So spielt das Leben - Teil 4

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 26.03.2012


Lucas saß bei seinem Freund Tyler und schaute grinsend aus dem Fenster, bis er aus seinen Gedanken gerissen wurde.
»Wen hast du grade angerufen?« Fragte Tyler ihn interessiert.
»Ist doch egal.«
»Es war ein Mädchen oder?«
»Vielleicht?«
»Wie heißt sie?«
»Viola.«
»Wer ist das? Geht sie auf unser Schule?«
»Ja.« Verträumt schaute er aus dem Fenster.
»Oh mein Gott. Du stehst auf sie.« Auf Tylers Gesicht machte sich ein Grinsen breit.
»Was? Nein!«
»Und ob. Sie hat dir den Kopf total verdreht. Ich wette du denkst grade an sie.«
»Ich geb‘s ja zu. Ich hab mich ein bisschen in sie verguckt. Sie ist einfach anders. Sie ist so ehrlich und obwohl sie ihre Meinung sagt, ist sie trotzdem noch so schüchtern…« Während er sie beschrieben hatte, lächelte er immer mehr und ihm wurde klar, dass er sich nicht nur ein bisschen in sie verguckt, sondern, dass er sich total in sie verliebt hatte.
»Du hast dich doch total verknallt oder?«
»Ich glaube schon…«
»Nicht, dass es mich stört wenn sie es nicht ist, aber ist sie beliebt?«
»Nein. Aber warum willst du das wissen?«
»Du weißt doch wie Daniel drauf ist. Ist deine Ische nicht beliebt, kannst du sie vergessen.«
»Wenn er nur einmal was gegen Viola sagt, kriegt er was aufs Maul.« Lucas Miene wurde finster und schnell versuchte Tyler ihn zu beruhigen.
»Das wird schon nicht passieren. Hast du eigentlich vor es ihr zu sagen?«
»Ich weiß nicht… Ich glaub sie steht nicht auf mich…«
»Soll ich mal nachforschen?«
»Wie meinst du das?« Fragend schaute er ihn an.
»Wirst du schon sehen…«

Am nächsten Tag in der Schule, war schon überall von der Party die Rede, zu der Viola an diesem Abend mit Lucas gehen würde. Und sie konnte wirklich nicht mehr aufhören zu lächeln. Es kam ihr sogar so vor, als wenn niemand sie schief anschaute oder über sie redete. Als sie ihr Schließfach schloss und gehen wollte, stand auf einmal ein Junge vor ihr. Er hatte dunkelblondes Haar und grüne Augen.
»Du bist Viola, oder?«Fragte er.
»Ja bin ich. Und wer will das wissen?«
»Ich bin Tyler. Ein Bekannter von Lucas.« Er schüttelte ihre Hand und rieb sich dann die Hände. »Also. Ich will gleich auf den Punkt kommen. Es scheint so als hätte sich Lucas in dich verguckt. Und ich würde gerne wissen ob du auch auf ihn stehst, weil ich halt nicht möchte, dass er verletzt wird.« Das kam so plötzlich, dass sie zunächst nicht wusste was sie sagen sollte.
»Ähm… Ich…« Stotterte sie und lief rot an.
»Ich denke mal, dass es heißen soll, dass du wirklich auf ihn stehst oder?« Grinste er. Da ihr die Worte fehlten, nickte sie bloß und Tyler ging wieder weg. Total verwirrt stand sie dar und kam fast zu spät zum Unterricht.
Am Abend freute sie sich schon riesig darauf mit Lucas zu der Party zu gehen. Schon alleine wegen der Tatsache, dass er sie mehr in ihr sah als nur eine gute Freundin. Als es klingelte rannte sie die Treppe runter, nahm ihre Jacke, öffnete die Tür, prallte gegen Lucas und schaute wieder direkt in seine blauen Augen.
»Wie am ersten Tag.« Bemerkte sie lächelnd.
»Wie am ersten Tag,« Stimme er ihr zu, hakte ihren Arm bei sich ein und führte sie zu seinem Auto. Er öffnete ihr die Tür, half ihr hinein und wollte grade die Tür schließen als sie sagte:»Wollen wir nicht lieber laufen?«
»Warum?«
»Warum nicht? Ich mein, es ist voll schön und dann haben wir mehr Zeit zum Reden.«
»Wenn du meinst...« Murmelte er und sie stieg wieder aus. »Ich muss nur kurz was aus der Ablage holen.« Er beugte sich vor, steckte sich etwas in die Jackentasche und schloss die Autotür ab. »Können wir?«
»Gerne.« Erneut hakte er sie bei sich ein und die hälfte der Strecke herrschte Stille. »Wessen Party ist das eigentlich?« Fragte sie.
»Alyssa Cartneys.«
»Was?! Da kann ich nicht hin.« Abrupt blieb sie stehen und schaute ihn fassungslos an.
»Wie du kannst da nicht hin?«
»Schon vergessen?! Sie war meine beste Freundin, sie hat mich völlig blamiert, wir hassen uns?!«
»Entspann dich. Halt dich einfach an mich und alles wird gut.« Er nahm ihre Hände und schaute ihr tief in die Augen.
»Ähm… So ein Tyler hat mir heute was erzählt…«
»Was hat er gesagt?«
»Dass du… Auf mich… Stehst?«
»Ich bringe diesen Idiot um.« Murmelte er und schaute auf den Boden.
»Warum wirst du denn so rot?« Scherzte sie rum und boxte ihm gegen den Arm.
»Was? Stimmt doch gar nicht.«
»Tomate lässt grüßen.« Er drehte sich um und Viola brach in ein lautes, herzliches Lachen aus. »Bist du nicht mehr beleidigt, wenn ich dir sage, dass ich mich geschmeichelt gefühlt habe und auch mehr als nur Freundschaft für dich übrig hab?«
»Was?« Verwundert drehte er sich wieder um und starrte sie mit offenem Mund an.
»Es hat mich echt gefreut, dass du in mir mehr siehst als nur eine gute Freundin…« Sie fingen an zu lächeln und blieben so eine ganze Zeit stehen. Bis er sie küsste. Mit geschlossenen Augen blieb sie stehen und rang sich nach wenigen Moment dazu durch zu fragen:»Was bedeutet das jetzt?«
»War das dein erster Kuss?«
»Wenn ich ehrlich bin, ja.«
»Okay… Willst du denn überhaupt mit mir zusammen sein?«
»Ich denke schon…« Schüchtern nahm er sie in den Arm und sie atmete tief ein und aus. Sog seinen Geruch in sich auf. Genoss seine Nähe.
»Möchtest du jetzt zur Party?«
»Solange Alyssa mich in Ruhe lässt ja.«
»Dann komm.« Er nahm ihre Hand und ging mit ihr zu dem riesigen Haus, das jahrelang wie ein zweites zu Hause für sie war. Das Gefühl es wieder zu betreten, war komisch und unangenehm. Die Blicke von den anderen löcherten Viola und Lucas grade zu und sie zog ihn nach draußen. »Was ist los?«
»Die Blicke… Als wenn sie mich am liebsten umbringen würden…«
»Ignorier es. Es interessiert mich nicht ob sie was gegen dich haben oder nicht.«
»Wirklich?«
»Ja.« Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und nahm sie in den Arm. »Weißt du, letztendlich sind die alle doch nur eifersüchtig, weil sie nicht so toll und ehrlich sind wie du.« Viola lief eine Träne an der Wange entlang. Ehrlichkeit… Sie hatte ihn nicht belogen, jedoch nichts über den Autounfall erzählt als sie noch fünf war. Immer wenn sie daran dachte musste sie weinen, musste sich beherrschen nicht laut loszuschreien, sich nicht zu wünschen selbst bei dem Unfall gestorben zu sein. Doch was nützte das, wenn es sie immer noch bedrückte? Wäre sie damals aufmerksamer gewesen, hätte nicht auf das Piepen geachtet, dann wäre das alles überhaupt nicht passiert und sie hätte eine richtige Familie. Eine Mutter, einen Vater und vielleicht sogar Geschwister. Aber sie hatte nur noch ihre Großeltern. Zwar liebte sie die beiden, aber es war nun mal nicht das Gleiche. Ohne es zu wollen oder stoppen zu können, fing sie an zu weinen. »Was hast du? Warum weinst du?« Lucas strich ihr die Haare von ihren Augen, doch sie war unfähig zu antworten. Sie hielt sich die Hände vors Gesicht und schluchzte immer und immer wieder, murmelte andauernd:»Warum? Gott, warum musstest du sie mir nehmen?«
»Viola, was ist los?« Lucas setzte sich mit ihr hin und streichelte ihren Rücken.
»Hat sie es dir noch nicht gesagt?« Fragte eine Stimme, die sie nur allzu gut kannte...





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