Alone in the living hell - Teil 6

Autor: live love rock
veröffentlicht am: 20.04.2012


Als Dave sich von mir löste, sah ich ihn verdutzt an. „Öööhm…Was war das denn gerade?“ Er grinste und lehnte sich zurück. „Ein Kuss?!“ Leicht verdrehte ich die Augen. „Ne schon klar…“ Ich sah zurück auf die Leinwand und konzentrierte mich lediglich auf den Film. Einmal atmete ich tief durch, dann sah ich wieder kurz zu Dave. Der Film neigte sich dem Ende zu und wir verließen das Kino. Wir stiegen in Dave’s Auto und ich versuchte ihn nicht anzustarren. „Was hatte das vorhin zu bedeuten?“ flüsterte ich schließlich. Dave zuckte lediglich mit den Schultern. „Bist n süßes Mädchen. Ist das etwa verboten?“ Ich sah zurück aus dem Fenster. Jetzt war er natürlich wieder der unnahbare Junge. Wir hielten am Park und Dave sah zu mir. „Das war ernst gemeint. Du bist hübsch, intelligent, sportlich, lieb…Da musste ich dich einfach küssen!“ Langsam wand ich meinen Blick wieder zu ihm. „Wirklich?“ Dave nickte und wieder beugte er sich zu mir um seine weichen Lippen sanft auf Meine zu legen. Unglaublich wie viel Sicherheit er ausstrahlte.

Wir fuhren weiter und ein paar Minuten später hielt er vor meiner Haustür. „War ein echt schöner Nachmittag.“ Er lächelte mich an. Ich stieg aus und drehte mich, bevor ich im Haus verschwand, ein letztes Mal nach ihm um. Er sah wirklich umwerfend aus. Aber würde Mila das stören? Vielleicht würde sie nichts mehr von mir wissen wollen. Leise seufzend schlich ich in mein Zimmer. Zum Glück war Dad noch immer nicht da. So konnte ich beruhigt ausatmen und mich in mein Bett legen. Ich schien eingeschlafen zu sein, denn als es an meiner Tür klopfte, wurde ich aus einem Traum gerissen. „Jaa?“ murmelte ich und Mila kam rein. „Heeey Langschläfer alles gut? Wo warst du heute?“ Ich musste schmunzeln als ich Mila sah. „Fühl mich nicht so gut.“ antwortete ich ihr. Sie sah mich musternd an. „Heißt der Virus zufälligerweise Vanessa?“ Zögernd sah ich sie an, ehe ich leicht nickte. Sie verdrehte die Augen und nahm meine Hand. „Ach mach dir nichts draus. Die hat im Moment genug mit den Sticheleien von Dennis zu tun.“ Ich musste lachen. Das war typisch Dennis. „Irgendwie bin ich ihm ziemlich dankbar.“ Mila stimmte mir mit einem Lachen zu. Zögernd sah ich auf den Boden. „Wie geht’s Dave eigentlich?“ fragte ich schließlich. Fragend sah Mila mich an. „Dave?! Seit wann interessierst du dich für sein Wohlbefinden?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Nur so…“ – „Er ist gerade erst nach Hause gekommen. Hat wohl jemanden im Boxring geschlagen…“ Verwirrt sah ich auf. „Wieso denkst du das?“ – „Naja…Er hat die ganze Zeit so blöd gegrinst! Das sagt alles.“ Ich konnte mir ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Er schien also glücklich zu sein. Aber ich wollte noch nicht riskieren Mila zu verärgern oder gar sie zu verlieren.

„Wollen wir durch die Stadt bummeln?“, fragte Mila plötzlich und ich war sofort Feuer und Flamme. Da hatten wir allerdings die Rechnung ohne meinen Vater gemacht. Als wir die Treppe runter gingen stellte er sich vor uns. „Wo wollt ihr denn hin?“ – „In die Stadt etwas frische Luft schnappen!“ Zweifelnd sah er mich an. „Dann würde ich ja eher in den Stadtpark gehen…Das kannst du vergessen Alex! Du bist krank geschrieben. Und wer nicht zur Schule kann, der kann auch nicht durch die Stadt bummeln…“ – „Aber Daaad!“ – „Kein ‚Aber’ Alex! Mila kann alleine gehen. DU bleibst hier. Ende der Diskussion.“ Mila verabschiedete sich und ich ging mürrisch zurück in mein Zimmer. Immerhin blieb mir noch die Erinnerung an den Kuss mit Dave. Ein Grinsen schlich sich dabei auf meine Lippen.

Es wurde Abend, aber da ich keinen Hunger mehr bekam beschloss ich einfach im Bett liegen zu bleiben. Jemand klopfte an meiner Tür und bevor ich etwas erwidern konnte stand Dennis in meinem Zimmer. „Al? Alles okay?! Wieso hast du nichts gegessen?“ Ich seufzte leise. Er hatte mich früher immer Al genannt. Als ich noch kleiner war. Und immer wenn er sich Sorgen um mich machte, nannte er mich so. Ich schüttelte leicht den Kopf. „Hatte einfach nur keinen Hunger Dennis. Mach dir keine Sorgen ist doch keine große Sache.“ Er setzte sich neben mich auf das Bett und sah mich an. „Lass dich von Vanessa nicht runterziehen. Hey du bist meine Schwester! Und wir sind starke Persönlichkeiten. Die sind doch alle nur neidisch weil du so gut trainiert bist.“ Er grinste und boxte mir leicht in den Bauch. Ich konnte mir ein Lachen einfach nicht verkneifen. Er konnte manchmal echt lieb sein. Als er aufstehen wollte hielt ich ihn zurück. „Du Dennis?!“ Er setzte sich wieder. „Ja was ist?“ – „Was würdest du machen wenn sich ein guter Freund von dir in mich verlieben würde. Wärst du sauer auf ihn?“ Etwas verwirrt sah er mich an. „Hä? Wieso stellst du mir so eine Frage?“ Ich sah ihn einfach weiterhin fragend an und schließlich zuckte er mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich wäre bestimmt nicht gerade begeistert. Ich will dich ja beschützen und andererseits hätte ich bestimmt keine Lust ihn immer hier zu sehen, während er aber nichts mit mir macht sondern mit meiner kleinen Schwester. Also genau beantworten kann ich es dir nicht einmal. Aber was kann man schon an der Liebe ändern.“ Ich nickte nur. Er hauchte mir ein Küsschen auf die Stirn und verließ das Zimmer. Ich starrte an meine Decke. Das hatte sich nicht gerade viel versprechend an. Aber vielleicht waren Mädchen in der Situation ja anders…

Nach langem hin und her überlegen schlief ich dann endlich ein…





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