Mister Right? - Teil 2

Autor: Ich:)
veröffentlicht am: 12.01.2012


Hier ist Teil 2 meiner Geschichte. Ich hoffe er gefällt euch. Wenn ihr irgendwelche Kritikpunkte habt, dann sagt's ruhig ich kann mit so etwas umgehen! Wirklich!



Am nächsten Morgen machte ich mich erst viel zu spät auf den Weg zur Schule, da ich Marius nicht begegnen wollte. Das Gymnasium war menschenleer, als ich ankam und erleichtert lief ich in mein Klassenzimmer. Meine Lehrerin warf mir einen Blick zu, der von Gleichgültigkeit nur so strotzte, etwas Anderes war am vorletzten Schultag ja auch nicht zu erwarten, und ich setzte mich neben meine beste Freundin Jana. Jeder aus der Klasse unterhielt sich mit seinen Banknachbarn und die Lehrerin saß an ihrem Pult und holte ihr Frühstück nach. Keinen interessierte es, dass man eigentlich noch Unterricht machen könnte und Lust dazu hatte auch keiner. So verging der Vormittag bis der Unterricht laut Lehrplan zu Ende war. Mit einem etwas mulmigen Gefühl ging ich aus dem Klassenzimmer und guckte mich erst mal um.
„Siehst du Marius irgendwo?“, fragte ich Jana.
„Nein, wieso?“, erwiderte sie.
„Ich möchte ihm bloß nicht über den Weg laufen“, erklärte ich.
„Warum denn nicht? Er ist doch dein fester Freund!?“
„Nicht mehr!“, war meine knappe Antwort.
Jetzt musste ich, wie hätte es anders sein können, die ganze Geschichte erzählen und mich mit Fragen durchlöchern lassen, während wir gemütlich zum Ausgang schlenderten. Plötzlich tippte mir jemand von hinten auf die Schulter. Widerwillig drehte ich mich um und fauchte: „Was willst du?“
„Entschuldige, habe ich einen schlechten Zeitpunkt erwischt?“ Erschrocken stellte ich fest, dass es nicht Marius war, der mir jetzt gegenüber stand, sondern Mirko Cricic. Verdammt! Ich schaute ihn verlegen an und stammelte eine Entschuldigung. „Schon okay“, meinte er, „ich sollte dir eigentlich nur etwas von Ana sagen.“ Ich musste grinsen. Mirko musste mir ständig Sachen von seiner Schwester Ana ausrichten, da er auf meine Schule ging und Ana nicht, sie ging auf die Realschule am anderen Ende der Stadt. „Was will sie denn?“, fragte ich den Jungen. „Du sollst sie bitte heute noch anrufen. Sie wollte dich noch etwas wirklich Wichtiges wegen unserer Kroatienreise fragen.“ „Alles klar! Mach ich“, sagte ich, drehte mich um und verließ die Schule daraufhin mit Jana, die so freundlich gewesen war und auf mich gewartet hatte. Draußen verabschiedete ich mich von ihr und war zehn Minuten später auch schon zu Hause. Im Wohnzimmer fing mich meine Mutter ab und sagte: „Marius wollte zu dir. Ich habe ihn auf dein Zimmer geschickt.“ Voller Entsetzen starrte ich sie an. „Das meinst du doch nicht ernst! Du musst sofort zu ihm gehen und ihm sagen, dass er sofort verschwinden soll!“ „Ach Lena-Schatz, jetzt hab dich doch nicht so. Er ist auch bloß ein Mensch. Geh jetzt hoch und rede mit ihm und lass ihn nicht noch länger warten!“, flötete sie überschwänglich.
Sie kapierte mal wieder überhaupt gar nichts. Nun ja, ich hatte ihr auch nicht erzählt, dass ich gestern mit ihm Schluss gemacht hatte, geschweige denn, dass ich überhaupt mit ihm zusammen war. So etwas durfte meine Mutter nicht wissen, denn sonst würde sie mir lauter wirklich sehr peinlich Tipps geben und das wollte ich nicht riskieren! Trotzdem regte es mich auf, dass sie ihn rein gelassen hatte. Übertrieben langsam stieg ich die Treppe zum ersten Stock hoch und lief vor mein Zimmer. Ich atmete einmal tief durch und öffnete meine Zimmertür. Er saß auf meinem Bett und seine wunderschönen blauen Augen blickten direkt in meine, wie konnte er nur immer so unverschämt gut aussehen. Ich schloss die Tür und er erhob sich vom Bett und schritt auf mich zu.
„Was tust du hier? Es gibt nichts, was dich veranlassen könnte hier aufzukreuzen!“, fuhr ich ihn an, sobald ich mich wieder unter Kontrolle hatte. „Du irrst dich“, erwiderte er, „allein die Tatsache, dass du hier wohnst veranlasst mich hier her zu kommen!“ „Marius“, sagte ich und hasste mich dafür, dass ich es genoss mir seinen Namen auf der Zunge zergehen zu lassen, „es ist aus, kapierst du das nicht?“ „Das kann unmöglich dein Ernst sein! Ich liebe dich doch!“, sagte er und schaute mich warmherzig an. „Das sah gestern aber noch ganz anders aus“, antwortete ich schnippisch und fügte hinzu: „und nur weil du mich liebst, heißt das ja noch lange nicht, dass ich dich auch liebe, vor allem nachdem du mich, sie soll ich sagen … ‚betrogen‘ hast!“ „Aber Lena, … ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe, ja einen großen Fehler sogar, aber man kann sich doch nicht innerhalb eines Tages entlieben, du musst einfach noch was für mich empfinden!“ „Du klingst ziemlich zuversichtlich, aber ich bedaure, es sieht wohl ganz so aus als könnte man sich innerhalb eines Tages entlieben. Das Einzige, was du hinterlassen hast, ist Schmerz.“ Meine Reaktion traf ihn und er schaute auf den Boden, dann sagte er: „Dann werde ich dein Herz zurück erobern!“ Er schaute mir noch einmal tief in die Augen und verschwand daraufhin aus meinem Zimmer. Sein letzter Satz hallte noch immer in meinem Kopf nach: Dann werde ich dein Herz zurück erobern.
Ich musste zugeben, dass das, was er gerade eben zu mir gesagt hatte, ziemlich beeindruckend gewesen war und ich musste mir zudem eingestehen, dass ich ihn angelogen hatte, ich empfand noch was für ihn, obwohl er diesen wirklich dummen Fehler begangen und mich sehr traurig gemacht hatte. Aber wie hatte er seinen letzten Satz gemeint? Wollte er um mich kämpfen? Oder war er sich eigentlich ziemlich sicher, dass ich mehr oder weniger automatisch mein Herz von ihm erobern lassen würde? Ich war mir da nicht so sicher! Mir schwirrten tausend Fragen im Kopf und ich wusste, dass ich keine davon beatworten würde können.
Mir fiel ein, dass ich Ana noch anrufen sollte und so holte ich das Telefon und wählte die Nummer.
„Hallo, hier ist Ana!“, meldete sie sich.
„Hi, Mirko hat gesagt, ich soll dich noch anrufen!“, antwortete ich.
„Ja, was ich dich fragen wollte war folgendes…“ Sie machte absichtlich lange Pause. „… Soll ich den roten oder blauen Bikini mit nach Kroatien nehmen?“
Ich seufzte. Das konnte doch nicht wahr sein. Ich musste sie tatsächlich wegen soetwas Unwichtigem anrufen. „Lena? Bist du noch dran? Die Frage war ernst gemeint, das ist wirklich äußert wichtig für mich“, rief Ana. „Nimm einfach beide mit, was hälst du davon?“, antwortete ich und legte ohne die Antwort abzuwarten auf. Was hatte ich nur für anstrengende Freundinnen? Meine Probleme waren viel schwerwiegender! Mächtig genervt legte ich mich auf mein Bett, doch nur nach wenigen Minuten Entspannung kam meine Mutter, natürlich ohne anzuklopfen, hereingeplatzt und rief enthusiastisch: „Lena-Schatz packst du jetzt bitte auch deine Urlaubssachen? Dann hast du morgen nicht so viel Stress!“ Fast hätte ich die Beherrschung verloren. Wie konnte meine Mutter nur immer so übergut drauf sein? Das war einfach nicht fair! Ich brummte eine Antwort und sie hüpfte wie ein kleines Kind aus meinem Zimmer und knallte die Tür zu! Wie peinlich war das denn!?! Mit wirklich ausgesprochen schlechter Laune machte ich mich jetzt daran, meine Sachen zu packen!








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