Gegensätze ziehen sich an! - Teil 9

Autor: e93
veröffentlicht am: 28.04.2012


Leute da ich in Prüfungsstress bin, bleibt mir eigentlich gar keine Zeit, um meine Geschichten weiter zu schreiben. Aber ich habe so viele Ideen und deswegen hab ich jetzt doch mal einen Teil geschrieben. Zwar nicht so wie geplant, aber ich hoffe, dass der nächste Teil, nach meiner Vorstellung gehen wird und nicht nach der Spontanität.

Also dann viel Spaß mit dem Teil.

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Nina schaute ihren besten Freund nur mit einem müden Lächeln an und nickte leicht. Ihr war klar, dass Luca niemals ohne Grund so etwas tun würde, doch um ihn nicht weiter damit zu nerven, versuchte sie vergeblich seine Antwort zu akzeptieren.
„Sie ist eine gute Freundin von mir, also bitte Luca...“
Luca unterbrach sie, schüttelte breit grinsend sein Kopf und erwiderte eine Hand auf Ninas Schulter legend: „Mach dir kein Kopf, ich werde schon nichts falsches machen. Ich will nur ein bisschen spielen, verstanden? Also sei kein Spielverderber und lass mich mein Spiel fortsetzen.“
Nina gefiel diese Antwort gar nicht, aber sie wusste nur zu gut, wie stur Luca war und somit entschied sie sich dazu, nichts zu erwidern. Zusammen liefen sie wieder zurück an die Haltestelle und warteten schweigend auf die Bahn.
„Ich hätte nicht gedacht, dass sich Mira auf dich einlassen würde“, sagte plötzlich Nina und schaute mit einem traurigen Blick auf den Boden. Luca dagegen sagte erstmal nichts, denn genau in diesem Moment kam die Bahn und hätte er doch etwas gesagt, hätte Nina seine Antwort sowieso schwer verstanden. Also stiegen beide ohne ein Wort in die Bahn ein und setzten sich auf einen leeren Viererplatz.
„Warum bist du so entsetzt darüber?“, fragte nun Luca und grinste erneut frech.
„Weil sie, einfach anders ist. Sie gehört nicht zu diesen Schlampen die ihre Beine innerhalb 2 Sekunden für dich auf spreizen.“
Jetzt änderte sich Lucas Blick und mit einem verwirrten Blick fragte er selbstsicher: „Sicher?“
„Natürlich. Verdammt Luca was soll diese Frage? Halt dich einfach von ihr fern, bitte.“
„Warum? Soll ich mich stattdessen um dich kümmern?“, fragte er mit leicht erregter Stimme.
„Luca du bist so ekelhaft“, sagte Nina angeekelt und kehrte ihm den Rücken zu. Woraufhin Luca nur anfing zu lachen, sie an sich drückte und ihr ins Ohr hauchte: „Das war doch nur Spaß, meine Prinzessin. Keine Angst, ich werde sie nicht so schnell flach legen.“
„HA HA, bist du aber Heute witzig“, erwiderte Nina und lehnte sich fester an ihn. Sie liebte es, ihren besten Freund so gut gelaunt zu sehen. Immerhin kam das nicht so oft vor und erst Recht nicht, wenn sie mit der Clique unterwegs waren. Aber das er sich so über Mira lustig machte, gefiel ihr ganz und gar nicht.
„Lass uns nicht zurück gehen. Komm mit zu mir, mein Bruder ist bestimmt auch da, ich mach euch etwas leckeres zu Essen und ihr könnt ja solange FIFA 2012 zocken.“
Kurz überlegte Luca, doch dann bejahte er und somit stiegen sie am Hauptbahnhof in den S75 um, fuhren weiter bis zum Zoologischer Garten Bhf, wo sie dann in den Bus 45 einstiegen und nach 15 Minuten endlich in Ninas Wohnung ankamen.

Nina holte ihren Schlüssel aus ihrer kleinen braunen Tasche raus, schloss die Tür auf und sofort kam ihr kleiner Chiwawa zu ihr. Nina bückte sich runter zu ihm, nahm ihn in den Arm und fragte glücklich: „Na, wie geht es meiner Bella?“
„Nina, bist du endlich da?“, fragte eine etwas ältere Männerstimme, kam aus der Küche raus und begrüßte Luca indem er ihm seine Hand reichte: „Hallo, schön das du auch mal wieder zu uns gefunden hast.“
Luca lächelte leicht, nahm seine Hand entgegen und antwortete: „Ja, tut mir Leid Andreas. Wie geht es dir?“
„Das übliche halt, bei dir?“
„Mir geht es gut, danke.“
Luca kannte Ninas Vater bereits seit seinen Kindertagen und verstand sich prima mit ihm, da dieser ihn auch immer unterstütze und ihn wie seinen eigenen Sohn behandelte.
„Wo ist Mama?“, fragte Nina und ergriff somit wieder das Wort.
„Immer noch auf der Arbeit.“
„Diese Italiener sind echt sehr fleißig“, fügte Luca hinzu, zog sich seine Jacke aus, hing sie in den Schrank und brachte mit seiner Feststellung Andreas zum Lachen.
„Kannst du laut sagen. Während der Deutscher in seinem Heimatland arbeitslos ist, arbeitet seine italienische Frau und verdient das Geld.“
„Ach Papa, hör doch auf damit“, bat Nina, nahm Lucas Hand und zog ihn weiter, durch den engen Flur bis zum Ende des Ganges, nur um dann in einen der kleineren Zimmer zu verschwinden.

Die Wohnung war wirklich sehr klein. Immerhin wohnte Nina auch nicht in so einer exquisiten Wohnung wie Luca, sondern in einer der älteren, verrotteten Hochhäusern Charlottenburgs.
Die Wände waren sehr kahl und die Räume sehr klein. Eine Vierzimmerwohnung, doch Ninas Zimmer war anders. In ihrem Reich, spürte man nichts von all dem. Die Wände waren in einem zärtlichen rosanen Ton, während die Möbel komplett weiß waren. Das Zimmer war zwar ebenfalls klein, aber für die wenigen Gegenstände reichte es vollkommen aus. Auf der Fensterbank lagen ihre sortierten Schminksachen, daneben ein Kleiderschrank mit einem Spiegel. Gegenüber des Schrankes, ein weißes Bettgestell mit rosaroten Kissen dekoriert.
„Kaum zu glauben, obwohl du mit Typen aufgewachsen bist, bist du noch so weiblich geblieben“, stellte Luca fasziniert fest und setzte sich auf ihr Bett.
„Ja, erinnerst du dich noch daran, als du auch noch hier in der Gegend wohntest?“
„Natürlich. Damals hatte ich mich so unwohl gefühlt, einfach wie der letzte Pisser, aber jetzt wo ich zu dieser Person mutiert bin, würde ich wieder so gerne hier leben. Jeden Tag etwas los und nicht solche Möchtegern Prominente.“
Nina legte ihren Kopf auf seine Schulter, hielt mit ihrer rechten Hand seine fest und erklärte verneinend: „Nein Luca, du darfst das nicht so sehen. Freu dich doch einfach, dass du aus diesem Viertel weg bist. Außerdem wenn du hier wärst, würdest du jeden Tag Probleme mit der Polizei und den Ausländern haben und gar nicht mehr aus der Scheiße raus kommen. Ich beneide dich, du hast so eine gute Mutter, die für dich so viel opfert.“
Luca legte seinen Kinn auf Ninas Kopf, machte eine Strähne nach hinten und küsste sie schließlich, zärtlich auf die Wange.
„Du hast Recht. Aber eigentlich bist du diejenige die beneidet werden muss. Deine komplette Familie ist hier bei dir, sie unterstützen dich, teilen deine Freude und dein Leid mit dir, du wächst mit deinen leiblichen Eltern auf. Weißt du, dass ist alles wovon ich so oft geträumt habe. Einfach eine glückliche Familie.“ Während Luca diese so aufrichtigen Worte aussprach, bemerkte Nina nur zu gut die Trauer in seiner Stimme. Es zerriss ihr das Herz, ihren besten Freund so verzweifelt zu sehen. Sie schloss für einige Sekunden ihre Augen, um die Situation besser verkraften zu können, stand anschließend auf und teilte ihm fröhlich und das Thema wechselnd mit: „Ich geh jetzt italienisch kochen. Geh du solange ins Wohnzimmer. Felix sitzt bestimmt wieder vor der Glotze.“
Luca nickte und tat das, was ihm gesagt wurde.

Im Wohnzimmer angekommen, fiel ihm auch sofort der kleine 12-jährige Zwerg um den Hals und begrüßte ihn mit den Worten: „Willkommen zu Hause, großer Bruder.“
Luca ging vorsichtig mit seiner Hand durch seine Haare und setzte sich dann auf den grauen Sofa, nahm den Controller, den Felix ihm reichte in die Hände und beide fingen an zu spielen. Luca fühlte sich wirklich wie zu Hause und deswegen störte ihn auch keineswegs die etwas beschädigten Möbel. Ihm war auch klar, dass Nina und ihre Mutter trotz des wenigen Geldes, das Beste aus der alten Wohnung hervorholten und dementsprechend sie auch sehr sauber und stilistisch war.
„Du bist echt gut geworden“, erkannte Luca und klopfte dem Kleinen gratulierend auf den Rücken, nachdem dieser das 1. Spiel gewonnen hatte.
„Danke, aber du hast mir das Meiste ja selber beigebracht.“

Nach einer Stunde betrat endlich auch Nina das Zimmer und räumte den Tisch ab, um anschließend mit dem Schwammtuch drüber zu gehen.
„Soll ich dir helfen?“, fragte Luca und schaute Nina dabei zu, wie sie genervt den Tisch säuberte.
„Nein, aber trotzdem danke. Meine Mutter hat als Friseurin echt so viel zu tun. Schau dir doch nur mal diese ganzen neuen Kataloge an, die gestern angekommen sind. Egal ob Nägel, Haare oder was weiß ich was, sie reißt sich echt den Hintern auf, um uns ernähren zu können.“
„Das ist bewundernswert.“
„Aber eins verspreche ich dir, ich werde ab diesem Jahr anfangen zu studieren und ihr alles zurück zahlen.“
„Das glaube ich dir“, sagte Luca, stellte sich hinter Nina und umarmte sie von hinten. Nina war so ein tolles Mädchen, dass er es manchmal sogar echt schade fand, dass sie nur seine beste Freundin war. Bei diesem Gedanken schüttelte er hastig den Kopf und lief ihr in die Küche nach, um den kleinen Topf mit der Tomatensoße ins Wohnzimmer zu tragen. Nachdem endlich alles rein getragen wurde, aßen sie gemütlich die Spaghetti fertig und verschwanden wieder in Ninas Zimmer.

Während es Nina gemütlich auf ihr Bett machte, stand Luca vor dem Fenster, schaute nach draußen und fragte plötzlich: „Warum hattest du eigentlich kein Kontakt mehr mit Mira?“
Nina seufzte und erklärte dann sich schämend: „Weil ich damals wegen meinem Ex meine Freundinnen vernachlässigt und im Stich gelassen hatte, hat man sich einfach auseinander gelebt.“
„Wegen dem Hurensohn Fabrizio, also?“, forschte Luca weiter nach und setzte sich jetzt ebenfalls auf ihr Bett. Kurze Zeit später nickte Nina und gestand: „Ich bin echt froh darüber, dass ich wieder mit Mira Kontakt habe. Sie ist so ein tolles Mädchen.“
„Ich kenne sie nicht, deswegen kann ich nichts dazu sagen“, erwiderte Luca kühl, schaute auf seine Uhr und verabschiedete sich: „Es ist schon kurz vor 21 Uhr, ich muss noch einige Sachen erledigen. Wir sehen uns dann.“
„Was hast du wieder vor?“, fragte Nina und hielt seine Hand fest, um ihn daran zu hindern das Zimmer zu verlasse.
„Geschäfte“, antwortete Luca abweisend und lief nochmal kurz ins Wohnzimmer, um sich von Felix und Andreas zu verabschieden und anschließend ins Flur, wo er sich seine Jacke und Schuhe anzog. Gerade als er die Wohnung verlassen wollte, kam Nina und fiel ihm um den Hals.
„Bitte, bau kein Mist“, bat sie hoffend, obwohl sie ganz genau wusste, dass Luca nicht auf sie hören würde.
„Nina, ist ok. Wir sehen uns dann. Ciao“, trat raus und hörte wie Nina vor Wut, die Tür zuknallte. Aber was sollte er tun? Scheiße bauen, gehörte einfach zu seiner Person.

Er fuhr die Strecke wieder zurück, stieg dann am Hauptbahnhof aus und nahm seinen iPhone raus, tippte irgendwelche Zahlen ein, hielt sich das Handy ans Ohr und sprach: „Servus Hergen, hier ist Luca. Ich hab mich entschieden, ich hole die Waren gleich ab. Also mach die Sachen abholbereit“, dann legte er auf und rief Maxi an, damit er ihn begleiten sollte.

In der Tat nach nicht mal 10 Minuten später, tauchte dieser mit einem breiten Grinsen auf und forderte Luca zufrieden auf: „Komm, lass uns das gute Stück abholen.“
Luca nickte teilnahmslos, steckte seine Hände in die Hosentasche und lief Maxi nach. Sie stiegen in sein Auto ein und fuhren zu einem seelenlosen Viertel Kreuzbergs. Vor einem verlassenem Gebäude, parkte Maxi das Auto, beide stiegen aus und liefen in das Gebäude rein, die Treppen hoch und klingelten an der Tür. Ein kräftiger junger Mann begrüßte beide mit einem Handschlag und bat sie rein. Die beiden Typen liefen weiter, bis sie vor einem geschlossenen Zimmer standen, klopften an und betraten den Raum.
Ein kleinerer, etwas älterer Mann saß auf seinem Drehstuhl und strahlte glücklich, als er sie sah.
„Hast du dich doch anders entschieden, ja?“
Luca nickte, setzte sich auf einen Stuhl und befahl: „Gib schon her.“
Jetzt nickte der Kerl, öffnete seine Schublade und holte mindestens 30 Tüten Koks raus.
Maxi schaute fragend Luca an, dieser nickte und gab ihm somit das Zeichen dafür, dass er die Tüten an sich nehmen sollte, was er auch unverzüglich tat.
„60 % des Gewinns will ich zurück!“, erklärte der Kerl, aber Luca lachte ihn nur aus und fragte spöttisch: „Willst du jetzt ernsthaft deinen besten Dealer vergraulen?“
Der Typ dachte kurz nach und schüttelte anschließend doch noch seinen Kopf und gab nach: „Gut, 50 %.“
„30“
„45“
„Einverstanden.“
„Ein Gramm 50 €?“, fragte Maxi von der Ecke und nahm von dem Boss nur ein Kopfschütteln wahr. „Versucht es mindestens für 70 € zu verkaufen.“
„Gut, wird gemacht Boss“, sagte Maxi breit grinsend und schaute glücklich auf die Tüten mit dem weißen Inhalt.
„Wir ziehen dann wieder ab“, sagte Luca und lief Richtung der Tür, doch der Boss widersprach ihm und hielt noch zwei Tüten hoch.
„Hier, die sind für euch“, und überreichte sie Maximilian. Dieser schaute unglaubwürdig den Boss an, aber nahm die Tüten dankend entgegen und so liefen sie wieder runter zum Wagen.
„Alter, ich glaubs nicht. Er hat uns ernsthaft welche geschenkt.“
„Man, der will uns doch nur süchtig machen, damit wir nicht wieder mit dem Gedanken spielen, vom Geschäft zurückzutreten.“
„Never ever, Bruder. Ich brauche dieses Zeug!“
Sofort ohrfeigte Luca seinen Freund, nahm die Tüten, öffnete den Kofferraum, dann den Reißverschluss der Sporttasche, den Maximilian mit gebracht hatte und versteckte sie unter den Zeitungen.
„Wenn ich merke, dass du diese Dinger konsumierst, werde ich dir deine Eier abreißen!“, drohte Luca ihm und kurze Zeit später, fuhren sie durch den türkischen Viertel.

Luca war genervt von der ganzen Sache. Vielleicht war es wirklich ein Fehler, doch er hoffte nur, dass er seine Tat Nachhinein nicht bereuen würde. Wenn einer seiner Freunde, süchtig nach der Scheiße werden würden, würde er sich das wohl nie verzeihen können. Das hieß, er würde die Tasche mit nach Hause nehmen müssen.
„Alter, da ist deine Braut schon wieder“, teilte Maxi ihm, an die Schulter tippend mit und riss ihn somit aus seinen Wirrwarr Gedanken. Luca schaute aus dem Fenster raus und befahl prompt: „Lass mich hier raus!“
„Sicher?“
„Ja!“
Maximilian hielt kurz an dem Straßenrand, Luca stieg aus, nahm die Sporttasche an sich, verabschiedete sich von ihm und lief auf Mira zu.

Mira war schockiert, als sie ihn vor sich stehen sah. Aber sie versuchte ihn ein weiteres Mal zu ignorieren, leider ohne Erfolg. Luca packte sie am Arm, zog sie hinter sich her zu einem Spielplatz, wo sie ungestört waren, setzte sich auf die Bank und schaute ihr zu, wie sie regungslos vor ihm stand. Eine Weile war Stille, bis Luca aufstand, seine Hand an ihre Wange legte, ihr tief in die Augen schaute und langsam seine Zunge in ihr Hals steckte.
Sie küsste ihn ohne Widerstand. Verdammt, warum tat sie das? Sie würde es bereuen. Oh ja, wie sie es bereuen würde. Noch vor einigen Stunden, wäre sie doch wegen ihm fast ums Leben gekommen und als wäre nichts passiert, ließ sie sich auch noch von ihm küssen und wehrte sich nicht einmal. Luca dachte bestimmt, dass sie eine dieser billigen Schlampen wäre, mit denen er alles machen konnte was er wollte, da diese sowieso alles mit sich machen lassen würden. Aber das war nicht der Fall. Sie hatte noch nie einen Freund, geschweige denn Sex gehabt. Also musste sie sich zusammenreißen und ihm endlich beweisen, dass sie nicht sein Spielzeug war. Aus diesem Grund stoppte sie unverzüglich den Kuss, schob ihn kräftig nach hinten und schrie: „WAS DENKST DU WER DU BIST? WAS SOLL DIESE SCHEIßE? NOCH VOR WENIGEN STUNDEN HÄTTEST DU MICH BEINAHE UMGEBRACHT UND JETZT KÜSST DU MICH WIEDER UND TUST SO ALS WÄRE NICHTS PASSIERT! ICH VERSTEHE DICH NICHT! WIE KANN MAN NUR SO VON SICH SELBT ÜBERZEUGT SEIN?“
Leider brachten diese Worte ihn jedoch nur zum Lachen. Er lachte so sehr, dass er fast keine Luft mehr bekam und erklärte ihr nur zwinkernd: „Ich tue nur das, was ich auch tun soll. Schätzchen, ich spüre doch, wie dich meine Berührungen erregen. Wie geil du wirst. Das gefällt mir“, und ohne auf ihre Antwort zu warten, steckte er erneut seine Zunge in ihren Hals und zog langsam den Reißverschluss ihrer Jacke runter. Mira schloss kurz ihre Augen, atmete ein und aus und biss ihm in die Zunge, woraufhin er sofort an ihren Haaren zog und ihr drohte: „Was denkst du kleine Nutte, wer du bist? Wenn du es vergessen hast, erinnere ich dich gerne daran.“
Mira fing an zu lachen und antwortete frech: „Ein Möchtegern Nazi, der nichts besseres zu tun hat, als eine Türkin, nicht zu vergessen, das Volk das er am meisten verabscheut, zu erregen.“
Er ließ sie bei dieser Antwort los, setzte sich wieder auf die Bank, schloss für eine Weile seine Augen und versuchte sich zu konzentrieren.
„Du brauchst ärztliche Hilfe Luca. Du bist nicht nur Sex süchtig sondern auch noch psychisch krank. Du tust mir einfach nur Leid, weißt du das?“
Er reagierte nicht, lehnte sein Kopf nur nach hinten, aber ließ seine Augen immer noch zu.
„Wie kann man nur so tief sinken wie du? Dabei wärst du am Anfang selber der Opfer gewesen, sagt man. Kaum zu glauben, du rächst dich so, als hätte wir einen geliebten Menschen umgebracht.“
...
„Luca reiß dich endlich zusammen. Sieh ein, dass wir Ausländer existieren, dass du uns nicht los wirst und lerne mit uns in Frieden zu leben.“
...
„Denkst du, dass es mir gefällt, zu sehen, dass du so tief gesunken bist?“
...
„HALT DIE FRESSE!“, befahl Luca unerwartet, öffnete wieder seine Augen und gab ihr zu erkennen: „Du kennst mich nicht, also rede kein Schwachsinn!“
„Was ist, wenn ich dich aber kennen lernen will?“
Er setzte sich eine entsetzte Miene auf, stand auf, lief auf sie zu, lehnte seine Stirn an ihre und schlug vor: „Pass mal auf, lauf du mir nicht mehr über den Weg und ich verspreche dir, dass ich deine Familie und insbesondere dich in Ruhe lasse, ok?“
Diese Worte verletzten auf einer unbeschreiblichen Art und Weise und ohne jegliche Erklärung Mira zu tiefst. Sie dachte kurz darüber nach, dass Luca ernsthaft aus ihrem Leben verschwinden würde. Das wäre natürlich die Lösung für alles, aber ihr war bewusst, dass er ihr fehlen würde. Sie würde nie wieder in diese blauen, glänzenden, ehrenvolle Augen, die sie schwach machten, sehen können. Es würde ALLES enden. Er würde verschwinden... aber endlich würde er ihre Familie in Ruhe lassen und es würde nicht mehr zu heftigen Auseinandersetzungen kommen, also akzeptierte sie ohne Widerwille seinen Vorschlag: „In Ordnung, ab heute kennst du weder mich, noch ich dich.“
Für einen Augenblick war Luca schockiert, denn er hätte nicht gedacht, dass Mira tatsächlich ihn einfach so los lassen würde, aber er ließ sich nichts anmerken, ließ sie los, nahm die Tasche und rief Maximilian an, damit er ihn abholen kommen sollte, was er auch schon nach 5 Minuten tat.

So viel zum Thema Mira.





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