Wenn der Wille zum Leben bricht. - Teil 6

Autor: Jana
veröffentlicht am: 25.02.2012


Hallo! Wieder ein neuer Teil. :) Ich möchte auch noch gerne was zu den Kommentaren schreiben, dass euch die Geschichte bekannt vor kommt. Also ich schreibe diese Geschichte nicht mit den Gedanken an die Story von Parisienne. Ich kannte sie bis heute gar und hab einfach mal reingeschaut. Ich verstehe nun warum ihr denkt sie hat einige Ähnlichkeit mit meiner, doch wartet auf weitere Teile - Der Unterschied wird sich ergeben. ;) Viel Spaß & vielen lieben Danke für die netten Kommentare :* Ich lese sie sooo gerne!

janaa


~ Luke ~

„Du musst es ihr sagen.“
„Ich kann das nicht, Josh.“
Er stöhnte.
„Du machst euch beide doch nur unnötig fertig. Du leidest, sie leidet.. sag es ihr damit es ein Ende nimmt!“
Ich wusste das er Recht hatte. Irgendwann musste ich Maria alles erklären. Es war klar das sie mir den vorgegebenen Grund nicht abkaufte, dass war von vorne rein klar. Die ganze Zeit sie anzulügen, war sowieso das schwerste was ich je getan hatte.
Aber ein so verlogener und schlimmer Mensch wie ich hatte ihre Liebe einfach nicht verdient. Es war das Beste sie zu verlassen.
„Du liebst sie verdammt und wie! Ich sehe es doch was du ohne sie bist!“
Ich schluckte. Natürlich liebte ich sie, so sehr ..
„Ein Fehler Luke. Ein verdammter Fehler. Wenn sie dich genauso liebt wie du sie, dann wird sie dir verzeihen.“
Verzweifelt legte ich mein Gesicht in meine Hände.
„Ich weiß es nicht. Ich weiß es einfach nicht!!“



Mein Bein ging den Weg der Besserung. Ich konnte schon laufen zwar humpelnd und langsam, doch ich konnte es. Das ganze Training lenkte mich auch ungemein von Luke ab. Manchmal ging es mir sogar richtig gut, ich hatte sogar Spaß. Oliver war nun jeden Tag bei mir. Ich verstand mich super mit ihm, denn wir waren uns in vielem gleich. Meine liebe zu griechischen Essen teilte er, die gleiche Musik mochten wir ebenfalls und wir beiden fanden die Jahreszeit Herbst war die schönste.
„Morgen ist dein Entlassungstermin.“ Oliver besuchte mich mal wieder kurz vor seinem Feierabend, doch heute war es das letzte Mal.
„Oh ich weiß!“ ich freute mich so sehr auf mein Zuhause, dass ich bald platzte vor Aufregung.
„Danach sehe ich meine Lieblings – Patientin wohl nicht mehr.“
Das verwirrte mich.
„Wieso? Ist das verboten?“
„Ach Quatsch. Nur als hätte ein junges Mädchen wie du dann noch Lust sich mit einem alten Mann wir mir zu treffen.“ er lächelte.
Alter Mann, haha.
„Du bist doch kein alter Mann Oliver! Außerdem können wir gerne was zusammen unternehmen. Das würde mich wirklich freuen!“ lachend nahm ich seine Hand in meine.
Als ob ich so einen netten und lieben Menschen wie ihn vergessen würde. Er war mir in dieser besonders schweren Zeit ein solch guter Freund geworden, dass ich ihm ewig dafür danken werde.
„Das ist wirklich süß von dir.“
Ich lächelte.
„Lass uns unsere Adressen und Nummern austauschen ja?“
Er nickte.
Nachdem wir unsere Daten ausgetauscht hatten, war die Zeit des Abschiedes. Morgen wäre es nur ein flüchtiges Aufwiedersehen vor meiner Mutter.
„Ich melde mich versprochen.“
„Das wäre schön.“ er lächelte.
„Danke für alles.“
„Hör auf dich zu bedanken, dass habe ich dir schon so oft gesagt.“
Ich lachte leise.
„Du bist wirklich eine besondere Frau. Ich werde dich wahrscheinlich wie verrückt vermissen.“
Er saß dort so traurig vor mir, dass ich nicht anders konnte als ihn in den Arm zu nehmen.
Aber nicht wie erwartet legte er seine Hände um meine Taille sondern drückte mich weg. Ich war irritiert. Daraufhin nahm er mein Gesicht in die Hand und schaute mich lange Zeit nur an.
„Entschuldige.“ flüsterte er, dann küsste er mich.
Meine Augen waren erschrocken aufgerissen. Als er sich von mir löste atmete er schwer. Ich konnte sein Herz fast schlagen hören.
Doch ich war nicht sauer, sondern lächelte einfach. Es hatte sich angefühlt, als würde mich mein Bruder küssen. Nichts geschah mit mir, null! Es verwirrte mich weder oder löste irgendwas in mir aus. Gar nichts. Es war ein harmloser Kuss, mehr nicht.
Bei Luke konnte ich die Wärme fast schmecken, die seine Küsse in mir auslösten.
Doch bei Oliver war es nicht mehr als tiefste Freundschaft.
„Danke.“ sagte ich einfach. Ich bedankte mich für diesen freundschaftlichen Abschiedskuss. Ich glaubte zu sehen das es ihn verwirrte wie ruhig ich doch geblieben war. Er hatte wohl mit einer anderen Reaktion gerechnet.
„Ich gehe am besten. Du musst schlafen.“ sagte er dann.
„Also sehe ich dann Morgen?“ ich war traurig, dass er schon gehen wollte.
„Ja ich komm dich wecken! Morgen ist DER große Tag, nicht das du verschläfst.“ ein freches Zwinkern, Kopf streicheln und weg war.
Entspannt und voller Vorfreude auf mein Zuhause schlief ich seelenruhig ein.
Wahrscheinlich konnte man mich damals ziemlich naiv und dumm nennen, doch ich sah nur das war ich sehen wollte und das war nicht die Realität.


~ Luke ~

Ich stand im Gang vor ihrem Krankenzimmer, als es ich mitbekam. Eigentlich wollte ich sie nach Hause bringen und ihr alles erzählen. Ihr die Wahrheit sagen, ich hatte die ganze Nacht wach gelegen um diese Entscheidung zu treffen. Aber das Bild was sich mir bot, als ich in ihr Zimmer wollte, hinderte mich daran.
Marias Arzt sitzend auf ihrem Bett, während sie noch schlief. Erst dachte ich mir nichts bei, doch dann sah ich wie er ihr liebevoll über die Wange streichelte, um sie zu wecken. Sie wachte auf und lächelte ihn direkt an. Er nahm wie aus Gewohnheit ihre Hand und drückte sie leicht. Irgendwas witziges erzählte er ihr und sie fing lauthals an zu lachen. Dann schaute er auf seine Uhr und als er bemerkte wie spät es war küsste er sie auf die Wange. Ich sprintete schnell hinter die nächste Ecke, als er mit schnellen Schritten aus dem Zimmer kam.
Ich wusste nicht was es zu bedeuten hatte, doch so ein Verhältnis zwischen Arzt und Patientin war nicht normal.





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