Alone in the living hell - Teil 10

Autor: live love rock
veröffentlicht am: 22.05.2012


Dave
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Mike und ich beobachteten gerade Alex beim Training. Valerie stand lediglich etwas planlos neben mir und hatte ihren Kopf gegen meinen Arm gelehnt. Tyler kam aus der Umkleide und gesellte sich zu uns. Er schwieg ein paar Minuten, ehe er unser Schweigen brach. „Die hat es echt drauf!“ stellte er fest. „Erst waren wir skeptisch aber die Kleine hat uns innerhalb von einer Stunde komplett von ihrem Können überzeugt!“ erwiderte Mike mit einem Grinsen. Alex begann gerade tief Luft zu holen und ein Schlag, den zweiten Schlag und ein Dritter…Dann holte sie mit dem Bein aus und trat gegen die Seite. Der Sandsack schoss die Schiene entlang bis zum Ende. Einen nach dem Anderen klappte der Mund auf. So standen drei verdutzte Jungs und ein verwirrtes Mädchen da. Alex jubelte los und sprang umher. „Hat sie gerade wirklich den Sandsack bis ans Ende getreten?“ fragte Mike sprachlos. Tyler und ich nickten lediglich. „Krass!“ murmelte Tyler. Er ging auf Alex zu und umarmte sie einfach. „Glückwunsch das war echt krass.“ Sie grinste breit. „Danke…Ach das…Das war gar nicht so schwer.“ – „Paah! Das kann ich auch.“ meinte ich siegessicher und ging zu dem Sandsack. Ich holte drei Mal aus und verpasste ihm einen Tritt. Er rührte sich kaum. Vielleicht ein paar Zentimeter. Verdattert starrte ich auf den Sandsack. Mike begann laut zu lachen. „Oh ja Dave! Das war faszinierend. Der hat sich bestimmt so schnell bewegt, dass wir die Bewegung gar nicht mit verfolgen konnten.“ Nun stimmte auch Tyler in sein Lachen ein und Alex konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Valerie kam auf mich zu und legte eine Hand auf meine Schulter. „Der klemmte bestimmt nur.“ meinte sie aufmunternd. Ich schob sie von mir weg und holte noch mal aus. Diesmal war ich wesentlich aggressiver. Trotzdem bewegte er sich kaum. „So schaffst du es nie!“ hörte ich Alex sagen. „Willst du jetzt mein Lehrer spielen?!“ schnaufte ich wütend und ging zu den Duschen…


Alex
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Mit einem leichten Schmunzeln sah ich Dave hinterher. Er war schon immer so! Wenn er etwas nicht schaffte, schmollte er. Tyler riss mich aus meinen Gedanken. „Erde an Alex! Hallo, ist da jemand?“ Verwirrt sah ich ihn an. „hm?“ Er musste lachen. „Ich hab gefragt ob du mir deine Technik zeigen kannst.“ Ich zuckte kurz mit den Schultern und nickte dann lächelnd. „Klar. Also eigentlich ist das wichtigste die Atmung und Konzentration! Du musst all deine Kräfte sammeln und nicht willenlos und aggressiv zutreten.“ Ich stellte mich etwas breitbeinig hin und zeigte Tyler was ich meinte.

Nach ein paar Trockenübungen trat er vor den Sandsack und versuchte es. Tatsächlich schaffte er es auch beim ersten Mal. Er hatte ja auch so schon viel mehr Kraft als ich. „Heey cool du hast es drauf!“ rief ich und er umarmte mich. Ich sah Dave aus der Umkleide kommen. Er blickte uns fast schon enttäuscht an. „Warte mal kurz. Ich bin gleich wieder da.“ flüsterte ich zu Tyler, als Dave mit Valerie verschwinden wollte. Kurz vor seinem Auto hielt ich ihn am Arm fest. „Was sollte denn das? Was ist los mit dir in letzter Zeit? Du bist total komisch…Ich verstehe das einfach nicht.“ Er sah auf den Boden. „Lass einfach gut sein Alex.“ Er löste sich von mir und stieg zu Valerie in sein Auto. Die Beiden fuhren los und ich blieb verwirrt auf dem Parkplatz stehen.


Dave
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Niedergeschlagen stieg ich zu Valerie in das Auto und fuhr los. Was fiel Alex nur ein mich zu fragen, was mit mir nicht stimmte. Sie hatte sich schließlich nicht bei mir gemeldet. Valeries zarte Stimme holte mich aus meinen Gedanken. „Schatz? Woran denkst du?“ Ich blickte kurz zur Seite. „Ach … nichts Wichtiges.“ murmelte ich und versuchte mich auf den Verkehr zu konzentrieren. Wir überquerten gerade eine Kreuzung, als ich Valerie aufschreien hörte. „DAVE! Pass auf.“ Ich sah mich um und als ich ihrem erschrockenen Blick nach links folgte, blendeten mich zwei Scheinwerfer. Die Zeit schien für einen Augenblick still zu stehen. Das Licht, dass ungebremst auf uns zu kam, erhellte alles. Bis es plötzlich ganz schwarz wurde…


- ein paar Tage später -

Alex
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Es war abends und ich machte mich gerade zurecht, für mein Date mit Tyler. Meine Gedanken schweiften zu Dave. Ich war gerade noch bei ihm gewesen. Doch er lag noch immer im Koma. Trotz der Trauer, freute ich mich auf heute. Tyler und ich waren uns immer näher gekommen. Er war ein wirklich netter Typ und ich konnte mir sogar etwas Festes mit ihm vorstellen.

Ein letztes Mal begutachtete ich mich im Spiegel, ehe ich meine Tasche nahm und vor der Haustür auf Tyler wartete. Mein Dad kam gerade nach Hause und musterte mich. „Für wen hast du dich denn so aufgebrezelt?!“ Genervt verdrehte ich die Augen. „Daad…Für Tyler! Ich hab doch heute ein Date mit ihm.“ – „Und was ist mit Dave? Der kann dich nicht einmal davon abhalten.“ Dieser Satz versetzte mir einen Stich mitten in mein Herz. Ich blickte auf den Boden. Die Hand von meinem Vater legte sich um mich. „Tut mir leid Schätzchen. Aber ich dachte halt du magst ihn so gerne.“ Mit leicht feuchten Augen sah ich zu ihm hoch. „Tu ich doch auch. Aber er ist nun einmal mit Valerie zusammen und das sollte auch so bleiben.“ Mein Dad nickte nur verständnisvoll und ging dann ins Haus. Etwa 5 Minuten später hielt ein schwarzer Ford Mustang GT Cabrio. Erstaunt betrachtete ich das Auto und den Fahrer. Tyler sah klasse aus! Seine Haare waren wild durcheinander – wahrscheinlich vom Wind, er trug mal wieder ein weißes, enges V-Ausschnitt-Shirt und dazu eine graue Röhrenjeans, soweit ich das von Außen beurteilen konnte. Das T-Shirt lies nur zu gut erahnen, was für ein durchtrainierter Körper darunter versteckt war.
Mit einem Lächeln stieg ich zu Tyler in das Auto und wir fuhren in ein Restaurant. Er hatte genau meinen Geschmack getroffen. Es war schlicht, aber stilvoll und wir wurden sofort an unseren Platz gebracht. Tyler lächelte mich an. „Du siehst toll aus.“ sagte er schließlich und seine blauen Augen funkelten dabei. Als der Kellner kam, bestellten wir uns Getränke und ein Gericht. Ich hatte am Anfang kleine Schwierigkeiten mich entscheiden zu können. Es gab einfach eine so große Auswahl an leckeren Gerichten.
Das Essen war sehr lecker und Tyler und ich verstanden uns prächtig. Wir lachten die ganze Zeit und er lies mich keinen Moment aus den Augen. Er bezahlte und wir gingen zurück zu seinem Auto. Ja sein Auto…Es war einfach ein Traum. Diese hellen Lederbezüge im Kontrast mit dem dunklen Lack. Ich konnte Tage lang davon schwärmen. Tyler war bereits eingestiegen und sein leises Lachen riss mich aus meinen Träumereien. „Willst du lieber zu Fuß gehen oder steigst du jetzt endlich zu mir ein.“ Ich musste leicht lachen und stieg dann ein. Tylers Stimme war mindestens genauso anziehend wie sein Auto und sein Aussehen. Ich weiß – das klingt jetzt bestimmt so als wäre ich total Oberflächlich…Aber welches Mädchen träumt nicht von so einem Traumprinzen?!





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