Verboten! <3 - Teil 5

Autor: lucy-josephin
veröffentlicht am: 12.04.2012


Zu meiner Überraschung hatte Angel ihren großen Bruder angerufen, dass er uns fährt. Joschua ist wie Angel nicht ganz ohne, oder anders: einer der heißesten Jungs, die ich kenne. Er grinste uns aus dem Fester an. "Kommt ihr, meine Schönheiten?" Wir setzten uns und er fuhr zum Hell. Es lag abseits der Straße in einem alten Hof. Nichts deutete darauf hin, dass es dort eine Disco geben könnte, die so angesagt ist. "Süßes Outfit, Sky." sagte Joschua und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an. Wie ich diesen Blick liebte! Angel reagierte sofort: "Joschua!" "Jaja, Schwesterherz. Ich weiß: Sky ist tabu." Ich musste lachen. >Sky ist tabu<, typisch Angel. "Du hast einfach zu hübsche Freundinnen. Ich darf noch nicht einmal eine vernaschen!" sagte er gespielt beleidigt. Ein bisschen schoss mir das Blut schon in den Kopf. Was fand Joschua denn schon an mir? "Joschua, es ist meine beste Freundin. Und keine würde was mit dir anfangen!" "Sky schon, oder?" Ich spielte mit: "Klar, Josch!" Ich machte ihm schöne Augen, dann gab ich ihm einen Kuss auf die Wange und kicherte. Angel sah mich komisch an und zog mich weg. Joschua fuhr weg und ich warf ihm zu Abschied eine Kusshand zu. Er grinste schelmisch und griff nach dem imaginären Kuss. Auf dem Weg über den vollen Parkplatz schwieg sie. "Was ist?" fragte ich. Sie schwieg weiter. "Angel?!" ich wurde etwas wütend, "Was ist los?" Sie blieb stehen, sah mich an und lächelte. "Nichts. Nur..." sie zögerte, "Mach das nicht noch einmal. Ja?" Zwar war ich verwirrt, aber ich nickte. Angel meinte den Kuss, dachte ich. Was passte ihr an dem Kuss nicht? Es war ja nur ein Scherz. Laute Musik schallte uns entgegen und wir gingen durch das mit roten Flammen bemalte Tor. Drinnen war es stickig und warm, die typischen Eigenschaften dieser Disco. Am Tresen setzten wir uns gemütlich, soweit das im Minirock ging, hin und bestellten uns eine Cola. Ich konnte nicht einfach was mit viel Alkohol auf leeren Magen hinunterkippen. Plötzlich machte es "Pling" Ich hatte eine Nachricht von Diana bekommen: "Hi, kann leider doch nicht kommen. Meine Mutter hat mir Ausgeh-Verbot wegen der schlechten Note in Deutsch gegeben. :( Diana" Ich seufzte, zeigte Angel die Nachricht und packte mein Handy wieder ein. Nach einer Weile kam der Barkeeper mit zwei Cola-Flaschen in der Hand zurück. Was wäre, wenn Victor Davids hier auftauchen würde? Käme er mit einer Begleitung und wie würde er mein Outfit finden? Wir sahen in die Menge und Angel verzog den Mund. Als ich sah, wen sie erspähte, fiel es mir schwer zu schlucken.
Rick saß mit Barbie auf dem Schoß und ein paar Freunden in der Chill-Ecke. Die Chill-Ecke war eine Ecke des Saals, die mit gemütlichen Sofas bestückt war und wurde oft von Pokerspielern genutzt. Vor lauter hinstarren, hatte ich nicht bemerkt, wie ein gutaussehender junger Mann sich neben mir auf dem Barhocker niederließ und etwas bestellte. Erst als ich mich umdrehte und der Barkeeper einen Cocktail vor mich hinstellte wurde mir bewusst, dass es kein Zufall war. Ich drehte meinen Kopf und auf seinem Gesicht erschien ein breites Lächeln. "Ich bin Paul. Und hat die Schönheit auch einen Namen?" Verstohlen sah ich mich um. Meinte dieser Typ etwa mich?! "Äh..." ich war perplex, "Welche Schönheit?". Er grinste: "Die, die mir gegenüber sitzt." "Oh." meinte ich schlicht, "Ich heiße Sky." "Hübscher Name." Hübscher Kerl, dachte ich, sagte aber nichts. Er erinnerte mich an Herrn Davids... Nicht jetzt! Wir unterhielten uns und irgendwann tanzten wir. Ich war eine Tanzniete, aber ich warnte Paul. Er winkte ab. Lachend zeigte er mir in paar Moves, die ich nach einer halben Ewigkeit auch schaffte. Trotzdem sah es nicht annähernd so gut aus wie bei ihm. "Ich machte Hip-Hop." erklärte er achselzuckend. "Das ist ja unfair!" schrie ich ihm fast ins Ohr, da die Musik alles andere übertönte. Nach weiteren Cocktails war ich ganz schön zu und wir setzten uns. Angel hatte natürlich brav auf Fabian gewartet, und sah ein paar Mal zu uns herüber. "Wer ist denn sie?" säuselte Paul in mein Ohr. "Hey, dass kitzelt! Das ist Angel, meine Freundin." Wir gingen zu ihr und ich stellte sie einander vor. In dem Moment kam Fabian hinter Angel zum Vorschein und gab ihr einen Kuss. Angels Augen leuchteten und sie erwiderte den Kuss. "Hi, Engel." "Hi." und schon waren sie in der Masse verschwunden. "Da hat eine ihr Glück ja gefunden." stellte Paul fest und sah mich an. "Du aber nicht, stimmt's?" Ich lächelte matt, "Du kannst Gedanken lesen... Es ist kompliziert." Mehr wollte ich nicht dazu sagen. "Schon klar." Paul war ein Segen! Jeder andere wäre abgezischt oder hätte mehr wissen wollen. "Bei dir auch?" Mein Blick schweifte durch die Masse. Er nickte, dann meinte er: "Ich muss mal für kleine Jungs." Kurze Pause. "Ja! Jungen müssen auch mal!" Ich lachte und er verschwand in Richtung Toiletten. Ich stand so da und spürte den Bass um mich herum, sah die Tänzer und die Pärchen in den Ecken. Der Alkohol setzte mir zu und ich wusste, morgen würde es nicht einfach werden. Ich sah auf die Uhr: 23:27Uhr. Plötzlich spürte ich eine Hand auf der Schulter, sodass ich mich halb in der Erwartung Paul zu sehen umdrehte. Es war nicht Paul, sondern Rick. "Hi, Süße." sagte er und strich sich eine Strähne auf dem Gesicht. Er weiß einfach, wie er mich rumkriegt. Aber dieses Mal nicht, mein Lieber! "Hi." sagte ich eisig und wandte mich meinem Handy zu. "Gehen wir tanzen?" Träumte ich? "Nein." antwortete ich unterkühlt ohne aufzuschauen. "Ich - will mit dir reden." Jetzt schlug mein Bauchgefühl die Alarmglocke, doch der Kopf, so eigensinnig und vor Allem neugierig, setzte sich durch. "Draußen?" Ich nickte.
Als wir uns durch die kleinen Lücken geschmuggelt hatten und hinter dem Gebäude standen, waren wir allein. "Ich..." Erwartungsvoll sah ich in seine stahlblauen Augen, die ich teils geliebt, teils gehasst hatte. "Es tut mir leid." Aha. Deshalb das ganze sensible Zeugs? Nein... "Ich liebe dich immer noch!" Jetzt war er so nah bei mir, dass ich die Luft anhielt. Tja, Chance verspielt!, dachte ich. "Ich dich aber nicht mehr." und es klang so klirrend kalt, dass selbst Rick es verstanden haben müsste. "Bitte, Sky." Dieser Hundblick! "Ich liebe ich doch!" Nun war es kein Betteln mehr, es war eine Forderung. Seltsamerweise stand ich nun mit dem Rücken zur Wand. "Ich gehe jetzt." sagte ich, doch er stieß mich zurück, die Wut in seinen Augen machte mir Angst. "Nein." knurrte er gefährlich leise. "Lass mich gehn!" Meine Stimme war entschlossen, aber Rick war stärker. Ich nahm meinen Mut zusammen und verpasste ihm eine. Er hielt sich ungläubig die Wange und starrte mich an. "Das wirst du mir büßen!"





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