So spielt das Leben - Teil 3

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 22.03.2012


Am nächsten Tag ging sie wie immer, mit Kopfhörern in den Ohren, auf die Arbeit. Sie war langweilig. Bestellungen aufnehmen, durchgeben und das Essen servieren war nicht wirklich ein Traumjob. Aber sie brauchte das Geld…
»Was wollen sie essen?« Fragte sie während sie versuchte einen Stift und einen Zettel raus zu kramen.
»Eine Margaritha und ein Wasser.«
»Mit oder ohne Eis?«
»Mit.« Sie blickte auf und sah ein ungläubiges Lächeln. »Ich habe dich gar nicht erkannt.« Sagte der Junge der an der Bar saß.
»Kennt man sich?« Fragte sie verwirrt während sie die Bestellung durchgab.
»Ich hab dich heute vor den Toiletten ausversehen umgerannt.«
»Ach du warst das?« Sie konnte gar nicht fassen wer es war.
»Ja genau…. Erst mal hi.« Grinste er.
»Hey… Ähm… Ich bring dir gleich deine Pizza zu deinem Tisch.« Er ging und sie machte so schnell sie konnte sein Wasser fertig.
»Ich bin übrigens Lucas.« Er reichte ihr seine Hand
»Viola.«
»Das ist ein wunderschöner Name.«
»Danke…« Sie spürte wie sie leicht rot wurde. Das war total untypisch für sie. Vor allem bei dem Ruf den Lucas hatte. An der Schule galt er als Macho und Frauenheld. Es kursierten Gerüchte, dass er sogar was mit diversen Lehrerinnen gehabt haben sollte und zur Zeit etwas mit Miss Miller am Laufen hatte. Sie verschwand wieder hinter der Theke und er folgte ihr.
»Also Viola. Warum arbeitest du hier?«
»Ist das nicht etwas sehr persönlich?« Fragte sie ihn und merkte wie er nervös wurde. »War nur ein Scherz. Ich will einfach nur unabhängig sein weißt du.«
»Du willst also nicht auf das Geld deiner Eltern angewiesen sein?«
»Genau! Ist das etwa schlimm?«
»Nein, nein. Ich find das sogar gut.«
»Vi! Die Pizza ist fertig!« Rief ihre Kollegin aus der Küche.
»Danke Bailey! Ich komm gleich!« Rief sie zur Küche gewandt. »Ich komm gleich wieder.« Sie lächelte Lucas an und holte sein Essen.
»Dankeschön.« Er nahm sich ein Stück und biss davon ab. »Willst du auch?«
»Ne lass mal. Ich muss arbeiten.«
»Komm schon. Für mich.«
»Das nächste mal.«
»Geht klar.« Er grinste sie an und plötzlich klopfte ihr jemand auf die Schulter. Schwer atmend drehte sie sich um und schaute direkt in Baileys Gesicht.
»Musstest du mich so erschrecken?«
»Tut mir leid. Aber ich wollt dich fragen wann dein Spiel morgen nochmal anfängt.«
»Um drei.«
»Wir sehen uns dann morgen, Kleine.«
»Musst du schon gehen?«
»Jap. Ich hab ein Date mit Nick.«
»Na dann viel Spaß.« Sie umarmte Viola und ging.
»Was für ein Spiel denn?« Interessiert beugte sich Lucas vor und starrte sie an.
»Fußball.« Sagte sie mit den Schultern zuckend und er machte große Augen.
»Du spielst Fußball?«
»So ungewöhnlich?«
»In der heutigen Zeit schon. Aber ich bin morgen auch da. Wo denn?«
»Harrisonplatz.«
»Dann sehen wir uns da.« Lucas blieb noch die ganze Zeit bis sie Schluss hatte und lächelnd schlief sie letztendlich ein.
Als sie aufwachte, war es bereits zwei. Schnell zog sie sich um, packte ihre Sachen, holte ihr Fahrrad und fuhr los zum Fußballplatz. Sie war sich sicher, dass es ein verdammt gutes Spiel werden würde. Und das nicht weil Lucas oder Bailey da wären, sondern weil Talentscouts kommen sollten. Es war ihre Chance eine Liga aufzusteigen. Auch wenn sie daran zweifelte, dass es passieren würde, wusste sie was sie konnte und, dass sie das Potenzial dazu hatte. Als sie sich auf dem Platz umschaute, entdeckte sie direkt Lucas und ging zu ihm.
»Du bist ja echt hier.«
»Hab ich doch gesagt.«
»Muss dann aber wieder zum Team.« Sie rannte zur Bank und wartete nur darauf spielen zu dürfen. Kurz nachdem die zweite Halbzeit angefangen hatte, wurde sie eingewechselt und spielte so gut wie noch nie. Sie wusste ganz genau woran es lag, wollte es jedoch nicht wahr haben. Nachdem das Spiel zu Ende war und sie sich umgezogen hatte, ging sie wieder auf den Platz und der Trainer zog sie mit sich.
»Viola, das sind Mister Parker und Miss Nickels. Das ist Viola Fenning.«
»Hallo.« Schüchtern reichte sie ihnen die Hand.
»Hallo Viola.« Begann Mister Parker. »Du kannst wirklich bemerkenswert gut spielen und wärst eine Bereicherung für das Team von Miss Nickels.«
»Da muss ich Mister Parker zustimmen.« Meldete sich diese zu Wort.
»Dankeschön. Es wäre mir wirklich eine Ehre für Sie zu spielen. Es war schon immer mein Traum bei den Harrisburg Hawks zu spielen.«
»Na das hört man ja gerne.« Lachte er. »Wir rufen dich in den nächsten Monaten an und sagen dir bescheid wann du anfangen kannst.«
»Danke.« Grinsend ging sie zu Lucas, der sie sofort fragte:»Warum grinst du denn so?«
»Ich kann vielleicht bei den Harrisburg Hawks spielen! Ich muss nur noch auf einen Anruf von den Trainern warten.«
»Ist ja cool! Das müssen wir feiern!«
»Nimm es nicht persönlich, aber ich möchte lieber mit meiner Familie feiern.«
»Schon in Ordnung. Wir kennen uns ja erst seit vorgestern. Wir sehen uns dann in der Schule.«
»Klar.«

Am Montag, hatte sie die selben Gedanken wie immer. Sie wollte überhaupt nicht in die Schule und auf die Sprüche von den anderen hatte sie keine Lust. An ihrem Schließfach, hatte sie Probleme damit es zu öffnen.
»Na Vi. Kann ich dir helfen?« Fragte eine angenehm tiefe Stimme hinter ihr.
»Seit wann nennst du mich Vi?«
»Seit jetzt.«
»Dann nenn ich dich jetzt halt Luke.«
»Von mir aus. Soll ich dir nun helfen oder nicht?«
»Das wäre echt nett von dir.« Er schob sie beiseite, haute zweimal auf die Schließfachtür und öffnete sie. »Danke.«
»Bitte.« Sie holte sich schnell die Bücher, die sie für den Unterricht brauchte, schloss das Schließfach wieder und machte sich auf den Weg in den Biologieraum. Lucas lief die ganze Zeit neben ihr. Bis sie schließlich stehen blieb und ihn fragte:»Verfolgst du mich oder warum gehst du zum Bioraum?«
»Ich hab jetzt Bio. Wollen wir zusammen arbeiten, wenn es Gruppenaufgaben gibt?«
»Ähm… Klar.« Er überrumpelte sie damit völlig. Vor allem, weil eigentlich jeder wusste, dass es bei Mister Miller in jeder Stunde irgendeine Partnerarbeit gab. Auch wenn sie eher für einzelne Personen besser waren, machte er sie immer wieder zu Partnerarbeiten.
»Warum glotzen die alle so?« Stupste Lucas sie an.
»Lass mich mal überlegen… Du bist der beliebteste Junge der Schule. Und ich bin die so ziemlich unbeliebteste Schülerin hier. Warum glotzen die wohl so?«
»Ich versteh nicht warum du unbeliebt sein sollst.«
»Weiß ich auch nicht. Frag doch mal die anderen warum sie mich nicht mögen.«
»Also ich mag dich ja.« Grinste er.
»Ich dich auch…« Sie merkte wie sie rot wurde und schaute schnell auf den Boden. »Ähm…« Fing sie an zu stammeln um diese unangenehme Stille zu brechen. »Das klingt jetzt sicher blöd, aber hast du dir die Haare gefärbt oder Kontaktlinsen drin?«
»Eigentlich nicht. Wieso?«
»Du bist bisher die einzige Person die ich gesehen hab, die eisblaue Augen und schwarze Haare hat. Soweit ich weiß ist das echt außergewöhnlich.«
»Sagt die Richtige.«
»Wie meinst du das?«
»Dunkelbraune Haare und so wie ich gesehen habe grau-blaue Augen sind auch nicht so häufig.«
»Bla, bla, bla.«
»Hey! Das ist voll nicht nett.«
»Tut mir leid?«
»Angenommen.« Lachend gingen sie in die Klasse und setzten sich auf ihre Plätze. Kaum hatte der Unterricht begonnen, verteile Mister Miller Partnerarbeiten und Lucas setzte sich zu Viola. Wie erwartet starrten sie alle komisch an und begann aufgeregt zu tuscheln. <Zum Kotzen!> Dachte sie sich und machte sich an die Arbeit. Von da an saßen die den ganzen Tag in den Stunden die sie mit einander hatten nebeneinander und tauschten nach Schulschluss ihre Handynummern aus.
Die nächsten Wochen, telefonierten sie viel und trafen sich nach der Schule immer wieder. Sie genoss die eifersüchtigen Blicke der Mädchen und, dass sie alle in Ruhe ließen. An einem Nachmittag rief Lucas sie an und sie schaltete schnell den Fernseher aus.
»Hey du.« Sagte sie sich auf ihr Bett legend. „Na Kleines.“ »Ich hab doch gesagt, dass du mich nicht Kleines nennen sollst.« „Und ich hab dir gesagt, dass es mir egal ist.“ Sie fingen an zu lachen. »Also. Warum hast du angerufen?« „Ich wollte dich fragen ob du Freitagabend Zeit hast.“ »Ich denke schon. Warum?« „Wir zwei Hübschen gehen morgen auf eine Party. Ich hol dich um sieben ab.“ Er legte auf und sie starrte sprachlos an die Decke. <Was war das denn jetzt?> Fragte sie sich. Aber kurze Zeit später fing sie sich wieder und ging bereits im Kopf durch, was sie tragen sollte. Sie freute sich wirklich. Doch warum wollte er sie dabei haben? Das war die Frage die sie die ganze Zeit über quälte…





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