Ich habe ihn geliebt - Teil 4

Autor: Krümmelmonster
veröffentlicht am: 27.01.2012


Ich hab gelesen, das ihr nicht unbedingt wollt, das es ein Rückblick wird. Aber ich kann euch beruhigen, es wird zwar oft in die Vergangenheit geschaut, doch auch vieles passiert in der Gegenwart. Danke das ihr die Geschichte gut findet. ich hoffe dieser Teil gefällt euch auch. :)




Es war immer noch komisch für mich, das ich noch alles so genau wusste, was er oder ich gesagt hatten, aber alles Andere meinem Gedächtnis anscheinend entfallen war. Weiterhin rannen mir die Tränen über mein Gesicht.
„Wie können sie mir das denn bloß antuen?“, fragte ich mich selbst. Meine Eltern und mein Bruder wussten wie sehr ich an diesem Ort hang, sie wussten das für mich die Erinnerungen an die Zeit mit ihm alles war, was ich zum Überleben brauchte. Sie konnten mir alles nehmen, Freunde, Essen, das Dach über dem Kopf, die Liebe, die sie mir bisher immer geschenkt hatten, einfach alles hätten sie mir nehmen können, aber nicht meine Erinnerungen. Ich wusste das, wenn ich wegziehen würde, alles langsam aus meinem Gedächtnis verschwinden würde. Schon der Gedanke alleine, nicht mehr Blumen an sein Grab legen zu können, lies mich einen Schmerz spüren, der für alle anderen Menschen auf dieser Welt unerträglich gewesen wäre.
Doch ich wusste, dass sie nicht locker lassen würden. Sie würden mich an den Haaren mitgezogen, egal wie sehr ich auch flehen würde, das sie mich hierlassen.
Währrend mein Verstand und mein Herz noch nicht richtig verstehen konnten, dass ich bald von ihm getrennt sein würde, ging mein Körper automatisch zu den Plätzen, wo die schönsten Erinnerungen von ihm und mir hingen. Es war als würde mein Körper eine Art Führung machen, ungefähr so wie:
„ Hier haben sie sich das erste Mal geküsst.
Hier lernten sie sich kennen. Oh sehen Sie diese Pommesbude dort hinten? Da fand ihr erstes Date statt.“
Und meine Füße hatten mich tatsächlich zu der Pommesbude getragen, wo wir das erste Mal alleine zusammen hingegangen waren.

„Ich hoffe doch du magst Pommes.“, sagte Phillip und lächelte mich wieder so süß an. Jedes Mal wenn er mich so anlächelte, schienen die Schmetterlinge in meinem Bauch noch schneller durcheinander zu fliegen als sonst, und sie flogen sogar, wenn wir gerade einen kleinen Streit hatten. Natürlich empfand er nicht das Gleiche wie ich für ihn, das würde ich doch sehen, aber er war mittlerweile mein bester Freund und das reichte mir schon vollkommen.
„Ja. Ich liebe Pommes.“,beruhigte ich ihn und lächelte mein bestes Lächeln, das ich extra nur für ihn erfunden hatte.
„Das ist gut. Sollen wir sie auf die Hand nehmen und herumlaufen oder sollen wir dort essen?“, fragte er mich.
„Mir wäre es ehrlich gesagt lieber, wenn wir damit nach draußen gehen. Du kennst, meine Eltern denken doch, ich wäre bei Melissa und würde für die angebliche Französischarbeit mit ihr üben.“, erzählte ich ihm und lächelte, als er mich schief anblickte. „Was ist? Auch ich lüge, wenn es notwendig ist.“, verteidigte ich mich vor ihm, doch er guckte mich weiterhin schief an.
„Doch ich lüge auch wenn es notwendig ist. Aber warum können wir denn deswegen nicht drinnen essen?“
„Kennst du diese Mütter, die absolut alles riechen und unterscheiden können?“
„Ja klar, meine Mutter kann das doch auch.“, erzählte er mir.
„Ja okay, aber es ist deine Mutter. Mein Vater ist das, nur halt in männlich.“, erklärte ich ihm leise. Wie immer wenn ich Etwas über meine Familie erzählte, was umgekehrt war, als bei normalen Familien lachte er. Zum Beispiel hatte ich ihm vorgestern erzählt, dass meine Oma gerne Fußball guckt und dabei immer total hingerissen war, währrend mein Opa liebend gerne mal einfach einen alten Liebesfilm sah und sich an Oma kuschelte, oder Liebesromane las, da hatte Phillip sich auch schrottgelacht.
„Gehen wir rein?“, fragte er mich, denn wir standen davor und guckten in den Laden, wie irgenwelche dummen Teenager. Okay Teenager waren wir ja auch nocht, doch wir waren auf jeden Fall nicht dumm.
Vorher hatte ich gedacht, Phillip und seine Freunde, wären diese Leute die total schlecht in der Schule waren. Jetzt wusste ich auch nicht mehr, warum sie mir so vorgekommen waren. Aber was mich am meisten entsetzte, war die Tatsache, dass ich anscheinend die Menschen um mich herum sehr wohl in Schubladen steckte.
„Hallo? Erde an Jane!!! Kommst du jetzt bitte wieder auf die Erde? Ich fühle mich irgendwie ein bisschen verlassen.“, Phillip fuchtelte mit seinen Händen vor meinem Gesicht herum. Automatisch schlug ich danach und grinste. Er grinste zurück, und schon wieder schlug mein Herz Purzelbäume. Innerlich ohrfeigte ich mich dafür, das ich in seiner Gegenwart mich immer so daneben benahm und lächelte ihn währrenddessen an.
„Ja, klar können wir reingehen. Entschuldige mein Wegtretten eben.“, murmelte ich und er grinste und meinte: „Das macht mir nichts. Wusstest du das du verdammt süß aussiehst, wenn du wegtrittst? Solltest du öfters machen.“
Da musste ich lachen. Er hatte es in den letzten zwei Wochen, wo wir uns nun kannten, immer geschafft mich zum lachen zu bringen. Als er mich gefragt hatte, ob ich mit ihm hierhin gehen wollen würde, hatte ich sofort bejat, obwohl ich sogar gewusst hatte, dass das kein Date war, hatte ich trotzdem Stunden gebraucht um mir die „richtigen Klamotten“ rauszusuchen.
Wir gingen in den Laden rein und anscheinend war Phillip hier schon bekannt.
„Hey Phillip, was kann es denn heute sein?“, fragte der Ladeninhaber mit einem netten Lächeln und als er mich sah lächelte er noch breiter und fügte noch hinzu: „und ein Mädchen auch noch dabei. Also hier essen?“
„Nein, sie darf keinen Geruch von Pommes an ihren Klamotten haben.“, verneinte Phillip und grinste mich amüsiert an. Worauf ich hin ihm die Zunge rausstreckte und er und der Besitzer lachten.
„Wer lacht denn da? Oder besser gesagt welchen Grund gibt es dazu?“, ertönte eine Stimme aus dem Nebenraum.





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