen um mit dir alleine zu sein.« Sagte Melissa und küsste Melanie wieder.
»Schön, dass es nicht nur mir schwer gefallen ist. Aber wir mussten uns einfach zusammenreißen. Bald werde ich es sagen. Ich schwöre es.« Victoria packte ihr Handy wieder weg und rannte leise die Treppe hoch. Nur wenige Augenblicke später, hörte sie wie die Tür von Melanie zu ging…





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