Wenn der Wille zum Leben bricht. - Teil 2

Autor: Jana
veröffentlicht am: 15.02.2012


Hey Leute :) Ich versuche nun regelmäßiger einzuschicken. Aber dieser Teil ist ziemlich kurz und dort passiert auch nichts wirkliches spannendes.. Ich hatte es nicht mehr geschafft,da ich fürchterlich müde war von der Schule und lernen und sowas. Tut mir Leid, der nächste Teil wird länger! && DANKE DANKE für die liebe Kritik! :** Viel Spaß. :)

janaa


~ Am nächsten Morgen ~

Die Nacht war unerträglich, wegen meinen Schmerzen. Ich hatte kein bisschen geschlafen und als dann noch die Schwestern Morgens um sechs ins Zimmer kamen, war ich völlig genervt. Ungenießbares Frühstück und unfreundliche Schwestern. Na super.
Dann, als ich um einen Spiegel bat, um mich ein wenig zu richtigen, ereilte mich der nächste Schock.
Meine langen blonden Haaren, zerzaust, verklettet und noch dreckig vom Unfall. Doch das schlimmste waren die Schlürfwunden und blauen Flecken in meinem Gesicht. Meine ganze rechte Wange war von Kratzern übersät. Der linke Wangenknochen war tiefblau.
Ich tippte mit zwei Fingern drauf und zuckte vor Schmerz zusammen. Ein Zischen entfuhr mir. Außerdem musste ich mal dringend auf Klo und wollte unter eine warme Dusche, bevor Robin kam.
Darum rief ich per Klingelknopf eine Schwester. Diese wollte mir erst so eine Pinkelpfanne unterschieben, doch das wollte ich auf keinen Fall! Ich bestand drauf, auf die Toilette gehen zu dürfen. Dann konnte ich auch gleich dort meine Haare waschen! Nach langem motzen und meckern hiefte sie mich auf einen Rollstuhl.
Mit zusammen gebissenen Zähnen half sie mir auf meine Zimmertoilette und wusch mir sogar die Haare. In die Dusche durfte ich nun nicht, doch besser als gar nichts.
Gewaschen, mit nassen Haaren und frischen Klamotten lag ich wieder in meinem Bett. Meine Mutter wollte dann heute mit Robin zusammen kommen. Innerlich freute ich mich schon darauf. Ich hatte ihn wieder schon viel zu lang nicht gesehen. Jetzt hoffte ich nur noch, dass Luke heute nicht auftauchen würde. Er würde es bestimmt Robin erzählen und dieser würde ihm kurzerhand den Kopf abreißen. Der Gedanke verschaffte mir zwar ein gemeines Lächeln auf den Lippen, doch passieren sollte es dann natürlich nicht. Gestern kam er zum Glück auch nicht mehr wie angekündigt. Er entschuldigte sich mit einer SMS.


// Entschuldige ich kann heute nicht mehr kommen.. Ich versuche es Morgen! Ruh dich aus! Luke :* //

Ich wollte einfach nicht über ihn nachdenken und wieder in Traurigkeit gerissen werden. Kein Bock auf diesen Schmerz, den ich versuchte die ganze Zeit zu unterdrücken.
Manchmal schlich er sich wieder in meine Brust, doch dann lenkte ich mich schnells möglich ab. Ich zählte sogar schon die ganzen Kratzer auf meiner Wange, damit mich irgendwas beschäftigte. Bloß kein Gedanke an Luke verschwenden. Sonst müsste ich es meiner Mutter erklären und Robin! Das wollte ich am wenigsten.
Er sollte einfach weg bleiben..

Mitten in meinem Wirwarr von Gedanken klopfte es an der Tür.
„Ja?“
Und da stand er. Mein großer Bruder. Einen ganzen Kopf größer als ich und frisch wie der junge Morgen. Er kam wortlos auf mich zu und nahm mich sanft in den Arm.
„Ich hatte eine riesen Angst um dich Süße.“ flüsterte er mir zu.
„Ich lebe ja noch.“ scherzte ich um die traurigen Gedanken an Luke zu vergessen.
Dann nahm mich meine Mutter in Arm.
„Ich habe dir dann mal was zu lesen mitgebracht und Kleidung.“ sagte sie.
Doch ich beobachtete nur Robin, der mich besorgt anschaute. Sein blondes Haar, gleich wie meins, stand gekonnt in alle Richtungen ab. Er sah natürlich gut aus, wie immer. Jung, frisch und ausgeschlafen. Nur in seinen blauen Augen war ein anderer Ausdruck.
Den hatte er immer wenn er sich Sorgen machte, fürchterliche Sorgen. Wenn er nachdachte und überlegte, was er als nächsten tun sollte.
„Wurdest du heute schon untersucht?“ fragte dann meine Mutter, die meine Kleidung in den langen Holzschrank packte.
„Ja. Alles wie gestern nur das ich nicht mehr so starke Kopfschmerzen habe.“ atwortete ich. Robin hatte sich in die letzte Ecke des Zimmers zurückgezogen und auf einen Stuhl gesetzt. Ich wusste wenn meiner Mutter später weg war, dass wir redeten. Es war entspannter wenn meine Mutter nicht alles mitbekam. Mehr Ruhe und weniger lästige Fragen.
„Robin du hättest nicht extra herkommen müssen. Du bist mitten in deinen Prüfungen und wie du siehst geht es mir ganz gut.“
Er stöhnte.
„Bist du verrückt? Meine kleine Schwester wurde angefahren und liegt mit Verletzungen im Krankenhaus! Da scheiß ich auf meine Prüfungen.. und GUT gehen tut es dir noch lange nicht!“ widersprach er mir natürlich. Ich hätte es besser wissen sollen. Als ob er mir zustimmte.
„Er hat Recht Maria. Du hast noch einen langen Erholungsweg vor dir.“ stimmt meine Mutter ihm zu, die sich nun auf meinen Bettrand setzte. Sie streichelte mir liebevoll über meine geschundene Wange.
„Ich weiß Mama.“
Ein liebevolles Lächeln trat in ihr Gesicht.
„Ich gehe mich mal mit dem Arzt unterhalten, mein Schatz. Robin ist ja hier.“ sie küsste mich noch auf die Stirn und verschwand dann aus dem Zimmer.
Im gleichen Moment stand Robin von seinem Stuhl in der Ecke auf und setzte sich auf meinen Bettrand. Sein Gesicht war irgendwie angespannt.
„Alles klar?“ fragte ich ihn grinsend.
„Nichts ist klar.“ antwortete er.
„Warum?“
„Schau dich an. Dein Gesicht voller blauen Flecken und Schlirfwunden. Dann das Knie und die Rippen!“ klagte er. Seine Stimme hörte sich brüchig an.
„Ja, doch ich werde wieder gesund!“ versuchte ich ihn zu beruhigen.
Er schloss seine Augen.
„Du kannst dir nicht vorstellen, was ich für Angst hatte. Ich bin fast durchgedreht!“
Ich wollte ihn besänftigen und tätschelte seine Hand.
Robin atmete einmal tief ein und schaute mich dann wieder an.
„Wo ist Luke eigentlich? Als ich euch das letzte mal gesehen habe, konntet ihr nicht voneinader weichen.“ nun grinste er.
Mir hingegen verging das Grinsen. Jetzt dachte ich wieder an Luke, verdammt! Der Schmerz in der Brust kehrte wieder.
„Luke ist nicht hier.“ antwortete ich einfach. Vielleicht würde so einfach auf ein anderes Thema kommen. Ich schluckte fest und blinzelte oft, um nicht weinen zu müssen. Nein, nein, nein, NEIN! Reiß dich zusammen Maria!
„Was ist los?“ Robin schaute mich entgeistert an, bemerkte meine schwere Atmung und das leichte zittern meiner Hände.
„Hast du Schmerzen?“ fragte er fast hysterisch.
Ich schüttelte meinen Kopf. Meine Augen brannten, ich spührte schon wie sie sich mit Tränen füllten. Jetzt konnte ich es nicht mehr zurück halten.
„Sag mir was los ist Maria!“ forderte Robin, während er nervös hin und her rückte. Er wusste nicht was er tun sollte.
„Luke braucht nicht mehr kommen, gar nicht mehr!“ nun heulte ich wie aus Eimern. Die Tränen kamen, viele! Ich japste nach Luft und wischte immer wieder die neuen Tränen weg.
„Wieso was hat er gemacht?“ seine Stimme wurde nun sauer.
Dann sprudelte alles aus mir heraus. Ich erzählte ihm alles von dem Abend des Unfalls. Wie Luke hier bei mir saß und was ich dabei fühlte. Ich heulte unwahrscheinlich heftig. Alles kam raus. Dieser unterdrückte Schmerz floß regelrecht aus mir.
Robin nahm mich einfach in den Arm.
„Und das nach fast 2 Jahren. So ein Idiot der wird sehen was er davon hat.“ beschwor er sich selber.
Darauf konnte ich nichts erwiedern. Denn der Schwall Traurigkeit war noch nicht vorüber.
„Ruhig, es wird alles wird gut.“ versuchte er mich zu beruhigen. Er wippte leicht hin und her und streichelte über meinen Kopf.
Meine Finger krallten sich in sein T-shirt. Das alles konnte doch nur ein verdammter Traum sein?!





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