Gegensätze ziehen sich an! - Teil 24

Autor: e93
veröffentlicht am: 24.10.2012


Wie immer vielen herzlichen Dank, eure Kommentare motivieren mich sehr.
Wenn jemand mich kontaktieren will um mir die eigenen Ideen zum zweiten Teil zu sagen oder mich zu inspirieren... ich bin hier in RuL angemeldet. Könnt mir gerne eine private Nachrichte schreiben, würde mich freuen. :)

Viel Spaß mit dem vorletzten Teil. PS. ich hab den letzten Teil noch nicht geschrieben. Wenn ihr Wünsche oder Anregungen habt, ich bin offen, schließlich schreibe ich die Geschichte unter anderem auch für euch. Ich selbst habe so langsam meine Zweifel... xD

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„Verdammt, Mira“, sagte Luca verzweifelt und formte seine Hände zu Fäusten. Lara blickte Luca mitfühlend an und entschuldigte sich vielmals: „Sorry, ich wollte das nicht. Bitte verzeih mir.“
Luca atmete tief ein und aus, ehe er sie anlächelte und erklärte: „Es ist nicht deine Schuld. Wir haben Streit und ihre Katrin hasst mich.“
„Warum?“, wollte die Schwarzhaarige wissen und beide verließen ebenfalls das Gebäude.
„Weil ich noch in den Ferien ein anderer Mensch war. Es ist wirklich eine lange Geschichte. Mira hat mir eine komplett neue Sichtweise gezeigt und jetzt, wo ich bereit bin mich für sie zu ändern, glaubt sie mir nicht und weiß nicht was sie will.“
„Hm“, machte das nachdenkliche Mädchen und fragte neugierig: „Aber sollte man sich seiner Natur nicht treu bleiben? Wieso willst du dich für sie ändern? Es ist doch dein Leben. Ansonsten wirst du dich nie voll und ganz in deiner Haut wohl fühlen.“
„Ja, du hast Recht, aber Mira ist ja nicht die Einzige, die will das ich mich ändere. Auch meine Mutter und beste Freundin, teilen diese Ansicht mit ihr. Um ehrlich zu sein, bereite ich mir andererseits zu viele Probleme. Weißt du, ich bin ein sehr aggressiver und asozialer Mensch.“, erklärte Luca und blickte Lara prüfend an. Diese musste urplötzlich anfangen zu lachen, schaute ihm in die Augen und setzte sich auf eine Bank im Schulhof hin und erwiderte: „Bei dir kann ich mir das gar nicht vorstellen. Du wirkst eher erwachsen und reif. Nicht so wie die Kerle von gestern.“
„Lara“, sagte jetzt Luca, stellte sich ihr gegenüber und schaute runter zu ihr: „Ich bin ein schlechter Mensch, aber ich versuche das jetzt zu ändern! Glaub mir.“
„In Ordnung und was ist jetzt dein Problem mit diesem Mädchen?“, forschte Lara neugierig nach und steckte ihre Hände, obwohl sie bereits Handschuhe trug in ihre Jackentasche.
„Ich habe sie oft verletzt und verarscht und betrogen... jetzt will ich sie glücklich machen, aber sie vertraut mir nicht.“
„Ganz ehrlich? Ich würde es auch nicht tun, wenn jemand mit meinen Gefühlen gespielt hätte.“
„Was denkst du, wieso ich versuche mich zu ändern? Weil ich begriffen habe, dass sie mir wichtiger ist als ich dachte. Aber ihre Familie hasst mich und demnach hat sie Angst.“, verriet der Ex Ausländerfeind und setzte sich nun ebenfalls auf die Bank, spreizte seine Beine und beugte sich vor, sodass er den Boden sah.
„Armes Hündchen. Wenn sie dich wirklich will, wird sie auf alles andere verzichten und selbst ihre Familie hintergehen! So, wie du es mir erzählst, scheint sie gerade nur etwas verwirrt zu sein. Beweis ihr, dass du es ernst mit ihr meinst, beschenk sie, ignoriere die anderen Mädchen die auf dich stehen und verwöhn sie. Sie ist eine Türkin, oder? Dann darfst du sie auf keinen Fall zu Sex nötigen, weil sie sicherlich ihre rote Schleife mit Ehre tragen will.“, erklärte Lara und strich über Lucas Haare. Er tat ihr wirklich leid und sie konnte sich gut vorstellen, wie schmerzhaft das für ihn sein musste.
„Glaub mir, ich hatte sowieso nicht vor ihr ihre Unschuld zu nehmen. Okay, davor schon. Allein der Gedanke hatte mich geil gemacht, aber inzwischen, will ich sie wegen ihrem Charakter. Wegen ihrer Art, wie sie zu mir steht und ich will ihr alles, was sie für mich getan hat zurück geben“, gestand Luca und nahm die Zigarettenpackung aus seiner Hosentasche, nahm eine Kippe raus, zündete sich diese an und zog traurig daran. Es war Stille und Lara beobachtete ihn, wie er nun auch die zweite Kippe anzündete. Unvermeidbar fing sie an vor Lachen loszubrüllen und fragte: „Junge Junge, sie hat es dir echt angetan was?“
Jetzt musste auch Luca lachen, da er erst in diesem Moment begriff, dass er aus Frust rauchte und bejahte ehrlich: „Es ist für mich ziemlich neu. Normalerweise machen mir Frauen keine Probleme, man lernt sie kennen, versteht sich gut, trinkt etwas und landet schließlich im Bett. Mira ist aber nicht so...“
„Weil sie keine Hure ist!“, erklärte Lara stolz auf ihre Landsfrau und beäugte Luca weiter. Gerade als er nach der dritten greifen wollte, stand Lara auf und zog ihn hinter sich zu einer Shishabar, die nicht allzuweit von der Schule lag und bestimmte breit grinsend: „Hab diese Bar vorhin erst gesehen und sie gefällt mir. Komm, lass uns hinsetzen und eine Shisha rauchen, dann hab ich auch etwas davon.“ Dieses Mädchen verwunderte Luca immer mehr. Ihre so offene und humorvolle Art, tat Luca gut und außerdem musste er sich eingestehen, dass Laras Nähe ihn glücklich machte. Er fühlte sich zu ihr hingezogen und sie schaffte es sogar, ihn von seinem Kummer zu befreien.

Die Shishabar, die tatsächlich schon um 12 Uhr offen hatte, war in orientalischem Stil eingerichtet worden und es liefen abwechselnd türkische und orientalische Lieder. Bei den türkischen Liedern sang Lara sogar mit und grinste Luca auffordernd an.
„Ich kann kein türkisch“, gestand dieser mit einem entschuldigenden Blick und trank aus seinem Bacardi-Coke Glas.
„Du willst dich, um diese Uhrzeit echt besaufen, oder?“, fragte Lara kritisch und seufzte.
„Wenn Mira dich so sehen würde, was würde sie deiner Meinung nach tun?“
Das war schon Lucas zweites Getränk und langsam fühlte er sich frei. Es störte ihn nicht einmal, dass es gerade erst fast 14 Uhr war.
„Keine Ahnung, ist mir gerade aber so was von egal“, gestand Luca ernst und zog an der Shisha, die nach Melone schmeckte. Er brauchte dieses Zeug dringend, damit er sich ablenken konnte. Lara dagegen hielt sich zurück und trank nur aus dem Strohhalm ihres alkoholfreien Cocktails.
„Du bist echt verrückt.“, meinte sie schließlich und bat den Kellner, so gegen 15 Uhr um die Rechnung.
Als der Kellner mit der Rechnung kam, riss sie ihre Augen weit auf, doch nahm ihren 50 € Schein raus und reichte ihm diesen. Der Keller gab ihr 25 € zurück und beide verließen die Bar. Draußen angekommen blickte Luca Lara tief in die Augen und zog sie unerwartet in seine Arme. Dabei ging er zärtlich durch ihre Haare und gestand: „Du bist wie eine Droge und lässt mich meine Probleme vergessen. Zum Glück habe ich dich gestern gerettet und kennengelernt. Gibt es etwas besseres?“
Lara wurde sofort rot und löste sich von ihm. „Junge, du bist betrunken! Jetzt komm, lass uns gehen.“
Diese Worte ließen Luca auflachen, er blickte ihr tief in die Augen und fragte amüsiert: „Ich verkrafte viel, trust me. So schnell werde ich nicht besoffen, nicht einmal angetrunken. Nur habe ich heute morgen nichts richtiges gegessen und das macht sich leider leicht bemerkbar.“
„Selbst Schuld würde ich sagen“, erwiderte Lara frech und beide liefen zur U-Bahnstation um zum Hauptbahnhof zu gelangen. Im Hauptbahnhof begleitete der charmante Luca Lara noch bis zu ihrer Straßenbahnstation, wartete dort mit ihr auf die Straßenbahn, nahm unauffällig sein Portmonnaie aus seiner Hosentasche, zog 20 und 5 € Schein raus und steckte dies, als er Lara zu Abschied umarmte, unmerklich in ihre Jackentasche. „Luca, wenn sie dich wirklich will, dann wird sie sich auch für dich entscheiden.“, garantierte die zuckersüße Lara, stieg in die Bahn ein, winkte ihm zu und die Straßenbahn fuhr auch sogleich weg.
Noch ein Blick auf die Kirchenuhr verriet, dass es bereits Viertel nach drei war. Langsam begab er sich zu den S-Bahnstationen und als er von weitem Mira, Katrin, Timo und noch zwei weitere Kerle sah, wurde er wieder richtig wütend, formte seine Hände zu Fäusten und lief auf sie zu. Jedoch hörte er die Konversation und blieb hinter der Säule stehen, um auf Miras Reaktion zu warten. Als sie den Anschein machte Timo zu glauben, fühlte sich Luca hintergangen und sein Herz blutete. Das war doch ein Scherz, oder? Sie glaubte doch nicht wahrhaftig dem Kerl, der sie flachlegen wollte, als ihm, nicht wahr? Jetzt reichte es endgültig, er war wieder aggressiv!
„Alter, wollt ihr mich verarschen, oder was? Was geht denn hier ab?“, fragte er völlig aus der Fassung und warf Mira vernichtende Blicke zu.
„Luca...“, ertönte Miras ängstliche Stimme, doch er blickte sie nur gereizt an, packte sie am Hals und drückte sie gegen die Säule. „Alter, bist du völlig bescheuert ya? Wie kannst du diesem verdammten Lügner eher glauben als mir? Der Junge will dich flachlegen, wach mal auf!“
Katrin versuchte Luca von Mira zu trennen, aber er ließ Mira einfach nicht los, als es ihm zu viel wurde, schrie er sogar Katrin an: "Halt dich endlich von meinem Privatleben fern! Es hat dich einen Scheiß zu bocken, was ich mit wem mache!“ Katrin war schockiert. Zum Glück würde gleich die Polizei kommen.
„Mira, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe, hast du mir zu glauben, kapiert? Ob du mit mir zusammen kommst oder mir eine Abfuhr erteilst, ist deine Sache!“, erklang seine gereizte Stimme und Mira schloss fest ihre Augen, da er ihr Angst einjagte.
„Ich glaube dir nicht, dass du mich liebst!“, erwiderte sie nach einer Weile und Luca ließ sie los.
„Gut, du liebst mich anscheinend auch nicht, dann können wir die ganze Sache vergessen und ich bin wieder der Anführer meiner Clique und mach dein Leben zur Hölle. Mir ist es egal, Schätzchen!“, schlug Luca ironisch vor und zwinkerte ihr unverschämt zu. Sollte das ein Scherz sein? Was versuchte er zu erreichen.
„Ich wusste es. Siehst du Mira, er hat mit dir nur gespielt!“, sagte Katrin selbstsicher, doch Luca ignorierte sie nur und trat ein Schritt auf Timo zu, um ihr zu zeigen, dass es nicht schwer werden würde, dass alles wieder so wie früher war.
„Luca, komm schon. Scheiß auf diese Schlampe!“, brachte Timo, so aufgeregt wie ein Kind hervor. Luca warf ihm nur einen zerstörerischen Blick zu, schlug ihn fest auf den Nacken und wartete auf Miras Entscheidung.
„Lass uns ALLES, was gestern zwischen uns gelaufen ist vergessen! Leb dein Leben ohne mich weiter! Kannst du das? Sag schon! Kannst du ohne meine Berührungen, meinen Duft, meine Küsse und mich leben?“, fragte er sie prüfend und schloss kurz seine Augen, in der Hoffnung, das alles sich bessern würde, wenn er die Augen wieder öffnete.
„Wenn ich mit dir zusammenkomme, will ich auch lange zusammenbleiben!“, gestand Mira ernst und lief auf ihn zu, jedoch blieb sie stehen, sodass noch Distanz zwischen beiden war.
„Versprochen, ich werde mit dir solange zusammenbleiben, bis du mich los werden willst, selbst dann, werde ich mich noch in deiner Nähe befinden und auf dich aufpassen.“
„Alter, seit wann bist du so eine Pussy? Knall sie richtig hart und lass sie fallen!“, erklärte Timo und blickte Luca wütend an. „Ist diese Hure dir wichtiger als wir? Wie kannst du deine EIGENE Clique, wegen deiner Rivalin verlassen?“, fragte er weiter und Luca war dankbar, dass dieser Schwachkopf diese Worte ausgesprochen hatte.
„Hörst du, was er sagt?“, fragte Luca liebevoll und lächelte sie erleichtert an. Natürlich hatte Mira diese Worte gehört und sie war überglücklich. Sie blickte Katrin mit einem entschuldigenden Blick an und rannte geradewegs in Lucas Arme. Er küsste sie auf die Stirn, blickte zu den anderen und schwor: „Ich schwöre in der Anwesenheit dieser Leute, dass ich dich wirklich vom ganzen Herzen liebe und du das einzige Mädchen für mich bist, mit der ich zusammen sein will.“
Unbegreiflicherweise berührten diese Worte auch Katrin sehr und sie antwortete: „Er hat es geschafft. Auch wenn ich ihn immer noch nicht leiden kann, bin ich überzeugt.“
Luca und Mira blickten sich gegenseitig tief in die Augen und nun trafen auch die Polizisten ein und Katrin erklärte ihnen, was Timo getan hatte und zusammen mussten sie zum Revier fahren.
„Verdammt, wann hast du die Polizei gerufen?“, schrie Timo Katrin an und warf Luca flehende Blicke zu. „Bitte, hilf mir!“
Timo wurde einem Verhör unterzogen und die anderen mussten eine Zeugenaussage schreiben. Jetzt hatte Timo eine Anzeige, aber da der Opfer nicht anwesend und nach Katrins Aussage nicht schwer verletzt war, wurde Timo nicht festgenommen.

Nach zwei Stunden wollten sie das Revier endlich verlassen, als Emir aus einem der Räume kam und klipp und klar Luca in die Augen schaute: „Schön das ich dich hier finde. Wir haben einige Polizisten Kaan verfolgen lassen und auch wurde sein Handy verhört.“
Luca blickte Mira entschuldigend an und erst jetzt bemerkte Emir Mira und fragte ernst: „Ich wusste nicht, dass ihr die beiden Mädchen wart. Sonst wäre ich natürlich vorbei gekommen. Was habt ihr überhaupt am Bahnhof getrieben, obwohl Katrin ihren Wagen dabei hatte?“
Mira schluckte und blickte Hilfe suchend Luca an. „Sie wollte wissen, ob ich die Clique wirklich verlassen habe.“, antwortete er wahrheitsgetreu und betrat schließlich den Raum um mit Emir alleine zu kommunizieren. Emir verabschiedete sich mit einer Umarmung von Mira, reichte Katrin die Hand, betrat ebenfalls das Zimmer und schloss die Tür zu.
„Halt dich von ihr außerhalb der Schule fern!“, befahl Emir und da keiner in diesem Raum war, lief der Deutsche auf ihn zu und drückte ihn gegen die Wand. „Was wenn nicht?“
„Du bist ein gottloser Nazi!“, vermerkte Emir kühl und befreite sich von Lucas Griff.
„Außerdem seid ihr erst 18 Jahre alt! Meinst du nicht das es falsch ist, dass du ihr die Türen für die Zukunft verschließt?“, fragte Emir bedrohlich und musterte Luca an.
„Ach und du glaubst, dass du ihr alles bieten kannst, richtig?“
„Wenigstens bin ich kein gottloser Nazi und wurde nicht von der Schule geschmissen!“
Augenblicklich bekam Luca einen Lachanfall, trat einige Schritte auf Emir zu, stützte seine Hand neben Emirs Kopf ab und hauchte ihm provozierend ins Ohr: „Dreimal darfst du raten, warum Mira dich abgewiesen hat!“
Emir schluckte seine Wut runter, löste sich von Luca, setzte sich an den Schreibtisch und bewies wieder einmal, wie reif er doch tickte. Aber damit gab sich Luca nicht zufrieden, er setzte sich ihm gegenüber und blickte ihm haarscharf in die Augen.
„Luca, Mira ist ein schlaues Mädchen, sie weiß, was sie macht und ich hab letztens mit ihr geredet. Sie wird niemals mit dir weiter als Freundschaft gehen! Außerdem hattet ihr zu dieser Zeit keinen Kontakt, denke ich mal.“, meinte Emir und lächelte überfreundlich Luca an.
„Alter, dann hör auf zu denken! Sie hat sich schon seit den Herbstferien, bevor ich wegen dir ins Knast musste, sich für mich entschieden und ist mir nicht einmal in den Rücken gefallen. Schon bitter oder?“, fragte er und provozierte ihn weiter.
„Du elender Bastard! Halt die Fresse, sonst sorge ich dafür, dass du hinter Gittern landest.“
„Zeig mir dein wahres Gesicht, Emir! Zeig mir, dass ich dich nicht umsonst abgestochen habe!“
Wieder atmete Emir tief ein und aus und erklärte ruhig: „Wir sollten uns erstmal um Kaan kümmern.“
Anschließend drehte er den Bildschirm so um, dass Luca alles sehen konnte. Er verschränkte die Arme vor der Brust und befahl: „Drück auf Play!“ Emir drückte auf die Enter-Taste und das, was sich vor Lucas Augen abspielte schockierte selbst ihn. „Alter, ich glaubs nicht!“, bekam er raus, doch Emir forderte ihn auf, weiter zu schauen und als das Video zu Ende war, stand Luca wütend auf und boxte gegen die Wand.
„Wenn Mira DAS zugestoßen wäre, hätte ich mir selbst nie verziehen!“, erklärte er und ging sich frustriert mit beiden Händen durch die Haare.
„Willst du das Mira sagen?“, fragte Emir, richtete den Bildschirm gerade und blickte ihn neugierig an.
„Nein, ich werde es ihr zeigen. Find mir raus, wo dieser elende Nuttensohn seine Drecksarbeit macht!“, befahl Luca Emir und schloss für einige Sekunden die Augen. Er war immer noch schockiert und er dankte Gott ein zweites Mal, weil Mira so etwas nicht zugestoßen war. Selbst Luca war nicht so schlimm wie dieser verfluchte Kaan!
„Warum willst du das Mira zeigen? Ich werde einige erfahrene Polizisten schicken lassen, damit sie Kaan festnehmen können. Wir werden einige Tage warte müssen, ehe er einen neuen „Auftrag“ erhält.“, erklärte Emir und blickte Luca tief in die Augen, ehe er forschte: „Bist du mit ihr zusammen?“
„Alter, was bockt dich das?“, fragte Luca gereizt, drehte sich zu Emir um und sagte mit einem ernst gemeinten Lächeln: „Danke, es bedeutet mir viel, dass du mir unter die Arme gegriffen hast und glaub mir, Mira bedeutet mir genauso viel, wie sie dir auch bedeutet... vielleicht sogar mehr.“
Gereizt stand Emir auf, lief auf Luca zu, packte ihn am Kragen und antwortete ehrlich: „Glaub mir, ich empfinde nichts weiter als Freundschaft für Mira. Es kann für dich so rüberkommen, dass ich noch auf sie stehen würde, aber ich schwöre dir, dass es nicht so ist! Außerdem, wenn ich mich entschieden habe, dass die Cousine die Richtige für mich ist, werde ich sie direkt fragen, ob sie meine Frau werden will! Diese Beziehungsscheiße ist nichts für mich!“
Luca blickte ihn ernst an und nickte einverstanden: „Solange du Mira nicht gegen mich aufspielst, wünsche ich dir das Beste. Übrigens du weißt, dass sie Schwierigkeiten mit ihrer Familie bekommen könnte, wenn du ihnen sagst, dass zwischen Mira und mir etwas läuft, richtig?“
„Du bist so ein Egoist! Obwohl du das selbst auch weißt, kannst du deine verunreinigten Pfoten nicht von ihr lassen! Glaub mir, ich werde nicht zulassen, dass du sie verarschst!“
Luca seufzte genervt und erklärte mürrisch: „Alter, fuckt mal mein Kopf nicht ab! Ich werde Mira meine Welt vor ihren Füßen legen! Es ist schwierig zu glauben, dass so ein Kerl wie ich, etwas von einer Türkin will, aber ich meine es ernst mit ihr! Anstatt mir hier eine Standpauke zu halten, könntest du etwas nützliches machen und ihr Mut zureden. Es würde sie glücklich machen, wenn sie wenigstens wissen würde, dass du nicht so altmodisch, wie ihre Familienmitglieder denkst.“
Diese Worte brachten Emir zum lachen, er krümmte sich sogar vor lachen und erwiderte gehässig: „Warum soll ich euch meinen Segen geben? Es ist sittenwidrig, dass sie sich überhaupt auf dich einlässt. Wenn Timur das erfährt, bringt er dich um und sie wünscht er zur Hölle!“
„Wenn du wirklich so tolerant und so charakterstark wärst, wie du dich gibst, würdest du sie bei ihrer Entscheidung unterstützen. Aber weißt du was? Ich glaube dir nicht, dass du sie aufgegeben hast. Es bringt dich innerlich um, zu sehen, wie sie sich für ihren Rivalen entschieden halt, anstatt für dich oder? Glaub mir Emir, ich hoffe, dass du ihr gegenüber keinen Fehler machen wirst, ansonsten, werde ich auch ihr die Wahrheit über dich erzählen und dann kannst du sowohl Mira, als auch Yasemin vergessen!“
„Du bist krank Luca! Einfach nur krank!“, erwiderte Emir Kopf schüttelnd und blickte Luca ernst an.
„Und du bist entweder falsch oder egoistisch! Ich hoffe wirklich das du eher das Zweite bist, weil als mein Rivale hast du keine Chance. Das Mädchen gehört mir!“, erklärte Luca selbstsicher und fügte hinzu: „Wenn sie dir wirklich etwas bedeutet, dann rede mit ihr, sag ihr, dass du hinter ihr stehst. Außerdem... würde ich sie niemals verarschen.“ Mit diesen Worten lief er an die Tür, drehte sich zu ihm um und gestand: „Ich liebe sie wirklich und weißt du was? Es tut mir wirklich leid, was ich dir angetan habe. Aber es tut mir nicht wegen dir leid, sondern weil ich sie damit verletzt habe!“
„Sie weiß, dass du es warst?“, fragte Emir ungläubig, riss seine Augen weit auf und Luca bejahte: „Sie weiß alles über mich und stell dir vor... sie hat sich trotzdem mit Herz und Seele für mich entschieden. Nur muss ich ihr beweisen, wie ernst es mir mit ihr ist und ich bitte dich wirklich... rede mit ihr!“
„Wirst du mir den Kontakt mit ihr verbieten?“, ertönte die ängstliche Stimme von Emir, der sich nun auf den Schreibtisch gesetzt hatte und auf seine Hände schaute.
„Nein, ich werde ihr mit niemanden den Kontakt verbieten, der ihr keinen Schaden zufügen will.“
„Danke“, flüsterte Emir nur leise, auch wenn es ihn wütend machte, dass er Luca nicht einfach direkt ins Gefängnis befördern konnte, weil er sich ebenfalls Sorgen um Mira machte. Und selbst wenn, er hatte es sowieso schon geahnt, dass die unschuldige und attraktive Mira ihr Herz an diesen Hochnäsigen verloren hatte. Schmerzhaft... eine unbeschreibliche Kälte durchfuhr seinen Körper. Es fühlte sich so an, als wenn etwas in ihm zerbrechen würde. Dabei war er doch in der letzten Zeit so glücklich mit Yasemin gewesen. Nun war er ein Mitschuldiger, da er die Wahrheit kannte, aber nichts sagen durfte. Wieso hatte Luca ihm diese schwierige Aufgabe gegeben? So, als hätte Luca seine Gedanken gelesen, antwortete er: „Du bedeutest Mira sehr viel und sie mag dich wirklich. Es würde sie stärken, dass wenigstens du, die Wahrheit kennst und sie nicht das Gefühl hat, dich zu hintergehen.“
„Eure Beziehung hat trotzdem keine Zukunft.“
Diesmal musste Luca leise lachen und erwiderte belustigt: „Wie sagt ihr so schön? Allah büyüktür?“ (Gott ist groß).
Mit diesen Worten, blickte er Emir noch einmal an und verließ das Büro. Im Flur war Mira nicht mehr, also lief er raus und tatsächlich stand sie da. Mit Händen in den Manteltaschen, lief er die Treppen runter und schaute sich in der Gegend um. Es war stockdunkel und nur einige Fußgänger liefen vor dem Revier entlang.„Wissen deine Eltern, dass du hier bist?“, fragte er sie und Mira verneinte. Schließlich war sie ja nicht die Straftäterin gewesen, weswegen die Polizei ihre Eltern informieren mussten.
„Warum hat es so lange gedauert? Was habt ihr über Kaan so lange geredet?“, forschte nun Katrin nach, doch Luca ignorierte sie, küsste Mira auf die Stirn und hauchte ihr ins Ohr: „Wenn wir jetzt allein wären, hätte ich dich vernascht.“ Sogleich er diese Wörter ausgesprochen hatte, schlug Mira ihm auf die Schulter und umarmte ihn fest. „Bald sind wir vereint, nicht wahr?“, fragte sie ihn, da sie wusste, dass Luca erst Kaan ein Strich durch die Rechnung ziehen wollte, ehe er mit Mira zusammenkam.
„Ja, mein Schatz.“, bestätigte Luca liebevoll und verabschiedete sich schließlich mit einem Kuss auf ihre Wange, da er Mira vor Katrins Augen nicht auf die Lippen küssen wollte, lief schließlich zu Katrin und reichte ihr friedlich die Hand. „Vertraust du mir?“, fragte er Katrin mit einem kindlichen Lächeln und diese nickte leicht: „Ich werde es versuchen. Schließlich versteht sich Mira ja auch mit meinem Freund gut und liebt dich wirklich.“

Circa eine halbe Stunde später stand Katrins Wagen vor Miras Haustür und diese stieß ein Seufzer aus. „Was ist los?“, fragte Katrin und Mira gestand: „Wieder ein ereignisreicher Tag. Langsam sehne ich mich nach den ruhigen Tagen zurück.“
„Süße, du hast dich für diesen Weg entschieden. Und meine Aufgabe, als deine beste Freundin ist es, auch wenn ich immer noch misstrauisch bin, dich und deine Beziehung zu unterstützen.“, gestand Katrin und lächelte Mira zuversichtlich an. Es tat so gut, ihr endlich die Wahrheit gesagt zu haben und Mira schätzte Katrins Freundschaft wirklich sehr. Beide wünschten sich gegenseitig einen schönen Abend, Katrin fuhr weg und Mira betrat das Haus.
"Ich bin wieder da.", teilte sie mit und ihre Eltern stürmten sofort in den Flur und schlossen sie in die Arme.
"Verdammt, wo warst du? Warum gehst du nicht an dein Handy dran? Wir waren kurz davor, die Polizei zu informieren!", gestand der Vater streng und Mira erinnerte sich erst jetzt, dass ihre Eltern sie vor einigen Stunden angerufen hatten, damit sie nach Hause kommen sollte.
"Tut mir leid, ich war mit Kati unterwegs und wir haben uns wieder vertragen.", erzählte Mira zufrieden und zusammen liefen sie ins Wohnzimmer, wo auf dem Tisch Künefe (türkisches Nachtisch) stand.
"Wasch deine Hände, deine Süßspeise wartet bereits auf dich.", gestand die Mutter und sofort lief Mira ins Badezimmer, machte sich frisch, lief zurück ins Wohnzimmer, setzte sich an den Esstisch und aß ihren super, leckeren Künefe auf. Anschließend lief sie hoch in ihr Zimmer und warf sich ins Bett. Außerdem musste sie ihre Hausaufgaben nachholen und die neuen abarbeiten...

Niemals hätte sie es auch zu träumen gewagt, mit dem Anführer der gehassten Clique so eine Beziehung zu pflegen. Aber langsam war sie sich sicher... sie liebte ihn genauso sehr, wie er es von sich selbst behauptete. Ihr momentaner Wunsch war es nur, dass Kaan endlich aus ihrem Leben verschwand, damit sie, bevor sie sich umentschied mit ihrer verbotenen Liebe zusammenkommen konnte. Gerade als sie ihre Hausaufgaben erledigt hatte, nahm sie ihr Handy und rief Nina an. Beim dritten Mal ging die hübsche Halbitalienerin dran und Mira erzählte ihr schließlich alles und entschuldigte sich, da sie erst einmal für sich selbst Zeit zum nachdenken gebraucht hatte.
„Oh mein Gott“, kreischte Nina in den Hörer und fügte hinzu: „Mira, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie glücklich mich das macht! Endlich! Ich bin so stolz auf euch beide und werde eure Beziehung voll und ganz unterstützen!“
Mira musste leise lachen und antwortete freundlich: „Dankeschön, es freut mich riesig von dir das zu hören. Schließlich bist du seine beste Freundin und Katrin meine. Durch eure Unterstützung fühlen wir uns sicherer.“ Nina bedankte sich ebenfalls und ungefähr 5 Minuten später verabschiedeten sich beide und Mira legte sich schlafen und träumte von einer glücklichen Zweisamkeit mit Luca. Nation hin oder her, sobald die Herzen zweier Menschen sich verbanden, sollte nichts gegen eine glückliche Beziehung sprechen! Jeder Mensch konnte Fehler machen, die Hauptsache war doch, das man aus diesen Fehlern lernte, oder?


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Ich glaube es wird keinen 2. Band geben, da dies komplett alles ändern würde und ich bereits seit Januar an dieser Geschichte sitze. Außerdem habe ich schon rund 20 DIN A4 Seiten in diesen beiden Wochen geschrieben. Es kostet wirklich viel Zeit und die Geschichte, so wie sie jetzt gerade ist, nervt mich langsam. Dabei freue ich mich schon so auf den 2. Teil... aber eine Beziehung zwischen beiden wird naja 0850 sein. Schließlich dürfen sie kein Sex haben... (falls jemand dafür ist, dass beide Sex haben, dann überlege ich es mir noch xD.)

Diese Geschichte ist nicht nur meine Geschichte, sondern auch eure. Ich sags nochmal: Wenn es Leute gibt, die mich beraten wollen oder Ideen haben... schert euch nicht davor, mich zu kontaktieren. :)

Liebe Grüße
e93





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