Gegensätze ziehen sich an! - Teil 21

Autor: e93
veröffentlicht am: 17.10.2012


Teil 20 war langweilig, ich weiß :( Deswegen habe ich auch Teil 21 an dem gleichen Tag zu Ende geschrieben :D
Ich bin schon riesig auf eure Meinung gespannt und würde mich freuen, wenn auch andere Leser kommentieren würden. Umso mehr Kommentare, umso mehr Motivation. :) Natürlich bin ich stolz auf meine Kommentatoren und weiß sie zu schätzen. *Kuss* *Verbeug*

PS. Ich liebe diesen Teil *_* und ja ich bin eine Türkin. :)

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„Über was habt ihr geredet?“, fragte Mira neugierig und blickte Emir von der Seite an.
„Nichts besonderes. Ich hab ihn nur gefragt, seit wann er auf deiner Schule ist.“, log Emir und auch wenn Mira wusste, dass er nicht die Wahrheit sprach, nickte sie und fragte: „Was wollen wir machen?“
„Ich hab Hunger, wollen wir zum Restaurant 1001 Nacht fahren?“
„Ich arbeite eigentlich dort... aber ich würde gerne dort essen.“, gestand Mira und nickte schließlich.
„Ach echt? Wusste ich gar nicht.“
Während einige RnB Songs spielten, fuhr Emir zum Restaurant 1001 Nacht, parkte, öffnete Miras Seite und beide betraten das Lokal. Mira wurde wirklich herzlich von den Angestellten empfangen.
„Wartest du bitte hier? Ich will auch kurz meinen Chef begrüßen“, fragte sie Emir lieb, der bejahte und sich schon mal an einen Tisch setzte. Also klopfte Mira vorsichtig an der Tür ihres persischen Chefs an und nachdem dieser sie herein bat und sah, umarmte er sie.
„Lange nicht mehr gesehen, wie geht es dir?“, fragte der Chef, da Mira ja Urlaub hatte.
„Elhamdulillah, mir geht es gut und Ihnen?“, fragte sie höflich zurück, setzte sich ihm gegenüber und beide sprachen über die Ferien. Der Chef war gerade mal Mitte 40 und ein sehr liebenswerter Mann. Zwar sah er auf dem ersten Blick streng aus, aber Mira mochte ihn wirklich sehr. Wie einen Onkel.
„Kannst du mir bitte meinen Arbeitsplan ausdrucken?“, bat Mira ihn schüchtern, woraufhin er ein Blatt ausdruckte und mit ihr zusammen die Arbeitszeiten besprach.
„Gut, wir sehen uns dann am Freitag“, sagte sie freundlich, verließ den kleinen Raum und lief wieder an den Tisch.
Orientalische Lieder wurden hoch und runter gespielt und an einer abgetrennten Bereich, saßen einige Gäste auf dem orientalischen Teppich und rauchten Wasserpfeifen.
„Was möchtest du haben?“, fragte Emir, während er seine Hand auf Miras legte und sie anstrahlte. „Wirklich lange her, dass ich mit dir alleine etwas unternommen habe.“
Mira wurde rot, zog ihre Hand weg und schüttelte kaum bemerkbar ihren Kopf: „Du hast jetzt Yasemin.“
„Ich weiß, aber ich kenne sie nur durch dich und du wirst immer etwas besonderes für mich sein.“, erklärte Emir und rief den Keller her: „Wir würden gerne bestellen und zwar einmal die Nummer 117 und einmal was die Dame gerne hätte.“
Mira musste lachen, strahlte den Keller, der nicht älter als 24 Jahre alt war, an, da sie ihn wie einen Bruder sah: „Hallo Samir, ich hätte gerne die Nummer 121.“
„Kommt sofort, Azizam.“, antwortete er ihr zuzwinkernd und verschwand auch prompt wieder.
„Bist du glücklich mit meiner Cousine?“
„Ja, bin ich. Sie ist so liebenswert und langsam wird sie ernster... am Anfang hat sie mich echt überfordert, inzwischen ist sie ruhiger geworden und gewährt mir auch meine Freizeit.“, teilte Emir ihr höflich mit und fragte vorsichtig:
„Und du stehst auf Kaan?“
Mira schüttelte unverzüglich ihren Kopf und erklärte: „Nein, wahrscheinlich nicht.“
„Was ist mit Luca?“
Sofort wurde Mira rot und blickte sich im Restaurant um. Der Fußboden bestand aus einem orientalischen, etwas rötlichem Fußbodenbelag und an den Wänden waren interessante orientalische Gemälde zu betrachten. Wegen den großen Fenstern, kam tagsüber, wenn die rötlichen und mit Muster verzierten Vorhänge beiseite geschoben waren, fiel Licht ins Lokal. An einer Wand standen sogar drei nebeneinander aufgebaute Wasserfall-wände. Wirklich ein sehr schöner Restaurant. Mira war stolz, schon seit fast einem Jahr hier arbeiten zu dürfen. Es machte wirklich riesigen Spaß die Gäste zu bedienen und mit den Kollegen zusammen zu arbeiten, auch wenn manchmal einige Unannehmlichkeiten auftraten. Dennoch mochte sie diesen Ort.
„Du siehst plötzlich so fasziniert aus...“, stellte Emir lächelnd fest und beobachtete sie weiter.
„Ja, ich mag diesen Ort wirklich sehr.“
„Ich auch. Es hat etwas magisches an sich und jetzt antworte mir!“
Mist! War dieser Kerl keinesfalls abzulenken?
„Bist du mit Yasemin schon zusammen?“
„Nein, noch nicht! Und du mit Luca?“
„Nein!“
„Er macht sich Sorgen um dich“, bemerkte Emir und lehnte sein Kopf zur Seite.
„Ja, vielleicht.“
„Ja, vielleicht, ich bin doch mit ihm zusammen oder ja, vielleicht, er macht sich Sorgen?“, fragte Emir neckisch. Dieses Getue nervte Mira langsam außergewöhnlich, weswegen sie gefrustet antwortete:
„Emir, hör auf damit, bitte! Wenn du es unbedingt wissen willst... Ja, ich mag Luca! Mehr aber nicht!“
Diese Antwort ließ Emir tief ein und ausatmen und er nickte zufrieden: „Solange es nicht mehr wird.“
Für einen Moment schmerzte ihr Herz unbegreiflich stark. Was sollte das? Wieso durfte sie ihn nicht lieben? Nicht mit ihm glücklich sein? War es wirklich so ein Problem, dass er ein Deutsche war?

Nach 15 Minuten kamen endlich die Gerichte und Mira war dankbar, dass sie nicht mehr über Luca sondern über die Schule sprachen.
„Und denkst du das du dein Abschluss schaffst?“
Mira nickte, während sie ihren Hähnchenfilet in einer persischen Art gewürzten Tomatensoße aß und nebenbei Safran-Reis löffelte: „Ich hoffe schon und du?“
„Ja, die Prüfungen werden schwierig, aber ich denke ich schaffe es.“
„Wusstest du das Luca wirklich verdammt schlau ist?“
Emir grinste breit, so als hätte er sie auf frische Tat ertappt und nickte: „Oh ja, er ist wirklich sehr schlau, deswegen hat er ja auch mehrere Chancen auf Gymnasien gehabt, aber mit seiner Art zerstört er sich seine glänzende Zukunft!“
Dann herrschte wieder die Stille und Mira beobachtete Emir, wie elegant er doch das Hähnchenfleisch verspeiste. Er war so elegant und einfach der perfekte Türke. Hoffentlich würde es mit ihrer Cousine und ihm klappen.
„Was ist?“, forschte er neugierig nach, als er ihre Blicke bemerkte.
„Selbst wenn du isst,wirkst du so elegant.“
„Echt? Danke“, erwiderte er und lachte leise auf.
Als beide fertig gegessen hatten, wurde das Tisch aufgeräumt, beide liefen an die Kasse und Emir zahlte.
„Tschüss, bis Freitag“, verabschiedete sich Mira und beide liefen raus zum Wagen, dort schloss Emir die Türen auf, beide setzten sich rein, Mira nahm aus ihrer Tasche einen 10 € Schein raus und steckte sie in Emirs Jackentasche.
„Spinnst du? Ich hab dich eingeladen!“, erklärte Emir und warf ihr einen vernichtenden Blick zu.
„Ist mir egal, nimm das Geld an!“
„Sie haben doch sowieso Rabatt gemacht, weil du dort arbeitest, also übertreib nicht!“, befahl Emir und ließ nicht mit sich diskutieren, weswegen Mira verzweifelt das Geld wieder einsteckte und nach einem schönen türkisches Lied suchte. Als das Lied „Kader“ von Murat Dalkilic kam, stoppte sie und nickte zufrieden.
„Ich liebe dieses Lied.“
„Ehrlich? Ich mag es auch“, erwiderte Emir und fuhr sie nach Hause.
„Danke. Es war wirklich ein ausgezeichneter Tag“, stellte Mira fest und küsste ihn zum Abschied auf die Wange. Emir hielt sie am Arm fest, blickte ihr intensiv in die Augen und verlangte aufrichtig: „Wenn etwas ist, dann sprich bitte mit mir und halt dich von Luca fern. Ihm kann man nicht vertrauen! Vergiss nicht was er mit mir angestellt hat!“ Verflucht, machte er das eigentlich extra? Sie hatte es auch schon ohne ihn verstanden, aber es schmerzte noch mehr, so etwas von einem anderen zu hören! Dennoch lächelte sie, streichelte über seine dunklen Haare und meinte: „Gut, ich werde aufpassen und dir Bescheid sagen.“
Diese Antwort stimmte den Türken wirklich zufrieden, weswegen er sie los ließ und einen schönen Tag wünschte. Endlich konnte Mira das Haus betreten. Da es erst 16 Uhr war, war keiner der Familienmitglieder anwesend, somit betrat sie ihr Zimmer und legte sich ohne sich umzuziehen ins Bett. Während ihre Gedanken sich an die 10 Minuten mit Luca, direkt nach der Pause schweiften, klopfte ihr Herz wieder sehr wild und was die Röte in ihrem Gesicht steigen ließ. Verdammt, dieser Kerl hatte es ihr angetan. War es zu viel verlangt mit ihm eine zweite Chance zu haben? Ihn als den Mann an ihrer Seite zu sehen? War es zu viel verlangt, dass er nur ihr gehören sollte? Auch wenn sie es kaschieren konnte, der Gedanke das so viele Mädchen auf ihn standen, störte sie! Erst jetzt wusste er, wie es ihm dabei gehen musste, wenn er sie stets mit Kaan gesehen hat. Ihre Augen waren zu und sie versuchte wenigstens in ihrer Fantasie eine Welt nur für sich und Luca aufzubauen, doch als unerwartet an das Thema, über das sie ein Aufsatz schreiben sollten, dachte, öffnete sie wieder ihre Augen und begriff schmerzlicher Weise: - Das ist ein Zeichen dafür, dass wir nicht zusammengehören, dass wir beide aus zwei verschiedenen Welten kommen -
„Was für verschiedene Welten? Gibt es denn nicht nur die Eine in der wir leben?“, erwiderte ihr Herz.

Dieses Thema war zwar einfach anzufangen, aber schwer wieder zu beenden. Um auf andere Gedanken zu kommen, wälzte sie sich im Bett, nahm ihre Tasche und erledigte die Hausaufgaben. Erst am Abend bevor die Familienmitglieder nach Hause kamen, lief sie runter in die Küche und kochte Spaghetti mit Käsesoße und deckte schon mal den Tisch. Gerade als Mira fertig wurde, hörte sie dir Tür und wie auf Kommando kamen alle Drei rein und bewunderten den extravagant vorbereiteten Tisch, grinsten Mira stolz an und die Mutter küsste auf die Wange ihrer lieblichen Tochter. „Das sieht ja köstlich aus, Schatz“, sagte sie aufrichtig, zog ihre Jacke aus und hing sowohl ihren, als auch den Mantel ihres Mannes und die schwarze Holisterjacke ihres Sohn in den Schrank auf. Nachdem alle ihre Hände gewaschen und sich umgezogen hatten, kamen sie runter und setzten sich in den Essbereichs im Wohnzimmer und aßen appetitlich zu Abend.
„Wie war euer Tag?“, fragte Mira neugierig und hörte vor allem von ihren Eltern einen langen sachlichen Bericht.
„Und deiner mein Engel?“, fragte die Mutter schließlich zurück und Mira antwortete lächelnd: „Wie immer, aber anschließend hat mich Emir abgeholt und wir waren im 1001 Nacht essen.“
„Emir ist doch dieser eine Kerl der in Timurs Klasse geht, oder?“, fragte Sami, ihr Bruder und Mira nickte „Ja und ein guter Freund von mir.“
Der Vater nickte, doch schlug väterlich vor: „Lad ihn doch mal zum Essen ein.“
„Ach Babacim, du wirst ihn sowieso bald kennenlernen.“, prophezeite Mira und musste an Yasemin denken. Wenn es zwischen Yasemin und Emir ernst sein sollten, würden auch Miras Eltern Yasemins Zukünftigen kennenlernen.
Anschließend wechselte Sami das Thema und sowohl der Vater als auch der Sohn sprachen total begeistert über das letzte türkische Fußballspiel. Richtige Fanatiker, wie man es wohl aus jeder Nation kennt.
Ungefähr eine Stunde später, räumte Mira den Tisch ab und bereitete grünen Tee zu. Die Mutter holte einige Süßigkeiten, die sie in zwei rosane Schälchen umfüllte.
Herr Öztürk saß mit der Fernbedienung in der Hand vor dem TV und fragte konzentriert: „Wollen wir the voice of Germany schauen? Dort können sie wenigstens singen.“
„Ja, ich mag das auch.“, brachte Mira hervor und somit schaute die Kleinfamilie, während sie Süßigkeiten verputzten und Grüntee tranken, die Musiksendung. Irgendwann, kurz nach 21 Uhr wurde Mira müde, wünschte allen anderen eine Gute Nacht, lief ins Badezimmer, wo sie sich bettfertig machte und legte sich, nachdem sie ihre Pyjama angezogen hatte ins Bett. So ein ereignisreicher Tag.

Am nächsten Morgen, sprang sie unter die Dusche, glättete ihre Haare, schminkte sich dezent, zog sich einen bequemen braunen Wollpullover und darunter helle Jeans an. Anschließend ihren dicken dunkelblauen Mantel und einen schwarzen Strickschal. Sie sah nicht schlecht aus, aber ohne eine Erklärungen, wollte sie heute besonders hinreißend aussehen. Ob das an Luca lag? Plötzlich klopfte jemand an der Tür, sie bat die Person ein und Sami fragte zuvorkommend: „Soll ich dich in die Schule fahren?“
Mira nickte und somit wurde sie von ihrem lieben Bruder in die Schule gefahren.
„Pass auf dich auf!“, befahl der Bruder beschützend und Mira musste lachen: „Ok und hab du viel Spaß.“
„Danke, bis heute Abend.“
„Ciao, bis dann“, verabschiedete sich Mira, stieg aus und lief Richtung des Klassenraums, wovor sie Luca sah und die Augen rollte. Allein der Gedanke das er gestern mit Emir ein privates Gespräch geführt hatte, war lästig. Während einige Mädchen aus der Klasse Mira freundlich grüßten, ignorierten andere, zum Beispiel Lorena sie komplett. Doch das war ihr egal! Oder doch nicht? „Morgen“, ertönte plötzliche eine raue Stimme, sie drehte ihr Gesicht zu ihm um und erwiderte grob: „Ja, dir auch!“
„Sind wir immer noch so unfreundlich?“, fragte er leise lachend an ihrem Ohr und die Mädchen schienen vor Neid zu platzen. Natürlich nicht alle. Dabei gab es auch andere Typen in der Klasse die wirklich heiß aussahen.
„Was hat Emir eigentlich gestern gesagt?“, fragte sie ihn schließlich leise, er blickte sie nur lächelnd an und erklärte: „Wir haben über dich geredet, er wollte wissen, woher ich dich kenne und was ich mit dir zutun habe.... und ich habe Nina erwähnt.“
Mira nickte nur seufzend, denn ihm glaubte sie auch nicht. Trotzdem wollte sie beide nicht intensiver darauf ansprechen, denn früher oder später würde die Wahrheit schon herauskommen, da war sie sich sicher!
Nach wenigen Minuten kam dann auch schon die Klassenlehrerin, die zweite Wirtschaftslehrerin, schloss die Tür auf und jeder setzte sich auf sein Platz.
„Guten Morgen, Mira“, ertönte die Stimme ihres anderen Tischnachbars, woraufhin Mira breit grinste und erwiderte: „Dir auch. Wie geht es dir?“
„Besser als dir.“
„Wieso?“, fragte Mira etwas perplex, doch Toni zuckte nur mit den Schultern und erklärte: „Keine Ahnung, aber du wirkst in der letzten Zeit so unkonzentriert.“
Mist! Stimmte das wirklich? Das war ihr noch gar nicht aufgefallen.
„Du hast Glück das Luce neben dir sitzt und dir die Lösungen zuflüstert“, fügte Toni noch frech hinzu und zwinkerte Luca zu, der ihn nun auch begrüßte. Seitwann verstanden sich beide so gut?
„Das stimmt doch gar nicht!“, setzte sich Mira zu Wehr, doch Luca bestätigte das nur: „Doch, du bist wirklich nicht vollkommen bei der Sache.“
Jetzt drehte Mira sich zu ihm um und funkelte ihn böse an.
„Ruhe! Ab morgen werdet ihr wieder Sport haben. Der Sportlehrer ist wieder gesund und freut sich schon auf sein Sportunterricht“, erklärte Frau Kirchenhof. Diese Frau konnte wirklich echt zickig sein. Kurze schwarze Haare, eine Brille, strenge Körperhaltung aber dennoch gab es Momente, wo sie die netteste Frau der Welt war, zumindest den Anschein machte.

Zum Glück verging dieser Tag relativ schnell. Die Pause hatte Mira nur mit Katrin und Yvonne in der Kantine, an einem runden Tisch, was ganz in der Ecke stand, verbracht, da die Drei wirklich schon seit längerem nichts mehr unter sich unternommen hatten, nutzten sie diese Zeit um über alles Mögliche zu reden, bis Yvonne neugierig nachforschte: „Mira, warum hast du eigentlich Katrin nicht als deine Partnerin gewählt?“, dabei kaute sie auf dem Strohhalm ihres Durstlöschers rum. Unverzüglich änderte sich die Stimmung und Mira verfluchte innerlich diese Frage. Dennoch gestand sie die Schulter zuckend: „Luca hat mich, ohne meine Erlaubnis als seine Partnerin erklärt.“, und sah nur wie Katrin ihren Kopf schüttelte. Wenn das so weiter ging, würde Katrin noch an der Freundschaft verzweifeln, da vor allem diese Beiden keine Geheimnisse voreinander hatten, aber Mira brauchte noch etwas mehr Zeit. Zeit zum nachdenken. Wie sollte sie über so ein ernstes Gespräch reden, wenn sie doch selbst das Ganze immer noch nicht wahrnehmen konnte? Gerade als sie zurück liefen, blickte Katrin Mira verzweifelt in die Augen und bat nur: „Bitte, ich halte es nicht mehr länger aus, rede bald mit mir!“ Mira nickte traurig und betrat die Klasse. In den restlichen Stunden passierte nichts mehr und um 15 Uhr hatten sie endlich aus. In der Zeit, wo alle ihre Taschen packten, blickte Luca Mira intensiv in die Augen und fragte unerwartet: „Wollen wir heute mit dem Aufsatz anfangen?“ Da Mira jedoch sowieso nichts besseres zutun hatte, bejahte sie.
„Bist du mit dem Auto da?“, fragte sie ihn in der Hoffnung, das er mit Ja antworten würde.
Luca packte schließlich ebenfalls seine Unterlagen in die Umhängetasche und erklärte: „Wir fahren mit der Bahn.“
„Das heißt Hauptbahnhof?“, wollte Mira ängstlich wissen und für einen Moment dachte sie sogar darüber nach, doch das Ganze abzublasen.
Beide verließen gemeinsam die Klasse, die Lehrerin schloss ab und Luca packte Mira leicht am Arm und erinnerte sie während er jede Silbe betonte: „Vergiss.nicht.wer.ich.bin!“
„Ja, davor habe ich doch Angst du Spinner! Das du hier irgendeine Show abziehst und ich wieder irgendwo im Park lande!!“, erklärte Mira leise und wütend und blickte ihm in die blauen Augen.
„Nein, wie oft noch? Halte diese beiden Personen auseinander, auch wenn ich beide bin!“
„Sollen wir lieber in eine Psychiatrie?“, fragte Mira frech und Luca rollte ihre Augen und drückte fester zu, sodass ihr Arm weh tat.
„Hör auf damit! Das war Spaß!“, verteidigte sich Mira und Luca ließ sie los. Am Silvester, wo Mira bei ihm geschlafen und er mit Nina in der Küche gesprochen hatte, hatte er genau diesen Grund erwähnt!

Ohne ein weiteres Wort liefen beide an die S-Bahn Station weiter und Mira forschte vorsichtig nach: „Wohin fahren wir?“,
„Zu mir... keine Angst wir werden nur die Aufgabe machen, ok?“
„Ich will nicht“, flüsterte Mira leise vor sich hin, aber da keine andere Möglichkeit bestand, bejahte sie trotzdem und somit siegen beide in die S-Bahn ein und fuhren zum Hauptbahnhof.
Als sie ankamen, griff Luca wie aus heiterem Himmel Miras Hand. Miras Herz klopfte wie verrückt und sie blickte ihn nur ungläubig an.
„Warum machst du das?“, fragte sie ihn und wollte ihre Hand wegziehen, denn allein von weitem erkannte sie einige Mitglieder aus Lucas Gruppe.
„Wir werden jetzt einfach da vorbei laufen und sie ignorieren.“, erklärte Luca leise und drückte ihre Hand fester.
„Du Bastard, denkst du, dass ich dir glaube oder was?“, fragte Mira ihn ungläubig, doch Luca ging sich durch die Haare, richtete seine Lesebrille, die er eigentlich nur während des Unterrichts trug, gerade und blickte kurz zur Seite, direkt in ihre Augen. „Wenn sie etwas sagen, reagiere nicht! Ich werde sprechen! Verstanden?“
„Ich vertraue dir nicht! Außerdem, wenn jetzt jemand hier ist, der mich kennt, zerstörst du mir auch noch meinen Ruf!“
„Vertraue mir, Mira!“, befahl Luca, schaute wieder geradewegs und lief neben ihr her. Er strahlte plötzlich so viel Autorität aus und wirkte so ernst und unerreichbar.
Augenblicklich als sie die Clique erreichten und die Treppen zu der U-Bahn Station runter laufen wollten, sprachen die Typen sie an.
„Oh was für eine Ehre den Führer mit seiner Ische zu sehen.“
Diese Worte verletzten Mira zutiefst, sie senkte den Blick, da sie nichts sagen durfte, doch Luca presste ihre Hand fester, nickte den Gruppenmitgliedern zu und erklärte: „Danke, aber wir müssen weiter.“ und wollte auch schon gleich weiter. Er ließ sich nicht provozieren und das machte Mira so stolz.
„Luca! Komm schon, lass mich sie wieder befummeln! Diesmal will ich ihr auch die Zunge in den Hals stecken!“, brachte Timo lüstern hervor und grinste über seine Mut zufrieden.
Luca wollte Miras Hand loslassen, um auszuholen, doch diesmal hielt Mira seine Hand fester und Luca bemerkte, wie sie zitterte. Es war seine Schuld! Er hatte es so weit getrieben! Wie konnte er so etwas Timo nur erlauben? „Timo, lass sie in Ruhe!“, befahl Luca autoritär, doch auch Maximilian blickte ihn ungläubig und verärgert an. „Luca ist dir bewusst, wen du da an der Hand hältst? Verdammt, SIE Ist die Schwester von Sami und die Cousine von Timur! Nur weil du in ihre Klasse gehst, brauchst du nicht hier den Verräter zu spielen!“
Luca ließ diesmal wirklich Miras Hand los und blickte sich in der Gegend um. Es waren einige zwar anwesend aber keiner beobachtete die Gruppe.
„Gut, dann nimmt sie! Aber wenn ihr ihr auch nur ein Haar krümmt, werde ich euch eure Eier abreißen!“, erklärte Luca und entfernte sich ein Schritt von Mira. Luca wirkte so bedrohlich und hasserfüllt. Die Türkin blickte ihn Hilfe suchend an, doch er sah nur zu Timo, da dieser sie wie ein hungriger Löwe anstarrte. Timo war nicht sonderlich groß, er hatte zwar eine große Klappe, aber er war nur ein frecher und von sich selbst überzeugter Jugendlicher.
„Timo, komm trau dich sie anzufassen!“, befahl Luca und legte urplötzlich seine Hände FAST auf Miras Brüste. Mira wurde rot, doch sie wehrte sich nicht und schloss nur leicht ihre Augen. Seine Hand lag nicht auf ihrer Brust, nur fast und dennoch zitterte sie ungewollt.
„Komm Timo... trau dich sie zu berühren. Schau sie macht nichts!“, lockte Luca ihn mit gefährlicher Stimme an. Timo bekam einen Steifen und sein Mund wurde trocken, er trat ein paar Schritte auf sie zu und streckte seine Hand gerade nach ihr aus, als Maximilian ihn zurückzog. „Er testet dich doch nur! Bist du lebensmüde?“, schrie Maximilian ihn an, doch Timo wollte mehr.
„Luca verdammt, du hast es mir doch letztens auch erlaubt! Lass mich sie knallen! Alter, bitte nur einmal!“, flehte Timo ihn verzweifelt an, doch Luca boxte ihn nur direkt in die Fresse, nahm Miras Hand und lief an den Leuten vorbei. „Du wirst es bereuen du elender Heuchler!“, schrie Timo ihm nach und auch die anderen schrien: „Wegen deiner Feindin hintergehst du deine eigenen Leute!“ Doch Luca war das egal, sie standen nun auf den Rolltreppen und fuhren runter. Luca seufzte etwas mitgenommen und Mira schluckte. „Ist das wieder so ein Theater? Willst du mich nur wieder um dein Finger wickeln?“, wollte Mira überfordert wissen, doch als er Lucas verletzten Blicke sah, zerbrach etwas in Mira und sie hielt seine Hand ganz fest. „Warum hast du das für mich getan?“, fragte sie ihn mit fröstelnder Stimme weiter. Doch Luca antwortete nicht. Sie setzten sich in die U-Bahn, die innerhalb von 2 Minuten gekommen war, rein und erst dann hob er ihr Kinn an, blickte ihr tief in die Augen und gestand: „Weil ich dich in diese Scheiße rein gezogen habe!“ Diese Antwort verletzte Mira und sie seufzte leise. Hatte er wirklich nur Schuldgefühle? Steckte nicht mehr hinter seinen Handlungen? Wieso tat das so weh? Warum wollte Mira mehr? Sie schluckte und schaute aus dem Fenster.
Die U-Bahn fuhr von Station zu Station und inzwischen war die Gegend auch unbekannt für sie, doch das war ihr egal. Natürlich merkte Luca, dass Mira enttäuscht war... Schon wieder fuhr die U-Bahn durch einen Tunnel und plötzlich legte Luca ein Arm um ihre Schulter und legte seinen Kinn auf ihren Kopf. „Geht es dir gut? Hattest du sehr viel Angst?“, fragte Luca besorgt und Mira schüttelte nur leicht ihren Kopf. „Nein, weil du mich beschützt hast. Aber als du deine Hand fast auf meine Brüste gelegt und gesagt hast das Timo das auch machen soll, hätte ich dich schlagen können“, antwortete Mira lächelnd, drehte ihren Kopf um, legte ihre Hände um sein Gesicht und blickte ihn nur teilnahmsvoll an. Sie schauten sich gegenseitig nur tief in die Augen und Luca erklärte, bei der nächsten Station angekommen: „Wir sollten jetzt aussteigen, wenn wir in der Kälte nicht so viel laufen wollen.“
Mira lachte, ließ ihn los und beide stiegen aus. Für einen Moment schien ihre Welt perfekt zu sein und sie war sorglos. Sie war einfach nur unbeschreiblich glücklich und genoss jeden Moment mit Luca und freute sich sogar riesig auf den Aufsatz. Die Straßen waren leer und nur Autos fuhren vorbei und ab und zu Leute mit Fährrädern. Einige Fußgänger begrüßten Luca und er sie höflich zurück. Es wirkte so, als wäre dieser Kerl ein ganz neuer. Außerdem trug er immer noch seine Brille, auch wenn er diese gar nicht brauchte. „Du kannst sie wieder ausziehen“, schlug Mira vor und tippte auf die Brille.
„Ich mag sie“, gestand Luca, doch zog die Brille aus und blickte Mira intensiv in die braunen Augen. „Gefällt es dir so besser?“, fragte er sie und sie bejahte. Seine blauen Augen waren hypnotisierend und sie strahlten soviel Wärme aus. Als sie endlich an den Wohnblöcken vorbei liefen und an dem Wohnblock, wo Luca wohnte rein gingen und in den Aufzug stiegen, zog er sie an sich heran und streichelte ihre Haare.
„Warum hast du sie schneiden lassen?“, fragte er leise und in seiner Stimme schwankte ein Hauch von Schuldgefühl mit.
„Ich will nicht darüber reden...“, wies die Türkin ihn ab und schloss ihre Augen. In dem 5. Stock angekommen, begaben sie sich vor Lucas Wohnung und er erschauderte, als er das, sehr traurig aussehende Mädchen vor seiner Haustür sah. Diese schaute hoch und blickte Luca innerlich zerfressen an, doch als sie Mira entdeckte, stand sie auf und negierte.
„Luca, wer ist das?!“, schrie sie ihn an und lief auf ihn zu. Das arme Mädchen schwankte und Mira spürte die Trauer des fremden Mädchen. Es versetzte selbst Mira ein Stich ins Herz.
„Ich krieche dir in den Arsch, du weist mich ab, aber nimmst eine Ausländerin mit nach Hause? Seit wann stehst du überhaupt auf Dunkelhaarige?“, fragte sie verletzt und schlang die Arme fest um sein Hals. „Ich vermisse dich so sehr... siehst du nicht wie sehr ich wegen dir leide?“
Sie so zu sehen machte Mira ungelogen traurig, doch Luca löste ihre Arme nur von sich, hielt Miras Hand fest und erklärte: „Sie ist meine Freundin!“
Als das Mädchen diese Worte hörte, schien sie genauso geschockt wie Mira zu sein.
„Was?“, fragte sie und versuchte Mira anzugreifen, doch Luca scheuerte ihr nur eine und erklärte: „Komm damit klar, sie ist MEINE Freundin! Du meintest ja das ich kein Beziehungstyp bin, siehst du! Es gibt doch ein Mädchen die das ändern konnte.“
Das arme Mädchen weinte sich die Augen aus dem Kopf und flehte: „Bitte Luca! Ich kann nicht ohne dich!“
Doch das interessierte Luca nicht, er schloss nur die Tür auf, schob Mira rein und befahl der Blondine mit erbarmungsloser Stimme: „Verschwinde! Und lass dich bei mir nie wieder blicken!“
Anschließend kam er auch rein und rollte die Augen. „Es tut mir leid...“, erklärte er und seufzte.
Mira blickte ihn eine Weile an und plötzlich schoss die Frage aller Fragen ihr durch den Kopf: „Ist sie das? Das Mädchen mit der du mich betrogen hast?“
Luca riss ungläubig seine Augen, doch senkte nur seinen Kopf.
„Ach so und erst jetzt fällt dir ein, dass ich deine Freundin bin und das du sie nicht an dich ran lassen sollst?“, fragte Mira überfreundlich und strahlte über beide Ohren, aber dieses Strahlen erreichte nicht ihre Augen.
„Es tut mir Leid...“
Sie standen mitten im hellen Flur und Mira nickte nur, lief mit diesem gekünstelten Lächeln auf ihn zu und scheuerte ihm eine.
„Ok, den hab ich jetzt verdient“, stellte Luca fest und blickte ihr gedankenvoll in die Augen.
„Alter du fickst sie, betrügst mich und jetzt erzählst du ihr, dass wir angeblich zusammen wären, oder was? Was soll diese Scheiße? Ruf sie an und sag ihr die Wahrheit! Von mir aus, sag ihr auch, dass sie dafür gesorgt hat, dass wir uns trennen!“, schrie Mira und schlug ihm ununterbrochen auf die trainierte Brust.
„Sie wusste nicht das wir zusammen sind“, gestand Luca plötzlich und hielt ihre Hände fest in seinen und wartete auf ihre Reaktion. Er hatte sie wirklich sehr verärgert und jetzt musste sie dieses Hass rauslassen, denn Luca brauchte das um sich wirklich einzugestehen, was er ihr vollends angetan hatte.
„Wie bitte? Sie wusste es nicht einmal? Sag mal, wieso bist du überhaupt mit mir zusammen gekommen? Um mich zu ficken? Hä?“, fragte Mira vor Wut außer sich und wollte sich befreien, doch er hielt sie immer noch unauflöslich und senkte seinen Kopf.
„Ich hasse dich so sehr! Verdammt wie konnte ich DIR glauben? Wie konnte ich DIR so viel Wert schenken? Dabei hassen mein Bruder, mein Cousin und Emir dich so sehr! Du bist so ein elender Bastard! Du bist so ein verficktes Arschloch!“, schrie sie weiter und spuckte ihm ins Gesicht.
„Es reicht...“, erwiderte Luca, hob sein Gesicht an und blickte ihr immer noch durchdringend in die Augen.
„Nein! Es reicht nicht! Du weißt gar nicht wie mein Herz schmerzt! Denkst du wirklich, dass du das Alles gut machen kannst, wenn du jetzt dich mit deiner Clique streitest und das Mädchen mit der du mich BETROGEN hast so verletzt?“, fragte Mira weiter und wollte ihm am liebsten in die Fresse schlagen, aber dieser Betrüger hielt sie ja fest, sodass sie sich nicht bewegen konnte.
„Was soll ich machen? Ich ändere gerade mein ganzes Leben für dich und du willst das nicht? Verdammt, was willst du dann?“, fragte Luca jetzt etwas verärgert und blickte ihr tief in die Augen.
Für eine Weile herrschte Stille und sie hörten nur noch die Hintergrundgeräusche, wie zum Beispiel die Uhr oder die weiße Heizung die direkt vor dem länglichen Fenster, die an einer eckigen Wand angebracht war, im Flur stand.
Mira schloss ihre Augen und entschied sich dazu ihrem Herzen zu lauschen. Ihre Augen füllten sich und sie lehnte ihren Kopf nur gegen seine Brust, er ließ ihre Hände los, schlang die Arme ganz fest um sie, sein Kinn lag auf ihrem Kopf und er hauchte nur sanft in ihr Ohr: „Sag es mir... was willst du Prinzessin?“
Mira weinte leise und es war ihr egal, dass sie Lucas Jacke nass machte.
„Darf ich mir auch wünschen, dass die ganze Welt aufhört sich zu drehen und ich eine niemals endende Minute mit dir verbringe?“, fragte Mira ihn schluchzend, doch Luca schüttelte sein Kopf und erklärte leise: „Wünsch dir etwas, was ich dir auch erfüllen kann, MEINE Prinzessin.“
Mira musste leise kichern, woraufhin Luca lächelte und sie ihre Hände ebenfalls um ihn schlang und leise antwortete: „Es gibt so viel, was ich mir von dir wünsche, aber ich weiß, dass du diese Wünsche nicht erfüllen kannst.“
„Welche wären das?“, fragte Luca vorsichtig und küsste sie zärtlich auf den Kopf.
„Das du die Zeit zurück drehst und niemals in diese Scheiße geraten wärst...“
„Aber dann hätten wir uns doch nie kennengelernt“, stellte Luca leise lachend fest und Mira musste ebenfalls lachen und bejahte: „Ja, das stimmt. Dann, dass du so ein Kerl wirst, dass meine Eltern und Familie dich akzeptiert.“
„Hmm... Beschneidung und der Glaube an Gott?“, fragte Luca ernst weiter und genoss es ihre Herzschläge wahrzunehmen.
„Ja vielleicht“, antwortete Mira und fügte hinzu: „Es wäre auch schön, wenn du dich mit meinem Cousin und Bruder anfreunden könntest, weil ich es nicht ertrage zwischen euch zu stehen.“
„Mira“, sagte Luca leise, streichelte über ihre Haare und fügte hinzu: „Es gibt Sachen die man nicht rückgängig machen kann und Sachen die unverzeihlich sind. Natürlich finde ich es traurig, dass du zwischen uns stehst, aber es ist dein Leben und deine Entscheidung, wenn du mich bei dir haben willst, werde ich bei dir bleiben, wenn du willst, dass ich gehe, werde ich gehen!“, erklärte Luca würdevoll.
Erneut herrschte Stille, bis Mira ihr Kopf hob und ihm in die Augen schaute. „Ich will nur noch all die Schmerzen los werden und mit dir neu anfangen. Ich will die negativen Erinnerungen bannen und dir vertrauen können, ich will nicht hören müssen, wie toll dich andere finden, ich will hören, wie toll wir uns gegenseitig finden. Ich will einfach nur mit dir lernen, was es heißt zu lieben.“
Diese Worte berührten Lucas Herz und er wusste, dass seine süße Türkin das Alles ernst meinte. Sie war ja so naiv, so unschuldig und so ein traumhaftes Mädchen, dass er die Augen schloss und für einen Moment... Gott... dafür dankte, ihr begegnet zu sein.
„Ich denke, dass können wir mit der Zeit einrichten“, erwiderte er lächelnd und fragte erneut:
„Schneewittchen, was wünschen Sie sich?“, dabei betonte er das Schneewittchen und blickte sie frech an. Oh, er wollte küssen?!
„Weck mich auf!“, befahl Mira plötzlich und schloss ihre Augen. Diese Worte brachten Luca zum zittern, doch er hob ihr Kinn nur an und küsste sie vorsichtig. Mira erwiderte bedingungslos den Kuss, und öffnete sehr leicht ihren Mund. War sie sicher, was sie da tat? Wollte sie das wirklich? Doch Lucas Verstand war wie ausgeschaltet, er legte seine freie Hand auf ihren Hintern und steckte ihr vorsichtig die Zunge in den Hals. Mira bekam unverzüglich eine Gänsehaut, schlang die Arme fester um seinen trainierten Körper und genoss den Kuss. Der Kuss wurde immer verlangender und nebenbei öffnete Mira seine Jacke und steckte ihre kalte Hand unter seinen Pullover und berührte seinen angespannten Sixpack und ging jeden Strich mit ihrem Finger nach. Leise stöhnend unterbrach er den Kuss und blickte Mira ungläubig an. „Willst du etwa das ich dich verführe?“, fragte er sie scherzend und deutete auf ihre kalte Hand, die seinen nackten Oberkörper berührte.
„Du machst mich gerade so glücklich und ich will dich ebenfalls glücklich machen“, gestand Mira vorsichtig und Luca blickte sie liebevoll an: „Aber du machst mich glücklich, Mira. Allein dein Hass nicht mehr spüren zu müssen, macht mich überglücklich.“
Mira musste erneut leise kichern, doch erwiderte: „Ich will dich aber berühren und küssen.“
„Dann küss mich am Hals. Ich liebe Halsküsse“, gestand er und beugte sich leicht runter (Teil 14). Er liebte Halsküsse? Wieso ausgerechnet das? Dennoch ließ Mira sich das nicht zweimal sagen, legte ihre zärtlichen Hände leicht an sein Hals und vorsichtig berührten ihre Lippen diese Stelle. Erst tastete sie sehr leicht die Haut an, doch dann saugte sie verlangender, ehe sie ihre Zunge an die Stelle führte und mit der anderen Hand seine Wange streichelte. Luca stöhnte erneut leise auf und schloss genießend seine Augen. Nach circa 2 Minuten ließ Mira von ihm ab und fragte, während sie ihre Jacke auszog: „Warum ausgerechnet Halsküsse?“
„Diese Stelle beweist vertrauen und steigert meine Lust.“, gestand er ungesittet, zog ebenfalls seine Jacke aus und zog sie in seine Arme.
„Wegen dir ist mein Bauch jetzt richtig kalt“, teilte er ihr vorwurfsvoll gespielt mit und küsste sie auf die Stirn.
„Und dieser Kuss, gilt als Zeichen der Achtung und zeigt Respekt.“, vermerkte Mira und schloss ihre Augen.
„Mira, mach deine Augen auf“, befahl Luca plötzlich, verwirrt öffnete Mira ihre Augen und blickte ihn verunsichert an.
„Ja es zeigt Respekt, aber es zeigt auch LIEBE!“, verbesserte er sie und schaute ihr verführerisch in die Augen.
„Was? Ich verstehe nicht ganz...“, meinte Mira, da ihr ganzer Körper zitterte und sie es nicht wahrhaben wollte, was er ihr versuchte da mitzuteilen. Nein! Das stimmte nicht! Sie verstand es garantiert nur falsch. Das wäre zu schön um wahr zu sein, denn sie würden ein Schritt näher aufeinander zu gehen.
Plötzlich küsste Luca sie wieder auf die Stirn und gestand hauchend: „Ich... liebe... Sie... Mademoiselle.“
Miras Augen füllten sich und sie konnte nicht glauben was hier gerade geschah. Das war doch ein Scherz oder?
Doch er lächelte sie an, küsste sie erneut auf die Stirn und garantierte emotional: „Ich liebe dich wirklich, Mira. Ich liebe dich so sehr, dass es schon schmerzt, wenn ich neben dir sitze, dich anschaue, aber weiß, dass du mir nicht gehörst. Es tut so sehr weh, wenn ich dich mit jemand anderen sehe... doch noch mehr tut es weh, wenn ich weiß, wie sehr ich dich verletzt habe. Es tut mir so sehr leid... aber wenn wir uns nicht getrennt hätten, hätte ich vielleicht niemals eingesehen, dass du meine Prinzessin bist und ich für dich bereit bin, endlich mein Leben in den Griff zu kriegen.“
Mira umarmte ihn fest und weinte nur noch mehr: „Du weißt gar nicht, wie glücklich mich das macht. Du weißt gar nicht, wie sehr ich diese Worte herbeigesehnt habe. Du weißt gar nicht, wie sehr ich diese Worte brauche, wie sehr ich dich brauche, Luca.“
„Pssst...“, hauchte Luca, wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht und hauchte auf jedes Augenlid einen Kuss.
„Ich will, dass du sobald ich Kaans wahres Gesicht dir repräsentiert habe, mir gehörst!“, meinte Luca doch Mira schüttelte nur ihren Kopf und verriet kaum hörbar: „Das brauchst du doch nicht mehr, du Trottel... ich werde nichts mehr mit ihm zutun haben! Für mich gibt es nur noch DICH!“

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Na? Und? Sagt schon, wie fandet ihr den Teil? Liebt ihr ihn auch so sehr wie ich? :D Nach 21 Teilen musste wenigstens einer der beiden Sturköpfe die Liebe gestehen. Kam es zu früh? zu unerwartet? Gott, selbst ich war so unentschlossen und hab Mademoiselle ständig genervt und gefragt, wie weit beide gehen sollen. ^^
Hier ein großes Dank an Dich :-*.
Übrigens für Leute die meinen, dass es zu früh ist... Mira hat noch nicht ihre Liebe gestanden. :D (Kaum zu glauben, Luca gesteht seine Liebe vor Mira :O)
Ich werde noch Band 1 zu Ende schreiben (zumindest versuchen) und dann werde ich wieder in die Pause gehen :/.

Übrigens habt ihr Ideen wie ich den 2. Band nennen kann?
Ihr könnt euch auf Band zwei freuen... es wird viel spannender und emotionaler, aber hoffentlich kann ich es auch genauso gut, wie in meiner Fantasie schreiben. :S





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