Alone in the living hell - Teil 5

Autor: live love rock
veröffentlicht am: 17.04.2012


Den ganzen Schultag über ging ich allen aus dem Weg. Mila probierte mehrfach mich aufzumuntern, aber ich reagierte nicht darauf. Für Vanessa war ich der gefundene Krüppel. Alles in allem also mal wieder ein perfekter Tag! *Ironie aus* …

Als es endlich zum Schulende klingelte, machte ich mich, so schnell wie mit diesen dummen Krücken möglich, auf den Weg zu Dennis Auto. Dort musste ich geschlagene 15 Minuten auf ihn warten. Normalerweise war er der Erste, der die Schule verließ. Ich seufzte leise auf. Endlich sah ich ihn aus dem Gebäude kommen mit…HALT! Er kam mit Vanessa?! Was sollte das denn jetzt? „Aleex! Wir nehmen Vanessa mit.“ Ich verdrehte die Augen. „Passt schon ich geh zu Fuß“ murmelte ich und machte mich auf den Weg zur nächsten Bahnstation. Das könnte ihm so passen. Ich würde mich auf keinen Fall mit Vanessa in ein Auto setzen! Niemals !!

An der Bahn musste ich natürlich 10 Minuten warten. Also lies ich mich auf eine Bank fallen und setzte mir meine Kopfhörer auf, um etwas abzuschalten. Wenige Minuten später tippte mir jemand auf die Schulter. Verwirrt nahm ich die Kopfhörer ab und sah neben mich. Mila hatte sich zu mir gesetzt und starrte mich entsetzt an. „Dennis hat Vanessa mitgenommen…“ stammelte sie und ich musste aus irgendeinem Grund lachen. „Was glaubst du warum ich hier an dieser dummen Bahn sitze und nicht bei ihm im Auto?!“ Jetzt musste auch sie leise lachen. „Das gibt’s doch nicht…“ murmelte sie. Ich verstand es kaum, denn die Bahn fuhr in diesem Moment in den Bahnhof. „Na komm. Scheiß auf Dennis fahren wir halt mit der coolen Bahn.“ Schmunzelnd stiegen wir ein, und setzten uns in der Bahn wieder zusammen auf eine Bank. Wir hatten Glück, denn auch mit der Bahn waren wir schnell zu Hause. Und als wir an unserer Haltestelle ausstiegen, fuhr sogar der Bus, der direkt vor unseren Haustüren hielt. Wir stiegen also auch hier ein. Nach 5 Minuten verabschiedete ich mich von Mila, die aussteigen musste. 10 Minuten später war auch ich da und schloss unsere Haustür auf. Etwas erschöpft (ja auf Krücken laufen ist gar nicht so leicht bei einer weiteren Strecke) ging ich in die Küche, um mir eine Flasche Wasser zu holen. Ich balancierte die Flasche unter meinem Arm die Treppe hoch. Als ich an Dennis Zimmer vorbei kam, konnte ich Vanessas falsche Lache hören. Genervt verdrehte ich die Augen. Jetzt hatte er sie auch noch mit hierher genommen. Schnell verschwand ich eine Tür weiter in mein Zimmer. Wenn ich ihre schreckliche Stimme jetzt, wegen den dünnen Wänden, den ganzen Tag hören musste, dann würde ich mich umbringen! Soviel war sicher!

Ich hatte Glück, denn schon nach wenigen Minuten herrschte endlich Stille und ich begann ein paar Sit up’s zu machen. Dabei wird mein Fuß nicht angestrengt und ich konnte trotzdem irgendwie Fit bleiben. Doch nach ungefähr 30 Minuten wurde ich wieder gestört. Ich vernahm ein leichtes Kichern und Stöhnen von nebenan. HALT?! Ich stützte mich hoch und schnappte mir meine Krücken. Ich wollte mir es mit Dennis nicht verspaßen, also klopfte ich noch schnell ehe ich die Tür aufriss. Bei dem Anblick prustete ich los. Vanessa zog sich blitzartig die Decke über den Körper und sah mich entsetzt an. Wütend zog sich Dennis seine Shorts und Jeans über und zog mich aus dem Zimmer. „Was soll denn das Alex?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Sorry wenn ihr so laut seid. Ich wollte euch nur sagen, dass das ganz schön stört!“ Er seufzte leise. „Du wolltest Vanessa reinhauen. Sie hat mir erzählt, dass du sie nicht ausstehen kannst.“ Ich erstarrte. „Sie hat was?“ In mir fing es an zu brodeln. „Die spinnt doch! Sie ist die jenige, die mich fertig macht!“ Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Dennis sah mich zweifelnd an. „Ganz sicher?“ Ich nickte. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging er in sein Zimmer und schob die mittlerweile angezogene Vanessa aus seinem Zimmer. Verwirrt sah sie mich an und ich lächelte triumphierend. Dennis war mein Bruder und er sah genau, wenn ich log. Also wusste er, dass Vanessa gelogen hatte. Und so schlimm mein Bruder auch sein mag, er hielt zu mir und er konnte es auf den Tod nicht leiden angelogen zu werden.

Am Abend saßen wir alle zusammen am Esstisch. Dennis sah mich immer wieder prüfend an. „Hab ich was im Gesicht?“ Verwirrt sah er in meine Augen und schüttelte mit dem Kopf. Zufrieden aß ich meinen Teller auf und lehnte mich zurück. Die Jungs mussten den Tisch abräumen, denn mit Krücken war das echt ein Problem! „Dad?“ – „Ja Schatz?“ – „Kannst du mich nicht krankschreiben?“ Mein Vater starrte mich an. „Was? Aber du warst doch immer gut in der Schule und wolltest auf keinen Fall einen Tag verpassen wegen dem Stoff!“ Ich sah auf den Boden. „Ja…aber…ich…ich fühl mich nicht gut.“ murmelte ich. Mein Dad seufzte leise, nickte dann aber. „Na gut! Ich schreib dich den Rest der Woche krank. Aber danach gibst du Vollgas verstanden?“ Ich nickte lächelnd und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke Daddy.“ Ich verschwand nach oben in mein Zimmer und legte mich schlafen.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, waren alle Anderen aus dem Haus. Ich ging also in Ruhe duschen und machte mich fertig. So gegen Mittag machte ich mich auf den Weg in das Boxstudio. Wenn ich schon nicht selber trainieren durfte, dann wollte ich wenigstens zugucken. Als ich die Tür zum Studio öffnete, waren tatsächlich ein paar Jungs da. Unter ihnen erblickte ich Dave. Schnell sah ich auf den Boden und setzte mich auf eine Bank an den Rand. Leider blieb ich nicht lange unentdeckt. Dave kam auf mich zu und setzte sich neben mich. „Na Krüppelinchen wie geht’s?“ Wütend sah ich ihn an. „Was sollte der Spitzname denn jetzt?“ Er legte einen Arm um mich und lachte. „Sorry war nicht so gemeint. Ich bin fertig! Wie wäre es, wenn ich dich zur Entschuldigung ins Kino einlade?!“ Verwirrt sah ich ihn an. „Dein Ernst? Du hast es immer noch nicht aufgegeben?“ Fragend sah er mich an und sagte nichts. Ich seufzte leise. „Naja was soll’s. Gehen wir halt ins Kino.“ Grinsend sprang er auf. „Okay ich geh kurz duschen. Oder willst du mit?“ Ich musste schmunzeln. „Überspann den Bogen nicht!“ Schützend hob er die Hände. „Okay okay. War nur ein Scherz.“ Er verschwand in den Umkleiden und ich sah noch zwei Freunden von ihm beim Kampftraining zu.

Geschlagene 30 Minuten später (!!!) machten Dave und ich uns dann auf den Weg ins Kino. „Also was willst du gucken?“ Fragend sah er mich an. Ich zog eine Augenbraue hoch. „Keine Ahnung such du dir was aus. Du wolltest mich schließlich ins Kino entführen.“ Er zuckte mit den Schultern und holte zwei Karten. Er hatte sich für „The hunger games“ entschieden. Wir gingen in den Saal und setzten uns auf unsere Plätze. Etwas angespannt war ich schon. Was wenn Dave das wirklich als Date sah und sich an mich ranschmiss? Das war nämlich nicht gerade in meinem Sinne. Ich atmete einmal tief durch und konzentrierte mich auf die Werbung. Nach gefühlten 30 Minuten sah ich genervt zu Dave. „Seit wann ist diese beschissene Werbung denn so lang?“ Er schmunzelte und zuckte mit den Schultern. „Wollen wir uns die Zeit verkürzen?“ Ohne auf meine Antwort zu warten nahm er mein Gesicht in seine Hände und küsste mich...





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz