Gegensätze ziehen sich an! - Teil 22

Autor: e93
veröffentlicht am: 22.10.2012


Als erstes vielen herzlichen Dank für die Kommentare und für eure Lesertreue.
Leider war ich ein wenig enttäuscht.
Natürlich, es ist schön, wenn man liest, dass die Geschichte von einigen sogar geliebt wird und ich denke mal, abgesehen von den Kommentatoren, gibt es noch weitere Leser.
Ich zwinge niemanden dazu, ein Kommentar zu schreiben. Und diese Geschichte ist wohl bis jetzt meine erfolgreichste... was mich wirklich sehr stolz macht und ich diese euch zu verdanken hab.
Aber mir fehlt in den Kommentaren auch die Auseinandersetzung mit den anderen Charakteren.
Ich glaube mit Luca habe ich einen Charakter erschaffen, den viele lieben, bewundern aber auch misstrauisch sind. Ein Charakter der einen zwar anzieht, aber man weiß, dass man sich die Finger bei ihm verbrennen kann. Miras Liebenswürdigkeit und ihre Treue und Stärke Luca gegenüber, macht sie auch sehr sympatisch. (Glaube ich zumindest.) Aber wenn mir meine Leser bzw. Kommentatoren nichts konkretes über die Charaktere mitteilen, ist es wirklich schwer sich ein Bild über die eigenen Charaktere zu verschaffen. Zumindest, wie sie beim Publikum ankommen. Die Einzige mit der ich wirklich über alle Charaktere reden und „ablästern“ kann ist Mademoiselle. Sie zum Beispiel bevorzugt in erster Linie auch eher Emir anstatt Luca, was ich toleriere, weil ich persönlich auch Emir von Anfang an sehr bewundert und geliebt habe.

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Hier mal meine Meinung zu den Charakteren (würde mich freuen wenn ihr es liest):

Luca: Anführer seiner Clique der jede Scheiße gebaut hat und grenzenlose Hass gegenüber Ausländern hegt. Als er Mira zutiefst verletzt hat, hat er gemerkt das seine Art alles zerstört und, da Mira ihm dennoch etwas bedeutet, hat er angefangen sich zu verändern. Ich mag seinen sich verändernden Charakter wirklich sehr und dennoch traue ich ihm selbst nicht über den Weg, weil er in seiner Vergangenheit viele Fehler gemacht hat und diese nicht so einfach gut zu machen sind. Seine Vergangenheit wird ihn noch verfolgen...(2. Band), schließlich ist er der ANFÜHRER und ohne ihn wird die Clique kopflos. Aber sein Verhalten gegenüber Mira verdient Respekt, weil er sich auf unbekanntem Gebiet aufhält und dennoch so lieblich agiert.

Mira: Die treue Türkin die ihr Herz ungewollt immer mehr an den Feind verloren hat. Was für eine Tragödie. Ich wette, wenn es türkische Leser gibt, die etwas politisch veranlagt sind, werden Mira für ihren Verrat hassen. Schließlich ist sie die Schwester und die Cousine der Kerle, die eine negative Beziehung zu Luca haben und dennoch hat sie ihre Familie hintergangen und hat sich auf Lucas Seite geschlagen. Aber sie verdient Respekt, weil sie sich nur für Luca entschieden hat, zu ihm stand und an ihn geglaubt hat. Mit Kaan wollte sie Luca vergessen, weil dieser zuerst einmal in ihren Augen einen unverzeihlichen Fehler gemacht hat. Aber wer liebt, der verzeiht, nicht wahr? Ich hoffe nur, dass Mira seelisch stark genug ist, um Luca seine Vergangenheit wirklich verzeihen zu können.

Emir: Gott, wie ich diesen Kerl liebe *_*. Schon von Anfang an habe ich gesagt, dass er mein Prinz ist. Er ist so perfekt. Sieht gut aus, macht zurzeit sein Abitur, hat ein eigenes Wagen, ist elegant und ein Türke. Emir ist anders als die anderen Türken, er ist zurückhaltend und beschützt Mira trotz allem. Irgendwie schade, dass Mira ihn abserviert hat und nach Mademoiselles Meinung, wirkt es sogar immer noch so, als wenn er auf sie stehen würde, obwohl er bald mit der Cousine zusammen kommen wird. (Wer ist dafür, dass er mit der Cousine zusammen kommen soll?). Er wirkt eintönig, weil er eben eher ein ruhiges Leben führt und sehr erwachsen wirkt. Warum stehen die meisten Frauen immer auf die bösen Kerle? :(

Nina & Katrin: Zwei perfekte beste Freundinnen der Protagonisten, deren Charaktere sich auch ziemlich ähneln, weil beide sich Sorgen um Mira und Luca machen. Aber anders als Nina, sieht Katrin Luca als einen Asozialen und mag ihn nicht. Nina ist zwar auch gegen Lucas asoziales Verhalten, aber sie liebt ihren besten Freund und glaubt an das Gute in ihm. Beide Mädchen sind sehr vertrauenswürdig und fürsorglich und ich mag beide wirklich sehr.

Yvonne: Sie ist anders als Nina & Katrin und eigentlich verdient sie eine größere Rolle. Aber keine Ahnung irgendwie nervt sie mich, weil sie so naiv und langweilig ist. Eigentlich wollte ich, dass es zwischen ihr und Mira wegen Luca eskaliert, aber dafür gibt es ja die Mädchen aus Miras Klasse. ^^

Michelle: Sie tut mir echt so leid... schließlich war es Luca, der ihr nicht gesagt hatte, dass er vergeben ist und dennoch leidet Michelle. Aber nun gut, sie wollte selbst nicht mit Luca zusammen sein, weswegen auch immer. Dennoch hat sie eine sehr intime Beziehung zu Luca geführt gehabt und wenn man plötzlich eine wichtige Person verliert, fühlt man sich echt verloren. Ich kann sie irgendwie verstehen und, da ihr Charakter auch Spannung in die Geschichte bringt, wird sie auch im 2. Band noch oft auftauchen.

Timo (& die anderen Jungs aus der Clique): Ich bin stolz auf Timos Charakter. Nein, nicht weil er so kaputt und verrückt ist, sondern weil ich ihn, meiner Meinung nach glaubwürdig rüber bringe und noch nie zuvor einen männlichen Charakter so gestaltet habe wie ihn. (zumindest erinnere ich mich nicht daran.). Die Typen sind alle unterschiedlich und haben auch unterschiedliche Beziehungen zu Luca. Timo und Luca bekämpfen sich oft, aber mit Maximilian oder Patrick versteht sich der Anführer gut. Mal sehen,, wie die Clique ohne Luca zurechtkommen wird und ob sie Luca das einfach so durchgehen lassen werden.

Familie von Mira: Mira lebt in einer Familie, wo der Zusammenhalt eine große Rolle spielt und sie verbringen oft Zeit miteinander. Ihr Bruder ist wirklich ein ausgezeichneter älterer Bruder, der sehr reif wirkt und auch bald leider nach Hamburg ziehen wird. Sami studiert und sorgt sich um seine kleine Schwester und wenn ihr etwas passieren würde, würde er sofort alles stehen und liegen lassen, um ihr zu helfen. Timur der leider auch noch nicht so oft vorgekommen ist, ist ein witziger und liebenswerter Kerl, den ich eigentlich sehr mag, weil er einfach Humor hat. Aber sobald er den Namen „Luca“ hört, wird er autoritär und wirkt verändert. (Er wird indem 2. Band noch häufiger vorkommen.) Yasmin die hübsche Cousine von Mira hat eine schwierige Beziehung hinter sich und wünscht sich mit Emir endlich den richtigen an der Seite. Sie liebt ihre Cousine wirklich sehr und beide verstehen sich auch recht gut.

Familie von Luca: Ich liebe Lucas Mutter die leider wegen den Hochzeitsvorbereitungen und Arbeit nicht mehr so oft zu Hause ist. Schade eigentlich, weil ihre positive Art mich immer zum schmunzeln bringt, wenn ich über die hübsche Dame, die bereits sehr harte Zeiten erlebt hat, schreibe. Ihre Tochter wurde entführt und sie hat sich von dem so geliebten Mann scheiden lassen. (Die Gründe werden im 2. Band genannt.) Mit dem Rechtsanwalt Ali, hat sie neuen Lebensmut gewonnen und sie ist bereit für Luca alles zutun. Ihr größter Wunsch ist, dass aus Luca ein guter Junge wird.

Mädchen aus der Klasse: Oh Gott wie ich diese Weiber hasse, die so scharf auf Luca sind. Sie sind alle so Luca geil und machen sogar Mira an, weil sie sich gut mit Luca versteht. Einfach unverschämt, aber ich denke, dass es bei Luca normal ist. Schließlich ist er schlau, super süß und dazu noch nett. ^^ Wenn sie nur die Wahrheit wüssten... O.o

Toni (Tischnachbar) & David (Katrins Freund): Beide sehr sympatisch und ich mag beide wirklich sehr, weil sie eine süße Art an sich haben und es hat mir das Herz gebrochen, dass David mit Katrin zusammen rumgealbert hat, während Mira Liebeskummer hatte. Dennoch Mira und ich gönnen es David. Ich finde David, was sein Optik betrifft echt heiß. Mein süßer Halbgrieche :D und Toni der smarte Italiener.

Kaan: Junge Junge, wie ich diesen Köter (wie Luca sagt) hasse! Er hat so eine dunkle Seite an sich und ich freue mich jetzt schon, ihm das Leben zur Hölle zu machen :D Yuuhu ^^

(Es werden EVTL. noch ein paar weitere Charaktere dazu kommen.)
. . .
Was mir auch noch aufgefallen ist, dass keiner eine Idee für einen neuen Namen hat. Aber gut, ich habe nachgedacht und habe mich für den Namen: „Ich hasse es dich zu lieben“ entschieden. Wem gefällts?

Es werden noch 4 – 5 Teile kommen und ich freue mich jetzt schon endlich Band 2 schreiben zu können.

Also, bitte hinterlässt mir doch ein Kommentar mit eurer Meinung zu den Charakteren und teilt mir doch bitte mit, welcher Charakter euch besonders gefällt und welchen ihr hasst. Ihr wisst gar nicht wie sehr mich das freuen würde... *_*

Liebe Grüße
e93

PS. Ich muss ab und zu, bei Lucas Verhalten, an den Luca von „Uraboku“ denken, falls das jemand kennt. :)
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Diese Worte ließen Luca zufrieden Strahlen, er hielt ihren Kinn mit Daumen und Zeigefinger fest, hob es leicht an und blickte mit einem unwiderstehlichen Lächeln in ihre Augen. Mira hielt seinem Blick Stand und schloss ihre Augen, damit sich endlich ihre Lippen berühren sollten, allerdings ließ Luca sie los und lief in die Küche, von wo er aus fragte: „Hast du keinen Hunger?“ Verärgert öffnete die Türkin ihre Augen, lehnte ihren Kopf auf die Seite und seufzte innerlich. Was fiel ihm ein sie so abzuweisen? Dennoch lief sie ihm in die Küche nach und fragte: „Was willst du essen?“
„Keine Ahnung und du?“, fragte Luca zurück und öffnete den Kühlschrank: „Was isst du denn zwischendurch Zuhause?“
Mira überlegte eine Weile, blickte sich in der Küche um, setzte sich auf die gelbe Küchencouch und antwortete: „Brotaufstrich oder manchmal Eier mit Sala...“ Sofort unterbrach sie sich und schloss die Augen. Salami wollte sie sagen... doch ihre Gedanken schweiften an den Tag, wo er vor ihren Augen Schweinesalami gegessen hatte und sie dazu zwang auch abzubeißen. Verdammt es war nicht vor allzulanger Zeit. Vielleicht vor einem Monat... ein Tag nach Silvester. Hier, in der Küche.
„Du denkst daran, nicht wahr?“, fragte Luca kleinlaut, öffnete den Kühlschrank und nahm alles was Schweinefleisch beinhaltete raus und schmiss es unverzüglich in den Müll, anschließend lief er auf Mira zu, setzte sich auf ein Stuhl, neben der Couch, beugte sich leicht zu ihr und ging ihr durch die Haare. Seine Augen spiegelten die Trauer wieder und er schloss kurz die Augen. „Lass deine Wut raus...“, befahl er ihr und deutete auf seine Wange. Luca wusste es am besten, dass, wenn man die Wut runterschluckte, irgendwann der Tag kommen würde, an dem man explodieren würde. Aus diesem Grund meinte er seine Handlung ernst, natürlich zögerte Mira und verneinte, doch als Luca ihr streng befahl: „Verdammt, jetzt mach schon!“, scheuerte sie aus Reflex und ihr Mund blieb offen. „Sch-scheiße... es tut mir so leid“, brachte sie hervor und strich ihm über die Wange. „Du wirst meine Vergangenheit niemals vergessen, aber ich will, dass du weißt, dass ich alles tun werde, damit du mir meine Taten verzeihst.“
Mira schloss ihre Augen, rieb ihre Wange gegen seine und hauchte leise mit zittriger Stimme: „Es fühlt sich so unecht an. Ich kann nicht glauben, dass das alles hier wirklich geschieht und deswegen, allein deswegen, versuche ich diese Zeit mit dir zu genießen, ohne an meine Familie oder an irgendwelche anderen Personen zu denken. Nur weil ich Angst habe, dass dieser Augenblick schon gleich wieder enden kann.“
Warum taten ihre Worte Luca nur so weh? Er schluckte die Trauer runter und küsste sie vorsichtig auf die Wange. „Es ist real... ich bin hier, deswegen wäre es nicht in Ordnung, wenn du nur mich berücksichtigen würdest.“
„Der Gedanke, meine Familie wegen dir zu hintergehen, macht mich krank!“, gestand Mira mit müder Stimme, löste sich von ihrem Liebsten und lehnte sich wieder zurück gegen die Lehne der Couch.
„Ich weiß es, aber was soll ich machen, Mira?“, fragte Luca etwas forsch, stand auf, nahm den Wasserkocher und füllte Wasser ein. „Sag es mir... was erwartest du von mir?“, fragte er weiter und bestand auf eine Antwort.
Während Mira Luca beobachtete, atmete sie tief ein und aus und antwortete: „Keine Ahnung.“
Eine Weile herrschte die Stille, bis Luca einen Beruhigungstee für beide zubereitete und die beiden Tassen auf den Tisch stellte. Mira schnappte sich sofort eine und trank daraus, dass brauchte sie gerade wirklich. Auch wenn die Heizungen an waren, frierte sie innerlich unglaublich sehr.
„Luca, ich habe Angst dir zu vertrauen und meine Familie verlieren zu können.“, gestand Mira kaum hörbar und blickte in den Inhalt der Tasse.
Luca beobachtete sie nur stillschweigend, ehe er aufstand und aus dem Kühltruhe Pizza rausholte, den Ofen vorheizte und Mira lächelnd anblickte. „Welche willst du?“ Mira stand auf, stellte sich neben ihn, vor die Anrichte und zeigte auf die „Pizza Tonno.“ Er drehte sich zu ihr um und ihre Blicke verhedderten sich wieder.
Augenblicklich wurde Mira rot und bat schüchtern: „Bitte, schau mich nicht so an.“
„Wieso?“, fragte Luca liebevoll und streichelte ihr sanft über die Wange. „Was stört dich daran?“
Doch gerade als Mira ihm antworten wollte, sah sie, dass er neben ihrer Pizza noch die „Pizza Speciale“ ebenfalls von Dr. Ötker legen wollte.
„Luca... ich kann das nicht essen, wenn das gemeinsam gebacken wird!“, erklärte Mira gereizt und wendete sich von ihm ab.
„Verdammt, Mira!“, fing Luca gerade seinen Satz an, doch nickte, schob dann erst ihre Pizza rein und formte seine Hände zu Fäusten. Er war wirklich das genaue Gegenteil von ihr. Natürlich bemerkte Mira seine Anspannung und schüttelte verärgert ihren Kopf.
„Ich hasse dich!“, gestand sie nach kurzen Zögern und verließ die Küche.
„Wohin haust du jetzt schon wieder ab?“, fragte Luca laut und lief ihr zornig hinterher.
„Weißt du was? Du verdienst mich gar nicht! Egal was du machst, du bist dieser verdammte gottlose Nazi!“, behauptete sie streng und setzte sich im Wohnzimmer auf die Ledercouch und verschränkte beleidigt die Arme vor der Bruder. Warum war sie nur mit ihm mitgekommen? Sie hätte es doch wissen müssen, dass jeder Traum endet und die schönsten als aller erstes.
Erschöpft ließ sich Luca neben ihr nieder und legte seinen Kopf auf ihren Schoß. „Wenn wir beide wirklich zusammenhalten, werden wir es auch schaffen.“, versprach er ihr und blickte ihr hoch in die Augen. Er liebte sie wirklich, zumindest konnte er diese Gefühle nicht anders erklären. Es war ein Gefühl was er zuvor niemals erlebt hatte. Klar, er hatte oft Sex und war von weiblichen Geschöpfen umgeben, aber keine von ihnen war so wie Mira.
Langsam musste die Türkin wieder lächeln und massierte sein Kopf. So schöne blond braune Haare und diese unbeschreiblichen blauen Augen. „Atemberaubend“, stellte sie rot werdend fest und auch Luca runzelte die Stirn. „Unwiderstehlich“, gab Luca grinsend zurück und beide küssten sich erneut.
„Iss diese Pizza nicht. Bitte“, flehte sie ihn schließlich, woraufhin er genervt seufzte und fragte: „Wirst du mir alles verbieten?“
„Wenn ich mit dir zusammen sein will, muss ich alles verbieten was mich stört.“, antwortete Mira ernst, Luca setzte sich wieder auf und nickte: „Okay, Prinzessin. Ihr Wunsch ist mir Befehl.“
Mit diesen Worten liefen beide wieder in die Küche und er schmiss die Pizza einfach in den Müll.
„Wieso?“
„Weil meine Mama nur deutsches Hähnchen ist, den Rest kauft sie vom Türkischladen.“
Wieder fiel Mira ein, dass die Mutter mit einem Türkin liiert war. Sie half Luca dabei die Pizza aus dem Ofen zu nehmen und erklärte: „Lass uns das teilen.“ Anschließend übernahm sie die Aufgabe die Pizza in 6 Stücke zu schneiden, wischte den Tisch sauber, nahm die Teller die Luca ihr überreichte, machte zwei Pizzen in die Teller rein und legte sie auf den sauberen Tisch.
„Cola, Sprite oder Fanta?“, hörte sie Luca höflich fragen, woraufhin sie mit: „Sprite“, antwortete und beide sich endlich an den Tisch setzten.
Die Küche war sehr warm und einladend dekoriert und sie liebte es aus dem Fenster zu schauen. Weswegen sie gerade mit den Gedanken eher wo anders war. „Was ist los? An was denkst du?“, wollte Luca neugierig wissen, nahm ihren Stück und führte sie ihr in den Mund. „Schatz, ich weiß, dass diese Wohnung negative Erinnerungen für dich hat, aber ich wünsche mir, dass du diese Erinnerungen irgendwo ganz weit in deinem Kopf wegsperren kannst und wir nicht ständig mit der Vergangenheit konfrontiert werden.“
Doch Mira beäugte ihn nur mit leeren Blicken, biss in die Pizza rein und fragte aufrichtig: „Verdammt, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass deine Clique dich damit durchgehen lässt oder?“
„Nein, aber das stört mich nicht. Ich werde Hergen anrufen müssen.“
„Wer ist Hergen?“
„Mein Ex Auftraggeber, so etwas wie Vater.“, antwortete Luca und fütterte Mira zu Ende.
Als diese auch den letzten Bissen runtergeschluckt hatte, fragte sie mit weit aufgerissenen Augen: „Du hast noch Kontakt zu ihm?“
„Ja, er hat mich aus der Scheiße rausgeholt. Ich kann mit ihm nicht den Kontakt abbrechen, nicht einmal für dich!“, erklärte Luca etwas hysterisch und brach Miras Herz. Dennoch sagte sie nichts, was sollte sie auch sagen? Schließlich waren sie nicht einmal zusammen und sie hatte kein Recht sich aufzuregen. Vor allem, weil sie diesen Weg ausgesucht hatte! Weil sie mit ihm freiwillig zusammen sein wollte.
„Bereust du es?“, fragte Luca unerwartet und unterbrach ihre Gedanken. Was sollte sie antworten? Ihr Kopf schmerzte langsam und sie war erleichtert, als er keine Antwort verlangte. Nachdem sie gegessen hatten, räumte Mira auf, Luca umarmte sie von hinten und küsste sie auf ihren Kopf. „Bitte, lass uns nicht wegen anderen streiten. Dich noch einmal zu verlieren, würde mein Herz nicht verkraften“, gestand er mitgenommen und drehte sie so um, dass sie ihm in die blauen Augen blicken musste. „Ich werde dir Zeit geben... bis die ganze Sache mit Kaan endgültig vorbei ist. Bitte... überleg dir bis dahin, ob wir eine gemeinsame Zukunft haben oder nicht“, bat Luca selbstlos und hoffte inständig, dass seine Prinzessin keinen Rückzieher machen würde. Wenige Augenblicke später befand sich sein Gesicht zwischen ihren zärtlichen Händen und ihre Lippen auf seinen. „Ich bin eine miese Verräterin, aber dich habe ich nicht verraten. Mit Kaan wollte ich nie etwas ernstes, ich wollte nur dich vergessen und habe ihn stets wie einen normalen Freund gesehen. Das er mich auf den Mundwinkel geküsst hat, war nicht geplant und ich wollte es auch nicht... ehrlich.“, gestand die Türkin ehrlich und bekam nur von Luca ein wütendes: „Er wird bereuen, dass er dich berührt hat! Ich brauche nur etwas Zeit und einen Grund um ihm die Nase zu brechen!“
„Hör auf damit! Ich will nicht das du dir deine Hände wegen ihm schmutzig machst!“, erklärte Mira wütend und schaute aus dem Fenster. Es war inzwischen dunkel geworden und dabei hatten sie gerade mal 17:30 Uhr.
„Lass uns in meinem Zimmer arbeiten“, schlug Luca vor, nahm ihre Hand und führte sie in sein Zimmer.

Bevor er jedoch die Tür öffnete, blickte er ihr tief in die Augen und fragte geduldig: „Bereit?“
Mira war unsicher, schließlich war der Traum den sie letztens erlebt hatte, nicht gerade gewaltlos.
Dennoch nickte sie mit einem süßen Lächeln und Luca öffnete ihr die Tür. Beide traten ein und Mira musste feststellen, dass das Zimmer ordentlich war. Nun ja, vielleicht lag es auch daran, dass es schon klein war. Wie sie bereits beim letzten Mal festgestellt hatte, das Zimmer war spartanisch dekoriert.
„Setz dich an den Schreibtisch, ich fahre kurz den Laptop für dich hoch“, ertönte die geliebte Stimme ihrer verbotenen Liebe, der hinter ihr stand, sie an den Schreibtisch führte, seinen Laptop, dass auf dem Nachttisch lag auf den Schreibtisch stellte und es hochfuhr. „Geh bei Gast rein“, schrieb er ihr vor, was sie perplex auch tat und insgeheim sich fragte, was er wohl zu verstecken hatte. Pornos? rassistische Videos? Andere Frauen? Dennoch ließ sie sich nichts anmerken, drückte auf Start, anschließend auf Microsoft Word, tippte das Wort: „Ausländerfeindlichkeit“, und markierte es, um es auf Schriftgröße 20 und fett zu ändern.
Während sie sich überlegte, was sie genau schreiben könnten, öffnete Luca seinen Schrank, zog sein Pulli aus, sodass er oben nur noch nackt vor ihr stand und suchte nach einem anderen Oberteil. Miras Augen weiteten sich, weil sein Rücken wirklich reizvoll war. „Wow“, bekam sie ungewollt heraus, woraufhin Luca innehielt, sich umdrehte und ihr verführerisch in die Augen blickte. „Gefällt dir das was du siehst?“, fragte er sie verspielt und Mira wurde rot. Er lief auf sein Fenster zu, machte den Rollläden runter und setzte sich auf seinen Schreibtisch: „Komm her“, befahl er ihr, woraufhin Mira gezwungen aufstand und zu ihm lief. Er blickte ihr tief in die Augen und fragte: „Willst du mich immer noch berühren?“
Augenblicklich weiteten sich Miras Augen, woraufhin der Kerl mit dem trainierten Body ihre Hand nahm und sie direkt an seine Brustmuskeln führte. Er saß immer noch und musste somit etwas hoch schauen, um Miras braune Augen betrachten zu können. „Jetzt stören mich deine kalten Hände nicht mehr“, gestand er leicht erregt und Mira streichelte sehr leicht mit kreisenden Bewegungen seine Brust runter, bis zu seinem Six pack und blickte ihn etwas lüstern an. Dieser Kerl hatte wirklich einen heißen Körper und kein Wunder das er oft Sex hatte. Gehörte er jetzt wirklich nur Mira? Seine dunkelblonden Haare, die bräunlich wirkten, waren wieder etwas länger geworden, sodass es sie feucht machte, wie er durch seine Haare ging und sich über die Oberlippe leckte. Dieser Moment fesselte Mira und sie ließ ihre Hand langsam abwärts gleiten, sodass ihre Hand langsam in seine Jeans rutschte. Unverzüglich zog Luca ihre Hand dort weg, stand auf und drückte sie gegen die Wand. Ihre Augen spiegelten die Erregung die durch ihn ausgelöst wurde wieder. „Bist du dir sicher?“, fragte Luca sie prüfend, Mira nickte, öffnete leicht ihren Mund und einige Sekunden später steckte seine Zunge in ihrem Hals und ihre Hände tasteten seinen Rücken. Lucas Hände dagegen drückten ihre Schulter gegen die Wand. „Ich will dich jetzt am Hals küssen“, teilte Luca ihr mit, weswegen Mira ihr Kopf langsam zu Seite beugte und sofort seine weichen Lippen an ihrem Hals spürte. Er beherrschte dieses Spiel wirklich gut, denn es dauerte nicht lange, bis Mira endgültig feucht wurde und stöhnte. „Wie weit darf ich gehen? Wo soll ich dich berühren?“, fragte Luca neugierig weiter und löste seine Lippen von ihrem Hals.
Mira wollte nicht reden, was sollte sie auch sagen? Sich selbst hintergehen? „Sag es!“, befahl Luca an ihrem Ohr und Mira antwortete wie auf Kommando: „Meine Brüste.“
„Game over“, sagte Luca kalt und ließ von ihr los.
„Wie bitte?“, fragte Mira ungläubig und setzte sich erschöpft auf den Boden.
„Mira, versuch die Lust zu kontrollieren! Es ist falsch, dass du dich so schnell aus der Fassung geraten lässt!“, erklärte Luca und stellte sich wieder vor seinem Kleiderschrank.
„Du hast mich davor doch auch berührt! Warum nicht jetzt?“, fragte sie ihn gereizt und war wirklich beleidigt, dass er sie erst heiß machte und dann fallen ließ.
„Glaub mir, wenn du eine andere wärst, hätte ich dich schon längst gefickt!“, gestand Luca und blickte zu Mira. „Aber DU bist das Mädchen mit der ich zusammen sein will.“
„Jetzt hab ich Angst vor dir. Ich hätte nicht gedacht, dass mein Körper so verrückt auf deinen reagieren würde“, gestand Mira und schloss enttäuscht ihre Augen.
„Baby, jetzt Kopf hoch“, meinte er lächelnd, kniete sich auf den Boden und hob ihr Kinn an. „Küss mich“, forderte er sie auf, doch sie verneinte, woraufhin er sie auf die Stirn küsste und meinte: „Du lernst schnell.“
„Macht es dir eigentlich Spaß mich zu verarschen?“, fragte Mira, beide standen auf, sie stellte sich hinter ihn und fügte hinzu:
„Wie groß bist du eigentlich?“
„1,78 m, wieso fragst du?“, fragte Luca und ignorierte gekonnt ihre erste Frage.
„Hmm, du bist etwas mehr als einen Kopf größer als ich“, stellte Mira fest und musterte seinen Schrank, ehe sie vermerkte: „Du hast so viele dunkle Kleider.“
„Erinnerst du dich noch daran, wer ich bin beziehungsweise war?“, fragte Luca ernst und fügte hinzu: „Komm, du darfst mein Schrank ausmisten. Meine Mutter verlangt sowieso, dass ich endlich alles wegschmeißen soll.“ Mit diesen Worten, setzte er sich auf sein Bett und musterte Mira auffordernd. Er meinte es wirklich ernst? Was für eine Ehre für Mira. Sofort schmiss sie alle dunklen Kleider auf den Boden, die im Regel lagen und ging auch jeden Kleiderbügel durch, ob sich dort auch etwas rassistisches befand, aber Fehlanzeige. Dort waren lediglich die neugekauften Kleider zu finden.
Als sie alle Regale stolz geleert hatte, bückte sie sich runter und schaute sich die Kleidungen gründlicher an. Alle hatten eine Marke. Er achtete wohl sehr auf Mode. Als Miras Augen plötzlich das Oberteil mit Nummer 18 sah, erschauderte sie. Genau das hatte er an, als sie das erste Mal richtig mit ihm in Kontakt trat. Wo er ihr schreckliche Angst bereitet und sie ihm eine Ohrfeige verpasst hatte. Vor allem, wo er die so geliebten Kleider, die sie sich gerade neu gekauft hatte auf dem Bahngleis verteilte. Die Kleider im Wert von 80 Euro und jetzt saß sie bei ihm Zuhause, so, als ob nie etwas geschehen wäre. „Ich hasse dich!“, brachte sie mit drohender Stimme heraus und blickte weiterhin auf das rassistische Oberteil. „Du Hund! Denkst du ernsthaft das ich dir das Ganze verzeihe?“, fragte sie weiter und langsam war sie wirklich auf 180.
Eine Weile verging ohne das er etwas erwiderte. Er blickte sie nur an, während ihre Konzentration ihrem Oberteil galt. Dann schmiss sie das gehasste Teil auf die andere Seite des Zimmers und schaute sich die anderen Kleindungsstücke an und verfluchte jedes Einzelne was sie kannte. „Du denkst wirklich, dass ich das Ganze vergessen kann?“, fragte sie weiter und blickte ihn diesmal an. „Vergiss es! Du verdienst mich nicht!“, schrie sie, stand endlich auf und ohrfeigte ihn. Die wie vielte war das heute schon?
„Ich hasse dich!“, schrie sie erneut und schlug ihm brutal gegen die nackte und glatte Brust. Luca wehrte sich nicht, aber als sie dann auch noch an seinen Haaren zog, stand er auf, schob sie auf das Bett und setzte sich rittlings auf sie.
„Alter, beruhig dich endlich!“, befahl er und hielt ihre beiden Hände über ihrem Kopf fest und blickte ihr tief in die Augen.
„Du verarschst wieder! Das ist alles nur ein Trick! Gib es zu!“, befahl sie und spuckte ihn an und sofort erhob er seine Hand gegen sie und riss seine Augen, vor Wut außer sich auf. „Mira, ich verstehe es, dass du mich hasst, aber denk mal drüber nach, wie sehr ich mich selbst hasse, weil ich DIR das Ganze angetan habe!“, erklärte er und legte sich seitlich in sein Bett und drückte ihr Gesicht an seine nackte Brust, um ihre Haare zu streicheln. „Was hat dir am meisten weh getan?“, wollte er neugierig wissen und Mira antwortete leise: „Als ich gehört habe, dass du mich betrogen hast, dass hat mich am meisten im Herzen verletzt. Aber an dem Tag, an dem du mich an diesen verlassenen Ort geführt und dort missbrauchst hast, hat am meisten körperlich weh getan.“ Luca schluckte runter, küsste sie auf die Stirn und gestand: „Weißt du was mein Hass so ausgelöst hat? Ein Tag nachdem ich bei dir war, um mich zu entschuldigen, habe ich beobachtet wie Emir dein Haus betreten hat und ich kam mir hintergangen vor. Es hat mich so wütend gemacht, dass ich dich nur noch seelisch und körperlich zerstören wollte. Erst gestern, als Emir mir die Wahrheit mitgeteilt hat, habe ich begriffen, was für ein Vollidiot ich war. Schatz, es bringt mich innerlich um, dass ich dir das Ganze angetan habe und das ohne Grund. Verdammt, ich hatte kein Recht dich so zu misshandeln, dir so etwas anzutun und dennoch habe ich es getan. Das du mir nicht verzeihen kannst, ist klar. Aber bitte, gib uns eine Chance, lass mich dir zeigen, dass ich dich auch glücklich machen kann und ich will derjenige sein, der dir die Wunden, die ich selbst zugefügt habe, heilt.“ Diese Worte brachten Mira zum weinen und sie konnte nicht mehr aufhören. Wie konnte sich das alles so verändern? Dieser Typ hatte sie so verwundet und wie Dreck behandelt... Und jetzt nannte er sie Schatz und sagte ihr diese Worte? Ironie des Schicksals. Luca ließ sie weinen, streichelte nur ihre Haare und küsste ihre Wange. „Wenn du mir eine einzige Chance gibst, werde ich wirklich versuchen, dich diese Schmerzen vergessen zulassen und anstelle dieser negativen Erinnerungen, werde ich dafür sorgen, dass wir positive Erinnerungen haben werden.“, garantierte er ihr gefühlvoll und endlich schaffte er es, sie wieder zu lächeln zu bringen.
Circa eine halbe Stunde lagen sie so da und küssten sich immer wieder auf die Lippen. „Ich gehöre dir, dass weißt du oder?“, fragte der hübsche Typ der neben ihr im Bett lag, doch Mira antwortete nicht.
„Erzählst du mir jetzt, was ihr gestern gesprochen habt?“, fragte sie und schaute auf die Uhr. Mist. Schon 18 Uhr durch.
„Ich hab ihn gefragt, ob er auf dich steht und er hat mir die Geschichte knapp erzählt und hat deine Cousine erwähnt. Außerdem haben wir uns was Kaan betrifft zusammengetan“, gestand Luca, stand langsam auf und zog sich ein schlichtes weißes Strickpulli von ESPRIT an.
„Echt? Du und Emir habt euch zusammengetan? Wie kommts?“, fragte Mira ungläubig, doch bekam keine Antwort.
„Das mit dem Aufsatz wird heute wohl nichts, obwohl ich wirklich nur deswegen, dich zu mir gebeten hatte“, gestand Luca und nahm sein Handy in die Hand, um zu sehen, ob jemand angerufen hatte. Tatsächlich die Gruppenmitglieder hatten ihm zahlreiche SMS geschrieben und er wusste, dass er mit ihnen Angesicht zu Angesicht sprechen musste und somit gab er Mira Preis: „Ich werde mit mir fahren.“
„Wegen deiner Clique?“
„Wegen uns.“
„Hmm...“, machte sie, zog ihre Jacke und die Stiefel an und beide verließen die Wohnung.

Der Flur war in orange und hellbraunen Farben und sah wirklich sehr elegant aus.
„Ein sehr graziöses Gebäude.“
„Ja, nicht so wie die anderen Blöcke der Stadt“, erklärte Luca und beide liefen an den anderen Wohnungstüren zu den Aufzügen. Allein der Aufzug sah modern aus. Ein wenig wie im Hotel.
Als sie im Aufzug waren, stiegen in dem 3. Stock wieder zwei blonde Mädchen ein und begrüßten Luca mit einem zwinkern. Doch er ignorierte sie und wartete nur geduldig bis sie im Erdgeschoss ankamen, um das Gebäude zu verlassen.
„Du hattest etwas mit ihnen, stimmts?“, fragte Mira misstrauisch und Luca antwortete: „Kein Sex. Wir waren nur mal etwas zusammen trinken.“
„Du stehst auf Blonde, oder?“
Das Wetter war wirklich kühl, doch das war Mira egal, die Wut die sich immer noch in ihr befand, ließ ihr Blut kochen.
„Ich hatte bis jetzt nur Blonde, Mira.“, erklärte Luca, nahm wieder ihre Hand in seine und beide liefen ohne ein Wort an die U-Bahnstation und von dort aus weiter zum Hauptbahnhof. Trotz des langen Weges sprach Mira kein einziges Wort mit ihm, ihre Gedanken waren Wirrwarr. Diese Situation machte Luca langsam echt wütend. Merkte sie nicht, dass das auch für ihn völlig neu war? Aber er wollte nicht an seiner Entscheidung zweifeln.

Im Hauptbahnhof angekommen, liefen beide in Abstand zu einander. Die Gruppe war immer noch da. „Gehst du jetzt dahin?“, wollte Mira neugierig wissen, als sie ebenfalls die Gruppe entdeckte.
„Ja, ich werde hingehen und mit ihnen reden.“
„Dann mach das, ich finde den Weg nach Hause schon alleine!“, erklärte Mira beleidigt und lief auf die andere Seite, da sie mit der S-Bahn fahren musste.
Verdammt, wann würde sie endlich aufhören, sich wie ein beleidigte Leberwurst zu verhalten, wenn es um seine Gruppe ging? Wie auch immer, als Mira nicht mehr zu sehen war, lief Luca mit Händen in den Hosentaschen zu seiner Gruppe und diese blickten ihn misstrauisch an.
„Wie wars mit deiner Perle?“, fragte Maximilian und zog an seinem Joint. Luca nahm ihn dieses Teil aus der Hand, trat es aus und blickte die acht Kerle in diesen dunklen Kleidern an.
„Alter, ich bin euer Anführer. Ich habe diese Gruppe dank Hergen gegründet und wenn euch etwas an meiner Entscheidung nicht passt, dann...“
„Luca!“, ertönte eine tiefe Männerstimme, er drehte sich um und Hergen stand hinter ihm. Sofort begrüßte er Hergen und fragte, wieso er hier wäre.
„Die Jungs haben mich angerufen, einer meiner Männer stand vor deiner Haustür und als du auf dem Weg hierher warst, bin ich auch gekommen. Jetzt erzähl du mir die Geschichte aus deiner Sicht!“, befahl der Auftraggeber und nachdem Luca tief ein und ausgeatmet hatte, erzählte er ihm mehr oder weniger alles und Hergen nickte nur knapp: „Gut, es ist deine Entscheidung. Trotzdem wird diese Gruppe weiter agieren, wie bisher! Du trägst lediglich nicht mehr die Verantwortung.“
„Wieso hilfst du mir?“, fragte Luca und dieser antwortete mit einem diabolischen Lachen: „Ich habe dich aufgebaut, zu dieser Person gemacht die du bist. Du bist mein Junge, auch wenn wir nicht blutsverwandt sind!“
Anschließend blickte er zu den anderen Kerlen und befahl: „Wenn ich hören sollte, dass einer von euch Luca in den Rücken fällt und ihn belästigt oder irgendeine andere Scheiße baut, werde ich eure Existenz auslöschen. Ich trage die Verantwortung für Luca, er ist für mich wie ein Sohn, also achtet auf eure Schritte!“ Luca war Hergen dankbar, auch wenn er ihm nicht ganz vertraute. Eine Viertelstunde diskutierten die Gruppenmitglieder noch mit Hergen, doch da Hergen wirklich ein gefährlicher Mann und Lucas Mentor war, wusste die Gruppe, wie ernst es ihm war und somit mussten sie ihr Wort geben, Luca nicht zu hintergehen und sein Geheimnis, dass er mit Mira etwas hatte, wir ihr eigenes zu hüten.

Endlich waren die Probleme geklärt und Luca war frei. Diese Sehnsucht nach Freiheit hatte ihn schon so lange gequält. Nachdem sich Hergen verabschiedetet hatte, blickte die Gruppe Luca zwar noch hasserfüllt an, aber niemand sagte einen Ton. Soviel zum Thema: „Anführer der jungen Nazis!“
Zufrieden trennte er sich von der Gruppe, verließ den Bahnhof um sich neue Kippen zu kaufen und gerade als er wieder die Rolltreppen runterfuhr, sah er, wie auf der anderen Rolltreppe ein Mädchen auf türkisch telefonierte und hinter ihm zwei Schwarzköpfe standen, die sie hungrig angafften. Er beobachtete diese beiden Kerle und drehte sich wieder um, fuhr mit der Rolltreppe hoch und hörte, als er sich erneut draußen befand Geschrei.
„Du Hure, wir wissen, dass du gefickt werden willst!“, schrie einer der Kerle und das Mädchen schlug um sich und rief nach Hilfe. Gerade als der eine Kerl sie am Hals packte und gegen ein Baum drückte, um die Knöpfe ihres Mantels zu öffnen, rannte Luca auf ihn zu, zog ihn von dem Mädchen weg und boxte ihn mitten ins Gesicht. „Du Hurensohn, was fällt dir ein deine eigene Landsfrau zu belästigen?“, fragte er vor Wut außer sich und der Typ lachte. „Schau sie dir doch mal an, wie heiß und unschuldig sie aussieht. Sie will sicher auch nur wie die anderen angeblich stolzen Türkinnen gefickt werden! Hier in Berlin macht Jede eine auf stolz, aber in Wahrheit, sind sie schwanzhunrige Nutten!“, schrie der Kerl Luca an und der andere nahm gerade sein Messer raus, doch das Mädchen die in ihrer Hand eine Ikea Tüte hatte, nahm eine Vase aus der Tüte raus und zerschlug es auf den Kopf von dem Hinterhältigen, der Luca von hinten angreifen wollte.
„Scheiße! Alter, was hat sie mit dem gemacht?“, schrie der Typ der mit Luca eine Konversation geführt hatte und half seinem Freund, der mit blutendem Kopf auf dem Boden lag. „Verdammt, diese kleine Schlampe hat mein Kopf verletzt!“, schrie er und beide hauten ab, da die Polizei ihnen sowieso nicht glauben würde.
„Danke“, hörte Luca plötzlich die weiche Stimme von dem Mädchen, drehte sich um und blickte ihr tief in die Augen. Wunderschöne blaue Augen und schwarze Haare, ein Bob Haarschnitt, die jedoch nicht neu geschnitten war und somit die Haare nicht zu kurz waren, sondern ihr schon bis zu ihren zierlichen Schultern reichten. Das Mädchen trug roten Lippenstift und ihre Augen waren ebenfalls geschminkt. Ein sehr hübsches Mädchen und Luca vergaß für einen Moment alles um sich herum, bis sie sich lächelnd wiederholte: „Danke.“
Endlich kam er zu sich, blickte sie ernst an und fragte: „Geht\'s?“
„Ja, alles okay. Ich war kurz nochmal in Ikea um eine Vase zu kaufen, weil wir neu in Berlin eingezogen sind und schon passiert so eine Katastrophe.“, teilte sie etwas traurig fest und fügte hinzu: „Schade um die Vase.“
Luca musste leise lachen und fragte ungläubig: „Du wurdest eben überfallen und denkst trotzdem an die Vase?“
„Nun ja, mir ist ja nichts passiert, aber der Vase schon“, wehrte sich das Mädchen lachend und wickelte ihren schwarzen Strickschal erneut um ihren Hals. Außerdem hatte sie einen langen weißen Mantel an, die ihr bis zu den Knöchel reichte, eine schwarze Baumwollstrumpfhose und schwarze Stiefel mit geschätzten 5 cm Absätzen.
„Wohnst du hier in der Nähe?“, fragte Luca fürsorglich, da er sie ansonsten begleiten würde.
„Ja, keine Angst, ich muss nur noch in die Straßenbahn einsteigen und nach zwei Stationen bin ich dann da.“, erklärte sie und strahlte ihn freundlich an. Für einen Moment setzte Lucas Herz aus und er musterte diese Schönheit nur, bis sie neugierig fragte: „Woher weißt du eigentlich, dass ich eine Türkin bin?“
„Weil du vorhin auf den Rolltreppen auf türkisch telefoniert hast“, antwortete Luca und schlug ihr vor, sie wenigstens bis zu der Straßenbahnstation zu begleiten und mit ihr dort zu warten. Das Mädchen schien wirklich motiviert zu sein, zumindest sprach sie wie ein Wasserfall und lachte immer wieder mal, auf die Kommentare von Luca auf.
Gerade als die Straßenbahn kam, bedankte sie sich nochmal von Luca und stieg ein, doch bevor die Türen zu gingen, fragte sie: „Wie heißt du eigentlich?“
„Luca und d...“, doch schon waren die Türen zu und die Bahn fuhr weg.
Keine Ahnung wieso, aber Luca musste den ganzen Heimweg über an diese schwarzhaarige Schönheit und ihren Mundwerk denken. Sie schien wirklich einzigartig zu sein und hatte es sogar geschafft, dass Luca den ganzen Stress mit Mira und seiner Gruppe vergessen hatte. Zuhause angekommen, sprang er in die Dusche, zog sich eine Boxershorts, Jogginghose und Pulli an und steckte alle Kleider die Mira rausgeholt hatte in eine Tüte. Dabei bemerkte er, auch wenn die Fremde ihn amüsiert hatte, empfand er wirklich viel für Mira. Verdammt, wieso hatte er immer noch nicht ihre Handynummer? Dieses Mädchen machte ihn wirklich verrückt und er konnte nicht glauben, wie sehr ER sich verändert hatte. Niemals hätte er gedacht, dass er den Weg in die Sonnenseite des Lebens finden würde, doch Mira führte ihn durch die Dunkelheit raus und er hoffte ungelogen, dass Mira sich dazu bereit erklären würde, seine Prinzessin zu werden. Total ermüdet legte er sich ins sein Bett, wo er zuvor seine Geliebte in seinen Armen hielt und träumte komischerweise von dem fremden Mädchen. Ihre blauen Augen... dieses sympatische Lächeln und ihre zarte Tonlage, die Lucas Herz berührte...

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PS. bitte vergisst nicht etwas über die Charaktere zu schreiben :$ würde mich wirklich freuen ;)





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