Verboten! <3 - Teil 26

Autor: lucy-josephin
veröffentlicht am: 01.09.2012


Ich werde mir mühe geben und noch mehr Spannung wieder einbauen, wenn's klappt. Im Moment stresst mich mein Leben nämlich! ;) Viel Spaß... Lucy

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"Skyla! ...Skyla!" rief mich etwas, vernebelt, wie in einer dicken, warmen Hülle. "SKYLA!" Langsam erfasste ich die Bedeutung der Laute, die ich vernahm. Eisige Kälte erfasste plötzlich meinen Körper und ich schlug entsetzt die Augen auf. "Was ist denn!?" fuhr ich die Person an meiner Bettkante an, die ich nur verschwommen sehen konnte. "Du musst aufstehen! Wir haben schon 6:15Uhr!" Mein Herz setzte einen Moment aus. "Schon 6:15Uhr?" schrie ich, "Scheiße!" Ich sprang aus dem warmen Bett, stieß mit der Person zusammen, die sich inzwischen als meine Mutter entpuppte und riss mir hektisch Klamotten aus dem leeren Schrank. Jeans, Top, Pulli. Geht klar!, dachte ich und war im nächsten Moment damit beschäftigt, meine Haare zu kämmen, was heute natürlich nicht komplizierter sein sollte, als an "normalen" Tagen. Könnte man meinen. Ich beschloss, mein Aussehen, zum Glück hatte ich keine Augenringe, einfach zu ignorieren und sprang in Höchstgeschwindigkeit in die Küche, stopfte mir die Honigbrote, die ich gerne genossen hätte, in den Mund. "Deine Haarsträhne..." meinte mein Vater etwas irritiert und fuchtelte über seinem Kopf. "Ich weiß." entgegnete ich trocken und mein Blick verfinsterte sich. Diese kleine Strähne stand frech ab und bog sich dann, wie eine Palme, in alle Richtungen. "Wir holen etwas beim Bäcker..." murmelte mein Dad. Mittlerweile war ich fertig und verschwand erneut im Bad. 15 Minuten, bis der Bus losfahren würde und ich war noch nicht einmal im Auto. "Bin fertig!" schrie ich, doch mein Dad stand schon in der Haustür. Er hatte den Koffer schon im Kofferraum verstaut und so konnten wir sofort losfahren. Beim Bäcker hielten wir und ich musste entsetzt feststellen, dass ich meine Tasche vergessen hatte. 5 Minuten noch... Als wir endlich, mit Koffer, Tasche und Essen, bei der Schule ankamen, erkannte ich beschämt, dass meine Klassenkameraden schon alle im Bus saßen und die meisten Koffer eingeräumt waren. Ich sprang mit einem Küsschen für Dad aus dem Auto, schnappte mein Gepäck und eilte zum Bus. Herr Bauer trat davor von einem Bein auf's andere und sah grimmig drein. "Skyla! Da bist du ja endlich!" "Tut... Tut mir leid Herr Bauer." keuchte ich. "Jetzt ab in den Bus!" Als ich den Bus betrat, suchte ich Angel, die winkend auf und ab hüpfte. Sie saß im hinteren Teil und hatte mir ein Plätzchen freigehalten. Die Klasse war hibbelig und unruhig, wartete ungeduldig auf die Fahrt. "Skyla, Skyla, Skyla..." Barbie schüttelte gespielt ungläubig den Kopf und seufzte theatralisch. "Ich dachte, du kommst wenigstens dieses eine Mal pünktlich." Gekonnt ignorierte ich die Bemerkung und ging an Barbie vor bei. Doch direkt hinter ihr saß jemand, der die Szene aufmerksam beobachtete. "Morgen Herr Davids." nickte ich Victor Davids zu und beachtete ihn augenscheinlich nicht weiter. Doch seine dunklen Augen sagten etwas aus, das ich nicht ganz verstand. Wut? Warum denn das?! Ich beschloss gezwungener Maßen, mir keine Gedanken über den gutaussehenden Mann zu machen und ließ mich neben Angel nieder, die leicht grinste. "Verschlafen?" "Ja." "Wie immer." Meine Freundin erntete daraufhin einen giftigen Blick von mir, was ihr ein noch größeres Grinsen auf das Gesicht zauberte. Schläfrig zog ich mein Handy heraus, steckte die Kopfhörer hinein und suchte "Alice in Chains". Sofort ertönte die unharmonische Musik und meine Gedanken schweiften ab. Meine Augen fielen zu und das Traumland lockte meinen Geist...
"Sky!" Etwas rüttelte an meiner Schulter und erschrocken riss ich die Augen auf. Hatte ich geschlafen? "Wir machen Pause. Kommst du mit?" Angel stand erwartungsvoll im Gang, legte den hübschen Kopf schief. "Was?! Wie lange habe ich gepennt?" fragte ich verschlafen, während ich mich stöhnend streckte. Mein Hintern war platt und schmerzte schrecklich, also wartete ich nicht auf eine Antwort, sondern schob Angel zur Seite und war im nächsten Moment aus dem leeren Bus gehüpft. "Etwa zwei Stunden." lachte sie und zog mich zur Raststätte. Der Wind pfiff kalt an uns vorbei und wirbelte unsere Haare umher. "Viertel Stunde Pause und ich will mir noch etwas zu Essen kaufen und auf die Toilette!" Angels Worte wurden mit dem Wind mitgerissen, doch ich verstand trotzdem. Der Himmel war grau, es sah nach Regen aus und ich war froh, einen Pullover über mein Top gezogen zu haben. Als wir endlich in der Raststätte standen, rannte Angel sofort zur Toilette und wartete ungeduldig. Ich sah mich stattdessen um und beobachtete meine Klassenkameraden dabei, wie sie jetzt schon Pommes und Burger in sich stopften, als hätten sie Tage gehungert. In meiner Hosentasche fand ich 3,67€, die ich ohne mit der Wimper zu zucken wieder einsteckte. Wie sollte ich denn ein matschiges Baguette, das zudem völlig überteuert war, hinunter bekommen? "Ihhh!" hörte ich zu meiner Linken jemanden sagen, "Die Toiletten sind so ekelig!" Es gab nur eine, die hier Ansprüche haben konnte und mit einer hochnäsigen Stimme sprach. Barbie. Ich drehte mich um und hob eine Braue, denn das kleine rosa Püppchen stand in einer pinken Leggins und einer ebenfalls pinken Trainingsjacke zwischen den Jungs. "Hey, der rosa-rote Panther kommt uns besuchen!" rief ich laut und winkte dem pinken Fleck in der Raststätte zu, der mich erschrocken anstarrte. Natürlich grinsten die Jungen über beide Ohren, als Barbie zu mir stampfte und mit ihrem manikürten Fingernagel auf mich zeigte. "Was hast du gesagt?!" Ihre Entrüstung äußerte sich in ihrer piepsigen, fast schon hysterischen, Stimme. "Ich sagte: Der rosa-rote Panther kommt uns besuchen!" äffte ich sie nach und verkniff mir das Lachen, obwohl selbst die Typen, die sie vorher so angeschmachtet hatte, das nicht schafften. Barbie schnappte nach Luft und suchte verzweifelt nach Worten. "Hat der Panther seine Sprache verloren?" fragte eine Stimme, die ich sehr gut kannte. "Komm, Angel, ich bekomme Augenkrebs von dieser Farbe..." Ich zog die kichernde Angel weg und ließ Barbie stehen, die inzwischen hochrot war und hyperventilierte. Draußen lachten wir hemmungslos los und Angel verschluckte sich fast an ihrem Brötchen, dass sie sich zuvor gekauft hatte. "Ihr Gesicht war genauso leuchtend wie ihr Outfit!" seufzte sie, als wir uns beruhigt hatten und verkniffen uns das Kichern. "Wie viel Uhr haben wir?" Wie sich herausstellte, waren wir zu spät, aber zum Glück nicht die letzten. Herr Bauer wies Vic, ich meine Herrn Davids, an, die Klasse auf Vollständigkeit zu überprüfen. Ich holte wie auf Kommando meine Musik hervor und schloss die Augen. Doch Angel rüttelte brutal an meiner Schulter. "Sky! Nicht wieder einschlafen! Ich hab mich so gelangweilt die Fahrt über!" Griesgrämig murmeln drehte ich mich weg, denn müde war ich immer noch. Der Bus fuhr los und ich war gerade am Einnicken, als ich wieder aufgeweckt wurde. "Man was soll denn das?!" sagte ich laut und drehte mich zu meiner Sitznachbarin um. Doch dort saß nicht Angel, sondern jemand, der etwas feindselig dreinblickte. "Oh!" entfuhr es mir, "Tut mir leid, Herr Davids!"





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